Kapitel 40

Jason Derulo - Marry Me

Samstag, 8. Februar

Oh Gott, oh Gott, heute ist es soweit. Ich werde mit Can islamisch vermählt. Ich habe mir Ramazan geschnappt, weil meine Mutter meinte, dass ein männlicher muslimischer Zeuge dabei sein muss. Can nimmt Malik. Wieso verstehe ich nicht, aber wenn es der Brauch so möchte, dann ist es mir recht. Ich bin aber kurz ausgerastet, weil meine Mutter meinte, dass bei uns eigentlich nur Männer dabei wären und die Frauen in einem anderen Zimmer warten. Wieso zum Teufel sollten meine und Cans Mutter in einem anderen Zimmer sitzen und das Ganze verpassen? Es sollen alle dabei sein! Oh Gott, Cans ganze Familie wird da sein und meine. Alle Mädels kommen. Von den Jungs kommen Miran und Nadim nicht, aber das macht nichts. Die kenne ich ja nicht wirklich. Eigentlich hätten wir weniger Autos nehmen können, aber da uns alle alleine fahren lassen wollen, werden Can und ich von den anderen getrennt fahren. Ich habe eines meiner vielen kurdischen Kleider für die Vermählung genommen in Gold. Gold wie Cans Augen. Es ist wunderschön und tatsächlich das erste Mal, das ich es trage. Auf den roten Lippenstift konnte ich einfach nicht verzichten. "Oh mein Gott, ihr werdet ficken!", quietscht Saliha, die mir den Eyeliner zieht. "Die Hochzeit folgt erst", murre ich. "Wer islamisch verheiratet ist, der darf mit seinem Partner schlafen", merkt Saliha an. Ranja spitzt ihre Lippen. Ich weiß, was in ihrem Kopf vor sich geht. Die wird sich einen Imam aufsuchen. "Du bist fertig! Du siehst gut aus, riechst gut und wirst heute auf dem Rückweg von Can im Auto entjungfert!" Saliha schnappt sich mein Handy und nimmt auf. "Shana wird gleich mit Can auf Helal-Basis heiraten." Es klingelt an der Tür, weswegen alle freudig aufschreien. Ich werde zur Tür geschubst, wo Can und die Jungs stehen. Er sieht verdammt gut aus in seinem weißen Hemd.

"Hi", murmele ich. "Hey." Ich werde rot, weil uns alle zusehen und weil Ramazan im Hintergrund Hochzeitsmusik auf seinem Handy abspielt. "Ich wusste nicht so wirklich, was ich anziehen kann", gestehe ich geniert. Can grinst schief. "Ich auch nicht." Er gibt mir eine weiße Rose, was alle freudig aufschreien lässt. "Oh Gott, ist das süß! Mein Herz", schluchzt Ramazan. "Wir sollten aufbrechen. Findet ihr nicht?" Man stimmt mir grinsend zu. "Zieh dir eine Jacke an", will Can. Gerade will ich ins Zimmer, als Saliha für mich eine Jacke holt und sie mir grinsend um die Schultern legt. "Kriege ich mein Handy wieder?", frage ich belustigt. "Stell dich zu Can. Ich muss das auf Video haben und die Rose muss man gut sehen können." Seufzend stelle ich mich zu Can und bemerke, dass Ramazan und Malik ihre Blitzlichter einschalten. Schmunzelnd sehe ich zu Can hoch, der zu mir hinunterschaut und meinen Scheitel küsst. "Perfekt! Das muss gescreenshotet und dann ausgedruckt werden. Los, lasst uns fahren!", ruft Viyan motiviert und schmeißt mir mein Handy zu. Während wir runterlaufen, singen die Mädchen irgendwelche kurdischen Lieder. Seufzend lasse ich mich auf dem Beifahrersitz nieder. Ich höre Gehupe und muss deswegen lachen. "Wie es dann sein wird, wenn wir die Hochzeit feiern?", fragt Can, der losfährt. "Wir müssten dann drei Stunden zurückfahren, damit wir in unserer Wohnung wären. Also nach der Hochzeit, versteht sich." Can spitzt seine Lippen. "Wir könnten in einem Hotel-," "Ich will nach der Hochzeit nach Hause", murre ich. Er seufzt. "Wie du willst." Sofort fange ich an zu grinsen und nehme seine Hand in meine. Ich fahre über seinen Handrücken und muss wieder an sein Geständnis denken. Er hat sich wirklich geritzt.

"Weiß deine Mutter davon Bescheid?", frage ich vorsichtig. "Wovon?" Can brummt zufrieden, als ich mit meinen Nägeln über seinen Handrücken fahre. "Dass du dich geritzt hast... und den Gedanken mit dem Abhaken." Sein Blick verfinstert sich. "Keiner weiß davon auch nur ein Sterbenswörtchen. Nicht einmal Ramazan und Malik wissen davon Bescheid und das bleibt für immer so. Diese Zeit war grausiger, als es aussah." Er seufzt tief und hält meine Hand fest. "Du bist die Einzige, die davon Bescheid weiß. Manchmal habe ich das Gefühl, dass du mich besser kennst, als ich es tue. Vergessen wir das. Ich will nicht aufgeregt und deprimiert zu gleich sein." Das akzeptiere ich. "Bist du sehr aufgeregt?", frage ich lächelnd. Can nickt. "Natürlich, ich bin gleich dein Ehemann, auch wenn das ganze Tamtam danach folgt und wir dann so richtig, wirklich verheiratet sind. Meine Mutter meinte, dass wir dann heute auch über die Wohnung und alles Mögliche reden werden." Er drückt meine Hand fest und fängt an zu strahlen. Gott, sieht er süß aus dabei. "Wir werden in einer Wohnung leben und dann werde ich dich auf jeder Fläche ficken." Natürlich muss Can die schöne Stimmung mit seiner Sexsucht zerstören. "Du würdest die ganze Zeit in mir drinnen sein, du Nymphoman." Can grinst dümmlich. "Wieso denn nicht? Das hört sich nicht schlecht an." Ich verdrehe meine Augen und schaue aus dem Fenster. "Mach Musik an", fordere ich. "Alles, was sich die Prinzessin wünscht." Ich muss jetzt irgendwie wieder an Cans Schuldgefühle denken. Werde ich ihm jemals all das vergeben, was er mir angetan hat? Ich weiß es nicht, aber habe ich ihm irgendwie nicht schon etwas verziehen, weil ich wieder mit ihm zusammen bin? Ich akzeptiere Can, aber akzeptiere ich auch all seine Taten?

Wir quetschen uns alle in den Aufzug ein, als wir bei meinen Eltern ankommen, und werden danach herzlichst begrüßt. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, weil ich so aufgeregt bin. Cans Mutter lächelt stolz und wischt sich heimlich die Tränen weg. Sie hatte recht, wir sind wieder zusammengekommen. Wir sitzen alle im Wohnzimmer und begrüßen den Imam, ehe wir uns vor ihm hinsetzen. Gott, das ist so aufregend. Das geht so schnell! Ich schiele nervös zu Can und dann wieder zum Imam. Er schreibt unsere Namen auf, dann die der Zeugen, welche Malik und Ramazan sind, woraufhin die Namen unserer Väter folgen. Warum die Namen der Mütter nicht aufgeschrieben werden, weiß ich nicht. Alles ist still um uns, mein Herz puckert und mein Bauch bebt. Es geht alles so verdammt schnell. "Shana Salih, willst du Can Jamil zum Mann nehmen?" Gott, das hört sich so verrückt an. "Ja", flüstere ich, weil ich mich vor den ganzen Leuten schäme. Der Imam lächelt mich an. "Can Jamil, willst du Shana Salih heiraten?" "Ja!", ruft er schon fast hysterisch. Es wird gelacht, doch es kehrt schnell wieder Ruhe ein. Ich spüre seine Ungeduld und Nervosität. Gott, das Größte haben wir geschafft. "Hiermit verspreche ich euch in Allahs Namen, dass ihr beide zu Mann und Frau geworden seid, auf ewig bei einander bleibt und das in guten, wie in schweren Tag, bis ihr im Paradies wiedervereint seid." Danach sagt der Imam irgendetwas auf Arabisch, was wahrscheinlich nur unsere Eltern, Ramazan, Meryem und vielleicht auch Ranja verstehen werden. "Euch soll gewiss sein, dass in den ersten sechs Monaten der Ehe viel Streit auftauchen kann und wird. Passt in diesem sechs Monaten besonders auf euch auf, da diese am sensibelsten für euch sein werden." Ich sehe zu Can und nicke. Seine Pupillen sind stark geweitet und ich habe seine Augen schon total lange nicht mehr so hell gesehen. "Ich bitte jetzt jedem hier im Raum das Al-Fatiha im Herzen aufzusagen." Wir halten alle die Hände vor unseren Oberkörper, mit den Handinnenflächen nach oben und fangen an. Der Imam ist der Einzige, der es laut spricht.

Ich muss meine Hände wirklich ruhig halten, weil sie zittern. Ich bin wirklich mit Can verheiratet. Wow! Ich würde am liebsten herumschreien und auf ihn springen, aber ich muss die ganze Freude in mir halten, bis wir wieder in Hamburg sind. Ich sage das Al-Fatiha auf und muss wieder an den Tag denken, wo Can mit Schmerzen und vielleicht mit Angst unter der Dusche, in meinen Armen lag. Meine Tränen blinzele ich weg und fahre mir mit beiden Händen über das Gesicht, nachdem ich das Gebet beendet habe. Ich sehe mich heimlich um und sehe, dass Viyan schon aufnimmt. Wie schnell ist sie denn bitte fertig geworden? Der Imam beendet das Gebet, genau wie der Rest und schaut uns lächelnd an. "Habt ihr noch Fragen, meine Kinder?" Ich schüttele den Kopf. "Ich würde die Frage gleich alleine stellen wollen", meint Can leise. Der Imam nickt. "Gib ihr einen Kuss", flüstert meine Mutter. Ich schaue zu ihr und Cans Mutter, die vor Freude ganz rot sind. Verdammt, ich laufe gerade bestimmt blutrot an. "Los, ein Küsschen", fordert Saliha. Oh Gott, doch nicht vor meinen Brüdern und vor den Vätern! Egal, du hast ihn oft genug geküsst. Can wirkt ganz hibbelig, was mir ein bisschen die Nervosität abnimmt. Er dreht sich zu mir und rutscht etwas auf. Langsam nimmt er mein Gesicht in seine Hände und nähert sich etwas schnell meinem Mund, woraufhin ich schnell den Blick senke. "Stirn, nicht Mund." Verlegen beiße ich mir auf die Lippe und schließe die Augen, als wieder gelacht wird. Can ist total rot und presst seine Lippen aufeinander. Der Arme. Ich scheuche ihn mit meinen Händen zu mir, woraufhin er mir leise brummend einen Kuss auf die Stirn gibt. Es wird geklatscht und gepfiffen. Wir beide sehen bestimmt so aus wie Tomaten. Seine Ohren sind total rot, wie süß!

"Ich wünsche euch alles gute dieser Welt und Allahs Segen. Komm dann jetzt bitte mit, mein Junge." Can nickt und geht mit dem Imam in die Küche, wo er die Tür schließt. Langsam drehe ich mich um und halte mir quietschend die Hände vors Gesicht. "Warte, werde ich heute Tee für Can machen?", frage ich euphorisch. Meine und Cans Mutter lachen und bestätigen es. Super! Meine Brüder ignoriere ich gekonnt und schaue verlegen zu Boden. Nachdem der Imam gegangen ist, wird das ganze Essen bereitgelegt. Wir essen alle gemeinsam. Can sitzt neben mir und tippt mich heimlich an. "Wir sind verheiratet", flüstert er. Ich kichere und presse meine Lippen aufeinander. Ramazan macht meiner Mutter auf Arabisch Komplimente über das Essen und schleimt sich sofort ein. Heimlich rutscht Can noch weiter auf, bis er mich berührt. "Iss viel, du bist immer noch dünn. Dein altes Gewicht hast du nicht erreicht." Woher weiß er das? Ich hebe verblüfft die Augenbrauen und will etwas trinken, woraufhin Can meine Hand wegschlägt und mir meinen Löffel in den Mund schieben will. Murrend nehme ich die Kartoffel in den Mund und höre Gekicher. Ich realisiere immer noch nicht ganz, dass wir wirklich diesen Schritt gewagt haben. Er ist jetzt wirklich an mir gebunden, wow. Das ist so... ich weiß es nicht. Es fühlt sich einerseits so normal an, weil ich dieses innige Verhältnis nicht erst seit gestern hege, aber trotzdem ist es so wunderbar, so verrückt, weil wir eben so innig sind. Ach, ich weiß selber nicht, was ich da denke und fühle. Ich bin so aufgewühlt, voller Freude und Hyperaktivität, die ich erst rauslassen kann, wenn ich mit Can alleine bin.

Nachdem essen wird alles weggeräumt und gespült, woraufhin wir die Süßspeisen verteilen und ich eine Tasse für Can raushole, eine rote Schleife dranmache und zum Tee noch Salz, Chili und Pfeffer hinzugebe. Weil ich so großzügig bin kommt auch Zucker dazu. "Viyan, wie konntest du so schnell beten?", frage ich, weil sie mich wieder aufnimmt und es mir wieder einfällt. "Ich habe nur so getan, als ob ich bete. Ich habe meine Tage. Für euch bete ich nach, und jetzt lauf damit zu Can." Während ich jedem seinen Tee gebe, hole ich Cans Tasse auf einem extra Tablett und halte es ihm schmunzelnd hin. Er nimmt seufzend die Tasse an sich und atmet tief durch. Einen Schluck nimmt er und schaut mich mit verspannter Miene an, was uns lachen lässt. Das Gute ist, dass es eins dieser winzigen Tassen ist und Can nicht ganz so lange leiden muss. "Komm, du schaffst das." Ich lächele freudig, woraufhin Can die kleinen Schlucke auf Ex wegtrinkt und kurz das Gesicht verzieht. Wir klatschen alle. "Hut ab", lobe ich ihn und bringe schnell seine Tasse weg, woraufhin ich mit einem großen Glas Wasser zurückkomme. Can trinkt sofort alles aus und fordert nach einem weiteren Wasser, was meinen Vater lachen lässt. Spitzbübisch sehe ich Can an, der seufzend das Wasser entgegennimmt und es schnell austrinkt. "Alle guten Dinge sind zwei?" Ich beiße mir auf die Unterlippe, um nicht laut loszulachen. Can schmunzelt und legt kopfschüttelnd das Glas auf den Tisch. Ich nehme einen Teller mit Baklava an mich und höre unseren Eltern zu. "Wann wollt ihr denn heiraten? Wir müssen nach einer Wohnung Ausschau halten", sagt mein Vater.

Can und ich sehen uns fragend an. "Das würde nur in den nächsten Semesterferien gehen. Der 8. Juli ist der letzte Tag des achten Semesters", antwortet Can. Meine Eltern und Cans Eltern seufzen tief. "Das würde echt lange dauern, wenn wir auf euer Studium achten müssen. Würdet ihr das den selber solange aushalten?" Ich nicke. Can spitzt seine Lippen. "Wenn ich keine andere Wahl habe, dann muss ich es." Lächelnd schaue ich zu Derya, die gar nicht mehr aufhören kann zu lächeln. "Also wollt ihr jetzt in keine eigene Wohnung ziehen? Ihr seid schon islamisch verheiratet, da gibt es kein Verbot mehr", fragt mein Vater. Ich verneine es. "Ranja würde dann alleine leben und Ramazan auch." Mir wird warm, weil es mir immer noch unangenehm ist, über Can vor allen - vor allem vor meinen und seinen Eltern - zu reden. "Die Hochzeit wäre dann Mitte Juli? Davor kommen noch die Verlobung und der Hennaabend", sagt Cans Mutter. Bei diesen Namen bekomme ich eine Gänsehaut, und ich weiß nicht einmal wieso es so ist. All das werde ich in ferner Zukunft erleben. Das ist unglaublich und gar nicht in Worte zu fassen. Als wir kurz davor sind zu gehen und alle wieder anfangen zu reden, läuft meine Mutter mit mir ins Schlafzimmer, wo sie ein weißes Laken hervorholt. Oh nein, bleib mir weg damit! "Falls es passieren wird, legst du das auf das Bett." Ich werde rot und schiebe das Laken zurück. "Ich will es nicht tun. Nicht jetzt, dafür bin ich nicht bereit. Erst nach der Hochzeit." "Sicher? Nimm es vorsichtshalber mit." "Nein", gebe ich mit Druck von mir, weil mich allein dieser Brauch aggressiv macht.

Als wir endlich wieder in Hamburg sind, fährt Ranja zu Nadim, weil sie uns alleine lassen will. Ich ziehe mir meine Schuhe und Jacke aus, lege die Rose auf meinen Schreibtisch und drehe mich mit einem wachsenden Grinsen zu Can, der verwirrt zurückgrinst. "Wir sind verheiratet!", schreie ich voller Freude und schmeiße ich auf ihn. Er taumelt leicht und hält mich lachend fest, während ich auf und ab springe. "Oh mein Gott, Can! Wir haben uns zwar etwas blamiert heute, aber es war so schön und so toll und so wunderbar. Mirakulös, Can!" Ich küsse ihn und springe auf und ab. Ich fühle mich wie ein Flummi, weil ich nicht aufhören kann, mich zu bewegen. "Can, ich fühle mich so komisch, so komisch gut!" Ich halte seine Taille fest und schwinge uns tanzend nach vorne. Nebenbei küsse ich ihn außer Atem, weil ich so viel herumhüpfe. Kurz hält er meinen Kiefer fest und küsst mich, damit ich ruhiger werde, was mich aber noch hibbeliger macht. Can hebt mich hoch und transportiert mich aufs Bett, wo wir einen langen, intensiven und wunderschönen Zungenkuss ausüben, bevor wir uns voneinander lösen. Ich bin auf jeden Fall atemloser, als Can es ist. "Ich habe da etwas für dich." Can steht auf und holt aus seinem Mantel ein kleines, schwarzes Kästchen raus. Wie gebannt sehe ich auf das Kästchen. "Das wollte ich dir eigentlich an deinem Geburtstag geben, als Verschluss für das Versprechen, aber dann kam das Unheil über uns." Mit einem unsicheren Lächeln setzt er sich zu mir aufs Bett und öffnet ganz langsam das Kästchen. Es ist ein wunderschöner, roséfarbener Ring. Der große Kristall ist quadratisch und um ihn und um den Ring sind kleinere Kristalle. "Der ist wunderschön", flüstere ich und hoffe, dass er nicht allzu teuer war. "Gib mir deinen Finger." Mir steigen die Tränen auf, als ich ihm meine rechte Hand gebe. Er steckt mir den Ring an, woraufhin mir die Tränen über die Wangen laufen.

"Hey, nicht weinen", sagt Can mit samtweicher Stimme. "Es geht nicht anders, Can", kommt es heiser von mir. Ich fächere mir Luft zu und verliere noch mehr Tränen. Der Ring passt perfekt auf den goldenen Stoff meines kurdischen Kleides. Mit einem stolzen Lächeln nimmt Can mich in seine Arme, wo ich etwas stärker weine. "Wenn ich dir dann einen Heiratsantrag mache und einen anderen Ring hole, wirst du zusammenbrechen." Er lacht leise. "Du holst mir keinen anderen Ring, das ist viel zu teuer. Der hier ist wunderschön genug!", schluchzte ich. Can lacht nur und versucht mich zu beruhigen. Schmetterlinge fliegen in meinem Bauch herum, meine Lymphknoten kribbeln und mein ganzer Körper wird von einer freudigen Gänsehaut empfangen. Ich bin so glücklich, wie noch nie. Mein Herz hüpft auf und ab, und Dopamin fließt wie ein Wasserfall durch meinen Körper. Ich kriege Stück für Stück meine Belohnung. Ich habe lange genug durchgehalten und werde bald meinen Seelenverwandten heiraten. "Wir werden heiraten, Can. So richtig mit Saal und Kleid und allem drum und dran." Ich löse mich lachend von ihm und muss schniefen. "Wir werden heiraten!", quietsche ich und nehme mir schnell ein Taschentuch zur Hand, welches ich mir vor die Nase halte. "Ja, wir werden heiraten, Shana", wiederholt Can lachend meine Worte. "Gott, ich fühle mich wie neu geboren. Wir werden das schönste Paar sein, Can!" Wir machen unseren Fingerschwur und lehnen unsere Stirne gegeneinander. Mein Frieden ist gerade größer als alles andere dieser Welt.

"Ich liebe dich, Can."

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R Ä T S E L

43, 🍳, 🤰🏽, 🥚

Schreibt eure Theorien hier hin, was das alles zu bedeuten und was es damit auf sich hat.

Ich habe erst meinen Namen, statt Shanas Namen hingeschrieben, als der Imam gefragt hat, ob sie ihn heiraten will, upsala.

- Helo

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