Kapitel 56

Kiana Ledé - One Of Them Days

Can

Ich zucke heftig zusammen und reiße die Augen auf. Shana liegt schlafend neben mir. Ihr geht es gut. Ich dachte, sie blutet. In meinem kurzen Traum hat sie geblutet. Ich will nicht, dass sie blutet. Sie sieh doch so wunderschön aus, wenn sie keine Schmerzen hat. So rein und so verzaubernd. Sanft streiche ich ihr die Haare zurück und küsse ihre Schläfe. Hoffentlich ist es bequem für sie. Shana wirkt so hilflos, wenn sie schläft. Ich hole unter dem Kissen meinen Plastikring hervor und stecke ihn an meinen kleinen Finger, da kommt er fast über die Hälfte. Vorsichtig nähere ich mich Shana und umarme ihren Arm. Ich will sie immer noch auf meinen Schoß legen, ihren Kopf gegen meine Brust legen, damit sie meinem Herzschlag lauschen kann und sich und mich damit beruhigt. Wann wird sie wohl entlassen? Hat sie Schmerzen? Ich muss über sie wachen, damit ich sie sofort retten kann. Ich strecke mich und schaue zu Tür, die aufgemacht wird. Eine Frau in einem schwarzen Rock und weißem Hemd kommt hinein. "Guten Morgen", sagt sie leise. "Morgen", murmele ich noch müde und lege die Decke auf meinen Oberkörper, weil die Schwester kurz drauflugt und Shana mich sonst schlagen würde, wenn ich mich nicht bedecke. "Ich wollte das Frühstück für die Patientin aufnehmen." "Shana verträgt meistens kein Weizenmehl Typ 405, also lieber Dinkelbrötchen mit laktosefreiem Käse und Hähnchen-Mortadella", sage ich. "Okay, wie viele Brötchen möchte sie denn?" Ich schaue kurz zu Shana. "Sie ist ein Vielfraß, vier Stück reichen", murmele ich. "Gut, dann nur noch das Getränk. Wir haben Tee, Kaffee, Orangensaft und Kakao vorhanden." Ich kratze mir den Nacken mit meiner linken Hand. "Kaffee und wenn vorhanden ist laktosefreien Kakao." Sie nickt und tippt alles auf ihrem Tablett ein. "Ich würde dann, wenn die Patientin wach ist, noch einmal hier hinkommen und für das Mittagessen nachfragen. Sonst irgendwelche Wünsche?", fragt sie mich und schielt kurz auf meine Tätowierungen. "Es wäre angenehm, wenn die kleine, blonde Schwester von gestern nicht hier reinkommen würde. Sie ist zu inkompetent, aber sonst gibt es keine weiteren Wünsche, danke." Ich lächele kurz, was sie erröten lässt. Schnell verlässt sie das Zimmer. Ich schaue auf die Uhr, es ist 06:50 Uhr. Die Vorlesungen haben noch nicht begonnen. Ich schreibe einen Kommilitonen an, damit er mich und Shana einträgt. Meistens kommt das Essen um 07:00 Uhr. Ich sollte Shana vielleicht wecken.

"Hey, aufstehen." Ich stupse sie vorsichtig an, doch sie rührt sich nicht. "Shana." Langsam küsse ich ihren Hals, aber Shana schläft wie ein Stein. Moment, sie schläft doch, oder?! Ich taste sofort ihren Puls ab und atme erleichtert aus. Sie schläft nur wie ein Stein. "Gott, Shana", flüstere ich. Etwas aufgebracht sage ich ihren Namen, woraufhin sie unzufrieden murrt und brummt. "Was willst du von mir?", murmelt Shana verschlafen. "Gleich gibt es Frühstück, steh auf." Shana schüttelt ihren Kopf und will sich auf die Seite drehen, woraufhin sie zischt. "Hey, ganz ruhig." Vorsichtig fahre ich über ihren Bauch und dann über ihren Kopf. "Ich kriege langsam Schmerzen", sagt sie. Oh nein. Ich betätige sofort die Fernbedienung, woraufhin die Schwester von gerade eben hineintritt. "Haben Sie Ibuprofen da? Shana bekommt Schmerzen." Sie nickt und kommt wenig später mit der Tablette wieder. Die Wasserflasche nehme ich von meinem Nachttisch und fülle es ganz voll. "Du trinkst zwei Gläser am besten. Nicht, dass deine Magenschleimhaut gereizt wird." Shana nickt und legt den Kopf in den Nacken, um die Tablette zu schlucken. Sofort schenke ich ihr ein weiteres Glas ein, welches sie artig austrinkt. "Du kriegst gleich vier Brötchen mit Hähnchen-Mortadella und Käse - laktosefrei. Und dein Kakao wird auch laktosefrei sein." Zärtlich streiche ich über ihre Wange. Sie lächelt. Ihr Lächeln ist so wunderschön und so ansteckend. "Wusstest du, dass um sieben das Frühstück, um zwölft das Mittagessen und um fünf das Abendbrot kommt, weil man es von den Wirbeln ableitet? Beziehungsweise ist es eine Eselsbrücke, das ist cool. Sieben Halswirbel, zwölft Brustwirbel und fünf Lendenwirbel", erzählt sie lächelnd. Sie liebt es über die Medizin zu reden.

"Von dir lerne ich ja mehr, als in den Vorlesungen", gebe ich erstaunt von mir. Sie muss lachen. Shana lacht so schön. "Ich gehe mal davon aus, dass ich nach dem Frühstück etwas laufen muss." Unzufrieden verzieht sie ihr Gesicht. "Ich bin ja da und stütze dich." Ich ziehe ihren Duft ein, der mich süchtig gemacht hat. Ich kriege nicht genug von ihrer Reinheit. "Wie geht es dir?", möchte sie wissen. Ich muss seufzen und halte ihre Hand. "Ich bin relativ schnell eingeschlafen und bin mit einem kleinen Albtraum aufgewacht. Ich hatte Angst, dass du tot bist." Mit verstecktem Schock sieht sie mich an. "In meinem Traum hast du Blut gespuckt und als ich dich wecken wollte, bist du nicht aufgewacht." Ich will es eigentlich gar nicht aussprechen. Gott sei Dank, lebt Shana noch und wird wieder gesund. "Alles ist gut." Sie küsst meine Hand und schließt ihre Augen. Ich weiß nicht wieso, aber ich kriege leichte Panik, wenn sie ihre Augen schließt. "Ich muss eigentlich heute duschen", murrt Shana. "Aber ich habe keine Lust. Kaufst du mir Trockenshampoo?", schmollt Shana. Ich muss grinsen, weil ich auf eine geniale Idee komme. Das Frühstück wird ins Zimmer gebracht, kurz danach sind wir wieder alleine. "Iss mit mir." "Nein, du brauchst Nahrung." "Iss mit mir, habe ich gesagt." Shana sieht mich ernst an. Die Kaffeekanne nehme ich an mich und höre, wie Shana freudig quietscht. "Kakao", summt sie. Shana kann man mit den einfachsten Dingen dieser Welt glücklich machen, mein wertvolles Mädchen.

"Hier." Shana hat mir ein Brötchen gemacht. "Ich habe doch gesagt, dass du Nahrung brauchst", tadele ich. Das Brötchen drückt sie an meinen Mund und murrt dabei. "Und ich habe gesagt, dass du mit mir isst und Shana schlägt man keinen Wunsch ab, zumindest keiner Shana, die im Krankenhaus liegt." Was eine Hexe Shana doch ist. "Mund auf." Grinsend sieht Shana mich an und wackelt mit ihren Augenbrauen. "Am frühen Morgen zweideutige Nachrichten zu bekommen, habe ich am liebsten", erzähle ich und beiße in das Brötchen mit Butter, Käse und Mortadella. "Ich werde dich duschen", sage ich, woraufhin Shana anfängt zu husten und sich den Bauch halten muss. Sofort gebe ich ihr Wasser. Irgendwie war mir die Reaktion klar. "Scheiße", bringt sie ächzend hervor. "Ist alles in Ordnung?" Tief atmet Shana ein und nickt. "Die Schmerzen sind weg, puh." Etwas überrascht schaut sie zu mir. "Aber wie willst du mir beim Duschen helfen?", fragt Shana ganz verlegen. Gerade hat sie noch einen zweideutigen Satz rausgehauen und nun schämt sie sich, so widersprüchlich. "In der Dusche gibt es eine Sitzfläche. Da sitzt du drauf und lässt mich den Rest machen", raune ich zum Schluss, was sie leicht zusammenzucken lässt. "Ich will nicht, dass du mich so das erste Mal nackt siehst." Sie schaut weg und hält sich die Hände vor das errötende Gesicht. Shana und ihre Kompliziertheit. "Dann decke ich dich mit dem Handtuch ab." Sie brummt, grummelt, murrt und quietscht, ihre Hände sind immer noch auf ihrem Gesicht. Seufzend trinke ich meinen Kaffee, als ich ihn mir endlich einschenke.

"Iss dein Essen", befehle ich. "Aber ich schäme mich noch zu sehr", widerspricht sie mit verdecktem Gesicht. "Dann iss dein Essen mit sehr viel Scham." Ich schmunzele. Es tut gut, wenn Shana nicht vorlaut und stur ist, sondern leise und schüchtern. Dann habe ich für eine bestimmte Zeit keine Kopfschmerzen. Langsam beginnt sie zu essen. Ich beobachte sie dabei, damit ich auch wirklich sicher bin, dass sie nicht hungert. "Ach, übrigens: heute kam eine Frau rein und ich habe meinen Oberkörper verdeckt, nur für dich." Verstohlen grinst sie und zeigt mir per Hand, dass ich mich ihr nähern soll. Sofort drückt sie mir einen Kuss auf die Wange, ich brumme unzufrieden. "Bevor die Zähne nicht geputzt sind, gibt es keinen Kuss auf den Mund. Das müsstest du wissen, Can." Ich schnaube. "Also beim Sex ist das einfacher. Ich nehme dich dann einfach von hinten." Sie schlägt mir auf die Brust, was mich lachen lässt. "Am frühen Morgen werde ich mit Streicheleinheiten verwöhnt, danke." Shana schnaubt und isst weiter, nötigt mich ab und zu mitzuessen und schiebt ihren Nachttisch zurück. "Ich weiß gar nicht, ob Ranja Unterwäsche eingepackt hat." "Wenn nicht, dann kann ich sie abholen. Das ist gar kein Problem." Sie schließt beschämt die Augen. Ach, Shana. "Das ist nichts wofür man sich schämen muss, Shana. Wir sind verheiratet und feiern bald die ganz große Hochzeit. Deine Unterwäsche habe ich doch schon oft genug gesehen." Und ich werde dich irgendwann mal ganz in ihr sehen und sie dir langsam ausziehen.

Unter der Decke fährt sie über ihre Beine und murrt. "Ich habe Stoppel bekommen." Ich stöhne auf. "Shana, das ist nichts Schlimmes, ich habe doch auch Haare." Bockig zuckt sie mit ihren Schultern. Shana und ihre Sturheit. "Shana, du wirst dich dafür nicht schämen, okay? Von mir aus dusche ich mit dir." "Nein, danke", presst sie mit geweiteten Augen hervor. Ich muss grinsen. "Wieso nicht?", will ich schmunzelnd wissen. "Penisse sehen komisch aus. So hängend und so... so schrumpelig." Warte, was? Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. "Schrumpelig?" Sie verkneift sich ihr Lächeln. "Ja, keine Ahnung, die sind so hässlich und so dunkel." "Sind Vaginen nicht auch dunkler als die eigentliche Hautfarbe?", gebe ich leicht spottend von mir. "Nicht immer. Manchmal sind es nur die Schamlippen." Ich seufze. "Wenn mein Penis in dir ist, siehst du nichts dunkles oder Schrumpeliges." Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen, Shana prustet. "Mein Penis ist nicht schrumpelig!", rufe ich aus. Eine Schwester kommt rein und nimmt das Tablett mit. Man merkt ihr an, dass sie so tut, als ob sie nichts gehört hätte. Leise lachend nimmt Shana ihren Kakao und hält sich den Bauch. "Hier." Sie hält mir den Kakao vor die Nase und fordert, dass ich daraus trinke. Seufzend tue ich es. "Jetzt weiß die Schwester, dass du einen Schrumpelpenis hast", neckt sie mich. "Ich kann ihn dir ja vorführen. Mal sehen, ob er immer noch schrumpelig ist und nicht straff." Shana verzieht das Gesicht. Warte ab, irgendwann kannst du nicht mehr davonlaufen, Shana.

"Zieh dir dein T-Shirt an, das ist unhöflich und es gefällt mir nicht, dass die Schwestern einen Blick auf deinen tollen Oberkörper werfen können." Mit einem strengen Blick trinkt Shana ihren Kakao und gibt mir mein T-Shirt. "Hilfe, ich werde von meiner Ehefrau unterdrückt." Warnend sieht sie mich an. "Jemand muss es tun, du bist zu überheblich, du chauvinistische Nuss." Bei Nüssen muss ich immer an Shanas anaphylaktischen Schock denken. Bald ist wieder ein Termin von ihr. "Wie sollen wir zum Allergologen, wenn du hier bist? Ich muss anrufen." Ich weiß, dass Shana selber nicht anrufen will, weil sie sich schämt. Nachdem ich mir meine und Shanas Zähne geputzt habe, kommt ein Krankenpfleger rein. Was will der hier? "Wir müssen ein bisschen hin und her laufen, wegen Ihres Kreislaufes." Das kriege ich alleine mit ihr hin. Shana seufzt und streift sich die Decke von den Beinen. Man sieht jetzt ihre Unterbeine und das gefällt mir ganz und gar nicht. Ich stehe sofort auf und stütze Shana ab. Sie seufzt. "Ich habe es mir einfacher vorgestellt", flüstert sie und verzieht das Gesicht. Vorsichtig umschlinge ich ihre Taille und lege ihren Arm um meine Schultern. "Geht es?", frage ich besorgt. Sie zuckt mit ihren Schultern. Der Krankenpfleger kommt und hält sie an der Hand fest, das gefällt mir nicht. Als Shanas Füße den Boden berühren, läuft sie zwei Schritte und bleibt stehen. Seufzend lehnt sie sich gegen meinen Arm und läuft langsam weiter. Sie braucht etwas bis sie ihren rechten Fuß ansetzen kann, doch schafft es bis zum Fenster. "Gut gemacht", flüstere ich und küsse ihre Schläfe. Angestrengt lächelt sie und atmet tief durch. Ich mache mir Sorgen um Shana, sie wirkt sehr angeschlagen.

Ich schaue zum Krankenpfleger, der ebenfalls zu Shana sagt, dass sie das gut macht. Mich stört es wirklich sehr, dass er sie anfasst. Das kriege ich auch alleine hin. Ich streichele ungeduldig Shanas Seite und bemerke, dass Shana tiefer einatmen muss. "Wenn es zu viel wird, dann lass uns aufhören", sage ich, doch sie schüttelt den Kopf. "Das kriege ich hin", flüstert sie und läuft langsam weiter. Langsam setzt sie ihren kleinen Fuß auf den Boden und kommt der Tür immer näher. Ich spüre, wie sie sich in meine Schulter krallt. Sie seufzt, ich spüre, dass sie die Kraft verliert. Ich spüre, dass mein Herz schneller schlägt. "Halt mich", flüstert sie und knickt ein. Sofort hebe ich sie auf und trage sie aufs Bett. Etwas panisch schenke ich ihr Wasser ein und fahre über ihre Stirn. Ihr geht es immer noch gut, oder? Es ist nur Erschöpfung, oder? Der Krankenpfleger misst den Puls. Verdammt, muss der Wichser Shana die ganze Zeit anfassen?! Shana hält meine Hand und drückt sie lächelnd. "Nicht aufregen", murmelt sie. Das Glas fülle ich ein zweites Mal auf und fahre ihr über die Stirn. Mein armes Mädchen. Sie drückt ein zweites Mal meine Hand, weil sie weiß, dass ich mich nicht entspanne. "Der Puls ist leicht erhöht, aber das legt sich gleich wieder. Das war sehr gut für das erste Mal, aber trotzdem müssen wir es täglich wiederholen", sagt der Krankenpfleger. Shana nickt seufzend. "Okay, wenn es sein muss." Ich beneide Shana für ihre Geduld, ich hätte das bestimmt nicht ausgehalten. Der Krankenpfleger verlässt endlich das Zimmer, woraufhin ich endlich meine Hände mit Desinfektionsmittel fülle und Shanas Arme damit einreibe. "Was wird das?", fragt sie verwirrt, als ich ihre Hand desinfiziere. "Der Pfleger hat dich angepackt, das hat mir nicht gefallen." Ich laufe wieder zum Spender und desinfiziere noch einmal nach.

Shana sieht mich schmunzelnd an, während ich sie sauber mache. "Wie süß du bist, wenn du eifersüchtig bist." Unzufrieden brumme ich. "Sag nicht süß." Dieses Süß ist unmännlich. Shana lacht leise und hält sich den Bauch. "Bring mich nicht zum Lachen, das fühlt sich komisch an." Ich schaue auf die Uhr und dann wieder zu Shana. "Soll ich eben deine Sachen abholen gehen? Warte, ich gucke, ob sie Unterwäsche eingepackt hat." Ich bete, dass Ranja keine Unterwäsche eingepackt hat und siehe da! Es ist keine Unterwäsche vorhanden. Anscheinend dachte Ranja, dass Shana höchstens nach drei Tagen entlassen wird. "Ich muss Unterwäsche holen." Grinsend sehe ich zu Shana, welche verlegen auf ihre Decke schaut. "Ich bringe Handtücher mit", sage ich, woraufhin sie nickt. Ich finde es so niedlich, wenn Shana sich schämt. Ihre Augen sind dann größer und manchmal schmollt sie. Schmunzelnd laufe ich auf sie zu und gebe ihr einen Kuss, der länger wird. Ich küsse extra langsam, weil ich jede einzelne Sekunde genießen will. Ihr süßer Mund, dessen Lippen so sensibel sind, ihre Art und Weise, wie sie küsst, all das macht mich verrückt. Sie küsst meistens vorsichtig, weil sie sich immer noch unsicher ist, ob sie richtig oder falsch küsst. Das bemerkt Shana aber nicht. Ich seufze in den Kuss hinein und lege eine Hand auf ihre kleine, weiche Wange, ehe ich mich von ihr löse. "Bis gleich, ich mache dir auch essen." Sofort strahlt sie, weswegen ich sie noch einmal küssen muss. Das Mädchen ist meine Droge. Die Tasche mit den Hausschlüsseln nehme ich in die Hand und laufe raus.

Irgendwie fühle ich mich unwohl, weil ich Shana alleine gelassen habe, aber das ändert sich wieder. Als ich in das Auto steige, schnalle ich mich an und ziehe an meinem Gurt, weil ich das bei Shana nicht machen kann. Ich fahre los und muss ab und zu auf den pinken Ring gucken. Ich glaube, ich werde jetzt immer ein Kissen im Auto haben, welches Shana vor ihrem Bauch tragen wird. Warte! Wieso sind die Airbags nicht aufgegangen? Wären die Airbags aufgegangen, wäre keine Scherbe in ihrem Bauch gewesen. Verfickte Autohersteller, die nicht einmal auf die Sicherheit der Autos Acht geben. Die Gedanken verdränge ich, als ich bei Shana ankomme und ins Bad gehe, wo ich Duschöle mit dermatologischen Siegeln finde. Arme Shana, sie muss auf alles achten, tut es aber zu selten. Ich packe eins der Duschöle ein und schnüffele an den Shampoos, bis ich Shanas Shampoo erkannt habe. Head and Shoulders Apple Fresh. Benutzt Shana Spülung? Ach, das tue ich auch einfach mit hinein. Soll ich auch einen Rasierer einpacken? Sie kann sich sowieso nicht rasieren und würde nicht zulassen, dass ich es tue. Stattdessen packe ich zwei große und ein kleines Handtuch für sie ein, eine ganze Packung an Maxi Binden, und was ist das? Slipeinlagen? Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. Kann ja sein, dass Shana sie braucht. Deswegen stecke ich die ganze Packung in die Tasche. Ranja kann ja laufen. Braucht Shana eine Bürste? Sie bürstet ihre Locken nie. Vorsichtshalber packe ich die rote Bürste ebenfalls hinein und sehe, dass Deo und Parfüm schon von Ranja eingepackt wurden. Das Badezimmer verlasse ich, gucke ob Shelly schon gegossen wurde und stelle mich dann mit einem großen Grinsen vor ihre Unterwäscheschublade. Langsam öffne ich sie und erblicke ein wahres Paradies. Bevor ich weiter gaffen kann, werde ich angerufen. Es ist Shana.

"Ist etwas passiert?", frage ich sofort und höre sie lachen.

"Nein, alles in Ordnung. Ich wollte nur sagen, dass du mir keine Tangas oder sonstiges einpacken sollst. Ich will gemütliche Unterwäsche und pack mir die lockersten T-Shirts und Jogginghosen ein. Ich gehe mal davon aus, dass ich mehrere Wochen hierbleiben muss." Ich will aber nicht, dass Shana so lange im Krankenhaus bleibt.

"Okay, dann die rosa Slips?", grinse ich und höre sie murren.

"Oder den roten Slip, der am Hintern nur aus Spitze ist? Der ist bestimmt gemütlich. Und die BHs? Push-up BHs sind bestimmt bequemer. So haben deine Nippel Kissen."

"Can!" Shanas Ton zeigt Empörung und Scham.

"Ich packe schon das Richtige für dich ein, keine Sorge", versichere ich ihr lächelnd und wühle in der ganzen Schublade herum, die nicht klein ist.

"Wir reden später weiter. Ich glaube, ich habe gutes Wichsmaterial gefunden." Shana will anfangen zu beleidigen, doch ich lege schnell genug auf und schaue mir lachend die ganze Unterwäsche an.

Blau, rot, schwarz, weiß, pink, hautfarben, weitere Farben und Farbkombinationen hat Shana für mich präsent. Das freut mich natürlich. Wir haben hier einen BH ohne Bügel. Es sieht eher aus wie zwei Netze, aber mit Blumenmuster. So etwas habe ich mal bei Instagram gesehen, das wird Shana sehr gut stehen und sie bestimmt nicht nerven. Ober- und Unterteil kommen in den Rucksack, der allmählich voll wird. Schmunzelnd nehme ich jedes Teil in die Hand und begutachte sie ganz genau. Die BHs halte ich mir sogar an die Brust, um zu gucken, ob sie gemütlich wären für Shana oder nicht. Der Hautfarbende BH ist gut, der kommt in den Rucksack. Ich halte die rote Unterwäsche in meiner Hand und stelle mir vor, wie gut Shana in ihr aussehen würde. Dann kommt mir Soufian, der Bastard in den Sinn, was mich schnauben lässt. Schnell verdränge ich den Gedanken und packe noch mehr Unterwäsche ein, ehe noch lockere T-Shirts und Jogginghosen hineinkommen. Ihre Medikamente packe ich ebenfalls noch ein und weitere Dinge, die sie benötigen wird plus Essen. Im Krankenhaus angekommen, öffne ich die Tür ihres Zimmers, wo die Frau in Rock und Hemd und mit einem iPad in der Hand ihr Zimmer verlässt. Stutzig sehe ich zu Shana. "Ich kriege Suppe und Kartoffeln auf jeden Fall. Ich darf Nudeln essen", sagt mir Shana lächelnd. Ich muss sofort zurück lächeln. "Ich habe dir auch ein bisschen Essen gemacht. Hähnchenbrust, deine Lieblingssuppe, die du vielleicht jetzt essen solltest, bevor sie kalt wird." Sofort nickt Shana und breitet ihre Arme aus, damit sie Suppe essen kann. Herrgott, ist mein Mädchen süß.

"Der Arzt kommt nach dem Mittagessen vielleicht." Wird auch mal Zeit! Ich will wissen, was genau Shana passiert ist. "Dem Ring ist beim Unfall zum Glück nichts passiert", sagt sie und schaut auf ihren Ringfinger. "Die Airbags sind nicht aufgegangen im Auto?", frage ich, als ich ihr den Behälter mit Suppe gebe. Shana verneint es. Verficktes Auto. "Du fährst jetzt sowieso nur mit mir." Ich seufze und fahre über ihr Haar. "Nimm noch deine Tablette, hier." Für Shana tue ich Wasser in ein Glas, welches sie schnell austrinkt und sich der Suppe widmet. "Mach mir meine Haare zu." Sie hält ihr Handgelenk hin, wo sich fünf Haargummis befinden. Vorsichtig mache ich ihr einen Dutt und schaue ihr zu, wie sie die Suppe isst. Sie muss wohl hungrig sein, mein armes Mädchen. Ihre Augen weiten sich. "Heute müssten wir doch eigentlich an der Uni sein!" Erschrocken sieht sie mich an und schiebt mir einen Löffel mit Suppe in den Mund. "Keine Sorge, ich habe jemanden Bescheid gegeben, dass er uns eintragen soll." Seufzend nickt sie. "Und er gibt uns auch die Notizen?" Ich bestätige es. "Es kann ja auch eine sie gewesen sein", necke ich Shana, die mich finster ansieht. "Nein, es war ein er. Das hoffe ich für dich." Grimmig sieht sie mich an und konzentriert sich dann auf ihre Suppe. "Kommt heute jemand auf das Zimmer?" Sie zuckt mit ihren Schultern. "Gehst du morgen zur Uni?", fragt sie mich. Ich seufze. "Eigentlich will ich nicht." "Es wäre besser, du verpasst sonst Stoff." Aber ich will dich nicht alleine lassen, Shana. "Okay", seufze ich dann. Shana hat die ganze Suppe aufgegessen und lehnt sich seufzend zurück.

Wir haben kurz vor elf. "Wir sollten langsam ins Bad gehen. Du trägst doch ein Duschpflaster?" Sie nickt. Tief atmet Shana ein und schließt die Augen. Ich kann sie ein bisschen nachvollziehen. Sie hatte noch nie Sex und das Intimste für sie ist das Küssen oder das Sitzen auf meiner Erektion. "Was hast du alles für mich geholt?" Ich öffne den Rucksack und hole für Shana alles heraus. Bei der Unterwäsche errötet sie leicht. "Ranja muss sich also neue Slipeinlagen kaufen", schmunzelt sie. Also habe ich es richtig gemacht. "Gott sei Dank hatte ich schon meine Tage, sodass du kein Blut siehst oder eine Slipeinlage an. Guck nicht in meine Unterhose hinein, am Ende ist da was", murmelt sie zum Schluss und hält sich die Hände vor das Gesicht. Ach, Shana, du und deine Schüchternheit. Sie nimmt sich den hautfarbenen BH und den rosa Slip, ich muss schmunzeln. Zudem holt sie sich eine Slipeinlage raus und drückt mir Bürste, Shampoo, Duschöl und den Rest, den sie gleich benötigen wird, in die Hände. "Sollte ich dir nicht erst einmal ins Bad helfen, ehe ich dann all das ins Bad transportiere?" Shana schaut lippenschürzend auf ihre und meine Arme und nickt dann. Schmunzelnd laufe ich um das Bett und will sie tragen, doch sie verneint es. "Ich will laufen." Etwas unwohl sehe ich sie an. "Du bist doch heute deswegen zusammengebrochen", gebe ich sanft von mir und fahre über ihre Wange. "Jetzt sind einige Stunden vergangen, und ich bin wieder topfit." Shana legt ihren Arm um meine Schulter, ich lege meinen Arm um ihre Hüfte und helfe ihr dann vom Bett. Langsam beginnt sie zu laufen und atmet ein bisschen schwerer. Hoffentlich passiert ihr nichts. "Wenn es zu viel wird, trage ich dich." Shana schüttelt ihren Kopf und schafft es ins Bad, wo ich den Sitz in der Dusche für sie runterklappe und schnell alles hole.

Sie schaut verlegen zur Seite als ich mich vor ihr hinknie. "Ich werde erst deine Unterwäsche und dann das Hemd ausziehen, okay? Davor lege ich dir das Handtuch unter das Hemd." Ich fahre ihr über ihre Beine. Shana nickt. Langsam fahre ich mit meinen Händen unter den Kittel und spüre, dass sie eine Gänsehaut bekommt. Ich ertaste den Bund ihrer Unterhose und ziehe ihn langsam runter, Shana verspannt sich sofort und hebt kurz ihr Becken an, damit es schneller geht. Die Unterhose packe ich weg und gehe mit meinen Armen tiefer unter das Hemd. Ich muss mich beherrschen, nicht über Shana herzufallen, die schüchtern zur Seite schaut und ihre Lippen aufeinanderpresst. Ihre Rücken ist von einer Gänsehaut umgeben, als ich sie dort berühre und den Verschluss öffne. Shana übernimmt schnell und zieht aus dem Ärmel des Hemdes den BH raus. Ich lächele und lege das Handtuch unter das Hemd. "Dreh dich um", flüstert Shana, was ich dann auch tue. Nach wenigen Minuten kann ich mich wieder umdrehen und packe das Hemd zur Seite. Nervös sitzt Shana im Handtuch von mir und sieht einfach nur göttlich aus. Ich setze mich kurz auf den Boden, um die Jogginghose soweit es geht nach oben zu krempeln und Schuhe und Socken auszuziehen und sehe, dass Shana ihre Beine zusammenpresst. Ich grinse verstohlen und nehme den Duschkopf ab. "Warte, ich will nicht, dass meine Haargummis nass werden." Sie öffnet ihre Haare und gibt mir all ihre Haargummis, die ich in meine Jogginghosentasche tue, genau wie ihre Ohrringe und den Ring. Ich tue ebenfalls meinen Ring in meine Tasche. "Nicht, dass du die auch an deinem Handgelenk trägst", neckt Shana mich und zeigt auf das Haargummi, welches ich immer trage. Ich muss lächeln und stelle das Wasser auf die perfekte Wärme. Shana fühlt ebenfalls nach und will es ein bisschen wärmer haben.

Das Tuch schlingt sie fester um sich und schließt die Augen, als ich ihre Haare nass mache. Sie kommt mir gerade wieder so hilflos vor, wie als ihr damals die Weisheitszähne gezogen wurden. "Schäm dich nicht", sage ich ihr und streiche ihr die Haare hinter ihr Ohr, als ich Wasser in ihre Ohren laufen lasse und ein bisschen an den Ohrmuscheln und leicht in den Eingängen fingere. Das Wasser lasse ich über ihre Schultern und den freien Teil der Brust laufen und nehme dann das Shampoo in die Hand. "Wie oft?" Shana zuckt mit ihren Schultern. "Zweimal reicht." Sie ist total ruhig und schüchtern geworden. Dabei ist es doch gar nichts Schlimmes. Seufzend hebe ich ihr Kinn an, abwartend sieht sie mich mit ihren braunen Augen an, dessen Wimpern durch das Wasser länger wirken. "Shana, ich bin dein Ehemann. Du brauchst und sollst dich nicht vor mir schämen, okay? Das ist etwas ganz Normales für mich und ich werde es hundert weitere Male mit Vergnügen tun. Es ist nichts, wofür du dich schämen sollst und musst, okay?" Mit meinem Daumen fahre ich über ihre Wange. Sie nickt leicht und zuckt mit ihren Schultern. Ich gebe ihr einen Kuss auf die Stirn und schamponiere vorsichtig ihre Haare, während sie ihre und meine Füße nass macht. Shana schließt genüsslich ihre Augen, was mich schmunzeln lässt. "Nicht einschlafen." Sie nickt kaum vernehmbar und brummt zufrieden. Das Shampoo wasche ich raus und achte darauf, dass das Wasser nicht zu ihren Augen schwimmt. "Heb deinen Kopf an." Sie tut es und so kommt das Ausgespülte nicht in ihre Augen.

"Wie hat es sich angefühlt, als du laufen musstest?", frage ich und schamponiere ihr Haar wieder. "Es war total komisch, ich habe gespürt, dass etwas anders ist als sonst. Ich habe mir selber gesagt, dass ich total vorsichtig sein muss, weil ich ja frisch operiert wurde. Es fühlt sich so an, als ob ich etwas in meinem Bauch trage. Ich mag das Gefühl nicht." Shana macht irritierende Geräusche. "Hast du eine Erektion?", fragt sie mich. Ich schaue hinunter. "Nein, durch die Jogginghose sieht man ihn öfters." Ich muss schmunzeln und wasche mir die Hände, ehe ich das Duschöl nehme und in Shanas verstohlenes Gesicht schaue. "Gut zu wissen." Sie räuspert sich leicht und schließt ihre Augen, als ich das Duschöl auf ihren Armen und Schultern verteile. Ihre Haut ist so zart und so weich. Sie ist so sensibel. Man muss Shana auf Händen tragen. Als ich unter ihre Achseln gehe, windet sie sich und muss lachen. "Das kitzelt", lacht sie und windet sich weiter, bis ich fertig bin. Lächelnd sehe ich zu ihr hinunter und wische ihr den Schaum von der Stirn, ehe ich mich mit dem Duschöl hinknie. "Can, das musst du nicht tun", sagt sie sofort, doch ich ignoriere es. "Can, das sind nur meine Beine, steh auf." Das Duschöl verteile ich auf ihren schönen Beinen und ihren Füßen. Ich spüre, wie unwohl Shana sich fühl, aber sie hat es verdient, dass man sie pflegt und verwöhnt. Sie hat so vieles für mich getan. Ich halte ihre Beine fest, weil Shana zappelt und wasche ihre Beine und Füße zu Ende. Verlegen schließt Shana die Augen und legt den Kopf in den Nacken, damit ich ihr das Shampoo aus den Haaren spülen kann. "Kannst du meine Haare bürsten? Ich verliere viele Haare und beim Duschen kommen sie am einfachsten raus." Ich nicke und bürste sehr viele Haare raus, als ich die Spülung in ihre Längen gebe. Als wir fertig sind, drehe ich mich um, damit Shana sich abtrocknen kann. "Gibst du mir den BH?" Ich tue es und schaue sie, auf ihren Wunsch, nicht an. Als ich mich umdrehen darf, ziehe ich ihr mit vollem Genuss die Unterhose an. Zu schade, dass sie ein Handtuch trägt. Natürlich schaut Shana weg und versucht an etwas anderes zu denken. Ich küsse ihren Oberschenkel und helfe ihr bei der Jogginghose und beim T-Shirt.

Als Shana ihre Haare in einen Turban gewickelt hat und sich seufzend ins Bett legt schaut sie mich lächelnd an und küsst meine Hand. "Dankeschön, Can." "Du brauchst mir deswegen nicht zu danken. Das ist selbstverständlich." Ich würde für Shana alles tun. Sie muss es nur sagen. Ich stecke ihr den Ring wieder an und tue die Ohrringe auf ihren Nachttisch. Das Mittagessen wird hineingebracht. Sieht aus wie Kartoffelsuppe mit Wienern und Nudeln mit Béchamelsoße und einen Schokopudding. "Laktosefrei?", harke ich nach, was mir Shana bestätigt und mir die Gabel hinhält, doch ich verneine es. "Du musst essen." "Du isst mit mir, ob du es willst oder nicht." Ich will widersprechen, als sie mich näher zu sich zieht und mir die Nudeln in den Mund schaufelt. "Ich verstehe gar nicht, wie andere das Krankenhausessen nicht mögen. Das schmeckt voll gut." Es gib besseres Essen, Shana. Shana isst und füttert mich gezwungenermaßen mit, bis alles aufgegessen wurde. "Wann kommt der Arzt endlich?", murre ich, weil ich langsam die Geduld verliere. Wenn man vom Teufel spricht: er kommt gerade mit einem Assistenzarzt durch die Tür. Ich kann mich noch daran erinnern, als Shana bei mir im Krankenhaus war und wir auf Maliks Zimmer waren, wo die Ärzte mit Assistenzärzten waren und Shana sie voller Sehnsucht angeschaut hat, weil sie ebenfalls Medizin studieren wollte. Wie schnell die Zeit doch vergeht. "Guten Tag, Frau Salih. Wir werden jetzt mit Ihnen den Eingriff von gestern besprechen und wie es weitergehen wird", sag der Arzt. Der Assistenzarzt räuspert sich und liest die Akte vor. "Sie wurden mit einer ungefähr siebzehn Zentimeter langen Scherbe im abdominalen Bereich eingeliefert, woraufhin eine Laparotomie durchgeführt worden musste, weil die Scherbe das Caecum und den Appendix verletzt hat. Je weiter weg die Scherbe von der invasiven Verletzung war, umso oberflächlicher wurde die Verletzung dort." Ich brumme innerlich unzufrieden. Also hat sich die Scherbe auch in die Subcutis geschnitten. "Wo genau hat sich die Scherbe in die Subcutis geschnitten?", will Shana wissen. "Knapp am Ileum und an der Mesenterialvene vorbei." Scharf ziehe ich die Luft ein. Das hätte sehr gefährlich für Shana werden können. "Ouh, bin dann noch einmal haarscharf aus der Sache gekommen", sagt Shana lächelnd und entspannt. Wie kann sie so ruhig bleiben? Bestimmt ist sie innerlich fasziniert. "Ja, das war es. Wir werden Sie für mindestens fünf Wochen hierbehalten müssen. Bei postoperativen Laparotomie-Patienten variiert das je nachdem, wie schnell die Wundheilung ist", erklärt der Assistenzarzt. "Ich weiß, ich weiß", murmelt Shana. Natürlich weiß Shana das. Shana bleibt für fünf Wochen im Krankenhaus, fünf Wochen! Das ist mehr als ein Monat.

Die Ärzte gehen wieder, als keine Fragen aufgetaucht sind. Shana schnappt erschrocken nach Luft, sofort schaue ich zu ihr und bin bereit die Ärzte zurückzurufen. "Was ist los?", frage ich panisch. Hat sie Schmerzen? "Warst du gestern bei deiner Bestrahlung?" Ich atme erleichtert aus. "Gott, Shana, jag mir nie wieder so einen Schrecken ein." Ich rutsche mit dem Stuhl ein kleines Stückchen näher an sie und lege den Kopf in ihre Halsbeuge. Sie riecht so gut. "Hallo, warst du gestern dort, oder nicht?" Ich verneine es. "Heute musst du aber dahin." Ich murre, ich will bei ihr bleiben. "Kein zetern, du gehst dahin! Ich will nicht, dass du Rezidive bekommst." Aufmunternd tätschelt Shana meinen Kopf. Shana ist selber krank und denkt immer noch an mich. Selbst bei ihrem Autounfall hat sie versucht, mich zu beruhigen, obwohl sie diejenige war, die in Gefahr schwebte. Sie ist so besonders, so einzigartig, so gutmütig und so liebevoll. Sie fasziniert mich jedes Mal aufs Neue.

Hach, ich liebe diese Frau.

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