Kapitel 42
Kapitel 42
"Fragen, was die beiden davon halten, dass sie auf dich aufpassen sollen", lachte er leise, kam aber etwas auf sie zu, damit sie nicht umfallen konnte.
"Sicherlich sind sie nicht begeistert. Sie müssen ja schon auf die Katzen und die Hasen aufpassen. Und auf den Garten und den See. Da haben sie doch gar keine Zeit", bemerkte die Dämonin.
Aber wenn Aaron sie ohnehin fragen wollte, war es besser, es jetzt zu tun.
"Wenn ich da bin, müssen sie nicht unbedingt, aber wenn ich weg bin", erklärte Aaron und kraulte sie weiter. Seit der Sache mit den Spinnen hatte er aufgepasst, wie er sie berührte und dass sie jetzt endlich keine Angst mehr hatte, gefiel ihm gut.
Trotzdem musste er noch immer fester aufdrücken, denn das zärtliche Streicheln führten sie wieder zurück zu den Erinnerungen. Es würde einige Zeit dauern, bis sich das gelegt haben würden.
Saori setzte Jaya in das Gehege zurück und nickte Aaron schließlich zu. Wenn er sie fragen wollte, konnten sie zu den Männern hinübergehen.
Gemeinsam machten sie sich auf den Weg und als die beiden sie erblickten, erhoben sie sich von ihrer Arbeit, verneigten sich und grüßten freundlich.
Dabei wunderte sich Saori, dass sie das erneut taten, denn bereits in der Küche hatten sie sich verbeugt.
Aber vielleicht war das einfach nur so, weil sie sich einige Zeit nicht gesehen hatte.
"Ich habe demnächst eine wichtige Aufgabe für euch", erklärte Aaron und erhielt damit die Aufmerksamkeit der beiden Männer, die ihn nicht unterbrachen. "Ich möchte, dass ihr auf Saori aufpasst, wenn ich nicht hier bin", erklärte er.
Erwartungsvoll hatten sie den Engel angesehen, doch bei der Bitte strahlten ihre Augen. "Natürlich, wie Ihr wünscht, Meister Aaron!", sagte Caius begeistert.
Zufrieden mit dieser Reaktion hoffte er, dass er Saori davon überzeugt hatte, dass die beiden es wirklich als Glück sahen.
Skeptisch betrachtete Saori die beiden Männer, aber auch schüchtern. Wieso freuten sie sich darüber?
"Was ist, wenn sie sich nur freuen, damit sie mir etwas antun können?", fragte sie Aaron in Gedanken. Es war ihr unheimlich, dass die Männer, mit denen sie kaum zu tun hatte, sich darüber freuten.
"So fühlt es sich nicht an", versicherte Aaron ihr. "Sie wollen Zeit mit dir verbringen und das ist ihre Möglichkeit", erklärte er gedanklich, während er ihre Flügel streichelte.
Beinahe hätte die Dämonin höhnisch aufgelacht. Zeit mit ihr verbringen ... das hörte sich sehr seltsam an. Dennoch nickte sie und vertraute Aaron, denn er konnte die Gefühle der Männer genauestens spüren.
Aaron betrachtete die beiden Männer. "Da ich finde, dass es wichtig ist, dass ihr euch auch gut versteht und euch aneinander gewöhnt, würde ich euch im Wechsel ab und an dazu einladen, uns zu begleiten", erklärte er. Wenn er wieder arbeiten ging, konnten sie Saori Gesellschaft leisten.
"In Ordnung", sagten sie gleichzeitig und zustimmend. Sie hatten überhaupt nichts dagegen, wenn sie auf Saori aufpassen sollten. Die Dämonin war freundlich, nett und unterhaltsam.
Ihre Kekse schmeckten auch immer gut. Zumindest bekamen sie immer die Besten davon ab. Die Kekse, die nichts geworden waren, aß Saori allein. Von den Fehlversuchen bekamen Dion und Caius daher nichts mit.
"Ich denke wir werden das morgen gleich ausprobieren", meinte Aaron nachdenklich. "Ich habe Morgen einen Termin und ich würde mich freuen, wenn du", meinte er und sah Caius an, "Saori im Garten Gesellschaft leisten würdest", erklärte er. "Der Termin findet auf der Hauptinsel statt und ich würde für dich eine Kutsche kommen lassen."
"Wie Ihr wünscht, Meister", stimmte Caius zu und verbeugte sich tief vor ihm. Dion sollte in der Zwischenzeit auf die Katzen und die Hasen aufpassen.
"Was für einen Termin habt Ihr denn?", fragte Saori den Engel gedanklich.
"Nichts sonderlich wichtiges. Es geht um einen Abnehmer für den Kaktussaft, der vielleicht regelmäßig welchen bestellen möchte", erklärte er. "Also lediglich etwas Geschäftliches."
"In Ordnung", erwiderte Saori in Gedanken. Wie gut, dass sie in der Lage waren, sich auch so zu unterhalten. Das gab ihr das Gefühl, dass sie sich immer unterhalten konnte, egal, wo sie waren.
Was auch der Wahrheit entsprach.
Aaron nickte noch einmal und wollte dann von Saori wissen, ob sie noch etwas machen oder schon ins Bett gehen wollte.
"Ich bin doch erst vorhin aufgestanden!", protestierte die junge Dämonin. Wobei ... es wurde langsam dunkel, also war sie bereits einige Zeit auf. Schließlich hatte Aaron in der Küche gemeint, dass es bereits Mittag gewesen war.
Waren sie etwa so lange draußen gewesen? Sie konnte es ich gar nicht vorstellen, wie schnell die Zeit mit Aaron immer verging.
Allerdings wurde es wirklich bereits dunkler, aber noch nicht Nacht. "Wir könnten noch eine Runde ins Schwimmbad", schlug Aaron vor.
Das gefiel ihr ausnehmend gut. Begeistert nickte Saori ihm zu und wünschte den beiden Männern noch einen schönen Abend. Ob sie wohl auch mit den Katzen wieder ins Schwimmbad kommen würden? Es war schön gewesen, die Katudjalls so ausgelassen mit ihnen zu sehen.
Ronny, der scheinbar gehört hatte, wo sie hinwollten, kam ihnen sofort maunzend hinterhergerannt, weil er Aufmerksamkeit wollte.
"Ja, du kannst mitkommen", lachte Saori erheitert darüber. Myuvi schien der gleichen Meinung wie Ronny zu sein und rannte ihnen entgegen. Eigentlich wollte sie lieber bei Dion bleiben, weil sie den Meermann gerne mochte.
Allerdings schien es, als würde sie nicht ganz wissen, auf was sie mehr Lust hatte. Sie maunzte Dion sogar an, als wolle sie, dass dieser mitkam.
Dieser sah Aaron und auch Saori fragend an. Es lag an ihnen, ob sie wollten, dass er mitkam.
"Was meint Ihr?", fragte die Dämonin leise. Davor hatte es ihr auch nicht viel ausgemacht, weil sie sich im Nebenbecken aufgehalten hatten.
"Ich denke er kann uns gern begleiten", meinte Aaron, der die Möglichkeit nutzen wollte, dass sich Saori etwas an die Männer gewöhnte.
Deshalb nickte Saori ihm, aber auch Caius zu, denn sie wollte nicht, dass dieser sich ausgeschlossen fühlte.
Ronny und Myuvi sprangen aufgeregt um sie herum und ließen ihre süßen Schwänze freudig wedeln. Das brachte die Dämonin zum Lachen. "Sie sind wirklich wie Kinder", lachte sie.
"Sie sind ja auch noch Kinder", lachte Aaron, der ebenfalls noch ein Kind war. Genau wie Saori.
"Und schon viel besser erzogen, als Ihr es jemals sein werdet", prustete die Dämonin.
"Das sagt die richtige", neckte er und tätschelte ihren Kopf.
Saori stemmte ihre kleinen Hände in die Hüften und starrte Aaron an. "Ich habe niemals behauptet, erzogen zu sein. Verzogen allerdings auch nicht. Das seid Ihr nämlich", erwiderte sie und streckte ihm die Zunge raus. Egal, ob die beiden Männer ihnen folgten oder nicht.
Aaron packte sie und nahm sie hoch, so dass Saori ihm halb auf der Hüfte saß. So trafen sich ihre Blicke und Aaron konnte ihre Nase küssen. "Wenn ich mich durchsetzen will, muss ich unartig sein", erklärte er ihr neckend.
Das hatte zur Folge, dass sie lachen musste. "Nein, müsst Ihr nicht", widersprach Saori ernst. "Ihr könnt es auch in einer höflichen Art und Weise ausdrücken", fügte sie hinzu.
"Nur zu Fremden", grinste er. "Wäre ich immer höflich, würden wir beide uns sehr schnell langweilen."
Misstrauisch sah Saori ihn an und stupste seine Wange an. „Wäre es das?", fragte sie. „Dann würden wir wenigstens weniger Zeit mit Diskussionen verschwenden."
"Ich diskutiere gern mit dir", neckte er sie und setzte sie ab, als sie das Schwimmbad erreicht hatten.
Dankend küsste sie Aaron auf die Wange. Es war angenehm, aber auch ungewohnt, so getragen zu werden. „Bei Euch komme ich mir vor wie ein Kleinkind, wenn Ihr mich so tragt", bemerkte sie lächelnd.
Aaron grinste. "Es wird Zeit, dass du einmal ganz Kind sein kannst", meinte er und küsste erneut ihre Nase.
Gerade eben wollte sie in den Umkleideraum gehen, da kamen Caius und Dion mit den Katzen bereits herein.
Saori hatte jedoch nur Augen für Aaron, den sie misstrauisch, aber auch amüsiert ansah. „Und ein Kind wollt Ihr heiraten?", fragte sie skeptisch. „Einem Kind wollt ihr als Hilfe für Eure Arbeit? Ihr müsst wahnsinnig sein."
Durch die Heirat würde sie keines mehr sein.
"Vielleicht", lachte er. "Aber ein bisschen Wahnsinn macht das Leben lebenswerter."
„Das braucht Ihr eigentlich gar nicht, weil Ihr schon wahnsinnig genug für zehn seid", neckte sie in Gedanken, da sie sich endlich in die Umkleide zurückgezogen hatte.
Aaron lachte und begab sich ebenfalls in die Umkleide.
Geräusche aus dem Schwimmbad erreichten sogar die Umkleidekabine, in der Saori war. So, wie es sich anhörte, waren die Katzen bereits mit den Männern im Wasser. Das laute Platschen amüsierte Saori, als sie sich umzog. Hier, in dem Raum hatte sie Ruhe und konnte ihren Badeanzug trocknen lassen, wenn sie fertig mit dem Baden war.
So richtig hatte sie sich noch nie in dem hübschen Raum umgesehen. Pflanzen und andere Dekorationen ließen es freundlich wirken. Es gab sogar kleine Schränke und ein Waschbecken mit einem Spiegel.
Diese Dekoration an der Wand faszinierte sie sehr. Ein Blumenmeer war zu erkennen, was zu einem Teppich geknüpft war. Richtig edel sah er aus.
Für einen kurzen Moment sah sie etwas Glitzern, was ihre Aufmerksamkeit erregte und sie ging darauf zu, um es zu betrachten.
So konnte sie nicht erkennen, doch als sie die Blüten leicht zur Seite schob, erkannte sie etwas sehr Flaches. Ein fast transparenter Stein, der unwirklich erschien. Dieser war eingearbeitet worden, sodass sie ihn nicht nehmen konnte. Bei näherer Betrachtung stellte sie jedoch fest, dass es ein paar gab, die zwischen den Pflanzenblättern, aber auch an der Lampe angebracht waren.
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