🌊 Kapitel 30 🌊
Ich halte ihre Hand, beim Autofahren. Wir hören zusammen Radio, sie spricht darüber, dass sie schon seit gestern hier ist und es alle wussten, aber es mir niemand sagen durfte. Es ist mir egal, wie lange sie schon hier ist! Ich bin froh, dass sie wieder hier ist. Dass sie nicht zurück gegangen ist nach New York, dass sie nicht noch länger in Banff geblieben ist und dass sie mitkommt mit mir auf Tour.
»Wie war es in Banff?« frage ich sie. Ich will wissen, wie sie auf den Entschluss gekommen ist, dass es das Beste ist, wieder zurück zu kommen zu mir und mit mir eine Weile lang zusammen zu leben.
»Sehr gut. Ich konnte Abschied nehmen und einfach wieder klar denken!« abschied nehmen von Parker und klar denken über uns. Das weiß ich, das muss sie nicht aussprechen. »Du musst unbedingt mal mitkommen! Es ist ein überwältigender Nationalpark, das Zusammenspiel von den Farben, den Bergen und manchmal auch den Tieren, ist einfach wunderschön!« der Druck um meine Hand, wird kurzzeitig fester. Ich sehe sie an und sie lächelt aufmunternd.
»Gerne!« verspreche ich ihr. Ich biege in die Straße ein, in der das blaue Haus meiner Eltern steht. Ich kann Mikes Wagen schon von hier aus ausmachen, bevor ich hinter ihm halte. Einen kurzen Moment halte ich inne und blicke zu Jordy. Sie sieht mich abwartend an. »Sollen wir es ihnen sagen?« frage ich sie dann.
»Ich glaube sie wissen es schon!« sie zuckt mit den Schultern. Dann beugt sie sich vor und gibt mir einen federleichten Kuss auf die Lippen, bevor sie aussteigt und mich ein paar Sekunden lang alleine im Wagen zurück lässt.
Das Haus hat sich in all den Jahren nicht verändert. Der Rasen sollte mal wieder gemäht werden und die Platten des Weges haben sich alle in verschiedene Richtungen abgesenkt, aber so lange niemand auf dem Weg ins Haus stirbt werden meine Eltern, daran wohl nichts ändern.
Die Tür ist nicht abgeschlossen, als wir hindurchtreten und schon während wir unsere Schuhe abstreifen, höre ich ein Stimmengewirr, dass definitiv nicht nur von meinen Eltern, Mike und Thalia kommt. Verwirrt blicke ich zu Jordy, die nur mit den Schultern zuckt.
Die Küche und das Esszimmer sind gefüllt mit Menschen. Meine Mutter, scheucht Lara und Thalia aus dem Weg, um das neue Blech Pizza ab zu stellen. Lara und Thalia scheinen in ein ziemlich tiefes Gespräch vertieft zu sein, während Heather, einen kleinen Jungen auf dem Arm hat, dessen rote Locken ihr zuzuordnen ist. Sie unterhält sich mit Ray und meinem Dad, alle ein Getränk in der Hand. Der Junge spielt mit den Haaren seiner Mutter. Austin, steht bei Mike, mit einem Bier in der Hand, sie unterhalten sich genauso angeregt wie Frio und Mary zusammen mit Mara. Mary gestikuliert wild und ich kann es nicht der Gebärdensprache zuordnen. Granny unterhält sich mit Theo und Phil. Neben ihr steht ein alter Mann, der dann wahrscheinlich Harvey ist. Die Stimmung scheint ausgelassen zu sein und wirklich niemand scheint mich zu vermissen. Ich sehe zu Jordy die leicht lächelt. Sie haben das alles geplant, so viel ist klar und es ist echt verwunderlich, dass alle Dicht gehalten haben und niemand alles verraten hat.
»Alac!« Lara sieht mich als erst und brüllt meinen Namen durch den Raum, dass innerhalb von ein paar Sekunden, alle Gespräche verstummen. Mein Vater, hat den großen Tisch aus dem Garten in die Mitte des Esszimmer gestellt, dass jeder dort Platz findet und ich bin irgendwie ein bisschen überfordert mit der Situation, weil ich nicht damit gerechnet habe, das wirklich alle meine Freunde her kommen um mit mir meinen Geburtstag nach zu feiern. Sogar mein Vater hat sich nicht verraten, mit diesem Trip zum Fischen. Es war einfach alles richtig gut durchdacht!
»Alles gute zum Geburtstag großer Bruder!« Lara fällt mir um den Hals und nach ihr folgen alle, weiteren. Ich bekomme kleine Geschenke, von denen keines mit Jordys mithalten kann. Jordy lächelt mich nur immer wieder an, während sie mit den anderen spricht. Es wird viel geredet, gelacht und mir wird immer wieder auf die Schultern geschlagen, als wäre es eine gute Geste um mir gratulieren.
»Es gibt Essen, setzt euch!« scheucht meine Mutter uns dann zum Tisch. Es gibt eine kleine Aufregung, bevor jeder seinen Platz gefunden hat, neben der Person, die er gerne neben sich hätte. Jordys Oberschenkel werden gegen meine gedrückt. Unsere Schultern berühren sich hin und wieder, es ist eng aber das ist in Ordnung. Meine Hand, liegt auf dem Oberschenkel von ihr und es fühlt sich nicht so an, als wäre es je anders gewesen. Meine Mutter hat Unmengen von Pizza gemacht.
»Es gibt gar keine mit Salami, Kaugummi und roter Lakritze.« mault Frio herum. Er sitzt zusammengedrückt zwischen Mara und Mary.
»Weil das niemand Essen kann!« stellt Thalia fest. Sie sitzt ihm gegenüber.
»Klar, es ist die beste Pizzakreation der ganzen Welt!« hält Frio fest. Ich muss darüber nur lachen.
»Wenn du sie ist, dann kann ich dir eine machen!« erklärt meine Mutter dann.
»Ja klar!« bestätigt er.
Er bekommt seine Pizzakreation, Jordy, bekommt die Kamera von Heather und es wird ein witziges Essen. Ich muss einen Trost ausbringen und es wird viel geredet. Neben, guter Pizza, mit viel Käse, Schinkel, Pilze, Salami und anderem Zeugs, gibt es eben auch noch diese Pizza von Frio, die nur er aß, weil er niemand anderes sie wollte. Aber zur Feier des Tages, bestand Frio darauf, dass wir Jungs alle ein Stück von der Pizza essen. Es ist eine ausgelassene Stimmung. Jeder ist gut drauf, mein Vater legt eine Platte nach der anderen auf. Es wird viel Bier getrunken. Die Mädchen trinken Sekt oder was weiß ich, was es ist.
Immer wenn es nur geht, versuche ich die Hand von Jordy zu nehmen. Ihre Finger sind warm und sie lächelt mich dann immer kurz an, bevor sie sich wieder weiter unterhält. Die Luft ist erfüllt mit Gelächter, guten Gesprächen und Leister Musik. Ich kann es irgendwie noch nicht wirklich glauben, dass wirklich alle meiner guten Freunde hier sind. Die meisten bleiben.
Heather und Ray, fliegen zusammen mit Gus wieder zurück. Schließlich ist Ray einer der besten Basketballspieler der NBA und Heather arbeitet im Home Office für eine Redaktion als Journalistin. Gus scheint es gut zu gehen. Er ist ein Jahr alt und unheimlich schüchtern. So ganz anders, als seine Mutter. Aber er lässt es zu, dass er mit mir zusammen den Nachtisch ist und eine große Sauerei auf dem gesamten Tisch veranstaltet. Alle lachen, darüber nur.
»Siehst du Alac, du bist gar kein so ein schlechter Vater, vielleicht sollte Alaska4T8 mal über Familienplanung nachdenken!« lacht, dann Heather, als ich ihr Gus über den Tisch hinweg wieder reichen. Er sieht ein bisschen aus, als hätte er in dem Nachttisch gebadet.
»Ich bin auch nur ein guter Vater, wenn ich die Kinder wieder abgeben kann!« ich lache und schüttle den Kopf. Gerade will ich noch keine Kinder haben.
»In deinem Alter, bin ich gerade das zweite Mal Vater geworden!« erklärt mein Vater und grinst mich nur frech an.
»Hör auf Frank!« meine Mutter sieht ihn böse an. »In der heutigen Zeit ist es ganz normal erst mit dreißig Kinder zu bekommen!« winkt sie ab. Heather stellt Gus, nachdem sie ihn ein bisschen sauber gemacht hat, auf dem Boden ab, wo er direkt wieder herumrennt.
»Theo und ich haben darüber nachgedacht welche zu adoptieren, sobald er wieder von der Welttournee da ist!« Phil lächelt Theo breit an, der nur liebevoll zurück lächelt. Die Beiden sind ja wirklich glücklich.
»Das ist schön!« bestätigt Granny.
»Habt ihr euch schon bei einer dieser Adoption Agenturen angemeldet?« fragt meine Mutter nach. Das Theo schwul ist, war am Anfang für keinen wirklich einfach, weil es ungewohnt war. Aber nachdem er sich mit wirklich jedem ausgesprochen hatte, wurde er so angenommen wie er war. Genau so wie Phil. Schließlich lieben sich die Beiden und gegen die Liebe kann niemand etwas ausrichten.
»Ja, aber wir wissen noch nicht genau, ob wir ein Mädchen oder ein Jungen adoptieren sollen! Es ist eine schwierige Entscheidung!« bestätigt Theo.
»Wie heißt die Agentur, Mike und ich haben darüber auch schon nachgedacht!« Alle Augen liegen auf Thalia, als sie das sagt. Vor allem meine Eltern wussten davon nichts. Das Mike unfruchtbar ist, war irgendwie unverhofft.
»Ich kann euch mal den Namen weitergeben!« Phil redet weiter, als ob es ein ganz normales Gespräch wäre. Die Anderen reden danach einfach weiter. Ich sehe zu Jordy, die gerade ein Bild auf ihrer Kamera begutachtet.
»Wenn du willst, können wir auch gehen!« flüstere ich ihr zu. Meine Lippen, berühren sanft ihre Ohren. Sie streicht sich ein paar Haarsträhnen zurück und blickt mich an.
»Ich richte mich nach dir. Es ist dein Geburtstag, Alac!« sie legt eine Hand auf meinen Oberschenkel und lächelt mich an.
»Okey!« ich nicke.
»Also, was ist das Geheimnis, dass eure Songs so erfolgreich sind?« Lara lehnt sich auf den Tisch, blickt abwechselnd zwischen Jordy und mir hin und her. »Ich meine Rockefeller. Seit Monaten, auf Platz eins der Charts.« sie zieht die Augenbrauen in die Höhe und blickt uns an.
»Es ist einfach so passiert!« meine ich nur unschuldig.
»Die Beiden zusammen, wären glaube ich das beste Duett auf der ganzen Welt!« bestätigt Mike. Er grinst mich an. Er hat, oh Wunder, ein T-Shirt an und ein Bandana, passend dazu.
»Lasst ihr etwas hören?« mein Vater, deutet auf das Klavier, an der Wand. Jordy sieht mich mit großen Augen an. Wahrscheinlich, ist sie nicht wirklich einverstanden damit, dass jeder hier uns zusammen singen hört. Aber das ist auch in Ordnung.
»Nein!« winke ich ab.
»Ach kommt schon. Die ganze Welt hört euch und ihr wollt uns hier nichts zum Besten geben?« Lara zieht die Augenbrauen in die Höhe.
»Ja, kommt ihr Beiden!« drängt auch Mara. Sie scheinen uns Beide wirklich hören wollen, aber ich bin mir nicht sicher, ob Jordy wirklich dazu bereit ist vor allen zu singen. In einem Aufnahmestudio ist das anders. Da können nur wir zwei miteinander singen und aufnehmen, wie es uns gefällt. Dass es nachher, die ganze Welt hören kann, das kann man dort sehr gut ausblenden.
»Stellt euch nicht so an!« Heather, bringt ihren Haarwusch in Wallung. Jordys Hand, umfasst meine. Sie scheint sich wirklich nicht sicher sein.
»Wir sind nicht im Madison Square Garden!« Frio sieht uns aufgeregt an. Ich glaube, es ist keine Idee, sie zu etwas zu drängen.
»Oh, ich bin so toll und bin schon im Madison Square Garden aufgetreten!« Lara verdreht die Augen. Darüber muss ich nur lächeln.
»Ziert euch nicht so! Jetzt kommt!« Mein Vater, steht auf und klappt das Klavier auf. Seufzend, blicke ich zu Jordy, die ihre Kamera auf den Tisch liegt und dann nachgibt.
Lächelnd, stehe ich auf, und reiche ihr die Hand. Sie ergreift sie und wir gehen zusammen hinüber zu dem schwarzen Klavier. Hier habe ich Klavierspielen gelernt, mein Vater und ich haben unheimlich viele Stunden hier verbracht.
»Sieh einfach mich an!« flüstere ich ihr zu, als wir uns zusammen auf den Hocker fallen lassen. »Vergiss die Anderen einfach!« füge ich hinzu, als ich meine Finger auf die Tasten lege. Ich liebe das Gefühl.
Zusammen singen wir Alaska Girl. Es ist ein leichtes, diesen alten Song noch einmal zu spielen. Vor allem wenn niemand sonst diesen Song je gehört hat. Meine Finger, fliegen schnell über die Tasten und die Melodie, vermischt sich mit Jordys wunderschöner Stimme. Es erinnert mich, an die Zeit, als wir Zwei zusammen, in diesem kleinen miefenden Tonstudio saßen, den Song aufgenommen und abgemischt haben. Es war eine schöne Nacht, in der wir ziemlich viel gelacht haben und ich das erste Mal, die Stimme gehört habe von Jordy. Sie wäre eine tolle Sängerin. Aber ich glaube nicht, dass sie das mal werden will.
Als der letzte Ton verklingt, blicke ich Jordy an. Sie lächelt leicht, genau so wie ich.
»Wir sollten ihn aus der Band ausschließen und die Beiden sollten eine Karriere als Duett starten!« Frio wedelt mit dem Zeigefinger zwischen uns Beiden herum. Die anderen schütteln lächelnd den Kopf.
»Wer schreibt dann unsere Songs?« fragt Theo. Er scheint nicht so wirklich begeistert von Frios Idee. Die Beiden, sind einfach das genau Gegenteil von einander. Darüber muss ich immer wieder grinsen.
»Ich glaube nicht, dass ich eine Sängerin werde!« Jordy schüttelt den Kopf. Sie hat sich zu den anderen gedreht und zuckt mit den Schultern.
»Du solltest aber!« bestätigen Thalia und Mike!
»Wer macht dann die, ganzen Bandbilder?« Lara scheint auch nicht wirklich von der Idee überzeugt zu sein, während ich die Hände um ihre Hüften lege und sie an mich ziehen. Sie lehnt sich gegen mich, als wäre es selbstverständlich.
»Sie könnte, beides machen! Es ist immer gut ein zweites Standbein zu haben!« lenkt Mara ein. Mein Vater schüttelt den Kopf.
»Jeder macht genau das, was er am besten kann!« wehrt er ab.
»Und was ist das für ein Song eigentlich?« Mary scheint verwirrt zu sein. Dass, es den anderen nicht aufgefallen ist, ist ein wunder.
»Ich habe ihn geschrieben, vor sieben Jahren!« erkläre ich. Eigentlich, haben wir ihn zusammengeschrieben. Nur der erste Teil ist von mir, der Rest ist von Jordy. Vielleicht, haben die Anderen recht und sie sollte Sängerin werden aber ich glaube, damit wäre sie nicht glücklich.
»Und ihr habt ihn nie veröffentlicht?« Synchron schütteln wir Beide auf die Frage von Heather den Kopf.
»Vielleicht, solltet ihr ihn Veröffentlichen!« schlägt Ray vor. Ich ziehe Jordy ein bisschen näher an mich.
»Mal sehen! Wir bauen erst einmal das Studio weiter auf und dann gehen wir auf Welttournee. Dann sehen wir weiter.« sage ich dann nur. Erst einmal, will ich zusammen mit Jordy eine Weile lang hier leben. Nur wir Zwei zusammen und den normalen Wahnsinn einer Beziehung in dem kleinen Haus.
»Ihr habt ja richtig viel vor.« mein Vater lacht.
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