Kapitel 119
Madison Beer - Home With You
Donnerstag, 20. April
Gerade nehme ich das Blut ab, damit es untersucht wird und bringe es ins Labor. In zwei Stunden ist eine Splenektomie, bei der ich assistieren darf. Der Patient hat wohl einen Tumor dort und ich mag Tumore... außer bei Geliebten. Gott, das geht alles so schnell. Heute ist schon Amirs erster Geburtstag und er wird sich total freuen. Die ganzen Tage war mein Prinz nur am Lachen und am Kichern, was mir nach Feierabend alles versüßt hat. Can soll mir endlich schreiben, wann er in die Cafeteria gehen will. Ironischerweise macht Can seine Arztausbildung zum Neurochirurgen, was mich immer hat schmunzeln lassen am Anfang. Aber jetzt habe ich einen persönlichen Dr. Shepherd, der mich immer schön mit Telencephalonen und Cortexen volllabert und sich immer daran ergötzt, wenn er mich korrigieren kann. Tja, Shana, du bist doch nicht mehr die Schlauste im neurologischen Bereich, denn es kommt auf den orbitofrontalen Corex an und nicht auf den Präfrontalen. Aber falls du ein wenig mehr Wissen erlangen möchtest, kannst du ja auf die Knie gehen und ich füge sie dir oral zu. Ich verdrehe meine Augen, weil Can echt überheblich geworden ist, aber, wenn er Spaß hat, dann akzeptiere ich es. Schließlich war ich diejenige, die ihn vergewaltigt hat. Der Ärztin gebe ich die Proben und kriege gesagt, dass sie mir Bescheid gibt, wenn die Ergebnisse da sind. Oh Mann, ich freue mich schon auf die OP und dann darf ich nach Hause. Es war heute schon eine Qual, um 05:00 Uhr hier anzutanzen, aber dafür habe ich Spaß und habe die Befunde geschrieben.
"So, Frau Erklin. Die Appendektomie haben wir hinter uns, alles ist laut den neusten Untersuchungen topfit und im Bauch gibt es somit keinen Ärger mehr." Die Patientin seufzt zufrieden und nimmt mir den Befund entgegen. "Termin beim Hausarzt ist abgemacht?", frage ich. "Ja, morgen schon!" Ich lächele. "Dann ist ja alles gut. Ich verabschiede mich von Ihnen und hoffe, dass Sie weiterhin gesund bleiben." Der älteren Frau schüttele ich die Hand, was sie freudig erwidert. "Dankeschön. So jung und doch so kompetent." Verlegen schaue ich sie an. "So jung bin ich nun auch nicht mehr." Ihr entkommt ein spöttischer Laut. "Schauen Sie mich an und dann sich selber. Neben Ihnen bin ich ja eine ganz schrumpelige Rosine." "Ach, Quatscht, Sie sind gut in Schwung", grinse ich, was sie lachen lässt. "Na, wenn Sie das sagen, dann muss es stimmen. Es hat mich gefreut", sagt sie freundlich, als sie aufsteht. "Gleichfalls, auf Wiedersehen", verabschiede ich mich lächelnd und gehe aus dem Zimmer. Das macht echt Spaß, wenn man professionell ist. Alle Patienten lieben mich, weil ich einfach so toll bin. Hach, ich bin echt toll. Mein Handy vibriert in meinem Kittel. Can hat geschrieben, dass er jetzt in die Pause gehen darf. "Braucht ihr mich oder kann ich in die Pause?", frage ich die Krankenschwestern, die fragend in die Runde gucken. "Nein, geh ruhig. Vergiss nur deine OP nicht", meint Mandy. "Die werde ich niemals vergessen", schmunzele ich und gebe Can Bescheid. Es ist so verdammt cool, wenn man schon als Arzt tätig ist und so vieles übernehmen darf. Ich fühle mich immer so verdammt stolz und muss mir immer mein 1000-Watt-Lächeln verkneifen.
Ich steige in den Aufzug und lehne mich grinsend gegen die kühle Wand. Can steigt ebenfalls ein und lächelt schief. Gott, sieht er gut aus. "Na?" Ich kichere und küsse ihn kurz, was Can jedoch nicht reicht. "Can, wir müssen gleich raus", schmunzele ich, was ihn recht wenig interessiert. "Sollen wir den Aufzug irgendwie zum Stoppen bringen und Sex haben?", raunt er in den Kuss hinein, was ich jedoch verneine und ihn von mir schubse. "Hier gelten strenge Regeln, Doktor." Spöttisch hebt er seine Augenbrauen und kneift mir in den Po, als ich aussteige. Wir holen uns etwas zu essen und lassen uns in einer Ecke nieder. "Wir sollten langsam ein Codewort erfinden, was Sex angeht", meine ich. Can schaut mich fragend an. "Na ja, stell dir vor Amir ruft mich oder dich oder wenn er älter wird und mal nach Hause kommt und wir noch von dem postkoitalen Gefühl benebelt irgendwo liegen oder so. Du weißt doch, was ich meine", murre ich am Ende. Ausdruckslos kaut er und lässt mich nicht aus den Augen. "Ich weiß zwar nicht, wie so eine Situation aussehen soll, aber schlag mir einen Code vor." Ich summe nachdenklich. "Postoperativ?" Grinsend schauen wir uns an. "Passend. Ohrringe ausziehen und postoperativ. Operation könnten wir allgemein für Sex nehmen." Ich nicke zustimmen und klaue mir eine Olive von Can. "Die Medulla oblongata lässt man in drei Abschnitte einteilen und eine davon nennt sich Olive", erzählt er mir leicht süffisant. "Ich weiß", gebe ich schmunzelnd und schnippisch zu gleich von mir. "Oh, meine Medulla oblongata ist informiert." Er nennt mich seit neustem Medulla oblongata, weil ohne ihre Aktivität der Tod eintritt. Eine düstere, vielsagende, aber auch schöne und außergewöhnliche Namensgebung für mich.
"Heute ist meine Splenektomie", gebe ich grinsend an. "Das hast du mir schon fünfmal erzählt." "Tja und jetzt ist es das sechste Mal." Er verdreht schmunzelnd seine Augen. "Wehe, du lässt ihn verbluten." "Solange er mir nichts tut, helfe ich ihm. Der Patient hat Morbus Hodgkin und ich will vorschlagen, dass man eine Retransplantation durchführt, sodass er trotzdem Milzanteile im Bauchraum hat, die die Abwehr unterstützen." Ich stelle mir schon vor, wie der Oberarzt mich deswegen lobt und ich ihm bei irgendeiner Amputation assistieren darf. Ich muss unbedingt eine Amputation durchführen, ich will es so sehr! "Hoffen wir einfach mal, dass er nicht verblutet", meine ich gelassen. "Optimistisch, wie immer", schmunzelt Can. "So hast du mich doch am liebsten", schnurre ich und spiele mit meiner Zunge an meinem Strohhalm herum. "Wir können auch direkt hier Sex haben, das ist kein Problem-, doch, keiner darf dich nackt sehen." Ich verdrehe meine Augen. "Ach, du würdest dich gerne nackt machen?" Ich nicke stolz. "Brüste gegen die Fensterscheibe drücken, das ist dir doch bekannt." Grimmig atmet er durch seine Nase und trinkt seine Cola. "Du bist eine kleine Hexe, Shana." "Deswegen liebst du mich doch." Er würgt, weshalb ich ihm den Mittelfinger zeige. "Den hättest du gerne in dir, huh?", raunt er nun anzüglich. Oh, er legt es darauf an. Ich schiele verstohlen umher und nehme seinen Mittelfinger, den ich umschließe und meine Hand gleichmäßig auf und ab bewege. "Das hättest du gerne, huh?" Ich lächele anzüglich und sehe dieses Leuchten in seinen Augen. Seinen Mittelfinger lasse ich los, ehe er auf seine Uhr schaut. "In zwanzig Minuten müssen wir wieder hoch. Wo kann ich dich jetzt am besten Ficken?", raunt er. Ich esse schmunzelnd meinen Salat und zucke mit den Schultern. "Aufstehen." Wie? Verdutzt sehe ich ihn an. "Du hast mich schon verstanden. Ich ficke dich im Auto." Meine Augen weiten sich.
*
"Aber... aber-," "Aufstehen, Shana. Ich wiederhole mich kein weiteres Mal." Oje, mein Unterleib zieht sich zusammen und mein inneres Ich tritt mir in den Arsch, damit ich aufstehe. Verdutzt laufe ich ihm nach auf den Parkplatz und schaue mich um. "Leg dich schon einmal auf den Rücksitz. Ich hole die Decke." Seine Stimme hat sich verändert, sie hört sich so verdammt sexy an, weil Can keinen Widerspruch duldet. Artig krabbele ich auf den Rücksitz und bin froh, dass Can an einer Mauer geparkt hat. Ich spüre die Aufregung in mir und genieße das Ziehen in meinem Unterleib, der sich auf Can freut. Werden wir das zeitlich schaffen? Ich muss pinkeln. Meinen Kittel lege ich auf den Fahrersitz ziehe mir die Hose runter. Oh Gott, das ist so aufregend! Can öffnet die Tür und legt die Decke über die vorderen Sitze, ehe er die Tür so weit es geht schließt und mich küsst. Der Kuss lässt mich innerlich beben, weil ich unter Druck stehe. Ich will nicht zu spät kommen - auf die Station und hier im Auto. Eilig streife ich Can seinen Kittel ab und kichere. Mein Unterleib zieht sich wieder zusammen und da meine Blase voll ist, fühlt es sich viel intensiver an. Seine Hand wandert zwischen meine Beine, wo er über den dünnen Stoff streicht und mich damit neckt. Das ist alles so aufregend - wir wollen Sex in unserem Auto haben und das auf dem Parkplatz eines Krankenhauses. Meine Zunge kämpft aktiv gegen Cans, während meine Hände unter sein T-Shirt fahren und seinen Rücken entlangkratzen. Ich murre, weil er meine Haut nicht berührt, sondern den Stoff und mich so stimuliert. Ich leite seine Hand zu meiner Klitoris und stöhne zufrieden auf.
"Wir müssen uns beeilen", raunt er. Ich nicke und bewege mein Becken wellenartig. Wenn man unter Druck steht, will man so vieles machen. Meine Hände nehmen sein T-Shirt und ziehen es ihm über den Kopf. Seine Muskeln sorgen für ein weiteres und starkes Ziehen im Unterleib inklusive einer Gänsehaut am Rücken. So ein schöner Körper, der nur für mich da ist. Cans Augen haben sich verdunkelt, was ihn so unfassbar sexy aussehen lässt. Er würde am liebsten mehr Platz haben, damit er richtig an die Sache rangehen kann. Auch ich ziehe mir mein T-Shirt aus, aber den BH lasse ich an. Can hat einen anderen Plan und schiebt meine BH-Schalen unter meine Brüste, ehe er eine Brust küsst und sie mit Bissen neckt. Ich winde mich stöhnend, als er über meine Brustwarze leckt und die andere mit seinem Zeigefinger und Daumen stimuliert. Mein Unterleib zieht sich genüsslich zusammen und meine innere Flamme vergrößert sich immer weiter, es fühlt sich so herrlich an. Als Milch raustropft, keuche ich erschrocken auf, doch Can lacht nur. Oh Gott. "Oben oder unten?", fragt er mich und reibt mein Geschlecht an sich. Er ist nicht aus der Fassung zu bringen. "Mir egal", murmele ich benebelt vom Gefühl. Er öffnet seinen Gürtel und das mit einem so hohen Maß an Attraktivität, dass sich mein Unterleib ein weiteres Mal fest zusammenzieht. Ich ziehe ein Bein aus meinem Slip und spreize meine Beine so sehr es geht. Mein Herz schlägt aufgeregt und meine Haare müssen gleich auf jeden Fall zu einem neuen Zopf frisiert werden. Alles in mir freut sich auf ihn, ich bin entspannt und aufgeregt zu gleich. Boxershort und Hose werden ein Stück nach unten gezogen. Bei dem Anblick seiner großen Natur ziehe ich scharf die Luft ein und schon wieder zieht sich mein nach ihm sehnender Unterleib zusammen. Er lehnt sich über mich, hält sich mit einer Hand an der Tür fest und dringt langsam in mich hinein.
Ich keuche und wölbe meinen Rücken bei dem Ausfüllen meines Inneren. Es fühlt sich so gut an, dass mich ein aufbrausendes Gefühl übermannt. Sein Gesicht schwebt über meinem, was zulässt, dass ich ihn keuchend und stöhnend küssen kann. Ich kralle mich an seinem Rücken fest und fahre von seinem Bauch zu seinen Pobacken, die von mir gedrückt werden. Er stößt fest zu, ich schreie auf und kralle mich an seinem saftigen Po fest. Schmunzelnd entfernt er meine Hände, die ich dann wieder auf seinen Nacken lege und meine Hüften bewege. "Härter", stöhne ich und drehe mein Gesicht zur Seite, genieße sein Keuchen und schließe die Augen. Er penetriert mich auf sinnliche Art und Weise und lässt mich alles vergessen. Vollkommen gefangen in dieser Ekstase, halte ich mir meine Brüste und versuche sie so zu stimulieren, wie Can es immer tut. Er dreht mein Gesicht zu sich, weshalb ich meine Augen öffne und diese verdunkelten, wunderschönen Augen erblicke. "Can", stöhne ich wimmernd. Es fühlt sich viel intensiver an, weil meine Blase voll ist. Das hätte ich öfter machen müssen. Keuchend streifen sich unsere Lippen immer und immer wieder, während wir uns bewegen und versuchen den Höhepunkt zu erreichen. Cans Stöße werden immer fester und mein Stöhnen immer lauter, weshalb er mir den Mund zuhalten muss. Ich halte mich an seiner Hand fest und finde diese Initiative mehr als nur erregend. Er zieht scharf die Luft ein und wird immer schneller, wodurch meine Scheidenwände und meine Blase aufs Sinnlichste stimuliert werden. Ich werde immer mehr zum Wrack, aber ich liebe es. Dieses Gefühl, dieser Rausch ist einfach ein Segen der Natur. Mit meiner freien Hand umkreise ich meine Klitoris und spüre sofort, wie es noch intensiver wird. Ich will nicht, dass es aufhört, aber ich will genauso sehr, dass ich endlich komme. Ich bewege meine Hand schneller, spüre das Vergrößern meiner inneren Flamme und wölbe zuckend meinen Rücken, als ich den Höhepunkt erreiche. Ich stöhne durch Cans Hand hindurch und genieße das überwältigende Gefühl plus Cans Stöhnen, als er auch kommt.
Er entfernt seine Hand von meinem Mund und stößt fest in mich hinein, ehe sich keuchend seine Augen weiten und er sich auf mir niederlässt. Sein Keuchen prallt gegen meinen Hals und gibt mir eine Gänsehaut. Untenrum zieht sich alles bei mir zusammen, was Can lächeln lässt. "Noch fünf Minuten", flüstert er. Ich nicke benebelt und streichele seinen Rücken. Das tat gut. "Mit voller Blase ist Sex intensiver", flüstere ich meine neue Erkenntnis. "Gut zu wissen", raunt er und küsst meinen Hals, weshalb sich mein Unterleib wieder zusammenzieht und Can das zu spüren bekommt. "Lust auf eine zweite Runde?" Ich stöhne auf und ziehe mir mein T-Shirt an. "Sehr gerne, aber ich muss wieder auf meine Station." Can zieht sich aus mir, was mir eine weitere Gänsehaut verpasst und zieht mir meinen Slip wieder ganz an. Schnell ziehe ich mich an und schaue durch die getönten Scheiben, ob jemand draußen ist, was nicht der Fall ist. "Wir treffen uns auf dem Parkplatz, ja?" Ich küsse Can noch einmal, ehe ich aus dem Auto steige und mir schmunzelnd den Zopf neu binde. Nach mehr als einer Stunde sterilisiere ich mich für den OP und ziehe mir meine Handschuhe an. Meine OP beginnt jetzt und Dr. Baumgartner erwartet mich schon. "Bereit?" Ich nicke. "Ich hoffe, ich habe mich gut genug vorbereitet", meine ich lächelnd und kriege ein Skalpell von der OP-Schwester. "Ich würde den Rippenbogenrandschnitt ansetzen, aber dann hätten wir einen begrenzten Zugang zum Bauchraum." "Hatten Sie denn etwas anderes im Kopf?" Etwas unsicher wiege ich in den Kopf hin und her. "Wäre es nicht angemessen, wenn wir eine Retransplantation durchführen, um die Abwehr zu unterstützen? Aber es handelt sich ja um einen Tumor... schon gut." Toll, daran konnte ich nicht vorher denken? Dr. Baumgartner nickt. "Guter Ansatz, aber bei dem Ausmaß würde es unnötig werden. Trotzdem finde ich es gut, dass Sie an das Wohlergehen ihres Patienten denken." Ouh, es war doch nicht so schlecht. "Okay", flüstere ich mit einem verstohlenen Grinsen.
Ich setze das Skalpell am Rippenbogenrand an und mache den zehn Zentimeter langen Schnitt. "Was sind die Vorteile dieser Schnittführung?", fragt mich der Oberarzt. "Er ist kosmetisch günstig und es besteht nur eine geringe Gefahr bei der Hernienbildung." Er nickt. "Und von wo bis wo verläuft der Schnitt?" Das ist doch einfach. "Vom Processus xiphoideus bis zur vorderen Axillarlinie", antworte ich und schneide nun die Fettschicht auf. "Korrekt. Gibt es ein Synonym für die Splenektomie?" Ich nicke. "Milzexstirpation. Die Entfernung der Milz kann auch in laparoskopischer Technik durchgeführt werden." "Ausgezeichnet." Ich lächele und bedanke mich. Ich schneide mir meinen Weg frei und gebe Bescheid, das Ligamentum gastrocolicum zu durchtrennen und in die Bursa omentalis einzudringen. "Achten Sie auf das Ligamentum phrenicocolicum." Ich nicke. "Es sollte intakt bleiben, damit die linke Colonflexur nicht in den freien Raum der Milzloge eintritt oder?" Mein Arzt bestätigt es mir und zeigt mir den Magen und den Dickdarm. "Was wäre die Folge, wenn genau das passiert?" Ich überlege kurz. "Das Abknicken des Darms und Passagestörungen." Hoffentlich mache ich jetzt nichts falsch, denn jetzt muss ich das Ligamentum colicolienale durchtrennen. Als das geschafft ist und abgesaugt wurde, sage ich Dr. Baumgarnter, dass ich die Vasa gastrica brevia durchtrenne. Das fühlt sich so faszinierend an. Ich bin gerade auf dem Weg, einen Tumor zu entfernen! Konzentriert schaue ich mir den geringen Abstand zwischen dem oberen Milzhilus und großer Kurvatur im Bereich des Ligamentum gastrolienale an, ehe ich weitermache.
Die Milzgefäße wurden abgesetzt und der Pankreasschwanz wurde präpariert. Jetzt wird es Zeit, die beschädigte Milz zu entfernen, die gar nicht gut aussieht. "Die ist echt nicht mehr zu retten", meine ich. Sie hat sich echt vergrößert und ist viel dunkler, als eine gesunde Milz. Außerdem sieht man die Geschwulste links. "Sehr ordentlich", lobt mich der Arzt. "Dankeschön", summe ich stolz. Wenn Can Probleme mit seiner Milz hat, kann ich sie ihm einfach entfernen. Nachdem die Milz ganz raus ist und ich ihn zunähen durfte, mache ich mich fertig, da ich jetzt Feierabend habe und laufe auf den Parkplatz, wo ich vor wenigen Stunden Sex hatte. Hach, das tat gut. Can sitzt schon im Auto und schaut lächelnd zu mir, als ich mich anschnalle. "Wie war die OP?" "Ich wurde sehr gelobt", gebe ich stolz von mir. "Gutes Mädchen." Er legt seine Hand auf meinen Schenkel und fährt zu seiner Mutter, wo wir Amir abholen. "Hey, mein Prinz." Amir läuft mit der Hilfe von Mutter auf mich zu uns lässt sich von mir umarmen. "Ma!", kreischt er. "Ja, hayata min." Ich küsse ihn und hebe ihn hoch. Wenn Amir das erste Mal Mama sagt, werde ich eine Feier schmeißen, nur um Can zu ärgern. "Noch einmal alles Gute." Ich küsse sein ganzes Gesicht und knuddele ihn noch einmal. "Ewruka idmilada teya. Freust du dich schon heute darauf?" Auch, wenn ihm nicht bewusst ist, dass er heute Geburtstag hat, will ich so viel wie möglich sagen. Ich lächele und tippe seine Nase an, was ihn freudig kreischen lässt. "Amir", sagt Cans Mutter strahlend. "Hediya xa nisha Mama bika." "Du hast ihm ein Geschenk gekauft?", frage ich überrascht. Sie nickt. "Aber das wäre doch nicht nötig gewesen." "Hallo? Das ist mein erster Enkel. Er kriegt alles, was er will." Sie holt das Geschenk und sagt Amir wieder, dass er mir das Geschenk zeigen soll. Mit dem Geschenk läuft er wieder mit Mutter auf mich zu und will hochgehoben werden. "Hast du auch danke zu Oma gesagt? Sag sopas." Ich mache einen Luftkuss zu Cans Mutter, was er mir dann nachmacht.
Mit Cans Mutter fahren wir zu uns und bereiten langsam alles vor. Mit den Ballons komme ich ins Straucheln und habe das Gefühl, dass mein rechter Lymphknoten gleich platzt. "Hier, mach du das", sage ich zu Can. "Wieso?" "Weil ich die Ballons nicht aufblasen kann." Er grinst sofort schief. "Sonst bist du sehr gut, was das Blasen angeht", raunt er leise, weshalb ich ihn mahnend ansehe und ihn haue. Lachend hebt er seinen Arm und lässt es über sich ergehen. Zum Glück ist die Mutter im Bad. "Blas, sofort", gebe ich apodiktisch von mir und gehe mit Amir spielen. "Wann sagst du Mama?" Er gibt mir einen Legostein und nimmt sich den nächsten zur Hand. "Sag Mama", schmolle ich. Als er seinen Blick anhebt und mich schmollen sieht, gibt er heisere Töne von sich und legt sich auf mich. Ich lächele sofort, weil er mich trösten will. "Och, Baby", schmolle ich. Mein Sohn ist so empathisch und ein Gentleman. Es macht mich immer so sensibel, wenn er mir Liebe schenkt. Was alles aber verdirbt, ist, wenn er seinen Kopf in meinen Busen legt - wie jetzt auch. "Du warst gerade noch ein Gentleman", gebe ich trocken von mir. "Begrapscht mein Sohn dich wieder?", höre ich Can sagen. "Ja." Als er an meiner Haut saugt, weiß ich, was zu tun ist und überlege mir schon, wann wir das Arbeitszimmer zum Kinderzimmer renovieren oder ob das überhaupt nötig ist, denn unser Haus ist schon in vollen Gängen, aber da ich so viele Wünsche habe, wird es noch etwas dauern. Aber es sieht jetzt schon gut aus! "Nicht, dass du deinen Kuchen nicht essen willst", murmele ich zu Amir, der mit dem Nuckeln beschäftigt ist. Amirs Hand liegt wie immer auf der Brust, aus der er gerade trinkt. Ich erinnere mich an sein erstes Fieber, wo er das nicht getan hat und mein Herz gebrochen war. Seufzend küsse ich seine Stirn.
Als dann unsere Freunde und der Rest der Familie zu uns gekommen ist und sein Freund Yusef von Saliha neben ihn für das Foto gesetzt wird, wird Amir ganz still. Amir ist recht schüchtern, aber zu Salihas Sohn hat er eine gute Bindung, was mich echt freut. Ich nehme ihn auf meinen Schoß, woraufhin wir anfangen zu singen. "Kannst du die Kerzen ausblasen?", frage ich. Er tippt den Zitronenkuchen an und leckt sich über den Finger. "Amir", sage ich, zeige auf den Kuchen und simuliere das Pusten. Er schaut aufmerksam auf meinen Mund und fängt an, Richtung Kerze zu prusten. Ramazan pustet die blaue Kerze in Form einer Eins aus, woraufhin wir applaudieren. "Toll gemacht", lobe ich meinen kleinen Prinzen, der sich den Kuchen zur Hand nehmen will. Ich schneide ihm ein Stück ab und führe es ihm zu. "Ah", summe ich und sehe zu, wie süß sich sein Mund bewegt, als er das winzige Stückchen Kuchen zermahlt. "Zoom auf seinen Mund, Mama." Meine Mutter tut dies lächelnd. Summend öffnet er seinen Mund wieder, weil er ein weiteres Stück will und wieder so verdammt niedlich kaut. Ich will ihn am liebsten bis zum Umfallen abknutschen, aber er isst gerade so schön. "Willst du gleich deine Geschenke?", frage ich meinen Sohn, der gerade sein Stück Küchen zermatscht. In seiner hellbraunen Baumwollshort gepaart mit seinem weißen Body könnte Amir Can Konkurrenz machen. Amir hält Yusef ein Stück Küchen hin, was uns alle freut. "Das kann er noch nicht essen, Amir", sagt Saliha lächelnd, die ihm aber trotzdem das Stück abnimmt und es isst. "Ich will mit meinem Neffen Fotos machen", meint Malik grinsend und schaut zu Ramazan, der beleidigt murrt. Armer Ramazan, Amir will immer noch nicht zu ihm.
"Warte ab, wenn ich einen Sohn habe, dann wird er nicht dein Freund." Ramazan schaut grimmig zu Amir, der sofort zu mir guckt. Ich schaue schmunzelnd zu Can, der ganz entspannt und grinsend zu Ramazan guckt, was ihn stört. Den Rest des Stücks esse ich, mache Amir sauber und setze mich mit ihm auf den Boden, wo die ganzen Geschenke sind. Er versucht auf den Berg an Kartons zu steigen, was mehr oder weniger klappt. Er verliert das Gleichgewicht, aber da ich ihn festhalte, landet sein gepolsterter Po sanft auf den Boden. Konzentriert zieht Amir am Geschenkpapier. Can und ich haben ihn ein Bobby Car 1+ gekauft und Badespielzeug, weil Amir das Baden über alles liebt. Er keucht, als er das leuchtend rote Auto sieht und betatscht es sofort. Bei knalligen Farben wird er sofort aktiv und will es haben. Can entfernt den Karton, sodass Amir es ganz sehen kann. "Va!" Ich nicke und gebe ihm die kleinere Box, die er aufreißt und das Papier Yusef gibt. Wir geben wieder unsere freudigen Laute von uns, weil Amir so süß ist. "Heute badest du schön mit deinen neuen Sachen", quietsche ich. Alle geben Amir sein Geschenk, als dann Ramazan dran ist. Amir schaut ihn mit großen Augen an und verharrt in seiner Position. "Ich schwöre, das tut weh", schmollt Ramazan, gespielt schluchzt. Amir keucht wieder und beobachtet den weinenden Ramazan. "Amir, geh deinen Onkel trösten." Amir brabbelt ein wenig melancholisch und krabbelt schnell zu Ramazan. Erstaunt von Amirs Empathie, drücke ich Cans Hand und schaue kurz zu meiner und Cans und meiner Mutter, die das Geschehnis aufnehmen. Ich nehme Ramazans Geschenk aus dem Weg, woraufhin Amir Ramazans Schenkel festhält und dann seinen Kopf auf ihn legt. "Oh mein Gott", flüstere ich.
Amir tätschelt grob Ramazans Schenkel, der ganz aufmerksam wird und uns schockiert ansieht. Er kann es nicht glauben, dass Amir zu ihm gekommen ist. "Träume ich nur?", flüstert er. Amir hebt seinen Kopf an, was Ramazan leicht erschreckt. Vorsichtig legt Ramazan seine Hand auf Amirs Rücken und hilft ihm auf, was Amir auch zulässt und sich dann in seine Arme fallen lässt. Ich halte mir gerührt die Brust und schaue freudig zu Ramazan, der es nicht fassen kann. "Ich schwöre, ich weine gleich wirklich", flüstert er mit einem wachsenden Lächeln. Er wischt sich über seine Augen und wir applaudieren, als er Amir doll umarmt. Das ist das Faszinierende an Amir. Er hat schon schnell Gefühle wahrnehmen können. Immer, als ich gestresst war, hat er gemeckert und gequengelt und als er dann krabbeln konnte, ist er sofort zu mir gekrabbelt, falls ich traurig war, nur um mich zu trösten. "Macht tausend Fotos", flüstert Ramazan wieder. Malik, Meryem und Can tun dies, während ich immer noch gefesselt von meinem Sohn bin. Kurz schaue ich zu Cans Mutter, die sich die Tränen wegwischt und lächelnd zu mir schaut. "Amir", flüstert sie und wischt sich die neu aufsteigenden Tränen weg. Ein beklemmendes Gefühl macht sich in mir breit, doch sie sagt mir, dass es nicht schlimm ist. Sie muss an ihren Mann denken, der auch so empathisch und liebenswürdig war. Ich atme tief durch und lehne mich an Cans Schulter. "Mein Neffe kriegt tausende von Geschenke", sagt Ramazan leise, der Amir einen Kuss auf die Wange gibt und stolz grinst. "Er mochte mich schon die ganze Zeit, aber er ist ein guter Schauspieler." Und da ist unser Clown wieder.
Wir tratschen und spielen mit den Babys herum, was das Babyfieber bei den nicht Schwangeren hier erhöht. Es dröhnt Musik durch die Box und sofort strampelt Amir, den ich, auf dem Boden liegend, aufnehme und im Takt schnipse. Er freut sich sehr über mein Schnipsen und nimmt meine Hand, nur um sich über das Schnipsen zu ergötzen und freudig zu kreischen. Amir keucht fasziniert und hält meine Finger fest, inspiziert sie. Ich beobachte meinen wunderschönen Sohn dabei, wie er mit seinen Kulleraugen, die von tollen, dichten Wimpern bedeckt sind, auf meine Finger schaut und versucht herauszufinden, wie ich geschnipst hat. "Soll ich es noch einmal machen?" Ich schnipse wieder, was ihn lachen lässt. Ich muss bei seiner wunderschönen, melodischen Lache sofort mitlachen. "Mama." Ich kreische sofort auf und hoffe so sehr, dass man das auf der Aufnahme gehört hat. Die Musik wird sofort ausgemacht und es wird still. Mein Herz schlägt vor Freude schneller und mir ist ganz warm. "Was ist los?", fragt Can mich, der meine Schulter festhält. "Amir", flüstere ich. Can schaut sofort zu Amir und dann wieder zu mir. "Was ist?" Vor Freude steigen mir die Tränen auf, was ich auch aufnehme. "Amir hat Mama gesagt." Fragend schaut mein Prinz mich an und lächelt dann. Ich drücke Can mein Handy in die Hand und stürze mich auf meinen Sohn, der mich zur glücklichsten Mama der Welt gemacht hat. "Mama?", flüstere ich lächelnd und küsse seine Nase. "Er hat Mama gesagt, oh Gott!", gebe ich stolz bekannt und umarme meinen talentierten Sohn.
Als es kurz vor Mitternacht wurde, haben wir uns von allen verabschiedet. Es war ein schöner Tag, der jetzt mit einem schönen Bad versüßt wird. Amir ist ganz hyperaktiv und freut sich über seine ganzen Geschenke. "Komm, mein Prinz. Wir gehen baden." Ich hebe ihn hoch und spitze meine Lippen, als er nach ihnen greifen will. Seine Kleidung ziehe ich ihm auf dem Sofa aus und laufe ins Bad. "Ich will auch", höre ich Can murren, der sich alles bis auf seine Boxershort auszieht und mich bockig anfunkelt. Verdutzt sehe ich ihn an und kann nicht widersprechen, weil er sich in die Wanne setzt. Wow, okay, das überrascht mich. "Okay, dann nimm ihn, zieh ihm die Windel aus und lass schon mal Wasser in die Wanne laufen." Ich hole seine Spielsachen und vielleicht sollte ich erst einmal die Boxen verstauen, weil Amir sie so sehr liebt. Dann kann ich ihm ja ein Haus daraus basteln, aber das Geschenkpapier kann weg. Ich höre, wie Amir wegen des Wassers lacht und muss sofort lächeln. Meine Augen tränen so gut wie immer, wenn ich ihn oder Can lachen höre. Es ist so faszinierend, was eine liebliche Stimme mit einem anstellen kann; Gänsehaut, Glücksgefühle, Tränen der Freude. "Wieso hast du nicht Baba gesagt?", murmelt Can. Ouh. Ich schmeiße das ganze Papier weg und laufe langsam in den Flur. "Hm?" Amir brabbelt und plätschert im Wasser herum. Ganz vorsichtig luge ich über den Rand der Badezimmertür. Amir plätschert und trägt ein strahlendes Lächeln im Gesicht, was Can ebenfalls lächeln lässt. "Ich verzeihe dir", meint er dann und spritzt Amir mit Wasser an, welches er in den Mund nimmt. Amir lacht wie verrückt und will immer mehr. Ich glaube, Can sollte nur mit Amir baden. Lächelnd bringe ich den beiden die Spielzeuge und gebe ein wenig farbigen Badezusatz ins Wasser.
Amir wird ganz euphorisch, weil das Wasser schaumig wird und sich blau verfärbt. "Schön, nicht wahr?", lächele ich. Can legt die Ente auf die Rutsche und tut Wasser oben in den Turm, sodass die Ente runterrutschen kann. Amir schaut ganz fasziniert und nimmt die Ente direkt in den Mund. "Amir", schnipse ich, damit er zur Kamera schaut. "Kannst du wieder Mama sagen?" Er lächelt mich an, was ich sofort erwidere. "Mamamamama", sagt er und wird immer leiser. Ich kichere triumphierend und filme Can, welcher grimmig guckt. "Was ist los?" Schnaubend schaut er auf das Wasser. "Irgendwann wird er auch Baba sagen." Amir prustet und brummt. "Er ist schon gut dabei", meine ich und schnipse Amir wieder zu, der sich die Augen reibt. "Oh, wird mein Baby müde?" Ich beende das Video und wickele ihn kurze Zeit später in seinem Ententuch ein. Nachdem er angezogen ist, liegt er seelenruhig auf meiner Brust und hat die Augen geschlossen. Mein Amir ist ein Jahr alt, kaum zu glauben. Das ging so schnell. Auf einmal war ich schwanger und dann war er schon auf der Welt - seit einem Jahr. Ich kann mich noch an seine ersten Milchzähne erinnern, wo ich mit ihm gelitten habe, weil er am Weinen war. Hach, was er noch alles erleben wird und mich damit mitreißt? "Bald leben wir in unserem riesigen und kahlen Haus", murmele ich und küsse Amirs Köpfchen. Can tritt ins Schlafzimmer, fährt die Jalousien runter und macht das Licht aus. Seine Hände berühren mich und sorgen für eine Gänsehaut. "Willst du ein Licht nicht anschalten?", frage ich heiser, was er dann auch tut. Lächelnd lege ich meinen Arm um Can und streichele seinen Rücken. Der Tag war gut und schön, und seitdem Amir auf der Welt ist, haben wir so gut wie gar keine Probleme mehr. Die kleinen Kriege zwischen Can und mir sind im Gegensatz zu unserer Vergangenheit verdammt harmlos - schon fast friedlich. Mit der Geburt unseres Kindes kam ein Zeichen;
Es war das Zeichen des Friedens und der Erlösung von diesem Fluch, der uns quälte.
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Jaja, aus Prinzip werden die letzten drei Kapitel extra schlimm
- Helo
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