Kapitel 65
Kapitel 65
„Was kann ich tun, damit Ihr wenigstens für eine Weile alles hinter Euch lassen könnt?", fragte sie ihn leise. Mit leichten Bewegung ihrer Beine blieb sie auf der Stelle stehen und küsste ihn immer wieder sanft. Mal an seine Lippen, dann die Wange, oder auch sein Hals blieben nicht verschont.
"Genau das", seufzte er entspannt und schloss die Augen. Er liebte es, sie so zu spüren.
Hoffentlich dachte er nicht, dass sie ihn verführen wollte. Das hatte sie gewiss nicht im Sinn. Doch momentan war ihr alles recht, dass er sich entspannen konnte.
Sie spürte seine Hände, die ihre Hüfte sanft hielten und ihr somit ein bisschen zusätzlichen Halt gaben. Aaron selbst hatte die Augen geschlossen und sein Atem ging etwas ruhiger.
„Nicht einschlafen", murmelte sie an seiner Haut, dankbar, dass er da war und sie hielt. Lange könnte sie das nach so einem Tag gewiss nicht. Sie drängt Aaron zu der Unterwasserbank, damit sie sich wenigstens setzen konnten.
Dieser ließ sich widerstandslos darauf nieder. "Es fühlt sich so gut an", gestand er leise murmelnd.
Die Dämonin ließ sich neben ihm nieder, schlang aber ihre Arme um ihn. Ihn einfach zu halten und für ihn da zu sein. „Es tut mir leid, wenn Tabitha Euch enttäuscht hat. Wäre ich nicht da, hätte sie das bestimmt nicht gemacht", flüsterte sie Aaron zu, streichelte seine samtweichen Federn und legte ihren Kopf an seine Schulter.
"Vielleicht, aber genau können wir das nicht sagen", meinte er und begann nun seinerseits ihre Flügel zu streicheln.
Ein wohliges Seufzen verließ ihren Mund, als die süßen, kleinen Blitze durch sie fuhren. Noch mehr schmiegte sie sich an ihn und spürte, wie warm ihr trotz des kalten Wassers wurde. „Es ist gut, wenn Ihr für einige Zeit die Arbeit vergesst. Vielleicht solltet Ihr schlafen?", schlug sie ihm vor.
"Dann verpasse ich die Zeit mir dir", bemerkte er und öffnete die Augen, um sie ansehen zu können.
„Wir können sie gemeinsam verpassen, indem wir beide schlafen?", erwiderte Saori lächelnd. Somit würden sie nicht zu viel verpassen. Wenn sie dann noch voneinander träumen würden, wäre es perfekt.
Aaron gab einen nachdenklichen Laut von sich, bevor er nickend zustimmte.
„Aber erst baden. Mir ist noch ein bisschen schlecht", gestand die Dämonin ihm, hielt ihn jedoch fest umschlungen.
"Ja, das können wir machen", stimmte er zu und zog sie in die Arme, um mit ihr zusammen das Bad zu verlassen.
„Nein, noch nicht!", bat sie ihn erstaunt. Hatte er sie falsch verstanden? Sie wollte eigentlich noch eine Weile da bleiben, aber wenn er gehen wollte, würde sie sich beugen.
Aaron ließ sich wieder im Wasser nieder. "Hm", murmelte er und vergrub sein Gesicht wieder an ihrem Hals.
„Was ist los mit Euch?", fragte sie ihn ängstlich. Aaron benahm sich komisch und sie wusste nicht recht, wie sie damit umgehen sollte.
"Ich bin unschlüssig was ich machen möchte", gestand er. "Aber da du mich gerade sehr gut ablenkst, habe ich mich entschieden einfach das zu machen, was du möchtest."
Das sorgte bei ihr für ein ungutes Gefühl. Die Erinnerungen an die Badewanne kamen hoch, weshalb sie sich energisch aufsetzte. „Lasst uns schlafen gehen", entschied sie sich. Es würde ihm gut tun. Genau wie ihr.
Aaron hob seinen Blick und legte den Kopf schief. "Sicher?"
Energisch nickte Saori. „Ja. Dann kommt Ihr aus der nassen Kleidung raus. Bevor Ihr schlafen geht, geht Ihr heiß baden und Ihr bekommt eine Massage von mir. Das wird Euch sicherlich helfen", legte sie ihm den Plan offen.
Skeptisch betrachtete der Engel sie. "Dann kannst du danach aber nicht mehr ins Bad", warnte er sie.
„Ist in Ordnung. Und nun kommt", sagte Saori zu ihm und erhob sich, um sich umziehen zu gehen. Solange es ihm gut ging, war alles in Ordnung.
Aaron streckte sich, bevor er sich aus dem Wasser erhob und seine nassen Kleidungsstücke fallen ließ. Er griff nach einem Handtuch und wickelte sich darin ein.
Das bekam Saori gar nicht mit, denn sie hatte sich in der Umkleide ausgezogen und den flauschigen, weißen Bademantel ungelegt, bevor sie zurückkam.
Mit einer Kopfbewegung in Richtung Ausgang kam sie auf Aaron zu und meinte, dass er ruhig vorgehen und sich das Wasser einlassen konnte.
Der Engel nickte, blickte sie aber auch im Gehen noch immer nachdenklich an.
„Was ist los?", fragte sie nervös. Machte sie gerade etwas falsch? Oder warum sah er sie so an?
"Es ist alles in Ordnung", sagte er sanft und kam noch einmal zu ihr, um sie zu küssen.
Sanft erwiderte sie den Kuss, bevor sich ihre Wege trennten. Aaron ging ins Badezimmer, um sich das Wasser einzulassen.
„Ich komme zu Euch, sobald Ihr in der Wanne seid", rief Saori ihm zu und ließ sich auf dem Bett nieder.
"Du musst nicht, es ist doch sehr warm", rief er zurück. Er wollte nicht, dass sie sich verbrannte.
„Ich werde Eure Flügel waschen und Euch massieren", beharrte Saori eigensinnig. War doch nicht das erste Mal, dass sie zu ihm gekommen war, als er in heißem Wasser gelegen hatte.
"In Ordnung, aber versprich mir aufzupassen", bat er sie und drehte die Wärme des Wassers etwas nach unten.
Sie stimmte ihm zu und wartete bis sein Einverständnis kam, dass sie kommen konnte.
Der Engel ließ sich in die Badewanne gleiten und gab ihr dann mental bescheid.
Vorsichtig öffnete sich die Tür und Saori schob sich im Bademantel in das Bad. Sie hatte die Zeit genutzt und etwas Kleines gegessen. Mit dem Massageöl in der Hand trat sie auf Aaron zu und kniete sich hinter ihn.
"Bitte verbrenn dich nicht", bat er und beugte sich so vor, dass sie seinen Rücken erreichen konnte, ohne ins Wasser zu kommen.
„Ich passe auf", versprach sie ihm. Sie öffnete das kleine Fläschchen und rieb sich das Öl in die Hände, bevor sie an der linken Flügelspitze anfing zu massieren.
Aaron seufzte und spürte die Blitze, die durch seinen Körper zuckten. "Du machst das gut", murmelte er, dabei hatte sie gerade erst begonnen.
„Ihr verdient es", erwiderte sie leise. Schweigend saß sie hinter ihm, gab ihm Zeit sich zu entspannen, auch wenn es im Bad sehr warm war und die Hitze Dampf hervorrief.
Aaron entspannte sich unter ihren Berührungen immer mehr und mehr. Das hatte er nach diesem Tag wirklich gebraucht.
Immer wieder benutzte Saori mehr Öl und arbeitete sich von Flügel aus zum Ansatz und über seinen Rücken hinweg zum anderen.
Ein leises Stöhnen verließ Aarons Lippen und er ließ die Flügel immer weiter senken.
So gut es ging vermied Saori die Berührung mit dem heißen Wasser. So ging es wenigstens ohne Verletzungen, auch wenn ihr sehr heiß war. „Wartet einen Moment, ich brauche noch mehr Öl", bat sie ihn nach einiger Zeit.
"Ich kann mich abtrocknen und aufs Bett legen, da ist es für dich einfacher", schlug er ihr vor. Außerdem konnte er dort dann auch gleich schlafen. Warum war er nur so müde?
„Wenn Ihr das möchtet, sehr gerne", willigte sie ein und wusch sich gründlich die Hände.
"Ja, das ist auch für dich einfacher", sagte er und erhob sich ganz langsam aus dem Wasser, bevor er sich abtrocknete.
Saori war bereits verschwunden, als er sich umdrehte. Die Dämonin wartete auf dem Bett und lächelte, als er endlich kam.
Auch Aaron musste lächelnd, bevor er sich auf den Bauch ins Bett fallen ließ. "Es ist seltsam, dass ich schon wieder so müde bin", gestand er nachdenklich.
„Das kommt vielleicht von dem Stress, den Ihr habt?", schlug Saori ihm vor, während sie über seine Beine krabbelte und sich über ihn kniete. Kurz darauf begann sie, seinen rechten Flügel zu bearbeiten. Genauso sanft wie im Badezimmer. Allerdings viel erleichterter, weil es hier viel kühler war.
"Ich weiß nicht", murmelte er. "Aber vielleicht geht es auch gar nicht so schnell, dass ich keinen Schlaf mehr brauchte", seufzte er. Es wäre zu schön gewesen.
„Ihr seid noch keine hundert Jahre alt. Noch seid Ihr fünf davon entfernt", erinnerte sie den Engel. Sollte er ruhig noch genießen, bevor er nicht mehr schlafen konnte.
"Ich hatte gehofft, dass es schneller geht", wiederholte er leise und entspannte sich unter ihren Berührungen immer mehr.
„Ungeduldig wir eh und je", neckte Saori ihn leise, fuhr aber mit ihrer Tätigkeit fort, bevor sie sich neben ihn kniete, damit sie die rechten Flügelspitzen erreichen konnte.
"Ich beobachte dich doch so gern, wenn du schläfst", gestand er. "Und in der Nacht kann ich arbeiten, ohne Zeit mit dir zu verschwenden."
„Aber jetzt braucht Ihr auch Euren Schlaf", beharrte die Dämonin. Außerdem hatte sie ihm versprochen, mit ihm zur Hauptinsel zu kommen, wenn er arbeitete.
Aaron brummte, weil er nicht wusste, was er sagen sollte. "Danke, dass du dir die Mühe machst, mich zu massieren."
„Natürlich", erwiderte sie ihm und lächelte. Sonst tat er auch immer alles, dass es ihr gut ging. Langsam ließ sie die Massage ausklingen und kletterte danach vom Bett. „Ich gehe meine Hände waschen und komme dann zurück", informierte sie ihm.
Aaron murmelte leise und war schon halb eingeschlafen, würde aber auf sie warten. Er brauchte sie in seinen Armen.
Schon zwei Minuten später kuschelte sie sich an den Engel und legte ihre Arme um ihn. „Schlaft gut", flüsterte sie ihm mit einem Wangenkuss zu. Der Morgen würde bald anbrechen und viel Zeit zum schlafen hatten sie nicht mehr.
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