Siska
,,Nexon" ,sagte Artama sanft: ,,Trete vor."
Mit zitternden Händen trat Nexon vor. Er legte seine Hand auf das Becken, aber nicht passierte.
,,Dann ist wohl für dich niemand gekommen" ,sagte Artama. Plötzlich schien ihr ein Licht auf zu gehen.
,,Moment" ,sagte sie und entfernte sich. Dann kam sie zurück. Sie hielt ein kleines Päckchen in der Hand.
,,Ich erinnere mich" ,sagte sie liebevoll: ,,An ein Oblivionenpärchen, dass schon zu krank war, um eine Nachricht aufzunehmen. Im sterben drückten sie mir das Päckchen in die Hand. Sie sagten, es sei für einen Sohn."
Sie reichte es Nexon. Er rang mit den Tränen. Auf Hajara stand ein Name auf dem Päckchen.
Nexon
Vorsichtig öffnete er es.
Darin lag ein mit verschiedenen Buchstaben verziertes Messer.
Nexon las die Wörter vor.
,,Treue, Mut, Tapferkeit."
,,Ach ja" ,Artama lächelte: ,,Das sind die Merkmale, durch die sich ein Oblivion auszeichnet. Nur wenige Oblivionen hatten Waffen. Und wenn wurden sie nur im Notfall benutzt. Sie wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Benutze es Weise."
,,Das werde ich" ,sagte Nexon und fiel Artama um den Hals.
,,Danke."
,,Das braucht du nicht" ,sagte Artama sanft und drückte Nexon an sich.
Siska beobachtete die Szene gerührt. Nexons Eltern hatten etwas für ihn hinterlassen!
Auch wenn sie wusste, dass das bei ihr sicher nicht der Fall war, wünschte sie sich, dass auch ihre Eltern etwas für sie hinterließen.
Dann lösten sich Nexon und Artama voneinander.
,,Siska" ,sage Artama: ,,Du bist dran."
Siska hielt ihre Hand auf das Becken. Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch.
Als sie die Augen wieder öffnete, war ein Mann in dem Becken zu sehen, der ihr zum verwechseln ähnlich sah. Er war quasi die Männliche Vision von ihr.
,,Siska" ,sagte der Mann: ,,Ich bin Zeirus, der Anführer von einer Gruppe von Darkonern, die aus dem Meer vor dem Virus geflohen sind. Doktor Orion konnte uns überzeugen, dass wir ihm dem Herrenschwur leisten."

Siska wurde blass. Ihr Vater hatte Orion den Herrenschwur geleistet?! Wieso hatte er das getan? Wieso hatten die anderen Darkoner das getan?
Doch Zeirus setzte zu einer Erklärung an.

,,Wir halten ihn für den Retter der Meere. Er hat alles versucht, um den Virus unschädlich zu machen..."

,,Dieser Betrüger" ,murmelte Nexon und Siska war sich sicher, dass er Orion meinte.

,,Er holte uns an Land und nun werden wir ihm dienen. Wir halten ihn für einen guten Mann."
Zeirus seufzte.
,,Leider konnten wir unsere Familien nicht retten, da nur  Männliche Darkoner den Herrenschwur leisten können, weibliche ihn aber brechen können."
Ein Blitz fuhr durch Siska.
,,Allerdings müssen diese mit den Darkonern verwandt sein. Verstehst du, was ich meine? Wir leben in Island. Du wirst uns in der Nähe von Hhafnarfjördur finden. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass du überlebt hat, bitte ich dich eines: Halte dich vom Wasser fern, versprich es mir."
Das Bild löste sich auf.
Siska ballte die Fäuste.
,,Orion hat meinen Vater eiskalt ausgenutzt. Er hat ihnen vorgegaukelt, ihr Retter zu sein. Dabei ist er ihr Untergang."
,,Wir werden ihnen helfen!" ,rief Nexon.
,,Ja" ,stimmte Zuzana zu.
,,Die meisten von uns müssen eh nach Island!" ,rief Mio.
,,Dann finden wir vielleicht auch heraus, wo Alea steckt" ,sagte Isla.
,,Dann ist es beschlossene Sache?" ,fragte Siska.
Ein einstimmiges Ja folgte.
In Siska brannte entschlossenheit auf. Sie würden nach Island gehen. Sie würden ihre Familien finden. Sie würden Doktor Orion das Handwerk legen.