Kapitel 9

Kapitel 9

"Ich wasche dir dann deine Haare. Viel habe ich leider nicht als Dank zu bieten, aber ich hoffe, es reicht dir aus", sagte Saori verlegen, die Zephyr ins Badezimmer gefolgt war. Vielleicht konnte sie dann auch noch das Bild zu Ende malen, während sie wartete.

"Mir reicht das wirklich vollkommen", stimmte Zephyr mit einem Lächeln zu, bevor sie sich entkleidete und die Kleidung ins Waschbecken legte, damit es den Boden nicht beschmutzte.

Auch Saori entkleidete sich und legte das Handtuch, aber auch die Seidendecke mit dazu. Ohne Bekleidung stand sie da und malte. Sie hatte Zephyr gebeten, ihr zu sagen, wann sie die Haare waschen sollte.

Die Dämonin war froh, dass sie die Kleidung ausgezogen hatte, weil es wirklich warm in dem Badezimmer war.

Zephyr wusste nicht genau, ob sie Saori überhaupt rufen sollte. Es fühlte sich nicht so richtig an.

Da sie aber mit Zephyr zusammen im Bad war, wandte sie immer wieder den Kopf zu ihr um. Mittlerweile war sie mit dem Bild fertig geworden und meinte zu ihr, dass sie es gerne mitnehmen konnte und bei sich aufhängen konnte. Es waren nur noch Kleinigkeiten gewesen, die sie vollendet hatte.

Dann trat Saori auf das Dienstmädchen zu und setzte sich an den Wannenrand. Bei ihr zeigte sie keine Scheu, sich zu zeigen. Es fühlte sich normal an. "Machst du bitte deine Haare nass? Wenn ich meine Hände direkt in das Wasser halte, verbrenne ich mich leider", bat sie das Mädchen, welches in der Wanne saß. Das Wasser hatte sich dunkler gefärbt, was durchaus zeigte, wie schmutzig sie war.

Zephyr nickte und tat, wie Saori sie gebeten hatte. "Dann verbrenn dich nicht und nimm lieber kaltes Wasser, ich vertrage das schon", sagte sie und lächelte leicht.

"Es ist nicht so schlimm, wenn sie bereits nass sind. Außerdem kann ich die leichten nachher im kalten wieder kühlen. Aber wenn etwas warm oder heiß ist, tut es sehr weh", gestand Saori ihr. Sie hatte sich bereits die Hände gekühlt, bevor sie Shampoo darauf verrieb und schließlich begann, Zephyrs lange Haare zu waschen. Dabei massierte sie auch deren Kopfhaut mit.

"Dann musst du dich hier richtig unwohl fühlen", bemerkte sie überrascht. Das hatte sie eigentlich nicht erwartet.

"Nein, denn durch den Stein am Halsband gewöhnt sich mein Körper an die Temperatur, ohne zu überhitzen. Scheinbar funktioniert er beim Wasserdampf nicht. Ich habe zusätzlich einen Stein, der jede Speise und jedes Getränk herunterkühlen kann", erklärte Saori, die sich viel Mühe dabei gab, die Haare des Dienstmädchens sauber zu bekommen. "Aber ohne all das ... wäre ich schon längst verendet."

"Das ist sehr gut, dass du so etwas hast", bemerkte Zephyr. "Mir mochte die Hitze nicht so viel aus", gestand sie. "Ich möchte es schon immer sehr warm."

"Wie war es bei dir Zuhause denn?", fragte Saori leise. Sie hatte mitbekommen, dass die Geschwister weder auf den Engelsinseln, noch bei den Dämonen geboren waren. Wie wohl ihr Zuhause ausgesehen hatte?

"Das weiß ich nicht mehr so genau", murmelte Zephyr entschuldigend.

"In Ordnung", lächelte Saori hinter ihr. Entweder wusste sie es wirklich nicht mehr oder sie wollte nicht darüber reden. Was völlig in Ordnung für die Dämonin war. "Du kannst deine Haare auswaschen. Ich möchte sie aber gerne noch ein zweites Mal waschen, um wirklich alles herauszubekommen."

"In Ordnung", murmelte Zephyr, die sich schuldig fühlte, dass sie Saori nicht mehr sagen konnte. Dennoch kümmerte sie sich erst einmal um ihre Haare, um diese auszuspülen, so gut es ging.

Schweigend machte sich die Dämonin daran, noch einmal die Haare von ihr zu waschen. Sie schien dabei Spaß zu haben und sie fragte Zephyr, ob sie viel Unsinn angestellt hatten, als sie und ihr Bruder noch kleiner gewesen waren.

"Ich glaube ja", murmelte sie und zuckte entschuldigend die Schultern.

Lächelnd machte Saori die Arbeit und wurde schweigsam. Sie fühlte sich müde, was bei Zephyr wohl auch der Fall war. "Ich bin fertig", sagte sie nach einer Weile, in der sie die Kopfhaut der Braunhaarigen ausreichend massiert hatte. "Ich gehe schnell in das Schlafzimmer, um nach den Katzen zu sehen. Es ist verdächtig ruhig hier." Hoffentlich hatten sie nicht wieder etwas angestellt. Es wurde bereits dunkel draußen und jetzt erst stellte die Dämonin fest, wie schnell der Tag vergangen war.

"In Ordnung. Ich trockne mich ab und geh dann mit dem Handtuch Mal suchen", erklärte sie und erhob sich langsam aus der Wanne. Sie hoffte sehr, dass die Katzen nichts angestellt hatten.

"Danke", bekam sie von Saori die Antwort, ehe sie in das Nebenzimmer ging.

Zephyr griff nach einem Handtuch, trocknete sich ab und nahm dann ein anderes, um es sich umzuwickeln. Erst dann folgte sie Saori.

Glücklicherweise schliefen die Katzen auf dem Bett und erleichtert seufzte Saori auf, als sie diese sah. "Wenigstens nicht noch mehr Arbeit", lachte sie Zephyr zu.

"Das ist gut", lachte Zephyr. "Du kannst jetzt baden gehen."

Sie nickte und nahm die beiden Katzen vorsichtshalber mit. Sie wollte kein Risiko mehr eingehen. Saori ging in das Bad und ließ sich das kalte Wasser ein, in das sie bereits stieg, solange es lief. Seufzend und mit einem lauten Stöhnen ließ sie sich nieder und schloss genüsslich die Augen. Jetzt konnte sie sich ausruhen.

"Geht es dir gut?", kam die gedankliche Frage von Aaron. "Es war so leise."

"Zephyr war baden", erwiderte das Mädchen, welches begann, weiter in der Wanne hinunterzurutschen, sodass sie bis zum Hals im Wasser war.

"Haben die Katzen Ärger gemacht?", fragte er weiter.

„Nein, sie haben geschlafen. Sie sind mit mir im Badezimmer, damit sie keinen Unfug anstellen können", kam ihre Antwort, die ziemlich träge klang.

"Ist es in Ordnung, wenn ich wieder zurückkomme?", fragte er, weil er sich nicht sicher war, ob sie das jetzt schon wollte.

„Natürlich. Es ist Euer Zimmer und Euer Palast, also könnt Ihr Euch frei bewegen", kam die leicht belustigte Antwort von Saori.

"Ich wollte euch nur nicht stören", erklärte er ihr und kurz darauf hörte sie bereits, wie die Tür ging und jemand den Raum betrat. Es war jedoch Zephyr, die ihr von Mal ein Kleid brachte.

„Ihr wolltet Euch nur nicht das Chaos antun. Sonst hättet Ihr einen Herzinfarkt bekommen", spottete das Dämonenmädchen leicht.

"Vielleicht", stimmte er ihr lachend zu.

Leise kicherte Saori, als sie begann, sich die Haare zu waschen, aber auch, um sich den Schmutz vom Körper zu waschen. Das kalte Wasser war eine Wohltat, dass sie selbst danach nicht sofort aus der Wanne stieg, sondern sich einfach versuchte, zu entspannen.

Zephyr hatte ihr das Kleid gebracht und war danach gegangen. Daher war es jetzt definitiv Aaron, der den Raum betrat. Er informierte sie sogar extra, dass er nun anwesend war.

Erleichtert seufzte sie auf, da er ihr dieses Mal wenigstens keinen Schrecken einhandelte. Trotzdem hatte Saori nicht das Bedürfnis, aus dem Wasser zu kommen. Nur langsam kühlte sich der erhitzte Körper ab. Den Kopf am Wannenrand abgelegt genoss sie es, sich entspannen zu können. Sie war zufrieden damit, dass sie es geschafft hatten, Aarons Zimmer wieder sauber zu bekommen.

"Du hast wirklich gute Arbeit geleistet", lobte er sie, denn ihm entging nicht, wie sauber es war.

„Das war Zephyrs Hilfe. Ohne sie wäre es nicht sauber. Ihr gilt der Dank", erwiderte sie in Gedanken. Myuvi war aufgewacht und schien raus zu wollen, weshalb sie begann, an der Tür zu kratzen. „Könnt Ihr sie rauslassen? Ich habe das Gefühl, sie zerlegen sonst noch das Badezimmer", bat sie den Engel in Gedanken.

Kurz darauf öffnete sich die Tür und Aaron ließ Myuvi hinaus, kam aber nicht hinein.

Das hatte sie auch von ihm erwartet. Es schien, als würde er sie wirklich nicht mehr erschrecken wollen, was dazu führte, dass sich Saori vollends entspannte.

Sie gönnte sich noch einige Zeit im kalten Wasser, bevor sie sich erhob und dieses abließ. Sorgsam trocknete sich die Dämonin mit den silbernen Haaren ab, bevor sie sich das Kleid, welches Zephyr gebracht hatte, anzog.

Anscheinend hatte Mal bemerkt, welches sie sehr gerne getragen hatte, denn es war das mit dem kurzen Rock und dem beinahe unsichtbaren Stoff, welches sie vor der Sonne schützen würde.

Erst dann kam Saori in Aarons Schlafzimmer zurück.

Aaron saß auf dem Bett und schenkt eine Lächeln. Neben sich auf dem Nachttisch hatte er ein paar Speisen, an denen er sich gerade bediente. Myuvi lag auf seinem Schoß und wurde gekrault.

„Ihr habt definitiv Myuvis Herz gewonnen", lachte Saori bei dem Anblick. „Mit was habt Ihr sie bestochen? Essen?", wollte sie von ihm wissen. Auch sie kam auf das Bett zu und setzte sich auf die Bettkante, um ihre Haare zu flechten. Doch Ronny hatte andere Pläne und nahm sie ihn Beschlag.

Wahrscheinlich war das der Grund gewesen, warum Myuvi aus dem Badezimmer gewollt hatte.

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