Kapitel 63
Kapitel 63
Aaron nickte. "Du hast sie gehört", sagte er zu Abisai.
„Wie Ihr wünscht, Mylady", nickte er ihr zu, fragte sich jedoch gleichzeitig, warum sie das letzte Wort hatte, wenn Aaron der Meister war.
„Ich habe übrigens noch einige Materialien für Eure Sauna endlich bekommen. Sie ist bei Eurem Einzug leider noch nicht ganz fertig geworden, da die Materialien sehr schwer zu bekommen waren. Wann möchtet Ihr, dass ich sie fertigstelle?", wandte er sich dann an Aaron.
Dieser überlegte. Eigentlich war die Sauna gar nicht so wichtig, da er sie kaum noch aufsuchte, seitdem Saori da war. "Wie du Zeit findest", meinte er und überließ es Abisai.
„In Ordnung. Ich werde sie in den nächsten Tagen fertigstellen. Möchtet Ihr noch etwas trinken, Mylady?", fragte er Saori und hielt ihr den Krug hin.
Die Dämonin hatte vor sich hingestarrt und war durch seine Frage aufgeschreckt worden, trank schnell aus und hielt es ihm lächelnd entgegen. „Gern."
Abisai goss ihr mit einem Lächeln nach und fragte auch Aaron, ob dieser noch etwas wollte. Allerdings erhielt er ein Kopfschütteln.
Der Handwerker bediente sich am Tee, den er genüsslich trank. „Sonst gibt es nicht viel zu besprechen. Die restlichen Materialien werden heute oder morgen noch ankommen. Eure Ställe sollten in zwei bis drei Tagen fertig sein. Vier, wenn wir sie ein bisschen umstellen", korrigierte Abisai sich selbst.
"Gut, es muss nicht so schnell gehen", erklärte Aaron und nahm dann geistig mit Saori Kontakt auf. "Ich brauche etwas, um die Männer zu beschäftigen", sagte er als Erklärung zu ihr.
„Was meint Ihr?", fragte sie gedanklich zurück. Welche Männer? Sprach er von Dion und Caius? Oder sollten etwa noch mehr kommen?
"Abisai, Caius und Dion. Tabitha hat sie hergeholt, aber ihnen keine Aufgabe gegeben", erklärte er ihr geduldig.
Aber der Handwerker hatte doch eine Aufgabe! So unbeteiligt wie möglich versuchte Saori auszusehen, konnte aber nicht verhindern, dass sie ihre Augenbrauen nach oben zog.
Warum Tabitha die anderen beiden geholt hatte, verstand sie hingegen nicht.
"Es ist wichtig, dass sie beschäftigt sind und nicht auf Dummheiten kommen", erklärte Aaron ihr. "Jeder braucht das Gefühl gebraucht zu werden."
„In Ordnung. Wenn es Euer Wunsch ist", erwiderte das Dämonenmädchen nachdenklich, während sie an ihrem Glas nippte. Wie schön erfrischend das Wasser war. Lange behielt sie es im Mund, bevor sie schluckte.
Abisai stand auf und verbeugte sich tief vor ihnen. „Dann kehre ich nun zu meiner Arbeit zurück", sagte er mit einem Lächeln in ihre Richtungen.
Aaron nickte ihm zu und wartete darauf, dass Saori das Getränk getrunken hatte, damit sie noch etwas spazieren gehen konnten.
In Windeseile war das zweite Glas geleert und Saori stellte es auf dem Tisch ab. Der Handwerker verabschiedete sich von ihnen mit einer erneuten tiefen Verbeugung, bevor er den Raum verließ.
„Dann könnt Ihr Euch nun der Arbeit widmen, während ich male", schlug das Mädchen ihm vor.
Aaron nickte. "Es sind nur Dokumente zum Durchgehen", sagte er und erhob sich, um sich zu strecken. Es war besser, wenn sie in sein Arbeitszimmer gingen. Dort hatte Leika ihm hoffentlich sein Lieblingsessen hingestellt. Neben kleinen Küchlein liebte er Tomate mit Mozarella als Kleinigkeit für zwischendurch.
Auch sie streckte sich ausgiebig. Durch die beiden Gläser Wasser fühlte sie sich voll und schlief beinahe ein, wenn sie sich jetzt nicht mehr bewegte. „Arbeit ist Arbeit", erinnerte sie ihn lächelnd. Deswegen waren sie hierher gekommen.
"Stimmt", lächelte Aaron schief und reichte ihr die Hand, damit sie sich in sein Arbeitszimmer begeben konnten. Das hier war nur ein kleines für Besprechungen. In seinem stand jedoch die Staffelllei.
Diese wurde sofort von Saori beschlagnahmt, als sie sein Arbeitszimmer betrat. Begeistert sah sie sich die ganzen Farben, die ihr zur Auswahl standen, an. Zufrieden nickte sie, denn mit diesen würde sie sehr viele Bilder herstellen können. An Inspiration mangelte es ihr nicht.
Aaron ließ sie zeichnen, schob aber den Wagen mit den Süßigkeiten und Obst- und Gemüsesorten zu ihr. Er selbst nahm sich eine Scheibe Tomate mit Mozarella.
Dafür hatte sie keine Augen mehr. Nur noch der Leinwand wurde Aufmerksamkeit geschenkt. Schon nach kurzer Zeit war das Dämonenmädchen in ihr malen vertieft und bekam um sich herum nichts mehr mit. Ein fröhliches Lied erklang, welches sie zu Summen begann. Dazu klingelte ihr Schwanz im Takt dazu. Den Wagen, auf dem die Speisen standen dienten ihr nun zum Ablegen der Farbe.
Aaron ließ es zu und genoss die sanfte Melodie, während er sich seinen Dokumenten widmete.
Ab und zu war das kratzen der Pinsel oder des Stifts zu vernehmen, sonst störte nichts und niemand die Ruhe in Aarons Arbeitszimmer. Vogelgezwitscher mischte sich in Saoris Gesumme, welches bis in den späten Mittag zu vernehmen war.
„Fertig", lächelte das Mädchen und drehte die Staffelei zu Aaron herum.
Auf dunklem Hintergrund waren grüne Pünktchen zu erkennen, die über einem Wasserloch umherschwirrten und das Wasser leicht beleuchteten.
Der Engel musterte es und lächelte. "Sehr schön eingefangen", sagte er und fühlte sich zu dem Moment zurückversetzt, an dem sie am See gestanden hatten.
„Danke. Das könnt Ihr verkaufen", erwiderte Saori glücklich, sie liebte es, solche Erinnerungen auf Papier festzuhalten. Es war nicht einfach gewesen, das Glühen der Tierchen einzufangen.
"Ob ich das übers Herz bringe", meinte Aaron nachdenklich und erhob sich. Er nahm sich noch eine Scheibe Tomate und küsste dann ihre Wange.
„Die Bilder sind zum Verkaufen gedacht, Meister", erwiderte sie sich. Deshalb malte sie doch. Damit er sie verkaufen und ein bisschen Geld erhalten konnte. „Ihr könnt nicht alles behalten, sonst bringen sie kein Geld."
"Das stimmt leider", seufzte er und hielt Saori die Tomate mit dem Mozzarella vor den Mund, damit sie kosten konnte.
Entschuldigend schüttelte sie den Kopf. „Nein, danke. Mir ist ein wenig schlecht. Ich sollte mich ein paar Minuten hinsetzen", lächelte sie dem Engel zu. Vorsichtig schloss sie die noch offenen Farbtuben, damit diese nicht austrocknen konnte und legte diese zur Seite.
Aaron wirkte sofort besorgt. "Vom Fliegen oder wegen den beiden Männern?", fragte er und legte die Scheibe zurück, um Saori in Richtung Sofa zu begleiten. "Möchtest du einen Tee?"
„Ich weiß es nicht. Vielleicht zu viel Aufregung", sagte sie entschuldigend, nickte aber auf seine Frage hin und ließ sich mit einem Seufzen auf dem gemütlichen, weichen Sofa nieder. Ihre Augen schloss sie für einen kurzen Augenblick, weil ihr schwindelig geworden war.
"Dann ruh dich etwas aus", bat Aaron und fuhr ihr durch die Haare, bevor er sie auf die Stirn küsste. Leika hatte bereits den Auftrag einen kalten Tee zu bringen.
„Mache ich. Es wird bestimmt gleich besser gehen", versprach sie Aaron. Ihre Hand tastete nach seiner und hielt sie kurz fest. „Oder vielleicht sollte ich wirklich etwas essen. Das habe ich seit gestern nicht mehr", stellte sie nach kurzer Überlegung fest.
"Wenn es nicht besser wird, sollte ich Ikaia rufen lassen", bemerkte Aaron besorgt, der ihr jedoch ein paar Dinge zusammenstellte und auf einem Teller auf das Sofa neben sie stellte.
„Macht Euch doch nicht so viele Gedanken. So ist das einfach manchmal", bemerkte sie lächelnd. Es war zwar schön, wenn er auf sie aufpasste. Aber das Unwohlsein konnte mehrere Gründe haben.
Ihre kleinen Finger griffen nach einer Erdbeere, die sie in den Mund steckte und genüsslich kaute.
Aaron atmete tief durch. "In Ordnung. Sag aber, wenn es schlimmer wird", bat er, weil er sich sehr große Sorgen machte.
„Versprochen", lächelte sie ihm aufmunternd zu. „Geht ruhig Eurer Arbeit nach", bat sie ihn. Sie war ja da und konnte sich melden, wenn etwas war.
Da das Dämonenmädchen sich nicht so gut fühlte, zog sie ihre Beine nach oben auf das Sofa und nahm den Teller auf den Schoß. So konnte sie in aller Ruhe essen.
Es klopfte an der Tür und Leika trat mit der gewünschten Tasse Tee ein, die sofort ein Lächeln auf dem Gesicht hatte, sobald sie Saori sah.
"Guten Abend", lächelte sie Saori an. Aaron hatte sie mental bereits begrüßt.
War es wirklich schon Abend? Mit einem schnellen Blick hinaus aus den großen Fenstern erkannte Saori, dass sich die Sonne bereits dem Westen zuneigte. „Guten Abend, Leika", grüßte sie zurück.
"Geht es euch gut?", fragte sie und meinte damit nicht nur Saori sondern auch Aaron. Die Tasse Tee stellte sie auf den kleinen Tisch, der beim Sofa stand.
„Mir ist nur ein wenig übel, verzeiht die Extraarbeit", erwiderte Saori, die bereits nach der Tasse griff. Wohltuende Gerüche von Kräutern stieg in ihre Nase, die sie genüsslich einsog.
"Dann ist dieser Tee hoffentlich sehr gut", meinte sie mit einem Lächeln. "Erhol dich gut", bat sie und verließ den Raum dann wieder.
Dankbar lächelnd sah sie der älteren Frau hinterher und nickte.
„Warum habt Ihr nicht geantwortet?", fragte sie Aaron, denn er hatte auf Leikas Frage hin nichts gesagt.
"Wir haben uns schon unterhalten", meinte er mit einem Lächeln an Saori gewandt.
„Oh", brachte sie erstaunt hervor, denn sie trank gerade einen Schluck des Tees. Er war süß und ganz nach ihrem Geschmack.
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