Kapitel 14
Kapitel 14
Aaron lachte und er küsste sie innig. "Ich denke nicht, dass ich mich daran zu halten habe", sagte er hochnäsig und arrogant.
Dafür bekam er einen kleinen Stupser gegen seine Nase. "Widerspricht nicht den Älteren", rügte sie ihn kichernd, bevor sie seine Lippen mit ihren erneut versiegelte.
Aaron lachte leicht gegen ihre Lippen. Wenn Saori nur wüsste.
Nach einigen Minuten entwand sie sich jedoch von ihm. "Was wollt Ihr bis zum Abend machen? Es ist erst Nachmittag", fragte sie ihn und richtete sich ihr Kleid vorsichtig.
"Was immer du möchtest", sagte er und ließ es ihr frei.
"Ihr entscheidet", kam es von ihr zurück. Saori stand auf, um sich Wasser zu holen. Sie fühlte sich durstig nach dem Malen und dem Gespräch.
"Ich würde am liebsten die Zeit vorstellen, dass es schon abend ist", gestand er und wusste nicht so recht, was er machen wollte. "Willst du zu den Hasen?"
Begeistert nickte sie und verschluckte sich beinahe an ihrem Wasser. "Es wird wohl bald Zeit, die zwei zu trennen. Ich habe das Gefühl, sonst gibt es bald zu viele Hasen", bemerkte sie. Obwohl Caius und Dion auf sie aufpassten, fühlte Saori, dass die zwei Hasen ständig etwas im Kopf hatten. Sich fortzupflanzen.
Aaron lachte. "Genug Platz haben sie doch", meinte er. "Und so ist die Mutter dann nicht allein und die Jungen können später zu ihrem Papa."
"Ich möchte keine hundert Hasen haben!", rief sie entsetzt. Saori war sich nicht sicher, ob die sich alle so gut verstehen würden.
Aaron lachte. "Ich rede von einem einzigen Wurf", meinte er leise lachend.
Seufzend fuhr sich Saori durch die langen, silbernen Haare. "Und ihr glaubt nicht, dass diese kleinen Hasen sich auch irgendwann fortpflanzen wollen?"
"Nach dem sie alt genug sind, werden Mutter und Töchter zusammen und Vater mit Söhnen zusammen in ein Gehege gesetzt. So ist keiner davon am Ende allein", erklärte er noch einmal.
"Ob sie sich verstehen? Die Weibchen können sich an den Kragen gehen", bemerkte Saori zweifelnd. So viel Erfahrung hatte sie mit den Tieren überhaupt nicht, um das abschätzen zu können.
"Solange das Gehege groß genug ist, werden sie eine Rangordnung auskämpfen und dann sollte es keine Probleme geben", erklärte Aaron ihr und fuhr ihr durch die Haare. "Also? Willst du jetzt zu ihnen?"
Natürlich wollte sie das. Immerhin waren es ihre Hasen. Jaya war in der Zeit wirklich groß geworden. War sie noch so klein und zärtlich gewesen, war die weiße Hasendame nun nicht mehr so zierlich. Ihr Freund Nuno überragte sie jedoch um ein gutes Stück. Dass die beiden zusammengehörten, stand auf jeden Fall fest.
Gemeinsam mit Aaron besuchten sie das Hasengehege und verbrachten den restlichen Tag bei den Tieren.
Erst, als sich der Himmel langsam verdunkelte, waren sie auf den Weg zurück zur Residenz. "Jetzt ein schönes Bad", seufzte Saori glücklich, denn sie hatte tatsächlich vergessen, dass Aaron mit ihr fliegen wollte.
"Danach gehen wir fliegen", bestimmte er mit einem Schmunzeln. Er wollte sie noch einmal erinnern, denn für ihn war es sehr wichtig.
"Dann würde ich sagen, eher gleich", meinte Saori nachdenklich. Ein Bad nach dem Fliegen war wesentlich besser als davor.
"Auch so", meinte er mit einem Lächeln und küsste ihre Wange. "Darf ich dich mit nach oben nehmen?", fragte er neugierig.
"Wenn Ihr darauf besteht ...", meinte sie langezogen, aber sie lächelte verschmitzt. Es lag ihm anscheinend sehr viel daran. Also würde sie ihm das geben, was er wollte. Gleichzeitig hob sie ihre Arme hoch, um sie um Aaron zu schlingen.
Dieser legte seine Arme um sie und kurz darauf befanden sie sich auf den Weg nach oben. "Ich möchte dich noch darauf hinweisen, dass die Königin ihr Einverständnis gegeben hat", sagte er, auch wenn es für Saori wohl zusammenhangslos war.
Verdutzt sah die Dämonin ihn an. "Von was sprecht Ihr?", fragte sie vorsichtig, aber auch unsicher. Wenn es etwas mit der Königin zu tun hatte, musste es sich wohl um etwas Wichtiges, aber auch Schlimmes handeln. Davon war sie überzeugt.
"Das wirst du schon noch erfahren", meinte er. "Ich möchte nur, dass du weißt, dass es nichts Verbotenes ist", erklärte er ihr.
Sollte sie ihm dabei vertrauen? Es hörte sich alles sehr geheimnisvoll für sie an. Ihre Unruhe wuchs dabei, denn sie mochte keine Überraschungen.
"Keine Angst", sagte er sanft und küsste ihre Wange "Es ist nichts Schlimmes", versicherte er ihr noch einmal. "Ich möchte dir nur ein Naturschauspiel zeigen", fügte er hinzu. "Auf einer Insel."
Das klang interessant. Vermutlich war es eine Insel, auf die nicht viele Zutritt hatten. Das würde das Einverständnis der Königin erklären. Saori wurde ruhiger und begann, den Flug zu genießen. Es war schön, mal wieder durch die Lüfte getragen zu werden.
"Sag mir, wenn du selbst fliegen möchtest", bat er sie, denn er hatte keine Lust, sie los zu lassen und solange sie selbst nicht wollte, würde er sie tragen.
"Ich lasse mich heute einfach von Euch verwöhnen", kicherte sie leise, drückte ihm aber einen Kuss auf die Wange. Wenn er sie schon tragen wollte, sollte er es tun. Sie hatte nichts dagegen.
"Das ist die richtige Entscheidung", grinste er und küsste ihre Wange.
Die kleine Dämonin schmiegte sich an Aaron und ließ den Wind durch ihre Haare wehen. Damit sie ihn beim Fliegen nicht störte, hielt sie diese manchmal fest. Langsam kam Spannung in ihr auf. Ein Naturschauspiel hörte sich wirklich toll an. Ob es etwas mit Glühwürmchen war? Oder andere Tiere, die sich nur selten zeigten?
Schließlich kamen sie zu einer fliegenden Insel, die jedoch mehr wie ein großer Berg aussah. Es gab Löcher, die wohl Eingänge waren. "Keine Angst, am Anfang ist es etwas dunkel", sagte er beruhigend. "Aber ich bin da", versicherte er ihr. "Wenn du zu viel Angst hast, mach die Augen zu und ich trag dich."
Ihr Blick war neugierig, als sie diese Insel das erste Mal sah. Noch nie hatte sie einen Berg auf einer Himmelsinsel gesehen. Sehr unscheinbar wirkte sie von hier. In der Dunkelheit und dem Mondlicht wirkte sie gruselig. "Ist das Eure neue Art, mich zu erschrecken?", fragte Saori zweifelnd.
"Nein, mit Sicherheit nicht", sagte er leise und küsste ihre Wange. "Aber im Inneren passiert etwas wirklich wundervolles, wenn das Mondlicht durch das Loch oben fällt", erklärte er leise.
Unsicher sah sie den Engel von der Seite her an. Auf was wollte er hinaus? Ihr wurde schlecht vor Aufregung und konnte nicht verstehen, was hier gerade geschah. Was verbarg sich hinter dem dunklen Stein im Inneren des Berges?
Aaron schien sehr aufgeregt deswegen zu sein und Saori wurde deshalb noch unsicherer. Am liebsten würde sie umdrehen.
"Mach am besten die Augen zu", sagte er sanft und landete vorsichtig auf einem Felsvorsprung direkt vor einer dunklen Höhle.
Nicht gerade glücklich, aber gehorsam schloss sie die Augen. Wenn es da drin wirklich so dunkel war, war es wirklich am Besten, die Augen zu schließen. Sonst würde sie in Panik wohl versuchen, zu fliehen und sich verletzen.
"Du kannst mir vertrauen. Ich möchte dir nichts böses", sagte er sanft und lief mit ihr in die Höhle.
Es dauerte etwas, bis er stehen blieb. Dann wartete er noch einmal ein wenig, bevor er sie bat, ihre Augen zu öffnen.
Nur zaghaft öffnete sie diese. Auf dem Weg hierher war ihr Atem schneller geworden und Panik war in ihr hochgekrochen, obwohl Aaron bei ihr war. Solche Situationen machten sie immer sehr unsicher. Ein fremder Ort, wo sie noch nie gewesen war, tat ihr Übriges dazu.
Sobald ihre Augen geöffnet waren, brachte sie ein erstauntes Keuchen hervor. Vor ihnen lagen mehrere kleine Seen, die im Mondlicht glitzerten. Doch nicht einfach so, sondern Unterwasser waren Steine, die dieses zum Leuchten brachten.
Blau, Grün, sogar leichtes Rosa war als Farben zu erkennen. Sie vermutete, dass das Mondlicht der Auslöser dafür war, diese Steine zu aktivieren.
Wollte er deshalb ausgerechnet jetzt hierher?
"Ist das schön ...", hauchte sie begeistert. So viel Naturschauspiel waren eine Inspiration für sie. Saori nahm sich vor, diesen Moment auf der Leinwand festzuhalten, sobald sie wieder zuhause waren.
Aaron setzte sie vorsichtig ab und je länger der Mond schien, desto mehr tauchten Pflanzen auf, die leuchteten. Von den Seen breiteten sie sich förmlich über die ganze Höhle aus.
Der Engel atmete tief ein und suchte dann in seiner Hosentasche nach dem Ring. Jetzt war der richtig Zeitpunkt.
Aaron räusperte sich leise, bevor er vor sie trat. Seine Augen fest auf sie gerichtet fuhr er mit einer Hand über ihre Wange. "Saori", sagte er sanft. "Du bist die wichtigste Person in meinem Leben", sagte er und ging dann vor ihr auf ein Knie, um die Hand mit der kleinen Schachtel zu heben. "Und ich möchte, dass es jeder weiß", fügte er hinzu, bevor er den Deckel öffnete. "Bitte heirate mich."
Noch ganz gefesselt von der Schönheit der Natur, die in diesem Berg herrschte, brauchte sie einen Moment, um ihre Aufmerksamkeit zu ihm zu lenken.
Aarons Worte drangen nur sehr langsam zu ihr vor, weshalb sie sich fragte, warum er vor ihr auf den Knien war. Was hatte er da in seiner Hand?
Ihre blauen Augen leuchteten durch den hellen Schein in der Höhle, als sie endlich verstand. "I-Ich soll was? Euch ... heiraten?", fragte sie tonlos. Stille breitete sich daraufhin zwischen ihnen aus. Fassungslos starrte die Dämonin auf Aaron. Meinte er das wirklich ernst, oder wollte er sie nur wieder erschrecken?
Saori versuchte in seinem Gesicht zu lesen, was hier wirklich gerade geschah. Sie seine Frau ... es klang unwirklich und seltsam.
Während ihr Kopf auf Hochtouren arbeitete, begann ihr Körper einfach, das Sagen und die Kontrolle über sie zu übernehmen. Saori nickte langsam und brachte ein heiseres Ja hervor, während sich ihre blaue Augen mit Tränen füllten.
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