🌊 Kapitel 8 🌊

»Alter Alac hast du den nicht gesehen?« mault mich Frio an. Wir spielen gerade ein sehr konzentrationsintensives Spiel, in dem ich Frio nichts vormachen kann. Wahrscheinlich bin ich einfach zu unkonzentriert und bin deswegen so unheimlich schlecht.

»Frio!« sage ich dann und blicke ihn an. Frio schaltet auf Pause, schlürft gespielt wütend an seiner Cola und betrachtet mich dann. Seitdem er Mara hat, ist er erwachsener geworden, aber im Herzen bleibt er immer ein Kind! »Seit wann läuft es zwischen Mike und Thalia nicht mehr so gut?« frage ich ihn dann. Frio zieht erst die Stirn kraus bevor er überlegt.

»Seitdem wir zurück sind von der Japan Tour! Weißt du noch? Thalia hat damals erfahren, dass Heather schwanger ist und hat ununterbrochen davon geredet!« ich nicke, ja daran kann ich mich erinnern. Aber um ehrlich zu sein ist ein Kind von Heather und Ray wahrscheinlich echt anstrengend! »Mike hat auch ab dem Zeitpunkt angefangen alles abzublocken was mit heiraten oder Kinderbekommen zu tun hat! Obwohl er Andeutungen darauf gemacht hat, dass er einen Ring gekauft hat, weißt du noch?« ich kann mich noch wage daran erinnern, dass er mal irgendwas davon gelabert hat von einem Russischen Diamantring oder so. Aber ich habe die richtigen Schlüsse davon nicht gezogen.

»Aber warum streiten sie sich dann? Ich meine Mike wäre ja dann bereit dazu zu heiraten?« hake ich nach. Irgendwie verstehe ich das nicht wirklich. Wenn er schon einen Ring gekauft hat, dann ergibt es keinen Sinn, dass er nicht heiraten will.

»Kein Plan, vielleicht hat er in letzter Minute gemerkt, dass es nicht die Richtige für ihn ist oder er doch nicht heiraten will.« schlägt Frio vor. Ich kenne Mike, schon mein ganzes Leben lang, und er ist definitiv nicht so ein Typ, der sich nicht traut, diesen Schritt zu gehen! Es muss etwas anderes sein, etwas was er verheimlicht.

»Können wir wann anders weiterspielen?« frage ich Frio dann, stehe auf.

»Klar, du bist so oder so unheimlich schlecht, ich würde eher gewinnen, wenn ich mit beiden Händen gleichzeitig spiele!« er verdreht die Augen und grinst mich schief an.

»Ok, bis nachher!« erkläre ich, reiße die Tür auf und gehe nach oben.

Das gute ist, dass die Mädels heute zu viert einen Mädchen Spar Abend machen in irgendeinem Resort in Los Angeles mit Blick auf das Meer oder so was. Was bedeutet, dass wir Männer das Haus für uns haben. Phil und Theo sind bei Freunden und Mike, ist wahrscheinlich mal wieder Sport machen so lange ich mit Frio versuche zu zocken.

Lara und Jordy sind schon fünf Tage hier. Sie haben sich schnell eingewöhnt und haben wieder angefangen zu arbeiten. Während Jordy oft zu Besprechungen mit dem Modelabel muss, arbeitet Lara, manchmal schreiend, von hier aus. Ich habe Jordy in den Tagen immer gefahren. Allerdings war immer Lara oder Thalia im Schlepptau. Thalia musste zu ihrer Modelagentur und Lara wollte unbedingt etwas besorgen. Was sie auch gemacht hat.

Ich laufe die Stufen hinauf, gehe durch die Küche und besteige die nächste Treppe, die auf den Platz über unsere Garage führt. Das Fitnessstudio, mit Kletterwand für Frio. Hier hält sich Mike die meiste Zeit auf, wenn er nicht gerade am Schlagzeug sitzt oder mit Thalia unterwegs ist.

Auch jetzt stemmt er wieder Gewichte, die ich nicht mal in Erwägung ziehen würde, hört dabei Musik über seine Kopfhörer und schwitzt. Sein Handy finde ich auf einer Matte, schalte die Musik ab und er setzt sich danach auf, um mich anzusehen. Er nimmt seine Kopfhörer ab und er scheint sich zu fragen, warum ich hier bin und seine Musik ausgemacht habe. Ich bin hier wohl manchmal, aber definitiv nicht so oft wie er.

»Was gibt's?« fragt er mich dann, nimmt sein Handtuch und wischt sich damit der Schweiß ab. Ich setze mich auf eine der Hantelbanken.

»Hast du Zeit? Ich würde gerne mit dir reden.« Mike scheint verwirrt zu sein. Seine Haare hat er mit einem Haargummi zusammengebunden und sieht aus wie einer dieser Hipster.

»Ja klar warum? Was liegt dir auf dem Herzen?« ich schüttle den Kopf.

»Es geht nicht um mich!« sage ich. Er sieht verwirrt aus. Sein Blick sagt mir, dass es vielleicht mal sinnvoll wäre über mich zu reden. Aber das hat jetzt noch Zeit. »Ich will mit dir über dich und Thalia reden. Danach können wir über mich reden ok?« Mike sieht noch verwirrter aus aber er nickt.

»Warum? Was ist mit Thalia und mir?« fragt er mich dann, nimmt einen Schluck aus seiner Flasche. Manchmal frage ich mich wie er überhaupt noch in Hemden passt, wenn er so muskulöse Oberarme hat.

»Das wollte ich eigentlich dich fragen! Warum streitet ihr euch zurzeit so oft? Wieso willst du nicht heiraten? Warum seid ihr hin und wieder so distanziert?« stelle ich alle Fragen auf einmal. Mike leckt über seine Lippen und schüttelt den Kopf.

»Es ist nichts!« erklärt er mir. Ich will ansetzen etwas zu sagen. »Vor allem weiß ich nicht was es dich angeht. Schließlich vögelst du dich durch die Weltgeschichte und dir ist alles egal! Du bist doch gar nicht bereit für eine Beziehung!« stellt er mürrisch fest. Ich verdrehe die Augen.

»Mich geht es was an, weil du mein bester Kumpel bist, schon immer warst! Ich mach mir Sorgen um dich und auch darum, dass du glücklich bist mit Thalia. Ich will nicht, dass du so wirst wie ich. Wie du gesagt hast, dass du dich durch die Weltgeschichte vögelst und du keine richtige Beziehung mehr hast!« meine Stimme ist hart scharf wie ein Messer.

»Du,-« er bricht ab, weil er merkt, dass es nichts bringt mich weiterhin anzuschreien und mir Vorwürfe zu machen. »Es ist nicht immer so einfach, in einer Beziehung!« er lässt sich neben mich fallen.

»Das ist mir klar! Aber immerhin hast du es gewagt, im Gegensatz zu mir!« stelle ich fest, aber er schüttelt nur den Kopf.

»Manchmal hätte ich es lieber gleich gemacht wie du!« erklärt er mir und ich ziehe die Augenbrauen zusammen, weil ich verwundert darüber bin.

»Du und Thalia, ihr wart doch immer glücklich?« ich bin verwirrt.

»Es ist nicht alles immer einfach und man ist nicht immer glücklich als Paar!« er steht auf, wahrscheinlich ist es ihm nicht wohl, dass hier zu besprechen, weil Thalia jeden Moment zurückkommen könnte und uns hören könnte.

»Komm!« ich stehe auf, gehe die Terrasse, die fast einmal ums Haus reicht, entlang und dann die Wartungstreppe nach oben auf das Dach. Hier habe ich mich immer zurückgezogen, wenn ich mal eine Auszeit braucht von allem was in der Villa passiert und wenn Frio meinte, dass er mal wieder irgendwelche bekloppte Aktionen starten muss.

Hier oben, hinter einem der Auslassrohre für die Lüftung habe ich sogar einen kleinen Vorrat an Spirituosen angesammelt, um mich vollends aus dem Leben zu schießen, wenn es wirklich darauf ankommt.

Jetzt hole ich einen nicht angebrochenen Whiskey hervor, bevor wir uns vor das Rohr fallen lassen und uns dagegen lehnen. Mike hat das Handtuch um den Hals gehängt und wir blicken zusammen hinaus auf Los Angeles. Ein Ausblick, der einem irgendwann ziemlich gleichgültig ist wenn man ihn Tag täglich sieht.

»Dieses Glück, zwischen Thalia und mir, war nur kurz. Es war aufregend, weißt du, von Alaska hier her zu ziehen und ich fand es toll ihr alles zu zeigen, sie bei mir zu haben und mit ihr etwas zu erleben! Ich konnte sie von der Uni abholen und ihr die Stadt zeigen.« dankend nimmt er die Flasche an und nimmt einen großen Schluck davon. »Aber, dann hat ihre Modelkarriere voll durchgestartet und sie hat die Uni dafür hingeworfen. Sie hat sich verändert, von einem Alaska Mädchen zu einem das total Karrieregeil ist und um die Welt chartert. Klar, ich bin nicht anders, aber davor war sie immer bei mir. Es gab ein Mike und Thalia und jetzt gibt es einen Mike, Mikes Karriere, Thalia, Thalias Karriere und Thalias tolle Jobs und Thalis Reisen, um die Welt und Thalias Wunsch zu heiraten, ein großes Haus zu kaufen und Kinder zu bekommen. Nebenher will sie wieder arbeiten gehen! Aber das will ich nicht! Verstehst du? Ich will es nicht! Mal abgesehen davon, kann ich es nicht!« er schüttelt den Kopf und nimmt noch einen Schluck aus der Flasche.

»Inwiefern, kannst du es nicht?« frage ich verwirrt.

»Ich,-« er hält kurz inne und seufzt. »Kurz nachdem wir nach Los Angeles kamen, hatte ich Mumps. Normalerweise heilt es ganz normal aus, aber bei mir hat es die Hoden betroffen. Ich bin unfruchtbar Alac!« sagt er ganz ruhig. »Als Heather ihr Kind bekam, hat Thalia so lange davon geredet, dass ich mir nicht sicher war, ob sie die Richtige ist. Ich habe es ihr nie erzählt, auch davor habe ich schon gezweifelt, ob es wirklich die Richtige Entscheidung ist sie zu heiraten. Aber ich hätte es getan, weil ich sie liebe! Dass wir keine Kinder bekommen könnten, dachte ich, wäre nicht so schlimm, wenn wir miteinander glücklich sind. Aber für sie ist es ein Muss. Gleich wie das andere auf ihrer Liste! Job, Karriere, Reisen, großes Haus, viele Kinder! Ich pass da als unfruchtbarer Musiker nicht rein, der gerne wieder nach Alaska ziehen würde.« er zuckt mit den Schultern und ich verstehe so langsam was das Problem ist. Thalia fordert viel, nimmt keine Rücksicht auf Mike und Mike lebt mit einem Geheimnis, dass er nicht mehr lange verheimlichen kann.

»Warum hast du nie etwas gesagt? Also mir und den Jungs?« frage ich. Wir hätten ihn unterstützen können. Gut wahrscheinlich hätte Frio sich über ihn witzig gemacht in der ersten Zeit, aber das wäre vorbei gegangen.

»Ich weiß es nicht Alac. Aber gerade weiß ich nicht mal, ob ich noch mit Thalia zusammen sein will! Jeden Abend redet sie davon, dass sie sich umgehört hat wegen eine Hochzeitslokation auf den Bahamas. Ich will da nicht heiraten! Ich will auch nicht hierbleiben, mein ganzes Leben lang!« er sieht mich an. Ich nehme seufzend einen Schluck aus der Whiskeyflasche.

»Hast du mit ihr darüber geredet?«

»Nein!« er schüttelt den Kopf. »Ich wollte, schon ziemlich oft mit ihr darüber reden. Aber sie hatte meist zu tun, hat es abgetan oder es nicht wahrgenommen! Ich habe einen verdammten Ehering für sie gekauft und jeden Tag wird er schwerer in meiner Tasche, dass ich ihn am liebsten ins Meer werfen würde!« er zieht einen Würfel aus seiner Hosentasche und reicht ihn mir. Als ich ihn aufklappe kommt der größte und teuerste Verlobungsring zum Vorschein, den ich je gesehen habe. Ich weiß nicht was ich sagen soll.

»Puh das ist,- ein enorm großer Ring!« gebe ich zu. Ich frage mich, ob er nicht zu schwer ist, um ihn am Finger zu tragen.

»Ich finde ihn hässlich! Sie meinte er wäre toll!« erklärt er mir.

»Ok, warum redest du nicht mit ihr? Mike, wenn ihr noch länger so weiter macht, dann ist eure Beziehung zum Scheitern verurteilt!« stelle ich fest.

»Vielleicht will ich das! Einfach mal wieder frei sein! Seitdem ich einundzwanzig bin, sind wir zusammen! Ich fühle mich eingeengt in einem Leben, das ich nicht haben will! Mal nicht so wie sie es gerne hätte!« er zuckt mit den Schultern.

»Eigentlich vermisst du nur, diese alte Beziehung, die ihr miteinander hattet! Die alte Thalia! Warum willst du dann alles wegwerfen? Versuch es doch mal mit reden! Sie wird beeinflusst von einer Welt, die sie in Alaska nicht haben konnte!« zucke ich mit den Schultern. Mike hat das Handtuch über seine Schultern gelegt und der leichte warme Wind lässt seine schweißnasse Haut frösteln.

»Warum sind wir nicht so geworden Alac? Wir sind hierhergekommen, wo wir fünfzehn waren. Irgendwo ohne Eltern, in einer Metropole. Wurden weltberühmt und unser größter Wunsch ist es wieder nach Alaska zu gehen, in den hintersten Kartoffelstaat, den es gibt.« er fuchtelt mit den Händen herum, verschüttet dabei fast den Inhalt der Flasche und ich muss lächeln.

»Wo wir hierhergekommen sind, da waren wir stolz darauf, dass wir das geschafft haben. Unsere Eltern haben uns immer vermittelt, dass wir nie vergessen sollen, woher wir kommen und warum wir so geworden sind wie wir jetzt sind. Unsere Freunde haben uns dafür respektiert. Thalias Freunde unterstützen sie dabei nicht. Sie sehen die Modelwelt, den Glamour und die Karriere. Thalia will mithalten können, vor allem, weil sie den besten Freund von allen hat. Nicht jeder hat einen gutaussehenden Musiker als Freund, der auch noch so erfolgreich ist wie du. Wer ist letztens als bester Schlagzeuger nominiert gewesen?« ich betrachte ihn, während er noch etwas von dem Whiskey in sich schüttet. »Diese Balance zu halten zwischen Bodenständig bleiben und erfolgreich sein ist nicht leicht. Thalia schafft es nicht. Vielleicht musst du ihr dabei helfen. Und du solltest mit ihr darüber reden, dass du unfruchtbar bist, verdammt Mike woher soll sie es denn wissen?« frage ich ihn. Er zuckt wieder mit den Schultern.

»Was ist, wenn ich es nicht mehr regeln will, Alac? Ich habe zurzeit, das Gefühl, dass ich raus muss, mich selbst wieder kennenlernen muss und herausfinden will, was ich in meinem Leben brauche!« ich nicke. Ja das Gefühl kenne ich wirklich gut.

»Brauchst du eine Auszeit?« es ist mehr eine Feststellung als eine Frage.

»Ja, einfach eine Weile lang rauskommen!« ich nicke. Ich verstehe das.

»Was ist mit Yosemite? Du könntest dir irgendwo eine kleine Blockhütte mieten und wandern gehen!« schlage ich vor. Aber er schüttelt direkt den Kopf.

»Ich will nach Alaska! Nach Hause!« erklärt er mir und ich nicke. Zuhause ist es einfach am schönsten.

»Warum wartest du dann?« hacke ich nach.

»Ich kann dich nicht allein lassen. Jetzt, wenn deine Welt kopfsteht, weil deine große Liebe wieder da ist.« er lacht.

»Sie steht nicht Kopf! Du solltest gehen!« winke ich ab. Tut es wirklich nicht. »Sie ist glücklich mit Parker und ich versuche selbst glücklich zu werden. Sobald das mit dir geklärt ist! Irgendetwas neues Anfangen mit der Band, ich glaube das tut ganz gut!« sage ich. Ich weiß nur noch nicht genau was der Plan dafür ist.

»Und deine Gefühle zu Jordy?« er sieht mich an.

»Sie sind noch da. Aber ich muss damit klarkommen. Sie ist glücklich, mit ihm und sie hat alles reicht was sie in ihrem Leben erreichen wollte. So lange sie hier ist, versuche ich mit ihr das zu klären, was passiert ist. Und ich versuche mein Leben aufzuräumen und glücklich zu werden. Eine Freundin zu finden. Vielleicht sollten wir uns was in Alaska aufbauen!« schlage ich vor.

»Versprich mir, dass du dich nicht in etwas verrennst!« sagt er dann. Ich weiß, dass er die Sache mit Jordy meint. Und ich weiß, dass er wahrscheinlich von allen hier, meine Gefühle für sie am besten kennt.

»Mach ich nicht. Ich will mit ihr befreundet sein! Mehr nicht! Auch wenn es schwer für mich ist zu akzeptieren. Alles was ich für sie immer wollte war es, glücklich zu sein, mit ihrem Leben, dass sie führt, und das ist sie. Wohl ohne mich, aber das schaffe ich auch noch!«

»Okey.« er denkt nach. »Ich nehme mein altes Handy mit, du kannst mich darauf erreichen, wenn etwas ist. Sonst lasse ich mein aktuelles da.« ich muss leicht grinsen, als er das sagt. Er will also wirklich gehen.

»Mach das, ich werde Thalia nichts sagen!« ich nicke.

»Wie komme ich zum Flughafen?« er hebt die halb leere Flasche nach oben.

»Frio?« schlage ich vor. Mike schüttelt lachend den Kopf. Ich drehe den Deckel auf die Flasche als wir aufstehen.

»Es wird wieder eine bekloppte Aktion, oder?« er sieht mich fragend an. Ich nicke, ja so bald Frio mit an Board ist dann wird es immer ziemlich bekloppt.

»Ich frag ihn, wenn er nicht mit kommt, dann rufe ich einen Fahrer, du gehst duschen und packst ein paar Sachen. Ich sehe zu, dass du einen Flieger hast!« nicke ich, wir gehen die Treppe hinunter und Mike nickt.

»Danke, Mann! Ich wüsste nicht was ich ohne dich machen soll!« er lächelt mich leicht an, bevor er in sein Zimmer verschwindet und ich seufze. Den Ring immer noch in der Hand haltend gehe ich nach unten. Bestelle einen Privatjet für Mike und frage Frio ob er ihn zum Flughafen fährt. Der leider ziemlich Feuer und Flamme von der Aktion ist!

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