Kapitel 4
Das durfte doch wohl jetzt nicht wahr sein! Jetzt wo wir einkaufen gingen, musste es anfangen zu regnen. Das konnte ich jetzt nicht glauben! Hilflos sah ich zu meiner Mutter, die mich nur traurig anlächelt.
Ich schlug einmal gegen den Sitz, dass ich meine Wut loswerden konnte. Ich hatte mich schon so gefreut!
Wie durch ein Wunder regnete es, als ich auf meinen Sitz schlug, nur noch mehr. Nun wurde ich noch wütender. Ich wollte auf keinen Fall wieder nach Hause fahren. Meine Mutter schien mir das anzusehen und legte mir deshalb aufmuntern die Hand auf die Schulter.
„Das wird schon wieder, keine Sorge. Wir warten einfach 10 Minuten, vielleicht hat es bis dahin aufgehört“, sagte mir meine Mutter.
Im Moment sah es zwar noch nicht so aus, als würde es jemals wieder aufhören, da der Himmel ziemlich dunkel war und der Regen so dicht war, dass man kaum das nächste Auto sehen konnte. Trotzdem nickte ich geschlagen und lehnte mich zurück in meinen Sitz.
Nach einer halben Ewigkeit wurde der Regen endlich leichter. Ich dachte mir nur, endlich ist der Regen weg und auch meine Mama atmete einmal erleichtert aus.
Wir mussten aber noch warten, bis er endgültig vorbei war, weil wir das Risiko nicht eingehen konnten. Es könnte ja plötzlich anfangen wieder heftiger zu regnen. Außerdem tröpfelte es auch noch etwas, deshalb mussten wir noch sitzen bleiben. Aber es würde bestimmt nicht mehr lange dauern, bis es komplett aufgehört hatte.
So lange klopfte ich, den Rhythmus des Liedes hinterm Wasserfall, von der Alpha Cru, an die Fensterscheibe. Ich bekam es einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Meine Mutter fragte mich: „Na, was ist denn das für ein Lied, dass kenne ich irgendwoher, oder?“ Ich antwortete ihr: „Das ist hinterm Wasserfall von der Alpha Cru.“ „Das ist so ein schönes Lied. Kannst du es für mich einmal singen? Du singst doch so gerne und so gut.“ „Boah Mama, ich habe doch schon lange nicht mehr gesungen, dass habe ich als Kind immer gemacht!“
„Schätzchen, das stimmt doch überhaupt gar nicht. Jedem Meermenschen liegt das Singen im Blut. Ich hab dir doch schon oft erzählt, dass wir früher immer für die magischen gesungen haben. Als du klein warst haben wir immer zu dritt als Familie gesungen. Du hattest immer so viel Spaß beim Singen und du warst so gut. Du hattest eine wunderschöne Stimme. Weißt du nicht mehr, ich und dein Vater waren immer so neidisch. Bitte sing mal etwas für mich. Ich habe dich schon so lange nicht mehr gehört.“
„Na gut, wenn es unbedingt sein muss mache ich es eben.“ Ich stöhnte einmal tief, überlegte mir einen Song und entschied mich einfach für den der Alpha Cru. Ich konnte leider nur noch den Refrain, aber er war wunderschön als ich ihn über meine Lippen brachte.
Als ich endete hatte meine Mutter tatsächlich Tränen in den Augen und nahm mich einfach in den Arm. Ich spürte wie Tränen in meinem T-Shirt versickerten und ich drücke sie ganz fest zurück. Ich hielt sie bis sie aufhörte zu weinen und sich von mir löste. „Das war wunderschön von dir Sumeja, du hast deine Mutter gerade sowas von glücklich gemacht! Schon lange hat mich nichts mehr so zum Weinen gebracht wie dieses Lied von dir. Ich liebe dich so sehr Schatz!“ Sie drückte meine Hand und ich lächelte sie an.
Ich schaute aus dem Fenster und da fiel mir auf, dass es nicht mehr regnete. Ich jubelte begeistert und meine Mutter stimmte in mein Jubeln mit ein.
Vorsichtig machte ich die Tür auf, nicht dass mich doch noch etwas nass spritzte und setzte meinen Fuß, der mit Gummistiefeln besetzt war, auf den nassen Boden. Ganz, ganz vorsichtig, dass mich auch ja nichts nass spritzte. Meine Mutter tat es mir gleich und wir trafen uns am Kofferraum wieder, um die Taschen herauszunehmen, in die wir unsere Sachen packen konnten.
Ich nahm mir drei Einkaufstaschen und meine Mutter zwei und einen Einkaufskorb.
Also hatten wir fünf Taschen und einen Einkaufskorb dabei. So gingen wir in einen Kleider Laden. Man könnte denken wir wollten den ganzen Laden kaufen, aber sowas hatten wir nicht vor, zumindest noch nicht.
Es gab dort alles, was das Herz eines Shopping Menschen begehrte. Es gab von Schuhen über Kleider zu T-Shirts und Pullover bis zu Hosen alles.
Meine Mutter rannte von einem Kleiderbügel zum anderen und hielt mir alles mögliche unter die Nase, doch ich interessierte mich für keines der Produkte so richtig. Sie waren alle entweder zu knall Grün und schnitten sich dadurch sehr mit meiner Haut oder mir gefielen sie nicht.
Die Muscheln, die als Dekoration ausgelegt waren, hatten meine Interesse geweckt. Überall war Sommermode Puppen angezogen worden und als Dekoration waren Bahnen aus Sand Spuren und Muscheln ausgelegt. Es gab große sowie kleine Muscheln. Ich interessiere mich für alle möglichen Arten von Muscheln, da sich ja hinter jeder Muschel auch ein Buch verstecken könnte!
Unauffällig steckte ich mir die ein oder andere ein und betrachtet hin und wieder mal ein Kleidungsstück, damit ich ja nicht auf fiel. Dann war ich aber wieder bei der nächsten Muschel, steckte wieder ein oder zwei ein und ging weiter.
Natürlich klaute ich sie nicht, sondern wollte sie mir nur ausborgen, weil ich neue Bücher bräuchte. Das war quasi meine Bücherrei. Heute hatte ich leider vergessen, die nicht funktionsfähigen wieder mitzunehmen und zurück zu bringen.
„Hey, lass sofort die Muscheln liegen“, hörte ich eine Stimme hinter mir.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top