Kapitel 75

Kapitel 75

Myuvi und Ronny waren dabei, Bajing zu jagen. Jedoch hatten sie keinen Erfolg dabei, was sie zum Lachen brachte. Es war gut, wenn sie gefordert wurden. Die Katzen gaben nicht auf, sondern verfolgten ihr Ziel.

"Mag sein. Vielleicht habe ich auch einfach Angst davor, dass die Entscheidung falsch gewesen ist", gestand er leise. Vielleicht hätte er ihre Flügel nicht abtrennen sollen. Obwohl sie so wenigstens gleichmäßig nachgewachsen waren.

„Es war meine Entscheidung, nicht Eure. Ihr habt mich nicht dazu gezwungen", beharrte die Dämonin und warf ihm einen Blick zu. „Der Grund, warum ich es getan habe, war der Wunsch, Euch eines Tages beschützen zu können, wenn Ihr selbst nicht in der Lage seid. Das verfolge ich. Nur deshalb möchte ich so schnell wie möglich lernen, mit ihnen umzugehen und bin dafür bereit, auch unangenehme Dinge in Kauf zu nehmen", erklärte Saori dem Engel. Sie war ehrlich dabei und hatte es ernst gemeint, als sie sagte, dass sie keine Angst vor den Schmerzen dabei hatte.

Aaron seufzte. "Das mag sein, aber ich habe das Gefühl, dass ich dir in letzter Zeit viel zu viel zugemutet habe", murmelte er und zog sie an sich, um sie besser halten zu können.

Erneut schmiegte sie sich an ihn und seufzte genauso. „Nein, das habt Ihr nicht. Es war mein Wunsch, durch diese ... schwere Zeit zu gehen." Ihre Worte klangen leise an sein Ohr, da sie in seine Richtung sprach.

"Ich würde gern versuchen, ob es dir vielleicht hilft, wenn ich mit deinen Flügeln die Übungen mache, während du schläfst", gestand er leise.

Doch das lehnte sie ab. Wie sollte sie sonst lernen, wie es sich anfühlen musste? Außerdem war sie neugierig, ob es sich besserte. „Ihr habt nur Angst, mir Eure sadistische Seite zu zeigen", bemerkte sie kopfschüttelnd.

"Ja, da hast du wohl recht", stimmte er ihr mit einem schiefen Lächeln zu. Er wollte zu gern ein paar Tage, um in diesen durchgängig mit ihr zu trainieren. Doch leider war das kaum möglich.

"Anoshka wollte noch vorbei kommen, um die Bilder zu sehen, die du gern verkaufen würdest", bemerkte er und wollte somit das Thema wechseln.

„Alle außer die Engelsfrau, die intime Nacht im Mondschein und Euer Bild", erwiderte das Mädchen. Sie schloss die Augen, um den Millionen Kristallen, die auf dem See glitzerten, zu entkommen. Es schmerzte in den Augen, auch wenn es noch so schön war.

"Das kannst du ihr selbst sagen", meinte er leise. "Sie kommt morgen früh vor dem Markt vorbei. Sie muss auch bei den Geschwistern noch etwas abholen."

„In Ordnung. Ich werde die Tage zum Malen nutzen, wenn Ihr nicht da seid", versprach sie. Falls sie in der Lage sein sollte, sich überhaupt bewegen zu können.

Aaron nickte. "Aber nur, wenn du dich danach fühlst. Aber keinen Sport ohne mich", sagte er ernst. "Nicht ohne mich, falls etwas passieren sollte."

„Nicht mal schwimmen?", fragte sie schmollend. Das war doch das, was sie am liebsten tat.

"Nur ein wenig, aber nicht viel. Versprich mir das. Ich möchte nicht wiederkommen und dich ertrunken im Schwimmbad finden", sagte er ehrlich besorgt und voller Angst.

„Das nimmt mir die Freiheit sehr viel", gestand die Dämonin unglücklich. Dann konnte sie nicht einmal im Schwimmbad mit den Katzen schwimmen und sich treiben lassen.

"Es tut mir leid. Ich bin sicher du kannst es bald wieder, aber ich mache mir wirklich Sorgen", sagte er leise und streichelte sie entschuldigend. Er würde nicht von seiner Meinung abrücken. Dazu war es viel zu gefährlich.

„In Ordnung", gab sie niedergeschlagen nach. Saori ließ den Kopf hängen, da sie sich bewusst war, dass sie es selbst heraufbeschworen hatte.

Aaron streichelte sie sanft. "Es wird sicher nicht lange so bleiben. Wenn Ikaias Tränke wirken, solltest du bald schon wieder auch ohne mich schwimmen können."

Wenn sie wirken sollten ... noch war sich Saori nicht sicher. Solche Dinge hatte es bei ihnen nicht gegeben. Entweder war man stark oder nicht. Was auch viel an der Ernährung lag.

„Es wird schwer werden, die Zeit zu überbrücken ... beim Schwimmen verliere ich mich wenigstens in der Zeit und halte es ohne Euch irgendwie aus", gestand sie ehrlich. Es gefiel ihr nicht, dass sie abhängig geworden war.

"Ich bin mir sicher, dass auch das Malen dich ablenken wird", versuchte er es positiv zu sehen. "Zudem kannst du auch zu Zephyr und ihrem Bruder."

Er hatte recht. Sie musste es positiv sehen. Saori würde versuchen, das Beste daraus zu machen. Sicherlich würde sie etwas finden. Zumindest hoffte sie das.

Aaron entschloss sich jedoch dazu, die Zeit, in der sie schlief zu nutzen. Obwohl sie es nicht wollte, würde er ihre Flügel in der Nacht bewegen. Ihr Körpergefühl würde sich auch so einstellen.

Allerdings wusste sie das nicht. Begrüßen würde sie es auf keinen Fall. Deshalb war es besser, wenn er es nicht sagte.

„Warum darf ich denn nicht einmal ... langsam schwimmen oder mich treiben lassen?", fragte Saori vorsichtig.

"Na gut, wenn du in dem Wasser bleibst, in dem du stehen kannst", gab Aaron schließlich nach. "Ich mache mir wirklich Sorgen, dass du einen Krampf hast und untergehst."

Wenigstens etwas. Allerdings ging ihr bereits etwas im Kopf vor. „Und wenn Zephyr mit mir übt?", fragte sie ihn. Schließlich sollte das Dienstmädchen mit ihr einige Übungen machen.

"Sie kann dich beim Schwimmen begleiten, aber ich möchte wirklich, dass du dich an dem Tag, an dem ich nicht da bin, ausruhst, damit wir dann zusammen die Übungen richtig angehen können", sagte er entschieden. "Und widersetzt du dich mir, dann bleibst du zur Strafe einen Tag im Bett", warnte er, als Zeichen, dass er es ernst meinte. Auch wenn er wusste, dass sie ihn mit Sicherheit überreden könnte.

Das brachte Saori wirklich zum Lachen. Die Art, wie er es gesagt hatte, war einfach zu süß. Dass er die Drohung wahrmachen würde, war klar. „Kommt gerade Eure herrschende Seite wieder vor?", kicherte sie neckend.

"Ja und mein Beschützerinstinkt", erklärte er und küsste sie auf die Nase.

Kopfschüttelnd lachte sie. „Ich verstehe Eure Sorge und verspreche, vorsichtig zu sein. Mir wird schon was einfallen, was ich machen kann", sagte sie zu ihm und sah ihn liebevoll an.

Beruhig seufzte Aaron. "Na zum Glück", murmelte er und wirkte erleichtert.

„Da hat Eure sadistische, herrschende Seite durchaus Wirkung gezeigt", bemerkte Saori trocken.

Dabei konnte sie sich Aaron nicht unbedingt als Sadist erkennen. Sagte er es vielleicht nur so, um die Dämonin zu einzuschüchtern?

Aber warum sollte er das tun?

"Beruhigend", sagte er und küsste sie. "Ich möchte dich nur ungern zu deinem Glück zwingen, wenn du es mit einem kleinen Stupser in die richtige Richtung doch selbst kannst."

Jetzt stupste sie ihn in die Seite und tadelte ihn. „Wärt Ihr nicht mein Meister, würdet Ihr tatsächlich für Eure Frechheiten eins über den Kopf bekommen", tadelte sie ihn kichernd.

"Wirklich? Dabei mache ich mir doch nur Sorgen", sagte er unschuldig.

Leise schnalzte sie mit der Zunge. „Ich weiß", gestand sie und stand langsam auf. So gern sie diesen Platz hier mochte, aber sie wollte noch spazieren gehen.

Aaron folgte ihr und erhob sich ebenfalls, um an ihrer Seite zu bleiben.

„Ich bin es nicht gewohnt, dass sich jemand Sorgen um mich macht", gestand sie, während sie die Runde drehten.

Enten schwammen auf dem Wasser und steckten ihre Köpfe darunter, um Fische zu fangen. Nahe dem Seeufer war sogar eine Mutter mit ihren drei Küken. Gut, dass die Katudjalls beschäftigt waren.

„Vielleicht brauche ich es auch manchmal, es auf die harte Weise zu lernen", überlegte Saori leise, weil sie wusste, dass sie manchmal nicht hören wollte.

"Möglich, aber ich will dich lieber in Watte packen", gestand er ihr und streckte sich etwas.

„Warum denn?", fragte sie ihn erstaunt. Saori blieb einen Moment lang stehen und sah zu ihm hoch.

"Weil ich finde, dass du es verdient hast, dass man dich vorsichtig und sanft behandelt", erklärte er ihr lächelnd.

„Danke", erwiderte sie sein Lächeln liebevoll. Da sie keine Kraft dafür hatte, auf die Zehenspitzen zu stehen, zog sie seinen Kopf zu sich herunter. „Ihr seid einfach zu lieb, um ein Krieger zu sein", murmelte sie gegen seine Lippen. „Bei mir dürft ihr jederzeit all das ablegen, was ihr gerade nicht sein wollt und das tun, was Ihr tun wollt."

"Dann würde ich dich schnappen uns ins Bett legen, massieren, mit Eis füttern und dir eine Geschichte vorlesen", erklärte er mit einem schiefen Lächeln. "Aber du möchtest spazieren gehen, also tun wir das."

„Warum habt Ihr das nicht früher gesagt?", fragte Saori empört. Ihre blauen Augen zeigten Entrüstung. „Dann würde ich mich extra abmühen, meine müden Glieder zu bewegen!"

"Bitte?", fragte Aaron, der sie nicht ganz verstand, verwirrt.

„Worauf wartet Ihr denn noch?", fragte sie ungeduldig und nickte zur Residenz. Wenn er sie schon so verwöhnen wollte, sagte sie sicherlich nicht nein. Nicht, wenn ihr Körper sich nicht bewegen wollte.

Aaron lachte auf und hob sie hoch, um sie wie eine Braut in Richtung der Residenz zu tragen.

„Nächstes Mal solltet Ihr vielleicht Eure Vorschläge zuerst vorbringen, damit ich entscheiden kann, was ich will", bemerkte Saori, aber sie lachte. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, im Bett zu bleiben, weil sie verneint Aaron etwas zusammen tat. Aber die Verlockung war sie groß.

"Vielleicht sollte ich das tun", meinte er lachend. "Aber ich wollte, dass du deinen Weg selbst gehst", sagte er sanft.

„Auch in Ordnung. Ich wollte wohl zu viel in zu kurzer Zeit. Das ist die Strafe", meinte sie schulterzuckend.

Aaron wirkte gespielt überrascht. "Es ist eine Strafe von mir Vorgelesen zu bekommen?", fragte er entsetzt, doch es war nur gespielt.

Zuerst war sie verwirrt, weil sie den Zusammenhang nicht verstand. Saori brauchte einen Moment, bis ihr klar war, was er meinte. „Nicht das Vorlesen selbst, sondern die Tatsache, dass ich Euch ausgeliefert bin", kicherte Saori amüsiert.

"Und das ist auch eine Strafe?", fragte er neckend.

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