Ein neuer Plan entsteht

Nun, da Akira sich wieder frei bewegen konnte, warf sie einen Blick auf Davos. Helikana hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, der Visor und fast alle Sensoren waren punktgenau mit einer Säure übergossen worden. Das Material des Helms war stark angegriffen und da sie keinen Ersatzhelm hatten, würde er wohl vorerst außer Gefecht bleiben.

Sie schaute auch nach Cas, Rita und Chripolus, sie waren nur von den Fäden gut umschlungen. Ihr Timer zum Aufwachen war verlängert worden. Die errechnete Zeit bis zum Verlassen des Hyperraums betrug noch zehn Tage.

„Deine Fäden sind beeindruckend." Sagte Akira. „Ich weiß." Kam prompt die Antwort von Heli. „Weißt du, wo wir sind?" Fragte Akira. „In einem Raumschiff der Schöpfer. Wir sind im Hyperraum unterwegs. Wo genau ist schwer zu sagen."

„Dann fangen wir jetzt mit der ersten Lektion an, dem Code des Sonnensystems auch Laurita Muster genannt." Die anderen konnten ruhig noch eine Weile im Tiefschlaf sein. Und so begann Helikanas Ausbildung. Laurita Muster war eine Möglichkeit, Sternensysteme zu klassifizieren.

Viel Wissen war Helikana bereits durch die Genetik mitgegeben worden. Akira testete die Grenzen dieses Wissens aus. Was wusste sie nicht. Sie erfuhr, was die Schöpfer nicht wussten oder ihren Geschöpfen vorenthielten.

Sie brachte auch der Spinne neue Dinge bei. Helikana schaffte es sogar eine Schnittstelle zum Schiff der Schöpfer zu aktivieren. Und dank des Laurita-Musters konnte Akira ihre Position auf ihre Karte übertragen und wusste nun, in welches System sie flogen.

Aber in Akiras Kopf entstand eine Theorie. Die einzelnen Puzzleteile passten zusammen. Fast zu gut, dass Akira sich Sorgen machte, ob es wirklich stimmen könnte. Sie ließ sich noch etwas Zeit. Und setzte den Weckbefehl für ihr Team auf 5 Tage. So hatten sie noch genügend Zeit über ihren neuen Plan nachzudenken.

Von Tag zu Tag beobachteten sie, wie Helikana immer größer wurde. Und Akira fragte sich schon, wie groß die Spinne wohl werden würde. Als sie Heli darauf ansprach, sagte sie: „Ich kann mein Aussehen selbst bestimmen. Jetzt, wo ich genug zu fressen habe." „Und wie willst du aussehen?" „Da ich deine Schülerin bleiben möchte, habe ich mir überlegt, nicht größer als dein Oberkörper zu werden, eher etwas kleiner." „Das hört sich vernünftig an. Schade das hier so wenig Platz ist." „Ja!" bestätigte Heli.

„Lass uns nochmal die verschiedenen Taktiken durchgehen und über deine Fähigkeiten sprechen", sagte Akira. „Ich werde mein Team in ein paar Tagen wecken", und so übten sie weiter, sprachen über Strategien aber auch über Philosophie und Akira sagte einige Zitate und Verse auf, an die sie sich noch erinnern konnte.

Helikana entwickelte sich prächtig. Ihre Spinnenbeine waren schwarz wie Akiras Anzug, und wenn man nicht genau hinsah, wusste man nicht, ob es sich um einen Teil des Anzugs oder um Helikana handelte. Sie hatte sich irgendwie perfekt an das Leben mit Akira angepasst.

Helikana hatte vier Fasetenaugen, die grün leuchten konnten. Ihr Panzer und ihr Hinterkörper waren schlank. Und so konnte sie wirklich als Akira Jetpack durchgehen, wenn man nicht genauer hinsah und sich fragte, warum der Rucksack sich ständig bewegte, als würde er leben. Für das Ernährungsproblem haben sie zum Glück auch eine Lösung gefunden und Akira muss nicht mehr ihr Blut geben. Die Ernährungssonde, die Akira auch hatte, funktionierte auch bei Helikana. Damit hat sie wieder einmal gezeigt, wie anpassungsfähig sie ist.

Als erste wachte Rita auf, sie war wie Akira erst etwas benebelt bis sie sich zurechtgefunden hatte. „Woah Akira, ich bin froh das du da bist." Die Farben ihres Anzugs spiegelten ihre Freude wieder. „Ich hatte einen merkwürdigen Traum. Wir waren gefangen." Fuhr Rita fort. Wenn Helikana pfeifen könnte, würde sie es jetzt wahrscheinlich tun. Doch Akira erkannte, dass Helikana sich deswegen schuldig fühlte.

„Wir waren gefangen." Sagte Akira, „Ich erkläre es dir gleich, wenn alle wach sind." Es dauerte eine gute Stunde bis alle so weit waren. „Was ist mit dir passiert?" Fragte Chrip als er Daron erkannte. „Etwas hat mich angegriffen." Sagte er. „Dich hat es ganz schön erwischt. Dein Anzug ist so gut wie hin." Bestätigte Casopaia, sie machte noch ein paar Scans, aber da war wirklich nicht mehr viel zu machen.

„Was ist passiert?" Wollte Daron wissen. Und Rita fügte hinzu: „Ja spann uns nicht länger auf die Folter, das ist schlimmer als die Verbindung zu den Kernwelten." Rita hatte recht dachte Akira, die Verbindung zu den Kernwelten war wirklich schlimm.

Also begann sie: „Ihr erinnert euch sicher alle noch an das Ei, das ich damals aus dem Brutschiff mitgenommen habe. Aus diesem Ei ist etwas geschlüpft. Das automatische Verteilungssystem von Darons Anzug hat es angegriffen und Helikana musste sich wehren. Komm bitte Helikana."

Geschickt kletterte Helikana an der Wand entlang zu Akira hinüber. Als sie sich direkt über Akira befand, schwang sie sich in der Schwerelosigkeit geschickt auf den Kopf von Akira. Akira streckte ihren Arm aus und Helikana konnte nun auf ihn klettern und die Gruppe betrachten.

Die Reaktionen waren gemischt. Rita reagierte ängstlich, Chip schien gar nicht zu reagieren, Cas wollte schon den Scanner zücken, doch Akira machte eine Geste, dass sie warten sollte. Daron hatte keinen eigenen Sehsensor, deshalb teilte er sich die Daten mit Chripolus Visio, so sah er dasselbe wie er.

"Sogar 'nen Namen hat's schon!" Raunte Daron. „Etwas mehr Respekt, wenn ich bitten darf." Sagte Akira prompt und bestimmt. „Entschuldigung, ja Commander." Sagte er. Akira wusste das Daron manchmal etwas frei heraus das sagte was er dachte. Aber sie wusste auch das er ihr blind folgen würde, so oft wie sie ihn gerettet hatte.

Rita war etwas zurückhaltender, Akira wusste nicht genau woran das lag. Aber sie würde der Sache auf den Grund gehen. Bei Chripolus war es etwas schwieriger, man konnte nie genau sagen, was er dachte. Aber auch er würde alles für die Mission tun.

Casopaia war so etwas wie ihre Mentorin, zumindest am Anfang ihrer Ausbildung. Jetzt war sie eher die beratende Stimme, die ihre Befehle weitergab. Zusammen waren sie ein richtig gutes Team. Aber jetzt kam Akira zu ihrem Plan. Und alle waren gespannt, auf welche verrückte Idee Akira gekommen war.

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