In der Dunkelheit
Akira atmete tief durch, beruhige dich, du schaffst das. Ihr Visor war noch ohne Unterstützung. Und so sah sie nur das, was sie auch mit bloßem Auge sehen konnte. Um sie herum war es dunkel, daran war sie gewöhnt. Die unzähligen Übungen in dunklen Raumschiffen.
Und wieder einmal zeigte sich, wie nützlich die Linien und Muster auf ihren Anzügen waren. Sie gaben ihr Orientierung. Wo waren ihre Beine, wo ihre Arme. Auch wenn vieles von dem schwarzen Staub bedeckt war. Langsam tastete sie sich an einem Felsen entlang. Erst einmal musste sie so viel wie möglich über ihre aktuelle Position herausfinden. Ohne das Interface würde es ihr auch schwer fallen, die anderen zu finden.
Heli rief sie in Gedanken. Aber niemand antwortete, was war los? War sie allein? Fürs Erste. Aber sie erkannte einen kleinen Hinweis auf ihre Position. Ganz am Rande ihres Horizonts konnte sie das Auge des Sturms ausmachen. Die riesige kugelförmige Struktur auf dem Planeten. Das sie vor ihrem Absturz gesehen hatten. Sie wollte ihr Licht noch nicht einschalten. Solange ihr Interface nicht wieder funktionierte.
Nur eine kleine Lampe schaltete sie ein. Sie musste vorsichtig sein. Und wo waren die anderen? Dann bemerkte sie eine Reflexion. War es der Feind. Wurde sie schon entdeckt? Jetzt nur keine schnelle Bewegung. Sich jetzt in den Staub zu werfen würde nichts bringen. Langsam richtete sie sich auf, stand auf dem staubigen Boden.
Die Schwerkraft war hier um ein Vielfaches geringer, also wartete sie einen Moment. Die Stille und die Schwärze um sie herum ließen den Moment noch länger erscheinen. Aber es geschah nichts. Dann war sie wohl nicht entdeckt worden.
Diese Reflexion war wieder da. Sie bewegte sich langsam auf sie zu. Mit den Füßen tastete sie den Boden ab. Durch den Staub war nichts zu erkennen. Das Licht ihres Anzugs erhellte gerade mal zwei Armlängen ihre Umgebung. Jetzt erreichte sie die Stelle, an der sie etwas gesehen hatte. Es war der Faden von Heli, was für eine Erleichterung.
Sie wusste, dass Helikana ihre Fäden kontrollieren konnte, aber hier hatte sie sich wohl für einen einfachen Faden entschieden. Heli hatte vor etwas Angst. Warum sollte sie sonst so vorsichtig sein.
Akira brauchte ihre Schnittstelle. Aber irgendetwas verzögerte den Neustart. >>Fragment Fehler entdeckt, Reparatur läuft.<< huschte es nun zum wiederholten Mal über ihren Visor. Wovor hatte Helikana solche Angst? Sie selbst konnte nichts sehen. Aber das war auch kein Wunder.
Also weiter, es half alles nichts. Vielleicht konnte sie so wenigstens Helikana finden. Akira ärgerte sich, dass sie so langsam vorankam. Helikanas Idee war gut, aber sie war eine Spinne und konnte klettern. Und so hangelte sie sich an dem Faden entlang, ohne genau zu wissen wohin sie ging.
Es hatte sich etwas verändert. Der Boden war viel zu eben. Sie musste irgendwo hineingelaufen sein. In eine Struktur? Ein Bauwerk? Da sie noch nicht entdeckt worden war, beschloss sie, ihren Suchscheinwerfer einzuschalten. Das Licht bohrte sich durch die Dunkelheit, doch was sie sah und was es bedeutete erschütterte sie. Sie fiel auf die Knie. Warum nur?
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