Kapitel 36
Kapitel 36
Aaron zog sie wieder an sich. "Wenn ich dich am Hals küsse, wie fühlt es sich für dich an?", fragte er sie leise und scheinbar, als wolle er das Thema wechseln.
Die richtigen Worte dafür zu finden, war nicht leicht für Saori. „Es ist schön, aber ... sobald Ihr anfangt, an der Haut zu saugen ... kommt dieses Bild hoch ... wie sie ... an Euch ...", stotterte die Dämonin, konnte den Satz jedoch nicht beenden. Dabei war es davor eines der schönsten Gefühle gewesen, ihre Haut zwischen seinen Lippen zu spüren.
"Und wie war es vorher?", fragte er weiter und wirkte geduldig. Als wolle er auf etwas bestimmtes hinaus.
„Schön. Intim. Als würden Blitze durch den Körper jagen", erwiderte sie ohne zu zögern.
Aaron nickte sanft. "Und wie würde es sich für dich anfühlen, wenn es irgendein anderer Mann machen würde?", fragte er leise.
„Das weiß ich nicht", gestand Saori leise und fügte hinzu, dass es sowieso kein anderer tun würde.
"Und wenn er es tun würde?", fragte er leise. "Was glaubst du, wie es sich anfühlen würden, wenn zum Beispiel Abisai es machen würde?"
Saori verzog ihr Gesicht. Das war unvorstellbar und widerlich.
"Genau und so musst du dir das mit Tabitha vorstellen", sagte er leise. "Aber nicht, wenn du es tust."
„Wie meint Ihr das, nicht wenn ich es tue?", fragte die Dämonin. Ihr Gesicht sah aus, als hätte sie Zahnschmerzen. Wenigstens konnte sie nun verstehen, wie es sich für Aaron angefühlt haben musste.
Saori hatte es zwar noch nicht erlebt, aber sie fand es auch so widerlich.
"Wenn du mich berührst und küsst, fühlt es sich schön an. Vertraut und intim. Ein Gefühl, das ich nicht missen möchte. Aber nur, wenn du es bist", versuchte er zu erklären.
„Ich verstehe ...", murmelte sie und begann, mit dem Schaum im Wasser zu spielen. „Aber ich bekomme die Bilder nicht mehr aus dem Kopf. Für Euch hat es sich nicht gut angefühlt und es kommt ... irgendwie bei mir hoch."
"Was siehst du und was stört dich daran?", fragte er sie leise und beobachtete sie dabei.
„Genau das, was Euch passiert ist. Wie sie über Euch gebeugt war. Ich hatte extra lange und viel darüber gelesen, um Euren Wunsch eines Tages zu erfüllen. Aber sie so zu sehen ... es war widerlich und schäbig zugleich", flüsterte die Dämonin und hörte mit dem Spielen im Wasser auf. „So werde ich auch aussehen. Schäbig über Euch gebeugt sein und versuchen, Euch zu verwöhnen." Bei dem Gedanken schüttelte sie es richtig. Der Unterschied lag auch darin, wie hübsch Tabitha ausgesehen hatte.
Sie konnte nicht einmal verstehen, warum Menschen so etwas taten. Das Glied eines Mannes in den Mund zu nehmen.
Aaron begann sanft ihren Nacken zu kraulen. "Du wirst niemals schäbig aussehen", sagte er sanft. "Und ich werde so etwas von dir nicht verlangen, wenn du es nicht möchtest. Ich möchte nur deine Nähe."
Hilflos zuckte sie mit den Schultern. Alles war verdorben. Die Überraschung, der erste Versuch und einfach alles.
Aaron zog sie näher an sich. "Das, was wir beide haben, ist intim", versicherte er ihr. "Niemand wird uns so sehen und wir tun das, was uns beiden gefällt."
Sie ließ sich zu ihm ziehen und schmiegte sich an seine Seite. Das mochte stimmen. Trotzdem wünschte sie sich, das niemals gesehen zu haben.
"Möchtest du, dass ich dir diese Erinnerung nehme?", fragte er leise. Etwas ähnliches hatte er ihr schon einmal angeboten, doch sie hatte abgelehnt.
Was es wohl aus ihr machte, wenn sie es vergaß? Ob sie dann überhaupt noch Verbindungen herstellen konnte?
„Ich weiß es nicht ...", kam es verzweifelt von ihr.
"Man kann es rückgängig machen", sagte er sanft. "Es muss erneuert werden, sonst kommt es mit der Zeit zurück."
Sollte sie ihn darum bitten? War es das wert, oder war es besser, aus dem Vorfall zu lernen. Saori war sich sehr unsicher, was es aus ihr machen würde.
"Du musst es nicht sofort entscheiden", meinte er sanft. Er würde ihr Zeit geben, doch das Angebot stand. "Und ich bin auch bereit, mit dir daran zu arbeiten, wenn du es nicht willst. Wir haben genug Zeit, damit du lernst, mit deinen Narben zu leben."
„Wie meint Ihr das mit arbeiten?", wollte sie Dämonin von ihm wissen. „Ich habe nur Angst, dass ich dann nicht mehr ich selbst bin."
"Du wirst genau so du selbst sein, wie davor", versicherte er ihr. "Aber die Erinnerungen werden weg sein. Daran, dass du uns gesehen hast", erklärte er und küsste ihre Haare. "Und mit arbeiten meine ich das, was wir schon die ganze Zeit tun, damit du nicht vor Panik zusammenbrichst."
„Dann möchte ich ... sie vergessen", sagte sie entschlossen. Doch plötzlich änderte sie ihre Meinung. Sie würde ständig abhängig von ihm sein, die Erinnerung zu löschen. War er nicht da und sie kamen zurück, war das sehr schlecht. „Nein, lieber doch nicht ...", nuschelte sie seufzend.
Aaron kraulte sie weiter. "Du musst dich nicht sofort entscheiden", meinte er sanft und küsste erneut ihren Kopf.
„In Ordnung", flüsterte sie und begann, sich bei den Berührungen zu entspannen. Das Kraulen nahm die Anspannung weg und begann, ihren Körper zu lösen, bis sie völlig entspannt in seinen Armen lag.
"Glaube bitte nicht, dass ich etwas von dir erwarte", sagte er sanft. "Ich bin für alles dankbar, was du mir gibst, aber ich werde nichts erwarten", erklärte er leise. Er würde nehmen, was man ihm gab und es genießen. Aber er würde sie nicht drängen.
Ein zustimmender Laut war von ihr zu hören. Mit geschlossenen Augen überlegte sie eine Weile. „Wie lange dauert es, bis die Erinnerung zurückkommt?", fragte sie vorsichtig.
"Das kommt darauf an, ob ich nachhelfe oder nicht. Meistens ganz langsam und in ein paar Jahren", versuchte er zu erklären. So viel Ahnung hatte er noch nicht.
Also doch so lang und nicht nach ein paar Wochen. Sie überlegte ernsthaft, ob sie Aaron bitten sollte, die Erinnerung zu löschen. Auf der anderen Seite war es wohl besser, sich dem Ganzen zu stellen.
"Wir können auch noch ein paar Wochen warten und sehen, wie du damit klarkommst", schlug er vor. "Wenn du das Gefühl hast, dass es nicht besser wird, können wir es immer noch tun."
„In Ordnung", stimmte sie schließlich zu. Vielleicht war es auch nicht nötig. Noch war der Vorfall so frisch, um etwas sagen zu können.
„Muss ich ... genau das gleiche wie Tabitha tun, um Euch ... von dem Gefühl zu befreien?", fragte Saori vorsichtig.
"Du musst überhaupt nichts", sagte er sanft. "Wobei es dir vielleicht helfen würde das Geschehen zu verarbeiten."
„Meint Ihr? Oder es wird noch schlimmer", murmelte sie nun. Außerdem war die Frage gewesen, ob es ihm helfen würde, das Gefühl loszuwerden.
"Vielleicht auch das", murmelte er gegen ihre Haut, weil er plötzlich seinen Kopf an ihrem Hals vergraben hatte.
Eine leichte Gänsehaut breitete sich aus und ließ sie sogar kurz erschaudern. Darüber wollte sie jetzt jedoch nicht nachdenken. Erst wollte sie den Moment genießen und einfach nur bei Aaron sein.
Aaron küsste sanft ihren Hals. "Genieß es."
So fest sie konnte, presste sie die Augen zusammen. Wo war das gute Gefühl hin, was sie sonst immer gehabt hatte? Das Gefühl, unter ihm zu schmelzen?
Bilder tauchten vor ihren Augen auf, die sie verkrampfen ließen. Angst breitete sich in ihr aus und Saori krallte sich in den Wannenrand, wobei ihr Atem sich beschleunigte.
Nein ... die Erinnerungen durften nichts zerstören. Sie musste diese vergessen, um Aaron das zu geben, was er brauchte.
"Es ist in Ordnung", sagte er sanft und hörte auf sie zu küssen, während seine Hände beruhigend über ihre Arme fuhren. "Wir gehen so weit, wie du es verträgst."
„Macht bitte weiter ... ich will ... es vergessen ...", bat sie ihn leicht zitternd. Ihr blieb nur die Möglichkeit.
Aaron sprach nicht, küsste sie aber weiter am Hals und begann sogar sanft daran zu saugen, während seine Finger über ihren Bauch fuhren und dort kleine Kreise zeichneten. Immer weiter hinauf, bis er den Rand ihrer Brüste streifte.
Der Atem der Dämonin wurde unregelmäßig und Aaron konnte spüren, wie unwohl sie sich fühlte.
Es funktionierte einfach nicht. Es wurde nur noch schlimmer. Bilder zogen vor ihren Augen, die sie gar nicht sehen wollte.
Doch dann versuchte sie es anders. Sie zwang sich dazu, an etwas anders zu denken. Erinnerungen an das erste Mal mit Aaron, wie er sie verwöhnt hatte. Zeit gelassen hatte. Was sie gefühlt hatte. Die Million Blitze, die durch sie gefahren waren, als er das erste Mal das bei ihr gemacht hatte.
Ihre Anspannung ließ deshalb nach. Nur leicht, aber es war besser als zuvor. Die Finger, die sich in den Wannenrand gekrallt hatten, ließen nun lockerer.
Aaron streichelte sie weiter. Mit einer Engelsgeduld ließ er seine Fingerknöchel sanft über ihre Unterbrust gleiten und küsste ihren Nacken. Jede Stelle dort hatte er bereits geküsst und war trotzdem nicht müde sie immer weiter und weiter zu küssen. So lange, bis sie sich wieder entspannen würde.
Mit Gewalt versuchte Saori in der gleichen Zeit, nur an diese Erinnerungen zu denken. Das führte dazu, dass sie sich mehr entspannte. Stück für Stück. Leise begann sie sogar, zu stöhnen, als die Blitze wieder durch ihren Körper fuhren. Als würde Aaron eine Verspannung lösen.
Das war ein Geräusch, das ihm ein Schauer über den Rücken jagte. Es war gut, dass sie begann es wieder zu genießen.
Saori konnte den einfachen Weg wählen und Aaron ihre Erinnerungen löschen lassen. Sie wollte es sogar.
Aber auf der anderen Seite wusste die Dämonin genau, dass sie nur davonlief, anstatt sich damit auseinanderzusetzen. Nur das würde vielleicht dauerhaft helfen, damit klarzukommen. Das hieß, dass sie durch viele unangenehme Dinge gehen musste, bis es so weit war.
Doch was dachte Aaron darüber. Was war ihm lieber? Nur flüsternd brachte sie das über ihre Lippen.
"Ich richte mich nach dir", antwortete er leise zwischen zwei Küssen. "Ich bin bereit bei allem, was du möchtest, mitzumachen, um dir zu helfen."
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