Kapitel 51
Kapitel 51
Wie sollte sie sich das vorstellen? Bisher hatte sie so etwas noch nie gesehen und wusste nicht, wie er das meinte.
"Das wirst du schon sehen", lachte er, als er ihren Blick bemerkte.
Schon wieder etwas, wo sie nicht wusste, was auf sie zukam. "Damit habt Ihr Euch sämtliche Möglichkeiten verspielt, dass ich meine Kleider vor Euren Augen anprobiere", bemerkte sie und ließ ihn los, bevor sie sich umdrehte und den Hasen ihre Aufmerksamkeit schenkte.
"Ich erinnere dich daran, dass du die Sachen heute machen wolltest", bemerkte Aaron und beobachtete sie neugierig.
„Und ohne Euch", betonte die Dämonin ausdrücklich. Sie streichelte die kleinen Hasen, die sich an ihre Hand schmiegten und an ihr schnupperten.
"Dann werde ich Mal bitten müssen herzukommen", meinte Aaron schmunzelnd.
„In Ordnung", sagte sie lächelnd. Zwar behagte das ihr auch nicht, aber es war besser als wenn er dabei war. „Oder was wäre Euer Vorschlag, wenn Mal keine Zeit hat?", wollte sie wissen.
"Ich mache dir die Haare", meinte er schulterzuckend. Er hatte das früher bei seiner Mutter immer gemacht.
„Könnt Ihr das denn?", fragte sie erstaunt. Zumindest hatte er lange Haare, also sollte er in der Lage sein.
"Ja. Ich habe das bei meiner Mutter immer gemacht", gestand er schmunzelnd.
„Ich hätte Eure Mutter sehr gerne kennengelernt ...", sagte Saori traurig und mit großem Bedauern.
Nachdenklich kaute sie auf ihrer Unterlippe, als sie sich einfach zu Aaron umdrehte und ihn fest in die Arme nahm. Der Grund, warum sie überhaupt hier war, war der, dass seine Eltern nicht mehr lebten. Das sorgte immer wieder für eine große Trauer bei der Dämonin.
Aaron umschlag sie fest. "Dafür habe ich jetzt dich", meinte er leise und küsste ihren Kopf.
Trotzdem machte es das Ganze nicht besser. „Das ist kein Trost ...", murmelte sie leise. Er hatte seine Familie verloren.
"Du spendest mir eine ganze Menge Trost", korrigierte er sanft.
Mit dieser Meinung stand er wohl allein da, denn diese teilte sie nicht. Leicht schulterzuckend fragte sie ihn, ob Mal Zeit hatte. Sonst würde sie die Kleider selbst anprobieren.
"Wenn du das möchtest wird sie sich gleich in eine Kutsche setzen und herkommen", meinte er leise und hob sie hoch, damit er ihr noch näher sein konnte.
Saori schmiegte sich an ihm und schlang die Arme um den Engel. Die Blicke der drei Männer, die an den Ställen arbeiteten, bemerkte sie nicht. Unterschiedlich fielen diese aus. Von überrascht zu neugierig und leicht abwertend. „Ja es wäre gut. Dann hätte ich das hinter mir", antwortete das Mädchen ihm.
Vermutlich würde er dann über das Kleid sprechen wollen, was sie tragen sollte, wenn das Fest war. Sollten die Kleider umgeändert werden, konnte Mal diese gleich mitnehmen.
"Du weißt, dass ich deine Wünsche niemals ablehnen könnte", bemerkte er leise und küsste ihre Nase. "Zumindest dann nicht, wenn ich eine Wahl habe."
Auf ihren Lippen erschien ein kleines Lächeln, doch sie schüttelte auch den Kopf. „Das stimmt nicht ganz. Einige Wünsche könnt Ihr mir nicht erfüllen, egal wie wichtig sie sind", korrigierte sie den Engel leise.
"Wenn du etwas von mir wünscht, was für mich unmöglich ist, dann habe ich ja keine Wahl", meinte er leise als Erklärung, wie seine Worte gemeint waren.
Teilweise stimmte das, jedoch gab es auch Dinge, die er erfüllen könnte, es aber nicht wollte, weil sie notwendig waren.
„Bringt Ihr mich zurück? Ich möchte bereits anfangen, die Kleider anzuprobieren. Dann könnt Ihr in der Zwischenzeit arbeiten", fragte sie ihn mit einem Wangenkuss.
"Darf ich denn dann im Zimmer bleiben?", fragte er leise und brachte sie in die Richtung des Schlafzimmers.
Fest schmiegte sie sich an ihn und sog seinen Geruch ein. Wie sehr sie den liebte! „Ja, ich kann mich im Bad umziehen", lächelte das Mädchen.
"Schade", murmelte er leise und küsste ihr Ohr. "Ich habe Mal gesagt, dass sie vorbeikommen soll."
Das Mal kommen würde, war sehr gut. Sie würde bestimmt gleich die Maße nehmen. „Was ist schade?", fragte Saori ihn erstaunt.
"Das ich nicht zusehen darf", bemerkte er und stupste ihre Nase an.
„Ihr wisst doch, dass ich mich nur ungern vor Euch ausziehe ... und mich Euch zeige", flüsterte Saori ihm leise ins Ohr. Es gab ihr ein Gefühl, noch mehr angestarrt zu werden.
"Stimmt", murmelte er leise. "Dabei würde ich mir wünschen, dass es dir nicht mehr so unangenehm wäre."
Obwohl er sie schon oft genug gesehen hatte, wenn sie sich vereint hatten, spürte sie dieses Unwohlsein jedes Mal. Leicht zuckte sie mit den Schultern. „Es tut mir leid ... ich bin nur ... ich weiß nicht. Ich schäme mich für das, was ich bin", erklärte sie ihm.
"Dafür, dass du ein wundervolles Wesen bist?", fragte er mit so offensichtlicher Überraschung in der Stimme, dass diese nicht gespielt sein konnte.
„Für mein Aussehen", nuschelte Saori undeutlich. Aber ja, auch für ihr Wesen. Weil sie nicht so war, wie sie hätte sein müssen.
"Ich finde dich wunderschön", sagte er noch einmal. "Egal wie dünn oder dick du bist. Solange du dich wohlfühlst, werde ich deinen Körper immer wunderschön finden."
„Danke", hauchte die Dämonin leise. Es war lieb wenn er das sagte. Nur würde sie es irgendwann akzeptieren können? Sicher war sie sich darüber nicht. Wenn sie ehrlich war, fühlte sie sich nie wohl in ihrem Körper. Nicht mehr, seitdem sie Fleisch gegessen hatte. Es war sehr schwer zu erklären. Seit dem Engelsfleisch fühlte sie sich sehr schlecht. Auch wenn es ihr untergejubelt worden war.
"Es ist aber wichtig, dass du dich wohlfühlst, ja?", bemerkte er und küsste noch mal ihre Nase.
Langsam nickte sie. „Ja, aber das tue ich leider nicht", erwiderte sie beschämt. Nur deshalb zeigte sie sich nicht gern.
"Dann sollten wir versuchen das zu ändern", meinte er leise und hielt sie fest an sich gedrückt.
Erneut nickte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie sich von ihm befreite. Mittlerweile waren sie ihm Haus angekommen und sie wollte gerne wieder selbst laufen. Außerdem wollte sie den Sonnenschirm abstellen.
Aaron setzte sie zu Boden und küsste ihre Haare. "Ich freue mich schon, dich in dem Kleid zu sehen", sagte er leise.
„Ist Mal schon unterwegs ...?", fragte sie plötzlich leise. Mit unangenehmen Erinnerungen dachte sie an das letzte Mal, als die Schneiderin so entsetzt gewesen war. Gerade wägte sie ab, was schlimmer war: Aaron, der sie anstarrte oder Mal, die wohl nun in Entsetzen ausbrechen würde, weil sie so zugenommen hatte.
Wenn sie so recht darüber nachdachte, war ihr Aaron in dem Punkt lieber, auch wenn sie sich nicht gern zeigte.
"Noch nicht, aber sie macht sich fertig", sagte er und wirkte überrascht über diese Frage.
„Sie braucht nicht kommen", nuschelte das Dämonenmädchen entschuldigend. Es wäre ihr am liebsten, wenn sie es gar nicht tun musste. Kleider anprobieren, damit sie geändert werden konnten.
Aaron gab einen überraschten Laut von sich, stimmte dann jedoch zu, Mal abzusagen.
„Entschuldigung", kam es leise und nervös über ihre Lippen. So war es häufig mit ihr. Sie konnte sich nicht entscheiden, was besser war.
"Es ist alles in Ordnung", sagte er sanft und fuhr ihr durch die Haare.
„Können wir es einfach hinter uns bringen?", bat sie ihn den Engel. Wenn sie sich im Bad umzog und zurückkam, würde er sicherlich sehen, ob es noch passte oder nicht.
"Wenn du das möchtest", sagte er und zuckte die Schultern. "Du musst aber auch nicht heute."
Ihr blieb sowieso keine Wahl. Entweder heute oder die nächsten Tage. Warum es also noch herauszögern? „Je schneller, desto besser", erwiderte Saori entschlossen.
Aaron seufzte und ließ sich auf dem Bett nieder. "Na dann", sagte er und deutete auf das Bad.
Entschlossen ging sie auf den Kleiderschrank zu und zog drei Kleider heraus, die sie anfangs getragen hatte. Mit denen verzog sie sich ins Bad und schon bald konnte Aaron eine Welle von Enttäuschung, Trauer und Unwohlsein spüren.
Kurz darauf kam die Dämonin mit gesenktem Kopf zurück. „Es passt nicht mehr", gestand sie unglücklich. Den Reißverschluss konnte sie gar nicht mehr schließen und an den Hüften und der Brust zwickte es.
Aaron winkte sie zu sich und öffnete die Arme, damit er sie trösten konnte.
Kurz darauf stand sie vor ihm und spürte, wie er seine Arme um sie schlang. Was sollte sie nur machen? All die Kleider ändern zu lassen war so viel Arbeit. War es vielleicht besser, wenn sie einfach wieder abnahm?
"Du bist so wie du bist sehr schön", sagte er leise und fuhr über ihre Seite.
Das brachte sie zum Kichern, denn seine Finger kitzelten. „Ihr seid aber auch wirklich der Einzige, der das findet", erwiderte Saori seufzend. Er wollte, dass sie zunahm, weil Ikaia meinte, es wäre sonst bald lebensbedrohlich. Dem musste sie sich fügen, wenn sie ihm nicht noch mehr Sorgen bereiten wollte.
"Vielleicht, aber wäre das schlimm? Du willst doch nicht, dass andere Männer dich anziehend finden", bemerkte er leise und küsste ihre Lippen sanft. "Außerdem möchte ich, dass du gesund bist."
„Nein, es verwundert mich nur, dass Ihr mich ... so nehmt wie ich bin", erklärte Saori und setzte sich einfach auf seinen Schoß. Aber auch nur zwei Sekunden, denn sofort stand sie wieder. Das Kleid war einfach zu eng, obwohl es noch nicht einmal geschlossen war.
Aaron fuhr ihr mit der Hand über die Wange. "Ich nehme dich so, wie du bist, weil ich dich liebe."
„Danke", versuchte sie zu lächeln. „Was meint Ihr, wie viel sie ändern muss? Ist es nicht besser, die Kleider einfach zu verkaufen?", wollte Saori wissen.
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