Kapitel 2
Alby liebte es, egal wo man hinging, mitzukommen und dabei zu sein. „Ihr zweites Zuhause", so sagt Mama immer „war das Auto." Meine Mutter fuhr viel Auto, denn da mein Vater geschäftlich viel unterwegs war, um uns gerade so über Wasser zu halten, erledigte sie die Einkäufe, das zum Kindergarten/Arzt/... fahren. Wenn ich bei einer Freundin war, nahm sie Alby meistens mit, damit sie nicht allein daheim bleiben musste. Wie jeden Mittwoch also, war ich bis 13 Uhr im Kindergarten und Mama erledigte den wöchentlichen großen Einkauf. Alby wusste aus irgendeinem Grund ganz genau, dass Mama zum Einkaufen fahren würde und saß mit riesengroßen Kulleraugen vor der Haustür, in der Hoffnung mitgenommen zu werden. Mama hob die 2-jährige Hündin also hoch und trug sie ins Auto auf ihren Stammplatz, den Beifahrersitz. Als sie losfuhr ließ Alby ein empörtes bellen erklingen und Mama musste lachen. Alby kratzte an der Fensterscheibe und als Mama sie endlich runterließ, konnte Alby es kaum erwarten den Kopf aus dem Fenster zu strecken. Der Fahrtwind wehte ihr ins Gesicht und sie bellte glücklich als er ihre Lefzen nach hinten wehte. Sie war der geborene Autohund.
In der nächsten Geschichte bin ich bereits 6 Jahre alt und meine Einschulung stand bevor.
Meine Einschulung war für mich natürlich ein großes Ereignis, doch es verlief anders als geplant. Am Morgen sprang ich aus meinem Bett und machte mich so schnell fertig, wie ich es noch nie geschafft hatte. Ich hüpfte gutgelaunt die Treppe runter und begrüßte Alby, die als sie mich sah von der Couch sprang. „Guten Morgen mein kleines Schulkind!", Mama gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Morgen.", erwiderte ich. Danach frühstückten wir zusammen. Dann war es soweit. Ich zog in Windeseile meine Schuhe und die Jacke an und schnallte meinen neuen Schulranzen auf meinen Rücken. Alby sah mich mit ihrem Hundeblick an und gemeinsam drehten wir uns zu Mama um, die gerade in ihre Jacke schlüpfte. „Nein, nein, nein! Auf gar keinen Fall! Alby bleibt daheim!", schimpfte sie sofort als sie unsere Gesichter sah. „Bitte, bitte, bitteeee!", quengelte ich und meine Hündin fing an zu winseln. „Klaire wir hatten diese Diskusion schon mal! Ich weiß nicht, ob Alby sich benimmt und ob es nicht zu viele Leute sind.", redete meine Mutter auf mich ein. „Aber Mami!", fing ich an. „Alby hat mir versprochen, dass sie sich ganz dolle benimmt und ganz, ganz brav sein wird!" Nach einer Weile hatte ich Mama so weich geredet, dass sie endlich einwilligte und Alby an die Leine nahm. „Aber, wenn etwas passiert, war das das letzte Mal, dass du mitkommst!", sagte sie mit einem strengen Blick zu der Hündin. „Es wird schon nichts passieren!", sagte ich und griff mir meine Schultüte.
Wenn das mal nicht gelogen war...
Als wir an der schule ankamen, setzte ich mich auf meinen vorgesehenen Platz, Mama drückte mir einen Kuss auf die Stirn, wünschte mir viel Spaß und Glück und lief dann mit Alby los um sich einen guten Zuschauerplatz zu suchen. Nach einer Weile begann die Begrüßung, worauf die Klassenverteilung folgte. Als erstes wurden die Klassen 1a, 1b und 1c aufgeteilt und von jeder Klasse mit Lehrerin ein Foto geschossen. Dann kam die Klasse 1d. erst wurden zwei meiner besten Freundinnen aufgerufen und dann war „Klaire Lieblich bitte!", aus dem Mund des Direktors zu hören. Sofort errötete ich und schlich leise nach vorne auf die Bühne. Der Schulleiter schüttelte meine Hand und dabei fiel mir fast meine übergroße Schultüte aus der anderen Hand. Nachdem ein paar weitere Kinder aufgerufen wurden und viel geklatscht und Hände geschüttelt wurden, mussten wir uns alle aufstellen, mitsamt unserer neuen Klassenlehrerin, um ein Foto zu knipsen. Auf einmal hörte ich ein winseln, das sich in ein Kläffen verwandelte. „Alby! Alby komm zurück!", hörte ich meine Mutter rufen. Der Fotograf ließ sich davon jedoch nicht stören und sagte laut: „Bitte einmal lächeln!" In diesem Moment sprang eine kleine Jack-Russel-Terrier Hündin durch den Raum auf die Bühne zu und landete mit einem Satz auf dieser. Ein Kind schrie, weil es sich so erschrak, ich lief tiefrot an und zischte zu der kleinen Hündin hinüber: „Alby! Was machst du denn hier?!" Alby wedelte mit dem Schwanz und setzte ihre Unschuldsmiene auf. Dann setzte sie sich vor mich und der Fotograf drückte ab. Von da an hatte die Klasse 1d, trotz einer sehr verärgerten Frau Lieblich, ein Klassenmaskottchen. Alby, die Jack-Russel-Terrier Hündin.
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