🌊 Kapitel 2 🌊
Auf dem Parkplatz stecke ich mir eine Zigarette an. Er sieht aus wie leergefegt, obwohl ich genau weiß, dass die Fans noch nicht ganz die Halle verlassen haben und nur darauf hoffen, dass sie uns noch einmal zu Gesicht bekommen. Mike steht neben mir an die Wand gelehnt, trinkt einen Schluck aus seiner Flasche es ist Wasser, während Mara und Frio mit Phil und Theo darüber diskutieren wohin sie morgen früh fahren und wer fährt.
The besteht darauf, dass Phil nicht in den Genuss von Frios Fahrkünsten kommt. Mara ist nur zu bewundern, sie sie das mit ihm aushält!
Als wir später in den Van steigen, der für eine ganze verrückte Band, mit Anhang Platz bietet, da ist die Stimmung immer noch ausgelassen und Phil gibt eine Bestellung bei einem nahen asiatischen Restaurant für Nudeln auf. Ich glaube, so viel wie er bestellt, reichen sie auch noch für die nächste Woche.
»Wer ist diese Jordy? Also wer Lara ist, ist ja klar aber wer ist Jordy und woher kennt ihr sie?« fragt mich Mara, ich werde neben ihr und Frio in dem Van eingequetscht und hasse mich dafür, dass ich nicht darauf bestanden haben neben Phil und Theo zu sitzen, die eindeutig nicht so viel Platz brauchen wie die Beiden! Aber, wahrscheinlich wäre ich dieser Fragerunde nicht entkommen, den Phil spitzt genau so die Ohren. Sie sind alle neugierig auf Jordy, die in der Band jeder kennt aber sich die letzten Jahre nie hat blicken lassen.
»Aus Alaska!« sage ich etwas gedankenverloren und versuche die Erinnerungen an Jordy und die Zeit mit ihr in Alaska in meinem Kopf so klein wie möglich zu halten. Verdammt warum sind Lara und Thalia nur auf die dumme Idee gekommen, dass es klug wäre, zu uns zu kommen? Wer hat ihr diesen Job vermittelt?
»Jordy und Alac waren mal ein Paar!« flüstert Frio seiner Freundin zu und ich werfe ihm einen tötenden Blick zu, den er aber gekonnt ignoriert.
»Warum seid ihr nicht mehr zusammen?« sie legt fragend ihren Kopf schief. Ihre schulterlangen Haare haben alle die gleiche Länge und enden in einem Pony, der ihr Gesicht einrahmt. Irgendwie sieht diese Frisur wirklich nur bei Mara so gut aus, sonst bei niemandem den ich kenne!
»Es ist eine lange Geschichte!« versuche ich abzuwinken, hoffe dass sie mich in Ruhe lässt. Blicke aus dem Fenster, hinaus auf das nächtliche Los Angeles. Der Fahrer biegt gerade auf den Parkplatz des Asia Restaurants ein und Phil macht sich schon mal bereit im Auftrag der Band Nudeln zu holen.
»Alac hat sie verlassen, damit sie ihren Traum verwirklichen kann. In New York, als Fotografin!« flüstert Frio seiner Freundin weiter zu. Ich seufze, das kann ja mal witzig werden!
»Kannst du nicht einfach mal die Fresse halten?« zische ich dann Frio wütend an. Mara hat die Beine wieder über seine Oberschenkel gelegt, hört ihm aufmerksam zu. In solchen Punkten, hat sich Frio einfach nie verändert. Klatschbase war er schon immer und Verrückt auch!
»Nö!« tut es Frio ab und geht nicht mal auf meine Wütende Stimme ein! »Jordy war siebzehn als sie sich kennengelernt haben und wollte aufs College nach New York und Fotografie und Design zu studieren! Sie ist wirklich eine gute Fotografin! Und sie ist richtig witzig, manchmal schreiben wir noch. Ich glaube ich habe dir schon mal von ihr erzählt. Aber Alac war klar, dass sie, wenn die Beiden zusammenbleiben würden, sie mit nach Los Angeles kommen würde und ihren Traum für ihn aufgeben würde. Das wollte er nicht und deswegen haben sie sich getrennt!« fasst Frio zusammen. Es ist der Zeitpunkt, an dem ich ihn am liebsten erwürgen würde!
»Oh Alac ist das süß!« quietsch Mara und ich verdrehe die Augen, bevor ich mir der flachen Hand über meine Augen fahre. »Ihr könntet doch jetzt wieder zusammen kommen oder? Ihr seid Beide erwachsen und steht da drüber!« sie sieht mich mit funkelnden Augen an. Phil steigt wieder in den Wagen ein, verteilt jedem eine dieser Boxen und Stäbchen um die heißen Nudeln essen zu können. Ich bedanke mich bei ihm bevor ich Mara antworte. Vielleicht warte ich auch einfach, damit ich die Worte in meinem Kopf gut wählen kann und dass ich weder sauer noch traurig klinge.
»Sie hat einen Freund und sie ist glücklich in New York. Es ist alles gut so wie es ist und ich will es nicht ändern!« stelle ich klar. Diese Worte hören sich so falsch an.
Ich weiß nicht ob sie glücklich ist, ob sie überhaupt noch in New York wohnt. Ich will es ändern, alles würde ich gerne ändern, die letzten sieben Jahre. Ich würde gerne ändern, dass sie mit irgendeinem Typen zusammen ist, der wahrscheinlich der größte Idiot der Nation ist und ich würde gerne ändern, dass wir Meilenweit entfernt voneinander leben! Diese Erkenntnis, hätte ich vielleicht vor sieben Jahren haben sollen und nicht erst jetzt, wenn alles zu spät ist.
»Hast du deswegen nie eine Freundin?« fragt mich die kleine Blonde und ich seufze. Mit den Stäbchen nehme ich ein paar Nudeln in den Mund um sie zu essen. Damit ich eine Antwort finden kann, die für die Zufriedenstellend ist und für mich nicht zu schmerzhaft.
»Unter anderem! Können wir das Thema jetzt einfach belassen?« mein Ton ist ruppiger als gedacht, aber Mara lächelt mich weiterhin freudestrahlend an.
»Sei nicht eingeschnappt Alac. Jetzt kommt sie morgen erst mal zu uns. Wie wäre es, Leute!« sie sieht in die Runde, in der jeder isst und unserem Gespräch zuhört, als wäre es die spannendste Reality Soap der Welt. »Wir verschieben unseren Wochenendausflug und fahren wann anders. Ich will Jordy kennenlernen, wenn sie euch so wichtig ist!« ich verschlucke mich an einer Nudel und muss husten. Frio versucht mit beherzten Schlägen auf meinen Rücken mich vor dem Sicheren Tod zu bewahren und ich hasse Mike dafür, dass er mir erzählt hat wer morgen kommt.
»Klar, vielleicht will sie mit auf den Ausflug!« schlägt Phil vor. Ich sehe zu Mike, ich hoffe er sieht wie Wütend ich auf ihn bin. Er verharrt mit den Stäbchen vor seinem Mund um meinen Blick zu erwidern. Er scheint genau so wütend zu sein, nur weiß ich nicht so ganz warum er wütend ist!
»Leute, meint ihr nicht wir sollten sie nicht so überfallen?« fragt er dann. Ich bin ihm dankbar, endlich spricht er mal ein Machtwort.
»Wir haben sie sieben Jahre nicht gesehen! Das hat nichts mit überfallen zu tun!« wehrt Frio ab. Es bricht eine Diskussion darüber aus ob es klug ist Jordy mit zu nehmen oder nicht, von der ich mich zurücknehme und durch das Fenster auf das nächtliche Los Angeles sehe.
Los Angeles ist riesig. Eine Stadt, die niemals schläft und eine Stadt in der man sich sehr gut vor sich selbst verstecken kann. Trotzdem hasse ich es hier. Es wird niemals kalt, es fällt niemals Schnee und irgendwie muss man mit dem Strom schwimmen um viel zu erreichen. Los Angeles, war nie mein Zuhause und wird es auch nicht sein, hier zu bleiben bedeutet nur, Jordy und meinem Leben in Alaska aus dem Weg zu gehen. Was irgendwie nicht so ganz klappt und auch nie so ganz geklappt hat. Denn vor Erinnerungen und Schuldgefühlen kann man nicht wegrennen. Auch nicht wenn man sich sin Arbeit stürzt.
Die Villa ist schon beleuchtet, als der Van einbiegt. Die Nudeln sind fast aufgegessen, nur Frio und Mike machen gerade noch ein Wettessen wer den letzten Rest noch in sich stopfen kann. Frio sieht aus als ob er sich gleich übergeben müsste! Grundlagen schaffen für heute Abend sieht anders aus.
Wir werden direkt vor der Haustür rausgelassen, in ein paar Minuten kommen die ersten Gäste, wir haben gerade noch Zeit uns frisch zu machen und uns um zu ziehen, bevor es dann los geht. Eigentlich bin ich ganz froh über die Party, denn so kann ich mich ablenken. Sonst würde ich die alten Bilder wieder heraus kramen und in Erinnerungen versinken, die wahrscheinlich gar nicht gut für mich wären!
Mein Zimmer liegt, wie alle anderen Zimmer der Bandmitglieder, im ersten Stock. Man kann von hier aus über den Pool, Beverly Hills und schließlich über Los Angeles sehen. Nicht jeder ist mit so einem Ausblick und so einer Villa gesegnet. Auf dem Balkon, habe ich schon mehrere Songs geschrieben, und wo wir noch jünger waren, da haben wir auch des Öfteren dort übernachtet, weil Frio das so toll fand. Eine Villa zu finden, die auf unsere Band gut zugeschnitten ist, war für unseren Manager wahrscheinlich eine große Herausforderung. Denn gerade Frio wird es schnell langweilig in einem normalen Haus. Mike braucht einen Raum um zu trainieren. Ich brauche meine Ruhe um Songs zu schreiben und Frio einen Platz für seine ganzen Bücher und Studien, die für mich einfach zu hoch sind.
Ich streife mein T-Shirt ab, löse alle Pflaster, die Mike mir auf den Rücken geklebt hat, als wäre ich ein Sammelbuch, soweit es geht und suche mir ein Hemd und eine dunkle Jeans für heute Abend aus. Um nicht an Jordy zu denken oder etwas dummes zu tun brauche ich eine Ablenkung und da kommt diese Party wie gerufen. Denn die Gedanken über Jordy, über den Sommer in Alaska, sie keimen immer weiter auf, werden größer und wenn ich jetzt Ablenkung habe, dann werde ich nicht die alten Erinnerungen raus zu kramen und darin herumstochern, dass ich wieder total deprimiert bin.
Auf dem Weg nach unten stoße ich auf der Treppe mit Thalia zusammen, die auf ihrem Handy herumtippt und wahrscheinlich mit Lara und Jordy gleichzeitig schreibt.
»Oh, hey Alac, ich geh mich noch kurz umziehen!« sie versucht an mir vorbei die große Glastreppe hinauf zu gehen, aber ich halte sie zurück. Ihr langes dunkles Haar hat sie geglättet und sie trägt Jeans und T-Shirt nichts wirklich ihr gewöhnliches Outfit für eine extravagante Party.
»Stimmt es wirklich?« frage ich sie und sehe sie an. Ihre Haut ist gebräunt, sie legt sehr viel wert darauf, dass sie immer gut aussieht in der Öffentlichkeit. Deswegen versucht sie es hier in der Villa immer etwas lockerer an zu gehen.
»Was?« hackt sie nach. Sie dreht ihr Handy in der Hand und sieht mich verwirrt an. Sie weiß wirklich nicht wovon ich reden, warum sollte sie auch! Schließlich könnte ich über alles Erdenkliche reden.
»Das ich nicht nur Lara morgen vom Flugplatz abholen soll sondern Jordy mitkommt!« Thalia wird etwas blass als ich das sage. Als hätte ich ein gut gehütetes Geheimnis gelüftet, dass niemals hätte gelüftet werden dürfen. »Mike hat es mir erzählt, vorhin!« versuche ich mich zu erklären. Thalia hält dem Blickkontakt stand und nickt nur ganz langsam. Sie sucht nach einer passenden Antwort für mich.
»Ja. Sie hat eine Anfrage von TopCode bekommen. Sie soll die neue Kollektion im Topanga State Park fotografieren!« stimmt sie schließlich zu. Es ist eine der größten Mode Labels hier in Los Angeles, die weltweit erfolgreich ist. »Jordy, hat sich mit Händen und Füßen dagegen gesträubt so lange hier zu wohnen, hat jegliche Hotels und Ferienwohnungen in Erwägung gezogen die man ihr vorgeschlagen hat, aber Lara und ich haben sie überredet! Ihr wird es gut tun alle mal wieder zu sehen.« erklärt sie. In ihrem Blick liegt etwas Mitfühlendes, etwas Trauriges. Ich kann es ehrlich nicht deuten. Aber die Aussage versetzt mir einen Stich ins Herz.
»Mhm!« erwidere ich nur. Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Denkt bei der ganzen Sache eigentlich auch jemand mal an mich! Wenn sie hier ist, dann muss ich ständig daran denken, dass ich sie damals so verletzt habe. Dass ich ein Arschloch zu ihr war und dass ich an vielem Schuld bin. Sie scheint mich so oder so zu hassen, sonst wäre sie freiwillig hergekommen und hätte nicht erst teure Hotels in Erwägung gezogen. Thalia scheint meine Gedanken zu bemerken.
»Alac hör zu, wenn du sie nicht sehen willst, dann kann ich sie auch ins Strandhaus umquartieren. Ich dachte nur,- naja, ich habe sie in letzter Zeit nicht sonderlich oft gesehen. Frio und Theo sind immer gut mit ihr ausgekommen und vielleicht tut es dir mal wieder gut, mit ihr etwas zu unternehmen!« sie legt ihre Hand auf meinen Oberarm streicht mit ihren dünnen Fingern darüber. Ehrlich, ich weiß nicht ob es so eine gute Idee ist. Mir ist klar, dass sie ihre Freundin vermisst, mir ist auch klar, dass der Rest der Band Jordy vermisst. Ich bin die Einzige, der dazwischensteht. Der sie davon abhalten könnte, dass sie nicht herkommt.
»Nein, ich muss damit klarkommen! Sind ja schon sieben Jahre!« ich zucke mit den Schultern, eigentlich will ich mich abwenden, doch sie hat die Hand immer noch nicht von meinem Oberarm genommen und hält mich davon zurück.
»Ein bisschen Ablenkung tut auch gut für sie! Seitdem das mit Park,-« es klingelt und Thalia wird unterbrochen. Ich würde gerne wissen wer Park ist und ich würde gerne wissen was sie mit seitdem meint. Aber das werde ich jetzt nicht herausfinden! Denn die ersten Gäste warten auf uns und Thalia muss sich umziehen gehen.
»Geh dich umziehen, ich kümmere mich um sie ja!« Thalia nickt, während ich zur Tür gehe, geht sie nach oben. Aber ich kann davor noch für einen kurzen Moment ihr Blick auf mir spüren, wie sie mir hinterher blickt.
Der erste Schwung Gäste, ist laut, energiegeladen und fröhlich. Sie begrüßen mich herzlich, umarmen mich. Die Party findet im Großen Wohnzimmer, auf der Terrasse und am Pool statt. Die Hausbar, mit einem extra engagierten Barkeeper für heute, steht bereit um jeden erdenklichen Cocktail zu mixen den es gibt. Bei ihm, bestelle ich einen doppelten Whiskey, bevor ich nach draußen auf die weitläufige Terrasse trete und mir eine Zigarette anstecke. Alkohol und Nikotin sind wohl das beste Heilmittel gegen die Erinnerungen und gegen Sachen, die ich nicht wieder raus kramen sollte. Heute ist der Plan, dass ich einfach viel trinke, damit ich vergesse, dass Jordy morgen kommt. Anscheinend ist sie für eine unbestimmte Zeit hier und ich habe nur eine Nacht um damit klar zu kommen, sie jetzt jeden Tag zu sehen.
»Alac, du musst morgen früh zum Flughafen vergiss das nicht!« erklärt mir dann Mike, als ich den nächsten Drink abholen und schon relativ gut angetrunken bin, wenn man alle zusammen Zählt, dann ist es der sechste. Es ist mir egal, es ist mir auch egal, dass ich morgen früh raus muss und mir ist auch der Kater egal den ich morgen früh haben werde. Dann nehme ich eben einen Fahrer.
»Das weiß ich!« ich nehme einen großen Schluck aus dem Glas und sehe ihn wieder an. Er hat einen Hut auf, den Thalia findet, dass er einfach ein super Gesicht hat um Hüte zu tragen. Ich finde, dass er mit Bandana immer noch am besten aussieht!
»Dann reiß dich gefälligst zusammen!« mit diesen Worten wendet er sich wieder von mir ab und geht.
Die Party ist in vollem Gange. Freunde von uns, aus ganz Los Angeles sind gekommen, reden, lachen und tanzen in unserem Wohnzimmer und auf unserer Terrasse. Es sind Models, Sänger, Schauspieler, Produzenten, Modedesigner, Sportler und Manager, die fast oder genauso erfolgreich sind wie Alaska4T8.
Aber, egal wer kommen würde, wie gut ich mich mit ihnen verstehen würde! Ich würde immer mein Klavier und mein Notizbuch einer Party vorziehen. Alleine sein, Songs schreiben und mich in meine Welt zu vertiefen ist einfach besser als das hier.
Seufzend trinke ich den Whiskey mit einem Schluck und stelle das leere Glas auf den Tresen der Hausbar.
Noch einmal wende ich mich zu den vielen Menschen um, bevor ich in Richtung Treppe gehe, weil ich einfach alleine sein will jetzt. Wankend erklimme ich die gläsernen Stufen nach oben, halte mich an dem Geländer fest und muss dazwischen Pausen machen, weil mir alles viel zu stressig ist. Die Treppe aus Glas, ist nur eines der Highlights in unserem Haus. Man kann von dem gläsernen Podest hinunter in den Keller sehen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Frio auf diesem Podest saß und nach unten geschaut hat, als wäre es das Tor zu einer anderen Welt. Das war kurz nachdem wir die Villa gekauft haben. Aber jetzt gehen wir alle darüber, als wäre es das normalste auf der Welt und niemand sitzt begeistert wie ein zwölfjähriger darauf. Als ich es endlich nach oben in mein Zimmer geschafft habe, knöpfe ich mein Hemd etwas auf um ehr Luft zu bekommen. Dann gehe ich zur Minibar, die jeder in seinem Schlafzimmer hat, nur beinhaltet sie immer etwas anderes, hole einen Whiskey heraus und trinke daraus ohne Glas. An den Flügel lehnend blicke ich auf diese eine Schublade von meinem Schreibtisch. Darin liegt so viel, was ich jetzt am liebsten am anderen Ende der Welt wüsste. Ich presse meine Zähne aufeinander, bevor ich noch einen langen Zug nehme. Dann schüttle ich meinen Kopf, über die Ereignisse von heute Abend. Es war noch alles gut, bis zu dem Zeitpunkt, als Mike mir erzählt hat, dass ich morgen nicht nur meine Schwester, sondern auch Jordy vom Flugplatz abholen soll. Seitdem weiß ich nicht mehr, ob ich es gut finden soll, dass sie kommt oder nicht. Die Schuldgefühle und die Erinnerungen nicht aufhalten kann. Es ist, als würde ich damit überflutet werden. Damals habe ich ihr versprochen, dass ich ihr niemals weh tun werde, dass ich sie niemals verlassen werde, mich immer bei ihr melden werde und dass nie etwas zwischen uns steht. Und alle diese Versprechen habe ich mit meinem Abflug nach Los Angeles damals gebrochen. Alles was ich zurück gelassen habe war eine, wahrscheinlich, am Boden zerstörte Jordy. Nur weil ich dachte, dass wir es nicht hinbekommen, eine Fernbeziehung zu führen. Diese Schuldgefühle sind viel schrecklicher, als die Tatsache, dass sie vielleicht gar nicht glücklich ist. Dass sie kein glückliches Leben in den letzten Jahren hatte.
»Hier bist du!« die Tür fällt ins Schloss und ich wende mich um zu Zorey, sie steht in einem engen schwarzen Kleid vor mir. Ihre Lockenbracht fällt ihr sanft seidig über die Schultern und sie lächelt mich verführerisch an, als sie auf mich zu stolziert in so hohen Schuhen, dass sie jeder normale Mensch darin die Knöchel brechen würde. »Ich habe dich gesucht!« erklärt sie mir. Ich nehme noch einen großen Schluck aus der Flasche, als sie mit ihren Fingern die nackte Haut neben der Knopfleiste entlang streicht und mich anlächelt. Ich sage nichts dazu. Wir Beide wissen schon auf was das hinaus laufen wird ohne, dass jemand ein Wort sagt. »Ich werde übermorgen auf Tour gehen uns dann sehen wir uns ziemlich lange nicht mehr!« sie knabbert mit ihren Zähnen auf meiner Unterlippe herum, zieht sanft daran und sieht mich von unten herauf mit ihren verführerischen großen Augen an. »Ich dachte, vielleicht könnten wir uns noch verabschieden!« schlägt sie vor und grinst mich an. Ich schlucke, einen letzten Schluck aus der Whiskeyflasche hinunter bevor ihre Lippen, hart meine treffen. Sie will mich, das kann ich genau spüren und dank des Alkohols, will mein Körper sie auch. Ihre Finger sind schnell und routiniert dabei, mein Hemd abzustreifen und über meine warme Haut zu fahren, hinunter zu dem Gürtel meiner Hose. Ich bin genauso routiniert darin, ihr Kleid zu öffnen und es ab zu streifen. Sie trägt keinen BH darunter, tut sie nie. Und das was sie als Höschen bezeichnet, ist definitiv zu wenig Stoff dafür. Ich unterbreche den Kuss nicht, als ich sie an ihrem Hintern packe, auf meine Hüfte hebe um sie die paar Schritte zu meinem Bett zu tragen. Hart lasse ich sie darauf fallen, beuge mich über sie, streife meine Hose ab, während ich ihren Bauch hinauf zu ihrem Hals küsse. Sie stöhnt, windet sich jetzt schon, ohne dass ich sie irgendwo berührt habe, wo sie es gerne hätte.
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