Aufschlag im Unbekannten

Akira kletterte auf den zweiten Pilotensitz. Sie überflog kurz die Sensordaten. Der Planet, der hier mitten im Nichts lag, barg einige Geheimnisse. Die Instrumente spielten verrückt und sie konnte sich kein klares Bild machen. 

Sie wusste nur, dass die Schwerkraft sie immer weiter nach unten zog. Der Planet hatte keine Atmosphäre, leider oder glücklicherweise. „Erhöhe den Winkel", rief sie Cas zu. Casopaia versuchte es. Aber der Winkel veränderte sich nicht. Sie saßen in einer Art Raumschifffalle. 

Auch die Beschleunigung war zu hoch für einen Planeten dieser Größe. Das konnte nur bedeuten, dass sie noch weiter nach unten gezogen wurde. In den sicheren Tod oder zumindest eine äußerst unbequeme Landung. Wir müssen hier raus, schoss es Akira durch den Kopf. „Sofort aussteigen." befahl Akira. 

Sie löste ihren Gurt und kletterte nach oben. Um mit dem Schiff zimperlich umzugehen, war jetzt keine Zeit. Akira befestigte eine Sprengladung an der Frontscheibe. Inzwischen waren auch die anderen eingetroffen. „Sprengung in drei", meldete Akira. Kurz darauf explodierte die Bombe und das Sichtfeld zerbarst in tausende kleine Splitter. 

Da der Planet keine Atmosphäre besaß, wurden sie nicht weggeschleudert. So kletterten sie aus den zerborstenen Fenstern. Heli war vorausgeklettert. Jetzt waren sie auf dem Schiff. Aber wie wurden sie langsamer? Der Boden kam immer näher. Akira hatte eine Idee. „Haltet euch alle am Seil fest." rief sie über das Funkgerät. Das andere Ende befestigte sie an dem Anker, den sie an der Außenhülle angebracht hatte. 

„Das Ding wird uns nie bremsen." Sagte Chrip. „Soll es auch nicht." Sagte Akira und drückte auf den Startknopf. Wie ein Pfeil schoss es los und zog die Gruppe vor sich her. Sie gewannen sogar an Höhe. Von Weiterweg aus konnte man es besser sehen, der hintere Teil des Schiffes wurde immer weiter nach unten gezogen. Obwohl ohne Atmosphäre eigentlich alles gleich stark beschleunigen müsste. 

„Gut, dass wir da weg sind." Sagte Rita über Com. „Oh, ich fühle mich wie ein Mondfloh." Schrie Daron und Akira schaltete ihn für die Gruppe stumm. Sie wusste, dass die Situation alles andere als gut war. Und dass ihr aller Leben jetzt an einem sehr dünnen Faden hing. Und zwar an diesem Anker, der eigentlich nur ein kleines Triebwerk war. Mit Griffen, an denen man sich festhalten konnte.

Der Motor zog an und alle spürten den Ruck, als sie langsamer wurden. Sie durften auch nicht zu schnell bremsen, denn sie wollten nicht in Stücken unten ankommen. Es war eine Gratwanderung. Akira wartete auf die nächste Motorzündung. Komm schon, dachte sie. Aber es war noch zu früh für Plan B. 

„Heli, kletter hoch und sieh nach, was los ist." Sagte Akira in Gedanken. Sie hatte auch Bilder von einigen Dingen, die sie überprüfen sollte. Da war der Treibstoffhebel für die Motorstufen. Der Hauptschalter für die Fernsteuerung. Heli reagierte sofort, löste sich von Akiras Rücken und zog das Seil hoch, als wäre es die einfachste Sache der Welt. 

Die Spinne erreichte den Anker. Die Gedankenverbindung zwischen ihnen überraschte selbst Akira. Sie konnte sehen, was Helikana sah, wenn sie die Augen schloss. Sie konnte ihr sogar Befehle erteilen. Das hätte sie nie für möglich gehalten. Sie richtete ihre Gedanken auf einen Hebel und Helikanas Verstand reagierte sofort. Und zog an dem Hebel. 

„Vorsicht, kleiner Test, ob es wirklich daran lag. Festhalten." Akira startete noch einmal kurz den Motor. Es funktionierte wieder. „Okay, jetzt runter." Ruckzuck war Heli wieder auf ihrem Rücken. „Gut gemacht danke." Sagte Akira. „Jetzt halt dich fest." 

Es folgte die letzte Zündung. Die Beschleunigung war hart an der Schmerzgrenze. Akira drohte schwarz vor Augen zu werden. Doch dank der telepathischen Verbindung zu Helikana blieb sie bei Bewusstsein. Nur um im nächsten Moment auf den Boden zu krachen. 

Alles ging so schnell und schon lagen sie alle auf dem Boden des Planeten, der Staub wurde von ihnen weggeschleudert. „Status", wollte Akira wissen. Stille. Sie rollte sich auf den Bauch. Und kämpfte sich wieder hoch. Um sie herum nur schwarzer Staub. Zu allem Überfluss startete ihr Interface neu. Sie spürte das es Heli gut ging. „Such die anderen wenn du kannst." Sagte Akira über gedanken. „Ich brauch noch ein bisschen." Ihr Interface funktionierte immer noch nicht Richtig.

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