Kapitel 117

Beyoncé - Partition

Dienstag, 29. Juni

Bei dieser Hitze ist Can Eis kaufen gegangen und kommt gerade die Treppen hoch. Amir ist bei Cans Mama, die sich echt über ihn freut. Schmunzelnd warte ich vor der Haustür auf Can, der wissend lächelt und mich küsst. Wir laufen auf den Balkon und setzen uns dorthin. Heute scheint die Sonne echt stark, vielleicht werde ich ein wenig braun. Entspannt löffele ich das Pistazieneis und lege meine Beine auf Cans Schoß, über die er fährt. "Was machen wir heute?", frage ich. "Es geht nach Paris." Ich schaue ihn mit geweiteten Augen an. Wie? "Aber Amir und die Zeit", widerspreche ich, doch Can isst gelassen sein Eis. "Can?" Er schmunzelt. "Hallo?", murre ich, weswegen er mein Schienbein drückt. "Lass dich überraschen. Heute kommt so einiges auf dich zu." Ich hebe skeptisch meine Augenbraue und sehe Can dabei zu, wie geschmeidig er den Löffel aus seinem Mund holt, nachdem er sich das Eis zugeführt hat. Oje, das sieht es gut aus. Ich würde jetzt am liebsten von seinem Löffel essen. Ich sehe ihm zu, wie er das Eis löffelt und mich wissend anschaut. Weil ich so sehr mit dem Starren beschäftigt bin, tropft mir Eis auf meine Brüste. Can grinst schief, was einfach so unfassbar gut aussieht. Ich liebe es so sehr, wenn er schief grinst. Das ist ein Signal für mein Geschlecht. Seinen Löffel legt er ab und kniet sich vor mir hin, spreizt meine Beine und zieht mir mein Unterhemd ein Ticken weiter runter, ehe er ganz langsam über die Tropfen leckt. Ich schaue ihm mit offenem Mund an. Auf seiner Zunge glänzt etwas oder ist es nur das Licht? In meinem Unterleib fühlt es sich schon an, als ob ich gleich komme, dabei hat Can doch nicht einmal richtig angefangen.

Ich fahre ihm seufzend durch sein Haar und ziehe daran, als er zu saugen beginnt. Seine Wangenknochen stechen dann immer so verdammt stark hervor. "Mehr?", raunt er. Oh Gott, es kribbelt so stark im Unterleib, dass ich wirklich das Gefühl habe, dass ich gleich komme. Ich stöhne leise und winde mich. "Halt still", murmelt er, was ich sofort tue. Ich will mehr, bewege meine Hüften und keuche leise. Ich fange urplötzlich an, schneller zu atmen. Can entfernt sich von mir und geht zum Minikühlschrank, wo er sich ein Eiswürfel rausholt und in den Mund nimmt. Oh Gott, ich winde mich ganz ungeduldig und schaue auf seine unfassbar schönen Lippen, die durch den Eiswürfel getrennt werden. Das Bild sieht einfach so unfassbar erotisch aus, dass ich es niemals vergessen werde. Das Wasser tropft langsam seine Lippen hinab, genau sowie bei mir untenrum. Ich schlucke und sehe ihm zu, wie er wieder zwischen meinen Beinen kniet, das Eis einmal durchbeißt und mir Short und Slip auszieht. Ganz nervös sehe ich ihm zu, wie er langsam meine Beine spreizt. Er streckt seine Zunge aus, wo sich nur noch ein schmales Stück Eis befindet und etwas Silbernes. Das ist ein Zungenpiercing! "Schrei nicht zu laut. Die Nachbarn hören es noch", raunt er und leckt mir über meine Mitte.

Ich strecke auf und schaue sofort nach links, wo ich einen schlafenden Can sehe. Habe ich gerade...? Hatte ich gerade einen...? Oh mein Gott, dieser Traum hatte es in sich. Can hat kein Zungenpiercing und wir haben keinen Minikühlschrank, das war nur ein Traum... ein echt heftiger Traum, obwohl so wenig passiert ist. Ich hätte mir die Eiswürfel- und Eiscremeszene von den Fifty Shades Teilen gestern nicht angucken sollen, oh Mann. Ich winde mich, weil ich gerade voller Energie bin und ich spüre, wie erregt ich bin. Ich murre unzufrieden und rüttele an Can, der müde brummt. "Ich will Sex." Er brummt verneinend, was mich verzweifelt seufzen lässt. "Bitte", flehe ich. "Shana, ich habe Überstunden gemacht, bitte", murmelt er rau und verschlafen. Ich fahre mir verzweifelt über meine Brüste und spüre das Ziehen in meinem Unterleib, als ich an seine kalte Zunge denken muss. Ich befreie mich von meinem BH und drehe Can auf seinen Rücken. Er brummt wieder unzufrieden, doch das ist mir gerade so verdammt egal. "Shana, bitte", quengelt er. Ich lege meinen BH auf sein Gesicht und reibe mich verzweifelt gegen ihn. Er hat doch ebenfalls eine Erektion, wieso wartet er? Amir steht sicherlich erst in einer Stunde auf und bis dahin bin ich fertig. "Shana", murmelt er schmunzelnd, weswegen ich ihm den Mund zuhalte und verzweifelt versuche, mir mit einer Hand den Slip auszuziehen. Ich kriege es nicht gescheit hin, weswegen meine andere Hand mithelfen muss, bis ich ausgezogen bin. Can seufzt und legt sich den Arm über sein Gesicht. "Seit wann bist du so wild?" Ich ignoriere ihn, weil ich zu fixiert darauf bin, ihm seine Boxershort runterzuziehen. Can spielt heute den toten Seestern, also muss ich alles übernehmen, lasse mich auf ihm nieder und seufze zufrieden auf.

Ich keuche leise, damit es nicht zu laut wird und genieße das kribbelnde Gefühl in meinem Bauch. Ich schließe meine Augen und rufe mir den Traum in meine Gedanken... seine kalte Zunge und das kalte Metall. Ich muss stöhnen und bewege geschmeidig meine Hüften, wodurch mein sensibelster Punkt stimuliert wird. Ich kralle mich an Cans Handgelenken fest und summe genüsslich, stelle mir vor, wie Can das tut, was er in meinem Traum gemacht hat, wodurch sich mein Unterleib erheblich stimuliert fühlt. Ich nehme Can den BH vom Gesicht und schaue in sein schönes Gesicht, welches jede Frau verführen könnte. Zischend kratze ich ihm über seine Brust, was ihn brummen lässt. Er brummt, will die Position verändern, weshalb ich ihn an den Handgelenken festhalte. "Nein", keuche ich leise, als ich auf seinen Bauch schaue. Ich bin zu sehr in dieser Ekstase, ich kann jetzt nicht aufhören. Je mehr ich an den Traum denke, umso stärker fühlt sich dieses unbeschreiblich schöne Gefühl untenrum an. Ich keuche angestrengt, weil ich nicht oft die Führung übernehme und Can der Sportliche unter uns ist, aber dieses befriedigende Gefühl spornt mich an, weiterzumachen. Ich halte Cans Unterarme fester gefangen und stöhne stockend. Wieder kommt mir seine Zunge und seine raue Stimme in den Sinn und diese Kombination wandert sofort nach unten zu meinem Geschlecht. Je mehr ich mich gegen Can reibe, umso näher komme ich meinem ersehnten Höhepunkt. "Can", murmele ich keuchend, als ich an die Decke schaue und mir die Hand auf den Mund drücke, weil ich jetzt immer lauter werde. Der kommende Orgasmus, gepaart mit der kalten Zunge ist ein perfektes Gemisch, der mich stark überwältigt und zucken lässt. Ich beuge mich nach vorne, schließe fest die Augen und bewege mich so stark es geht, um jede Muskelkontraktion zu spüren. Zuckend bewege ich mich noch dreimal, ehe ich mich auf ihn fallen lasse und meinen Kopf atemlos in seine Halsbeuge lege.

"Du hast mich vergewaltigt", murmelt Can. "Nein", nuschele ich. Can brummt. "Ich bin nicht einmal gekommen." "Hättest du mitgemacht", widerspreche ich. "Du bist nekrophil, Shana. Ich zeige dich an." Schmunzelnd küsse ich seinen Hals und genieße das postkoitale Gefühl. Das war echt befreiend. "Lass dir bitte ein Zungenpiercing stechen, Can." "Nein", murrt er. Ich brumme unzufrieden. Der alte Brummer hat mich angesteckt. "Bitte", schmolle ich. Ich will eine kalte Zunge! "Nein, Shana. Hattest du einen feuchten Traum oder was?" Murrend bestätige ich ihm das und höre ihn dümmlich brummen. "Das erklärt die Vergewaltigung." "Du hast dich nicht gewehrt", meine ich. "Doch, aber du hast mich festgehalten." "Du hast dich nicht richtig gewehrt." "Ich bin müde", grummelt er und dreht sich, sodass er auf mir liegt, sein Penis herausgleitet und ich ächzten muss. "Ja, wie gefällt dir das?", raunt er mir in mein Ohr, was mich quietschen lässt. "Nimm deinen Penis weg", kichere ich. Can bewegt munter seine Hüften und rammelt meinen Oberschenkel. "Mund auf, ich will auch befriedigt werden." Ich rolle mich weg von ihm und ziehe mir den Slip wieder an. "Hättest du mitgemacht, mein Großer." Er brummt unzufrieden, während ich mich zufrieden strecke. Langsam setzt er sich auf, dreht mich auf den Bauch und haut mir auf den Po, was mich keuchen lässt. "Du kleine Hexe." Er steht auf, ohne sich die Boxershort zu richten und nimmt sich Handy und seine Runterholvorlage, ehe er sich zu mir dreht. Etwas irritiert schaue ich auf seinen baumelnden Dödel. "Darf ich es auf dir machen?", fragt er. Ich zeige auf sein Handy und auf das laminierte Bild.

"Nein, ich meine jetzt auf dir." Er zeigt auf mich. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und schüttele den Kopf. "Wieso? Geschluckt hast du doch schon mal." "Geh ins Bad", schmunzele ich. Er trottet schmollend auf mich zu, doch ich schüttele den Kopf. "Ich komme auch nicht auf deinem Gesicht. Brüste gehen auch." "Nein." "Ich bezahle dich auch." Dieser Mann ist verrückt. "Bad", gebe ich kurzgebunden von mir, woraufhin er murrend das Zimmer verlässt. Schmunzelnd strecke ich mich und öffne das Fenster, als ich die Jalousien hochfahre. Um 00:00 Uhr hat Can mein ganzes Gesicht abgeknutscht und mir den heißgeliebten Schokokuchen geschenkt, den ich so sehr liebe. Wenn ich wieder daran denke, muss ich kichern. Amir hat da schon geschlummert. Er liebt es sehr zu schlafen, was umso besser für mich ist. Ich lege mich auf den Bauch und schaue lächelnd zu Amir, dessen kleine Hand vor seinem süßen Mund liegt. Hoffentlich ist ihm nicht zu warm. Ihm geht es zum Glück wieder gut, und mit seinem tollen Brabbeln hat er mich echt beruhigen können. Was wir wohl heute machen werden? Werden wir wirklich nach Paris fahren? Das ist nämlich etwas sehr Nostalgisches. Ich erinnere mich noch daran, als er mich vom Dach seines Autos heruntergeholt hat und wir ganz aufgeregt gelächelt haben, als wir auf der Autobahn waren. Warst du schon einmal in Paris?, hat er mich damals gefragt. Noch nie, habe ich geantwortet. Wenn ich wieder daran denke, kommen mir die Tränen der Freude auf. Es war so unvergesslich und wunderschön.

Als wir am Louvre waren, haben wir ganz viele Fotos geschossen. Can und ich waren uns so nah und hatten eine so starke Bindung. Mein Bauch hat bei jedem Lächeln von ihm gebebt. Es war einfach so wunderschön. Oder als wir am Eiffelturm waren, wo wunderschöne Fotos entstanden sind. Hach, es war so wunderschön und schmerzhaft zugleich. Ich stehe langsam auf, ziehe mir den BH an und laufe in einem T-Shirt von mir in die Küche, wo ich die Eier brate. Wieder frage ich mich, was wir heute machen. Ich freue mich schon, auch wenn ich nichts weiß. Es kann nur schön sein. Ich habe mich ja auch bei dem Kaktus gefreut, den ich zum Jahrestag geschenkt bekommen habe. Bob ist schon gewachsen und er ist in einer Beziehung mit Shelly. Die beiden hatten keine andere Wahl, denn ich wollte es so. Ich singe leise Closer und nehme die Eier vom Herd, mache ein wenig Musik an und bewege meine Hüften zu Michael Jacksons - You Rock My World, während ich die Gurken schneide. Can tritt aus dem Bad und kommt kurze Zeit später zu mir, stellt sich hinter mich und dirigiert meine Hüften. "Setz dich hin, Prinzessin. Am Geburtstag sollte man nichts tun." Er küsst meinen Nacken hinab, was ich schnurrend hinnehme und lasse zu, dass er mir das Messer aus der Hand nimmt. "Hinsetzen." Ich tue, was er sagt, nehme mir davor drei Gurkenscheiben und stehe sofort wieder auf, als ich Amir meckern höre. "Ist mein Schatz wach?", gluckse ich auf den Weg ins Schlafzimmer, wo ich ihn strampeln sehe. "Ja, mein Baby ist wach." Amir schaut mich mit großen Augen an und streckt seine Ärmchen, als ich ihn greifen will. "Komm, wir gehen zu Baba, dile min." Ich küsse seine Wange und laufe in die Küche, wo Can Amirs Schläfe küsst.

"Wie soll ich meinem Sohn beibringen, dass seine Mutter ein Vater-Vergewaltiger ist?" Ich halte Amir murrend die Ohren zu. "Er soll so etwas nicht hören, Can", tadele ich. "Tut mir leid, Prinzessin. Wie soll ich meiner Tochtergeneration mitteilen, dass das feminine Individuum, welches ihn ausgetragen hat, meinen Zauberstab für ihre Zwecke genutzt hat und das gegen meinen Willen?" Ich verdrehe mit einem verstohlenen Schmunzeln meine Augen. "Indem du deine Schnute hältst, ganz einfach." "Jetzt werde ich auch noch unterdrückt." Ich schaue auf seinen tollen Rücken und streichele dabei Amirs Rücken. Mein Blick fällt auf seine Narbe und sofort schießt mir seine neuste Beichte in den Kopf. Spitze Stifte, das Fertigmachen... ich atme tief durch. Can trägt diese Last immer noch mit sich herum. Ich küsse Amirs Ohr und drücke ihn fest an mich, höre sein leises Hecheln und spüre, wie er seinen Mund auf meine Halsbeuge legt. "Gibst du mir gerade Küsschen oder hast du Hunger?", frage ich ihn. Er brummt nur - ein weiteres Attribut, welches er von seinem Vater vererbt bekommen hat. "Du kleiner Brummer", schmunzele ich. Amir nuckelt an meiner Haut, weswegen ich ihn stille und seine Hand an Ort und Stelle liegt. Er liebt Brüste echt. "Wieso darf ich nicht nuckeln?" "Du hast oft genug genuckelt, Can." "Aber da kam nie etwas raus", grinst er. Ich schaue ihn konsterniert an und schüttele den Kopf. "Wenn Amir deine kranken Fantasien bekommt, muss ich ihn zur Therapie schicken." Can schaut mich fragend an. "Wenn er auf seine Mutter steht, dann ist es deine Schuld." Dümmlich schmunzelt er.

"Ich therapiere ihn schon, keine Angst." Ich drücke Amir murrend an mich, weil ich weiß, worauf er anspielt. "Du tust meinem Prinzen nichts." Überheblich grinst er. "Ich schneide dir deinen Zauberstab ab und stopfe ihn dir in dein Rektum." Artig nickt Can und holt Frischkäse und weiteres aus dem Kühlschrank, ehe er mir meine Tablette auf die Zunge legt. "Du wirst immer besser im Schlucken", merkt er an und tätschelt meinen Kopf. Ich nicke anerkennend und streichele Amirs Wange. "Wohin geht es heute?", frage ich. "Das wirst du schon sehen. Gehst du heute duschen?" Ich nicke. "Gut. Den Rest habe ich vorbereitet. Es wird ein recht entspannter Tag." Ich lächele. Ich weiß jetzt schon, dass es schön wird. Und ab nächster Woche bin ich wieder im Krankenhaus, wo ich diesen einen Typen, der so gut ist, besiegen werde. Es stört mich einfach, dass er besser ist als ich. Wäre er Can, dann wäre es kein Problem - ich würde es sogar echt sexy finden -, aber das ist leider nicht der Fall. Ich zische, als Amir sich an meine Brust festkrallt. "Aua, Amir." Mit seiner Hand fahre ich über die Stelle und lächele. "Zu Frauen ist man sanft, mein Prinz." Ich küsse seine Stirn und frühstücke. Can sieht immer so gut aus, wenn er isst. Ich will dann immer über seinen Kiefer lecken, weil er so markant ist. Unter seinem Brustkorb ist noch eine sehr blasse Narbe zu sehen, die ist von seinem Autounfall aus der zwölften Klasse. Ich habe dort auch eine Narbe, aus genau demselben Grund. Schicksal, dass wir dieselbe Narbe haben.

Als Amir fertiggetrunken hat, packe ich meine Brust wieder weg, woraufhin er zu meckern beginnt. "Ich dachte, du bist satt." Amir zieht an meinem T-Shirt, weswegen ich meine Brust wieder hervorhole. Als ich sie an seinen Mund anlegen will, dreht er den Kopf weg. Verwirrt schaue ich Amir an und gebe dann verstehende Laute von mir, als er meine Brust anfasst. "Ich verstehe, du kleiner Player." Can grinst stolz und hebt seinen Daumen. "Er weiß, wie es geht." Ich schüttele zungenschnalzend den Kopf. Can und Amir und ihre Vorliebe für Brüste. Ich muss wieder an Cans Narbe denken und an das eine Mal, wo ich sie anfassen durfte und Can zusammengebrochen ist. Wie heftig muss diese Belastung für ihn sein, dass das alleinige Anfassen seiner Frau ihn zum Zusammenbrechen bringen kann? Ich möchte ihm gerne helfen und habe plötzlich einen Geistesblitz. "Iss, Shana", holt Can mich aus meinen Gedanken. Meine Idee behalte ich im Hinterkopf. "Erzählst du mir jemals, was in der Kette ist?" "Vielleicht am Sterbebett." Ich hebe überrascht meine Augenbrauen. "Der Zauber bleibt geheim", gibt Can schlicht von sich. Ich nicke. Einen Zauber besitzt der Inhalt der Patrone schon. Hm, was kann es nur sein? Es ist etwas, was für Can von großer Bedeutung ist, aber was genau? "Zerbrich dir darüber jetzt nicht den Kopf. Es ist eigentlich recht schlicht, aber die Bedeutung für mich macht es echt groß. Es hat mir geholfen, dich zu bekommen." Ich schaue ihn überrascht an. "Ein Chip?" Can schmunzelt. "Nein, jetzt iss." Ich äffe ihn nach und tue dann, das was er mir sagt.

Als ich satt bin, spiele ich mit Amir herum und schieße Fotos von ihm. Ich habe gestern Fotos von ihm gemacht, wo er nur in Windel auf Cans Brust lag. Gott, war das schön. "Heute geht es zu Oma", schmunzele ich. Amir rudert mit seinen Armen und legt seinen Fuß auf meinen Schenkel. "Machst du gut", lächele ich, ehe ich mich zu ihm lege und er nach meiner Kette greift. "Wann möchtest du los?", fragt Can, als er ins Zimmer tritt. "Ich weiß ja nicht, wohin es geht." Ich schaue von Amir zu Can. "Wir haben noch Zeit." Er legt sich zu uns und streichelt meine Taille. "Tut mir leid, dass ich kein Geschenk habe, Shana." Ich habe gar nicht daran gedacht. "Du brauchst dich deswegen nicht zu entschuldigen, Can, ich wollte sowieso nichts. Wieso solltest du mir ein Geschenk holen?" Er streicht mir eine Haarsträhne zurück, ich erschaudere leicht. "Du verdienst alles Schöne dieser Welt, Shana. Durch die letzten Tage habe ich es vergessen, weil es stressig wurde und Amir ja Fieber hatte." Ich lächele, als ich durch sein Haar fahre. "Habe ich nicht schon das schönste dieser Welt?" Ich schaue ihn an und lege meinen Arm um Amir. Ich habe doch Can und Amir, was will ich mehr? Er küsst meine Hüfte und legt seinen Kopf dort ab. Diese Harmonie, die in der Luft liegt, ist einfach so wunderbar. Ich könnte Stunden so verbringen und einfach nichts tun, außer das Gefühl zu genießen. "Ich kaufe es dir nach", meint Can. "Brauchst du nicht, Can. Ich wünsche mir nichts." "Es wird nur eine Kleinigkeit sein", beteuert er. "Du bezeichnest auch eine Reise nach Paris als Kleinigkeit", schmunzele ich. Seine Hand wandert unter mein T-Shirt und streichelt meinen Bauch.

"Hast du immer noch diese Probleme mit deinem Bauch?", fragt er mich leise. Ich zucke mit meinen Schultern und schnalze mit der Zunge. "Ich weiß nicht so recht, aber ich glaube nicht. Dank deiner niedlichen Reden geht es mir besser." Ich drücke ihn lächelnd an mich und kraule seine Wange. Can zieht Amir zu sich und fährt über seine kleinen Beinchen, deren Waden immer so appetitlich wirken. Manchmal konnte ich mich nicht beherrschen und habe ihn sanft gebissen, was er überraschender Weise mochte. Ich schließe meine Augen, weil mich diese Positivität so beruhigt. Es ist ein so wunderbares Gefühl, wenn man nach so viel Leid plötzlich so viel Positives bekommt und das die Wunden heilt - es ist fantastisch. Amir keucht leise und als ich kurz meine Augen öffne, sehe ich, wie er an Cans Brust angeschmiegt ist. Das lässt mich lächeln und mein Herz erblühen. Keiner redet, man hört nur das Rauschen einiger Autos und einige Vögel. Mein Körper entspannt sich und nimmt Pore für Pore diese Ruhe auf. Wann hatten Can und ich das letzte Mal so eine entspannte Phase? Ich weiß es nicht. In meinem Kopf spielt sich 1970 Somethin' ab, weil wir das Lied immer gehört haben, als wir einfach nur entspannt auf dem Bett lagen, an unseren Haaren gespielt und rumgemacht haben. Ich vermisse die alten Zeiten - außer das Negative. "Möchtest du noch ein Kind?", fragt Can mich. "Ich weiß es nicht. Es ist echt schön mit Amir", murmele ich. Ich würde gerne eine Tochter haben. Das wäre wunderschön. Eine kleine Tochter, deren Haare ich immer frisieren könnte und wenn sie älter wird, mir ihre Probleme erzählt. Ich würde echt traurig sein, wenn meine Kinder nicht über ihre Probleme mit mir reden wollen.

Wir bleiben lange so liegen, schauen uns an, lächeln und necken uns mit Blicken. Amir greift nach allem, was er kriegt. Ich schaue auf meinen Nachttisch zu meiner Schneekugel. Wenn mein Traumhaus erbaut ist, weiß ich nicht, ob die Kugel ins Schlafzimmer soll oder in das Zimmer der Nostalgie. So ein Zimmer soll es auf jeden Fall geben, aber recht klein. Es werden ganz viele Bilder an die Wand gehängt und am besten so, dass alle Wände bedeckt sind, außer die Parts, wo die Shadowboxen mit den Rosen hinkommen sollen. Ich muss meine Box mit den Rosen immer noch entleeren. In das Zimmer kommt dann auch mein Brautkleid. Hätte ich doch bloß dieses Verlobungskleid, hach. Ich kraule Amirs Wange und schaue Can an, der sich gegenüber hinlegt. Seine Augen sind einfach wunderschön, es gibt wirklich niemanden, der so einzigartige und wunderschöne Augen hat und diese wunderbar geschwungenen Wimpern, so dunkel und dick. Ich fahre über seine Wange, wir lächeln im gleichen Moment. Er lehnt sich zu mir vor und streift meine Lippen mit seinen. Ich küsse ihn schmunzelnd, kraule ihn hinter seinem Ohr. Das erinnert mich an die Male, wo wir auf seinem Bett in der WG lagen und rumgemacht haben. Es war eine typische Situation, aber es hatte immer etwas Besonderes an sich. Seine Hand wandert unter mein T-Shirt, weswegen ich seine Hand wegdrücke. "Du konntest mich vergewaltigen, aber das lässt du nicht zu?" "Amir war am Schlafen", merke ich an. Er verdreht schmunzelnd seine Augen, weswegen ich instinktiv an seiner Haarsträhne ziehe.

Als es für Can Zeit ist, um aufzubrechen, fahren wir zu Cans Mutter, geben Amir dort ab und fahren weiter. "Wohin geht es?", will ich wissen. "An einen Ort, wo du nicht hingehen konntest." Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. "Es ist nur eine Kleinigkeit, was mich gerade echt stört. Ich hätte mehr machen müssen." Can fährt rechts ran und steigt vor dem Blumenladen aus. "Can, das ist wirklich nicht nötig." Er zieht an meiner Haarsträhne und steigt aus dem Wagen. Irgendwie wirkt er angespannt, was ich nicht verstehen kann. Heute herrscht echt schönes Wetter - einunddreißig Grad -, ich bin deswegen echt glücklich und entspannt, aber Can nicht. Er kommt mit einem schönen Rosenstrauß wieder und küsst meine Stirn. "Dankeschön, Can, aber wieso wirkst du so unzufrieden?" "Weil ich dir nichts gekauft habe." Er fährt sich zungenschnalzend durch sein Haar und schnallt sich seufzend an. "Aber du hast mir Rosen gekauft und Kuchen gemacht." "Shana, das ist kein richtiges Geschenk", seufzt er. "Find ich schon", murmele ich, als ich über die schönen Blüten fahre. Der Kuchen war selbstgemacht, was mich echt gefreut hat. Er soll sich jetzt nicht mit negativen Gedanken plagen. "Außerdem hast du nichts gesagt, als ich das Kleid angezogen habe", merke ich lächelnd an und zeige auf mein Rosenkleid. "Es ist auch dein Geburtstag", murmelt er und küsst meine Hand. Wir befinden uns jetzt außerhalb der Stadt, aber ich weiß nicht wo genau. Schon wieder höre ich Can unzufrieden mit seiner Zunge schnalzen. "Was ist?" "Ich weiß nicht, was ich dir schenken soll", gibt er angespannt von sich. "Can, du musst mir nichts schenken. Ich will wirklich nichts", beteuere ich, doch das ignoriert Can stur.

Wir kommen auf einem Parkplatz an, Cans Laune ist gesunken. Er steigt aus und holt aus dem Kofferraum seine Sporttasche raus. Betrübt schaut er auf diese, was mich echt stört. Es ist doch nicht schlimm, wenn er mir nichts schenkt. Es ist sehr aufmerksam, dass er mir Kuchen gebacken hat, mir Rosen geschenkt hat und jetzt mit mir irgendwo hingefahren ist. "Was hast du dir für heute denn überlegt, Can?", frage ich ganz sanft. Er soll sich deswegen nicht schlecht fühlen. "Ich wollte dich zum See bringen, weil du damals an deinem neunzehnten Geburtstag nicht zum See gehen konntest", murmelt er. Ich schaue ihn mit einem verträumten und bemitleidenden Lächeln an, weil er so süß ist und umarme ihn innig. "Dankeschön, Can. Es freut mich so sehr, dass du dich daran noch erinnern kannst." Ich küsse ihn lächelnd und kraule ihn aufmunternd. "Hey, nicht schmollen. Das ist mein Job", schmunzele ich. Aus der Tasche hole ich meinen Bikini raus und wechsele unter dem Kleid meine Unterwäsche gegen sie. "Short auch", murrt Can, der mir seine schwarze Badeshort gibt. "Alles, was du willst, Prinzessin", schmunzele ich. Can zieht sich sein T-Shirt aus, wobei ich ihm gerne zuschaue und knöpft sich seine Short auf. Ich muss sofort an meinen neunzehnten Geburtstag denken, wo wir im Auto saßen, nachdem wir im Kanal waren. Diese Nackenküsse, oh Gott. Ich fasse mir instinktiv an meinen Nacken und räuspere mich kaum vernehmbar. Can hat sich im Auto, neben mir die Short aufgeknöpft und weil das so intim für mich war, wurde ich hysterisch.

Can zieht sich seine Short über seine Boxershort und schaut zu mir, nickt mit dem Kopf nach draußen. Ich steige aus, nehme Cans Hand und schultere mein Täschchen. Da gutes Wetter herrscht, sind dementsprechend viele hier. Ab und zu sehe ich auch Shishas und wie einige Mädchen auf mein Bikinioberteil schauen. Ja und der ist von Victoria's Secret, denke ich mir schmunzelnd. Wir finden ein gutes Plätzchen in der Nähe des Sees und legen die Decke hin. "Willst du jetzt ins Wasser?" Ich schüttele den Kopf. "Mir soll erst richtig warm werden, aber du kannst schon mal gehen." Can murrt und holt Sonnencreme raus. Das ist echt stereotypisch. Hat Can mich jemals eingecremt? Okay, außer Salben. "Ich glaube, das ist das erste Mal, dass du mich mit Sonnencreme eincremst." Can zieht nachdenklich seine Augenbrauen zusammen. "Stimmt, also muss ich alles bei dir eincremen." Ich verdrehe schmunzelnd meine Augen und ziehe mir die Short aus, was dazu führt, dass Can die Nase rümpft. Das gefällt ihm nicht. "Lass dir beim Rücken ganz viel Zeit", meine ich, als ich mich hinlege. Meine Haare werden zur Seite gelegt und der Verschluss geöffnet. Hui, das ist mir neu. Die Creme samt Cans kräftigen Hände spüre ich auf meinem Rücken, die wunderbare Arbeit leisten. Sanft kneten seine Finger meine Schultern, was mich schnurren lässt und lassen mich winden, als er meine Seiten eincremt. "Zappel' nicht so viel." "Du kitzelst mich." Ich will mich auf den Rücken drehen, doch mir fällt wieder ein, dass der Verschluss geöffnet ist. Ganz leise gebe ich ein Ups von mir und schaue in Cans tadelnden Augen. "Shana", setzt er tadelnd an. "Ich habe mich schnell genug erinnern können. An meinem Geburtstag gelten meine Regeln." Ich schmunzele, als er wissend und spöttisch zugleich die Augenbrauen hebt. "Vergewaltigungen inklusive?" Ich nicke stolz. Als seine Finger an meinem Po ankommen, hat Can natürlich ganz viel Spaß und will gar nicht mehr aufhören, doch ich murre und bewege mich, damit er seine Finger nicht für andere Zwecke missbraucht.

Als meine Rückseite fertig ist, schließt Can meinen Verschluss. "Den Rest kann ich selber eincremen." Skeptisch sieht er mich an. "Meine Brüste, meine Regeln." Can murrt, besteht aber darauf, mir beim Eincremen meiner Brüste zuzusehen. Ich mache es ganz schnell, sodass Can sich nicht aufgeilen kann und lege mich wieder auf den Bauch. "Zieh die Short an." "Mache ich gleich." "Shana, tu, was ich sage." Ich hebe kurz meinen Po an, woraufhin er seufzend ins Wasser läuft. Ich bin ja nicht die Einzige, die hier so liegt. Ich werde recht langsam braun, aber dafür bin ich nicht blass. Vielleicht schaffe ich ja diesmal mein Glück, braun zu werden. Was Amir wohl gerade macht? Musste seine Windel schon gewechselt werden? Hat er wieder Hunger? Ist er müde oder brabbelt er seine Oma voll? Gerade schließe ich meine Augen, als ich eine männliche Stimme höre. Mein Gott, gerade habe ich ganz gemütlich meine Augen zugemacht, da werde ich schon gestört. Fragend schaue ich zum Jungen. "Hey, Lust mit deiner Freundin zu uns zu kommen?" Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. "Verwechselst du mich mit jemanden?" Also entweder das oder er und seine Typen haben Can nicht gesehen - wie kann man diesen Riesen übersehen? "Nein, ich meine schon dich." Er lächelt, aber das ist mir nicht ganz geheuer. "Nein." "Wieso nicht?" Reicht dem ein Nein nicht? "Weil ich nicht will und weil ich mit keiner Freundin hier bin", gebe ich trocken von mir. "Wieso dann alleine bleiben?" Ich schaue ihn trocken an. Wieso nervt er so sehr? "Was willst du?", faucht Can. Scheiße, das darf nicht eskalieren. Can schubst den Jungen weg, weswegen ich Cans Bein festhalte. "Can, lass gut sein." "Was redest du einfach so meine Frau an, huh?" Abwehrend hebt der Typ seine Hände. "Ich wusste nicht, dass sie verheiratet ist. Komm runter." Cans Kiefer spannt sich bei dem letzten Satz an. Oh nein, das ist nicht gut.

"Hat sie dir denn nicht gesagt, dass sie nicht in Begleitung einer Freundin hier ist? Hast du nicht auf ihre Hand geguckt?!", zischt er. Ich bin überrascht, dass Can das noch mitbekommen hat. Mit einem mulmigen Gefühl stehe ich auf und halte Can an den Schultern fest. Der Typ wird sauer und viele um uns herum werden aufmerksam. "Denkst du ich gucke auf ihre Hand, wenn ihr Arsch in Rot leuchtet?!", brüllt er nun, was mich erschrocken keuchen lässt. Das ist der Punkt, wo Can angreift. Can geht sofort auf den Typen los, weswegen ich versuche Can zurückzuziehen. "Can, hör auf!" Er drückt den Typen auf den Boden, woraufhin schnell seine Freunde kommen und Can von ihm runterziehen, der dem Jungen eine reinhaut. "Du kleiner Hurensohn! Rede nie wieder so über meine Frau!" Ich stelle mich zwischen Can und den Typen, was Cans Augen vor Wut leuchten lässt. Ich fühle mich unwohl und senke den Blick. Ich will doch nur Ruhe reinbringen. "Lass uns sitzen, Can", murmele ich. "Wir gehen jetzt einfach weg und stören euch nicht weiter. Egal was war, ist jetzt vergessen", meint einer. Ich drücke Can zu unserem Platz und verdrehe die Augen, weil uns alle anschauen. Cans linker Arm zittert schwach, er ist total wütend. "Zieh dir die Short an, Shana. Tu einmal das, was ich dir sage", kommt es angespannt von ihm. Ich schaue zur Seite. Ich dachte, heute wird ein guter Tag. Betrübt fahre ich mir über mein Knie. Gerade war doch alles so schön. "Fuck", flüstert er und nähert sich mir. "Shana, sei bitte nicht traurig." Er küsst meine Schläfe und drückt mich an seine nasse Brust. "Ich bin nur wütend, wegen diesem Hurensohn und weil ich kein Geschenk für dich habe", seufzt er. "Vergiss ihn einfach", nuschele ich. Ich ziehe mir die Short über und stehe auf, weil mir echt warm ist.

Mit Can laufe ich ins Wasser und schwimme weiter weg vom Ufer, lasse mich auf dem Rücken treiben. "Bist du sauer?", fragt Can mich, was ich zungenschnalzend verneine. "Dein Gesicht sagt mir aber, dass du nicht mehr zufrieden bist." Ich will nicht, dass er sich selber fertigmacht. "Ich bin zufrieden, Can, nur ein wenig erschrocken von der Auseinandersetzung." "Gefällt es dir hier überhaupt?" Ich umarme ihn und lege meinen Kopf in seine Halsbeuge. Er ist ja dieses Mal wie ich, was Geschenke angeht. "Can, es gefällt mir wirklich. Es ist warm und wir sind im Wasser. Nur weil du kurz davor warst, einen Typen krankenhausreif zu schlagen, heißt es nicht, dass mir der Ort nicht mehr gefällt. Es ist schön hier." Ich drücke ihm einen Kuss auf die Lippen und schaue ihn abwartend an. "Gehen wir danach zu Shivan? Ich habe echt Lust auf sein Essen." "Willst du nichts Nobleres essen?" "Can, wir sind immer noch Studenten und keine reichen Ärzte, ja?" Ich schmunzele. "Außerdem reicht mir sein Essen vollkommen, da es sehr lecker ist und ich dazu noch Unterhaltung kostenlos kriege." Ich versuche Can an seinen Schultern herunterzudrücken, weshalb er mich fragend ansieht. "Ich will dich ertränken." "Shana, das Wasser geht mir bis unter die Brust. Ich muss schon echt dumm sein, um hier zu ertrinken, aber du-," Er packt meinen Kopf, weswegen ich kreische. "Dich könnte ich hier hineintunken, wie einen Torillachip." Ich schüttele murrend den Kopf. Can drückt meinen Kopf, doch ich kämpfe dagegen an und beiße in seine Brust. "Du Zwerg." "Du Gorilla." Er hebt mich hoch, weswegen ich kreische und mich an seinem Po festhalte. "Soll ich loslassen?" "Ich beiße dir dein Arschloch ab!" Und schon lande ich im Wasser.

"Au! Wasser in der Nase", murre ich und halte mir den Kopf. Gott, das tut so weh. Schmunzelnd küsst Can mich, den ich mit Wasser anspritze. "Soll ich dich anspritzen?" Er grinst dreckig, was mich dazu veranlagt, wegzuschwimmen, aber da Can im Gegensatz zu mir ein Motorboot ist, werde ich schnell festgehalten. "Ich habe einen großen Fisch gefangen." Ich winde mich, was aber echt nichts bringt. Wenigstens fühle ich mich nicht mehr so betrübt. "Weißt du, was ich schon immer tun wollte?" "Nein." Er verdreht belustigt seine Augen. "Gegen ein Känguru kämpfen." Natürlich will mein Mann nur so etwas tun. Ich schaue ihn skeptisch und mit gerümpfter Nase an. "Meinst du, du hättest eine Chance gegen so ein Tier? Die sind echt kräftig." Er spannt seinen Bizeps an. Oh, da würde sich Schokosoße echt gut draufmachen. "Ich würde das Känguru totprügeln und essen." Ich seufze. Natürlich würdest du das tun, Can. "Aber selbstverständlich, Can. Und ich schlitze einen Löwen auf, sodass er verblutet." "Also mein Rücken musste sehr oft leiden, also hast du ein leichtes Spiel mit dem Löwen." Wir grinsen dümmlich und kneifen uns gleichzeitig in den Po, was uns lachen lässt. Das war ein perfekter Cana-Moment. Schmunzelnd beginnen wir im Wasser an zu tänzeln, es fehlt nur noch klassische Musik. "She's a beautiful wife", singt Can, was mich grinsen lässt. "But she won't let me get in her panties right now." Er will seine Hände in die Short wandern lassen, was mich kreischen lässt. "Why does she do this?", singt er theatralisch und total schief. Sofort lege ich meine Hand auf seinen Mund und lache.

"Wie findest du mein Lied?", fragt er unter meiner Hand. "Sehr poetisch, du saßt sicherlich Wochen daran." Er nickt gespielt erschöpft. Seine verspielte Seite kommt wieder zum Vorschein, die mein Herz schneller schlagen lässt. "Setz dich auf meinen Rücken. Ich bin dein Boot." Can dreht mir den Rücken zu, auf den ich steige und fängt an zu schwimmen. Ich bin echt fasziniert von seinem Verhalten. Man würde ihm niemals ansehen, dass er so verspielt sein kann. Ob das wohl damit zusammenhängt, dass er in seiner Kindheit belastet war und seine Kindheit nicht ganz genießen konnte? Can stoppt und atmet tief durch. Ich umklammere ihn und küsse seinen Nacken. Es ist echt schön hier, weil er mich durch seine verspielte Art so glücklich macht. Es freut mich aus tiefster Seele, wenn er lächelt und lacht. Immer, wenn ich es schaffe, ihn zum Lachen zu bringen, fühle ich mich so, als ob all meine Sünden ausgelöscht werden. Can dreht sich zu mir und streichelt meine Wangen. Seine verträumten Augen liegen auf mir, leuchten zufrieden wie zwei Sonnen, die untergehen. Ich lege den Kopf schief und lächele. "Du bist wunderschön", raunt er. Ich hebe verlegen meine Schultern an und werde von Can geküsst. Mein Bauch kribbelt so schön, genau wie meine Lymphknoten unter meinen Ohren. Jeder Kuss ist etwas Besonderes und immer so unfassbar schön, egal wie kurz er auch ist. Langsam lösen wir uns voneinander, schauen uns lächelnd an und lehnen unsere Stirne aneinander. Wir verbringen noch mehrere Stunden am See, bis wir Hunger verspüren und zu Shivan fahren, der für mich singt, als er mir mein Essen bringt.

Can und ich haben beim Essen viel über die alten Zeiten geredet; wie frech ich war und wie überheblich Can sich benommen hat. Es ist ein Geburtstag, der nostalgisch ist, da wir vieles reflektiert haben, wunderschön. Mein kleiner Prinz ist auch wieder bei uns, mit dem ich eine große Hürde vorhabe. Can liegt auf dem Bauch und scrollt auf seinem Instagram herum. "Can?" Ich streichele Amirs Po. Can brummt. "Dürfte ich etwas bei dir machen?" "Solange du schluckst, ist es immer willkommen." Ich verdrehe meine Augen und setze mich auf seine Beine. "Es ist etwas Ernstes." Er schaut zu mir und dann wieder auf sein Handy. "Was denn?" Ich atme tief durch und hoffe, dass Can sich nicht zurückzieht. "Ich möchte deine Grenzen erweitern." Wieder schaut Can zu mir. Ich deute auf seinen Rücken, seine Augen weiten sich sofort und er will seine Beine befreien, weshalb ich aufstehe. "Ich möchte nur Amirs Hand über deine Narbe gleiten lassen. Die Berührung einer geliebten Person ist doch eine gute Medikation." Can will etwas ansetzen, weiß aber nicht was. Wenn er es nicht möchte, kann ich es verstehen und akzeptieren, aber ich würde mich echt freuen, wenn er es versuchen würde. Er fährt sich über seinen Hinterkopf und dreht seinen Kopf weg. "Ich... ein Versuch ist es wert", flüstert er. Ich lächele sofort. Das ist wunderbar! Davon muss Dr. Al-Kon mitbekommen. Ich setze mich genau neben seinen Rücken und nehme Amirs Hand, die ich vorsichtig zur Narbe bewege. "Ich lege seinen Finger jetzt auf die Narbe", flüstere ich, woraufhin Can die Luft einzieht und sich sofort verspannt, als Amirs kleiner Finger seine Narbe berührt. Ich bin ganz aufmerksam und gehe es vorsichtig an. Ich drehe Amir ein wenig mehr, sodass er mit dem Bauch auf meinen Armen liegt. Seine Händchen legen sich auf die Narbe und tasten diese langsam. "Sag stopp, wenn es zu viel wird." Cans Venen an seinen Händen stechen stark hervor und er regt sich nicht.

Tief atmet Can durch und lässt es weiter über sich ergehen. Ich bin stolz auf ihn und beobachte seine Haltung. Entspannen tut er sich nicht, aber er wehrt sich auch nicht dagegen. Seine Augenbrauen sind zusammengezogen und der Kiefer angespannt. "Shana", flüstert er zitternd. "Er... seine Nägel... bitte, stop." Ich nehme Amir sofort weg. Verdammt, wieso habe ich nicht daran gedacht? Mir ist warm und kalt zu gleich und mein Herz klopft vor Unbehagen. Amir fängt an zu wimmern und drückt sich an mich. Ich bin gerade überfordert und nehme auch Can in den Arm. Verdammt, ich hätte es besser überdenken sollen. In meinem Brustkorb macht sich ein unschönes Gefühl breit. "Tut mir leid, Can. Es tut mir so leid", flüstere ich. Er umklammert mich fest und atmet tief durch. Jetzt habe ich die Schuldgefühle. "Alles wird gut", flüstere ich mit geschlossenen Augen. Wir entspannen uns langsam. Es war trotzdem ein guter Schritt, auch, wenn die Nägel hätten kürzer sein müssen. "Möchtest du etwas, Can?", flüstere ich. "Nein, bleib hier." Seine Stimme ist ganz leise, was dafür sorgt, dass sich mein Brustkorb zusammenzieht. "Es tut mir so leid, Can." Ich bin so stolz auf ihn, dass er es sich getraut hat. Ich lege mich mit Amir hin und lege ihn auf Cans Brust, das entspannt Can. Mir wird wieder klar, wie komplex und wie facettenreich unsere Liebe ist. Mir kommt wieder in den Sinn, wie sensibel Can doch sein kann und wie viel wir durchmachen mussten. Trauer, Leid, Schmerz und... Hass? Haben wir uns jemals während der Beziehung oder während der Trennung gehasst? Ich weiß es nicht. Hätte mir jemand damals gesagt, dass ich so viel durchmachen muss, hätte ich es nicht geglaubt.

Ich hätte niemals gedacht, dass ich eine so epische Liebesgeschichte erlebe.

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Joa, Can wurde vergewaltigt. Karma würde ich mal sagen - Kapitel 17, Akzeptanz

P R E G U N T A S

1. Hattest du schon mal ein posttraumatisches Erlebnis?
Joa, kein gravierendes, aber falls ich ohne Wissen ein gruseliges Video geschaut habe, jemand es schauen wollte oder ich ein kurzes Video ohne Ton angeschaut habe, dann hatte ich schon Angst und Herzrasen - nicht sehr stark, aber es war spürbar. Aber ich glaube, dass jetzt die Löschung eingetreten ist oder ein wenig.

2. Du hast mal geschrieben, dass du dich eigentlich nie "hässlich" gefühlt hast. Wie kommt es, dass du dich dann so gut in die Lage von Can hineinversetzen kannst, wenn er sich z.B runtermacht?
Na ja, er macht sich ja nicht wegen seines Aussehens runter. Ich kann es halt einfach, außerdem finde ich nicht, dass es so schwer ist - oder es kommt mir nur so vor. Ich finde, dass es zwei Arten von "Sich hässlich finden" gibt. Einmal die Erkenntnis, dass man an einem Tag halt etwas anders, ungewöhnlich aussieht und man sich denkt, dass es einem so nicht steht und dann noch die Einbildung, die einen beeinflusst, negativ über sich zu denken.

3. Wie bist du auf die Vornamen/Namen von Shana und Can gekommen?
Shana ist ein Name, den ich echt mag und den eine Tochter hatte, als ich bei meiner Familie in den USA war. So einen kurdischen Namen habe ich zum ersten Mal gehört. Bei Can war es sozusagen eine Notlösung, weil ich keinen anderen Namen gefunden habe. Salih und Jamil sind Nachnamen, die ich einfach genommen habe, weil ich es hasse, Namen zu suchen.

- Helo

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