Rihanna - You Da One
Samstag, 21. Juni
Ich habe nach diesen fast vier Jahren gelernt, dass ich auch Pausen beim Lernen machen muss. Can wäre stolz auf mich, aber er ist gerade am Arbeiten. Er sieht bestimmt sehr gut aus, während er die Burger macht. Von seinen Händen schmecken sie so viel besser, als von wo anders. Hat er vielleicht Pause? Ich beschließe mich, die Unterwäsche und sonstiges kaufen zu gehen, da mir Cans Mutter Geld dafür zur Verfügung gestellt hat - und das nicht wenig. Das wäre nicht nötig gewesen, aber in der kurdischen Kultur ist das ein Brauch. Ich verlasse in einem weißen T-Shirt, welches gekürzt ist und an der Brust ein Lederimitat besitzt, einer dunkelblauen high-waisted Jeans und meinen weißen Converse die Wohnung. Über meine Kopfhörer höre ich von Rihanna - You Da One und fahre mit der Bahn zur Hamburger Meile, wo ich den Hunkemöller Shop aufsuche und mich kurz umschaue, ehe ich hineintrete. Am Ende ist hier jemand von Cans Kollegen. Ich finde Cans Popularität immer noch sehr bemerkenswert. Hamburgs Präsident eben. Ich trete in den Laden hinein und suche nach Strapsen. Zum Glück werde ich fündig, denn ich habe echt keine Lust eine Mitarbeiterin zu fragen. Also die Strapsen, die die Plastikfigur trägt, siehen nicht so schön aus, aber ihre Nachbarin hat ein besseres Paar an. Das Spitzenmuster gefällt mir mehr. Wow, das ging aber schnell. Ich dachte wirklich, dass ich nicht fündig werde, aber es ist wohl Cans Glückstag. Sonst bin ich doch so wählerisch. Die passenden Strümpfe in schwarz, die einen leichten Blick auf meine Haut geben, finde ich ebenfalls. Wieso sind die beiden Komponenten nicht direkt in einem? Geldmacherei. Ich mache ein ganzes Set daraus, als ich einen schönen Push-up BH finde, dessen Schalen mit Spitze beschmückt sind. Uh, ich finde auch weiße Strapsen und da ich sowieso keinen weißen BH mit Spitze besitze, bin ich wohl im Unterwäscheparadies gelandet.
Ich habe nicht viel eingekauft, weil ich nicht viel gefunden habe. Ich habe jetzt zwei Unterwäschesets mit Strapsen in schwarz und weiß und ein wenig Essen - und viel Ananas. Ich wollte schon immer diese Unterwäsche haben, die aus ganz vielen Steinen besteht. Aus Kristallen und goldenen Ketten, die sind so schön! Can würde sich auch freuen, das weiß ich. Hat er jetzt Pause? Was macht er gerade genau? Zuhause angekommen lege ich alles ab und esse ein wenig Ananas, ich mag es und mein Hals juckt nicht und schwillt auch nicht an. Wenn Can nach Hause kommt, muss ich ihm vom Gespräch mit der Frauenärztin erzählen. Sie würde mir morgen das Implantat einsetzen. Zu schnell, wie ich finde, aber Can würde sich natürlich freuen. Mit einer Schüssel voller Ananasscheiben lerne ich weiter, bis ich für heute durch bin. Ich höre, wie Can die Tür aufschließt, weswegen ich ins Wohnzimmer laufe. "Rate mal, wer morgen ein Hormonstäbchen implantiert bekommt?" Er grinst und legt die große Tüte auf dem Tisch ab. "Das hört sich wunderbar an", raunt er. Er riecht nach Minze. "Das feiern wir mit Big Double Chili Cheese Burgern mit Zwiebeln und extra Zwiebelringen. Was hältst du davon?" Ich nicke freudig und gehe mit der Tüte in die Küche. Can liebt die Theke sehr. Es ist einer seiner Lieblingsstellen in der Wohnung. "Ich habe Ananas gegessen", informiere ich Can und packe die Burger aus. "Noch mehr gute Nachrichten für heute?" Ich will sagen, dass ich Strapsen gekauft habe, lasse es aber sein. "Ich wollte zur Bank, wegen dem ganzen Gold, habe es aber vergessen", erzähle ich stattdessen. "Und die Kronen, die ich von deiner Tante geschenkt bekommen habe, habe ich heute angezogen. Sie sind echt schön", schwärme ich.
"Welche ziehst du wann an?", möchte er wissen. "Die ganz große auf der Hochzeit." "Und die andere?", hakt er nach. "Gar nicht." Er schaut mich überrascht an. "Wann soll ich sie denn anziehen? Mein Kleid reicht bei der standesamtlichen Trauung und beim Hennaabend trage ich Kopfschmuck. Hätte ich dieses rosa Verlobungskleid", quengele ich und stütze mein Gesicht auf meinen Fäusten ab. Dieses Kleid ist so verdammt schön! "Die andere Krone kann ich anziehen, wenn wir mal Sex haben und ein Rollenspiel mit einbauen." Ich beiße in den Burger und summe zufrieden, weil die Käsesoße sehr gut ist. "Rollenspiel? Bist du dann die Prinzessin, die sich in den Badboy verliebt?" Ich nicke schmunzelnd. Das wäre doch eine gute Idee. "Hast du Freunde auf der Arbeit?", frage ich. Can schaut mich leicht spöttisch an. "Schon verstanden", gebe ich augenverdrehend von mir. Can und seine charismatische Art. "Die Zwiebelringe sind echt gut und so knusprig plus diese Käsesoße zum Dippen." Can beißt urplötzlich in meinen Zwiebelring und nimmt mir den Burger aus der Hand. Er wirkt erschrocken. "Alles in Ordnung?", frage ich. "Hast du deine Tablette eingenommen?" Wow, Cans Beschützerinstinkt ist größer als ganz Hamburg. Langsam schüttele ich den Kopf. "Einnehmen, sofort", befiehlt er. "Und das Antiallergikum gleich mit!", ruft er mir hinterher. "Soll ich mir noch etwas einpflanzen?" frage ich. "Ja, das Hormonstäbchen." Belustigt verdrehe ich meine Augen und nehme meine Medikamente ein. "So, ab jetzt bin ich immun gegen Pollen und gegen Milchprodukte. Eigentlich habe ich mich schon selber relativ immun gegen Milchprodukte gemacht, weil ich sie immer und immer wieder gegessen habe. Dadurch ist meine Haselnussunverträglichkeit irgendwie besser geworden", erzähle ich. "Ich war schon mit meinen fünfzehn Jahren ein besserer Arzt, ich bin ein Naturtalent, Can." Er nickt kauend und blickt gespielt beeindruckt. Wow, seine Kiefermuskel kommen beim Essen immer so gut zur Geltung.
Als wir im Schlafzimmer sind, schmeißt er mir Fifty Shades Darker zu. "Du suchst jetzt eine Stelle, wo die beiden ficken und liest sie mir vor." Ich spitze fragend meine Lippen. "Dadurch kannst du besser deine Gelüste beichten, los." Herrischer Can. Herrisch, aber heiß. Ich schlage Seite einundsiebzig auf und hebe verstohlen die Schultern an. "Zieh mich aus", murmele ich und verkneife mir ein Grinsen. Ich überfliege den Text und finde eine weitere Stelle wenig weiter entfernt von dem, was ich gerade vorgelesen habe. "Wo? Er erspart mir wirklich nichts. Verschämt deute ich zwischen meine..." Ich lache verkniffen und schlage mir das Buch gegen die Stirn. "Ich will es hören", sagt Can belustigt. "Verschämt deute ich zwischen meine Beine. Hui, Anastasia ist eine wilde Maus", kommentiere ich. Can nimmt das Buch und zeigt dann auf die nächste Zeile. Oh Gott. Ich räuspere mich. "Seine Zunge umkreist... meine Klitoris", nuschele und flüstere ich am Ende ganz schnell. "Was?" Finster sehe ich ihn an. "Wiederhole den ganzen Satz und mach den Mund auf. Das hast du sonst auch immer gut hinbekommen." "Kommandier mich nicht so herum, du Gorilla." Warnend sieht er mich an. Dämliche Bergmannskuh. "Seine Zunge umkreist meine Klitoris... treibt mich fast zum Wahnsinn, weiter und weiter, immer weiter", lese ich vor und spüre, wie warm mir wird. Das ist echt unangenehm. Bald bist du dran, hehe. Can nimmt das Buch wieder in die Hand und schlägt um auf die nächste Seite. "Lies ab Zeile zwei vor." Ich schaue mir die Zeile an, woraufhin sich meine Augen weiten. Das ist mir total peinlich!
"Ich lege die Hand-," Ich quietsche auf. Eigentlich kann ich sowas ganz laut vorlesen - ganz laut vor Ranja, Saliha oder sonst wem. Bei Can ist es eine ganz andere Sache. "Ich lege die Hand um sein Glied", kichere ich. Herrgott, ich komme mir wie ein Teenager im Sexualkundeunterricht vor. Komm, Shana, das kriegst du hin! "Ich lege die Hand um sein Glied und bewege sie auf und ab, wie er es mir das letzte Mal gezeigt hat." Ich gehe mal davon aus, dass Can es mir auch zeigen wird. "Weiter", fordert er. Can wirkt konzentriert und revidierend. "Er stößt den Atem zwischen zusammengebissenen Zähnen aus. Ich... oh Gott, oh Gott, Anastasia geht ja richtig hart ran." Ich räuspere mich. "Ich nehme ihn vorsichtig in den Mund und sauge - fest. Hm, er schmeckt gut. Oh, là, là, Ana." Ich muss noch weitere Ausschnitte vorlesen, die mich aber von Mal zu Mal auflockern. "Komm, Baby!", rufe ich und springe auf Can. "Komm für mich", lese ich voller Elan vor und fahre mit wenig Zärtlichkeit über Cans Gesicht. "Shana", murmelt er. "Shana! Oh, Shana!", lache ich und setze mich auf seinen Bauch, ehe ich einmal aufspringe und Can zum Ächzten bringe dadurch. "Ja, Baby, ich will dich hören", versuche ich erotisch von mir zu geben, als ich Christian in Kapitel sechs zitiere, was mir aber misslingt, weil ich lachen muss. "Mit den Lippen umspielt er meine Brustwarzen." Ich lege meine Lippen auf seine Brustwarze, die aber von seinem T-Shirt verdeckt wird und strecke die Zunge heraus. "Du bist manchmal so ruhig und manchmal ein sprechender Flummi. Nicht in den Nippel beißen!", ruft er lachend und zieht meinen Kopf zurück. Ich schaue wieder ins Buch. "Gott, fühlst du dich gut an", schnurre ich übertrieben, was Can schmunzeln lässt. "Ja, Baby, spür mi-," Can hält mir den Mund zu und nimmt mir das Buch aus der Hand.
"Eine sehr gute Entwicklung für das erste Mal. Wir sollten jetzt zu den Regeln des Dirty Talks kommen." Er zieht mich ins Arbeitszimmer, wo er sich mit einem Schaschlikspieß vor das Whiteboard stellt. Ich setze mich abwartend hin und sehe ihm zu, wie er Dirty Talk an das Whiteboard schreibt. "Was so gut wie jeder weiß, der Dirty Talk richtig anwendet, ist, dass der Partner das kriegt, was er seinem Partner sagt - solange es zu ihrem Sexleben passt und üblich ist. Sag mir was du denkst und ich werde meinen Kopf sofort zwischen deine Beine tun." Sofort drücke ich meine Beine zusammen. "Nur wenn ich es will", kommt es etwas schrill von mir. Can leckt sich über seine Unterlippe und beißt dann zu. Oh Gott, es wird echt warm hier. "Da ich sowieso geil werde, wenn du an meinem Ohr bist, kommen wir zu einer guten Grundlage: Flüstere Can deine dreckigen Gedanken ins Ohr." Okay, Can und Ohren. Das kriege ich hin. "Du musst nicht sofort sagen, dass ich einen riesigen Schwanz habe, das weiß ich schon. Man fängt vor allem als Neuling mit kleinen Sätzen an, die einen motivieren. Ein: Wow, du hast einen riesigen Schwanz, ist sehr gut", grinst er. Ich schaue leicht verwirrt. "Darf ich nun sagen, dass er groß ist oder nicht?" "Darfst du. Du kannst alles zu mir sagen, bei dir fange ich ganz klein an und dann werde ich eines Tages sagen, dass du meinen Schwanz in den Mund nehmen sollst, statt so viel zu reden." Langsam hebt sich meine rechte Augenbraue. "Das wird er Tag sein, an dem ich dir in den Penis beiße." Schmollend hält sich Can seine Hand vor den Schritt.
"Wir sind nicht in der BDSM-Branche, Shana." Can malt einen Penis an das Whiteboard. "Es gibt Sätze, die Mann immer hören will und die wirklich anspornen weiterzumachen. Hör nicht auf, genauso oder genau da, sind Sätze, die den Sex versüßen, wenn der Schwanz nicht dumm ist." Ich schmunzele und nicke artig. "Sexting ist immer gut. Somit kannst du einsteigen, falls du noch zu schüchtern bist. Wenn ich irgendwo anders bin und ich eine Nachricht bekomme, dass ich heute den Nachtisch zwischen deinen Beinen finde, dann fliege ich sofort nach Hause. Am besten ist es, wenn wir beide unsere Handys so einstellen, dass man nicht über das Sperrbild die Nachricht lesen kann." Okay, Sexting hat Can sonst getan. Das kann ich bestimmt auch. "Das Wichtige ist, dass man offen und ehrlich ist. Du sollst jetzt nicht sagen, dass ich ein gottverdammter Bastard bin, weil ich dich nicht auf dem Parkplatz nehmen kann, aber einfach zupacken und ins Ohr flüstern, was und wann du es willst, sind gut." Ich nicke wieder. "Herr Lehrer?" Ich zeige auf, woraufhin Can mich schmunzelnd drannimmt. "Wie beginnt man in einem Vorspiel? Okay, das Küssen ist schon angemessen und auch wichtig, aber was habe ich noch für Möglichkeiten?", möchte ich wissen. "Rollenspiele, Lapdance, in Unterwäsche vor mir stehen oder gar nackt, ich bin mir sicher, dass du einfach nur kurz meinen Oberschenkel streifen musst, damit ich hart werde. Tanzen ist immer gut." Dreckig lächelnd nickt Can. Jap, er hat gerade ein Kopfkino.
Er zieht mich wieder ins Schlafzimmer und legt sich aufs Bett. "Du hattest jetzt genügend Beispiele. Mach mich an. Ich bin in einer Disco-," "Und liegst auf dem Bett in einer Disco?", hake ich nach, was Can bestätigt. "Und du findest mich unglaublich sexy, dass du schon glaubst, dass die Niagarafälle zwischen deinen Beinen sind." "So sexy bist du nun auch nicht", widerspreche ich und lüge damit. Can ist unfassbar sexy. Spöttisch schaut er mich an. "Wir beide wissen, dass das nicht stimmt. Los, mach mich an." Okay, das schaffe ich bestimmt. Can legt verschränkt die Arme hinter seinem Kopf und sieht mich abwartend an. Ahnungslos laufe ich auf ihn zu und fahre über seinen Oberschenkel. Prüfend beobachtet er meine Hand, die über Bauch und Brust fährt. "Na? Öfters hier?", frage ich und ziehe die Augenbrauen zusammen. Can grinst schief. "Wenn du es bist, dann wird das mein zweites Zuhause." "Gott, der war grottig." Can zischt. "Weitermachen", befiehlt er. Ich seufze und versetze mich wieder in meine Rolle. Ich taste seine Brust und seinen Bauch ab. "Wow, dein linker Musculus pectoralis major ist echt definiert und dein Musculus rectus abdominis ebenfalls." Ich begrapsche seine Bauchmuskeln, während Can seufzt. "Wehe du verwendest medizinische Begriffe während des Sex. Das ist ein echter Abturner." "Aber wir sind doch Mediziner, das ist paradox", murre ich. "Ach, also findest du es erregend, wenn ich sagen würde, dass dein Musculus gluteus maximus riesig ist?" Ich verkneife mir ein Grinsen. "Das macht mich echt feucht, Can", hauche ich und fange an zu lachen. Zufrieden seufzend lasse ich mich aufs Bett fallen und spüre meine Müdigkeit.
"Can, wieso hast du eigentlich keine Geldsorgen?", frage ich. "Weil ich schwarzarbeite." Meine Augen weiten sich. Huch, das kam jetzt spontan. "Wie? Du arbeitest schwarz?" Ich bin verdutzt. Can nickt. "Es ist ein Nebenjob auf 450 Euro Basis, als ob ich dem Staat etwas davon abgebe. Ich muss als Assistenzarzt schon über tausend Euro an Steuern bezahlen, da kann ich es mir jetzt erlauben. Dadurch habe ich plus BAföG mehrere tausend Euro gemacht. Ich habe eine Zeit lang aufgehört zu arbeiten und bin wieder drin." Ich nicke überrascht. "Ouh, okay. Und deine Freunde haben es geregelt, dass niemand Wind davon bekommt?" Er nickt. Schlau, schlau. "Außerdem habe ich einen reichen Onkel, der mich über alles liebt. Die Familie meines Vaters ist mehr als nur großzügig und relativ wohlhabend." "Das bemerke ich, du trägst die Gene in dir." Meine Hand gleitet durch sein dichtes Haar und zieht an ihnen. "Dein Haar ist so griffig, ich liebe es", murmele ich. "Du liebst es?" "Ja, ich liebe es." "Was liebst du noch an mir?", fragt er. Seine langen Finger kraulen meine Kopfhaut, das tut gut. "Deine Lieblichkeit, deine Sorgen mir gegenüber, die mich so besonders fühlen lassen." Meine Augen werden immer schwerer, das liegt am Antiallergikum. "Was noch?", fragt er. "Deine wunderschönen Augen, von denen ich sooft schwärme. Willst du noch mehr hören?" Er drückt mich an sich und murmelt ein Ja, wie süß. "Ich liebe deine verspielte Art so sehr, sie ist so befreiend, ich bin dann immer so glücklich, wenn du Spaß hast", murmele ich verträumt und gähne.
"Ich liebe alles an dir, vor allem dein Herz, Can."
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