Kapitel 72
Kapitel 72
Zudem versprach er, alles mitzubringen, falls Aaron eine erneute Transfusion machen wollte. Dann hatten sie alles da und würden keine Zeit verschwenden. Zusammen mit Leika würde er in einer Stunde kommen, da er erst diese Dinge zusammensuchen musste.
Aaron stimmte zu und würde Saori in dieser Zeit noch schlafen lassen. Sie hatte es sich verdient.
Ruhig lag die Dämonin da und schlief tief. Spürte nicht, was der Engel mit ihr tat. Selbst als Ikaia anklopfte und auf Aarons Wort hin eintrat, wachte sie nicht auf.
"Wie geht es ihr?", erkundigte sich der Arzt bei seinem Meister. Ikaia trat an das Bett heran und warf einen Blick auf sie. Er musste zugeben, dass die schwarzen, samtigen Flügel wirklich imposant an ihr aussahen. Viel eleganter als bei den meisten Dämonen.
"Sie isst kaum etwas, ist schnell erschöpft und bekommt Krämpfe", informierte Aaron ihn. "Gleichzeitig macht sie aber trotzdem Fortschritte mit ihren Flügeln."
"Schlechte Anzeichen, dass ihr Körper zu schwach ist. Sie braucht dringend mehr Energie und Gewicht", entgegnete Ikaia ihm und holte ein Pulver aus der Tasche. "Das soll sie jeden Morgen zu sich nehmen. In ein Getränk eingerührt zum Beispiel. Das wird ihr helfen, zuzunehmen", sagte er zu Aaron. Zudem meinte er, dass die Krämpfe normal waren, da ihrem Körper viele Vitamine fehlten, die sie brauchte.
Der Engel musterte das Pulver. "Schmeckt es?", fragte er, weil es irgendwie nicht danach aussah. "Und wie ist die Dosierung? Soll ich ihr gleich etwas geben?"
"Es schmeckt nicht wirklich", gab der Arzt zu. "Deswegen wäre es gut, es mit Früchten zu mischen, damit es den Geschmack überdeckt", fügte er hinzu. Das würde ihr Vitamine geben, die sie brauchte. Im Notfall würden sie wohl es anders zufügen.
"Es soll ihr helfen, Gewicht zu bekommen und Muskeln aufzubauen. Sobald sie wach ist, könnt Ihr Saori ein Getränk machen. Ein Löffel Pulver in ein mittelgroßes Glas", erklärte Ikaia dem Engel, während er die Dämonin untersuchte.
Dazu drehte er sie auch auf den Rücken, damit er ihr Herz abhören konnte. Dieses schlug nicht sehr schnell, was eigentlich nicht normal war, wenn man so viele Übungen gemacht hatte. Auch wenn sie schlief, sollte es schneller als jetzt schlagen.
Kopfschüttelnd seufzte Ikaia, da ihm noch nie so ein spezieller Dämon begegnet war.
Nichts an ihr schien, wie es sein sollte und der Arzt wusste, dass sie Aaron damit unnötige Sorgen machte. "Ich würde gern noch eine Transfusion machen", gestand Aaron. Er wollte ihr helfen, so gut er konnte.
"Wie ihr wünscht, Meister", nickte Ikaia bestätigend. "Ich würde Euch trotzdem raten, sie gegebenenfalls zu zwingen, sollte sie weiterhin so mit der Ernährung umgehen. Es ist schön und gut, wenn sie Eis isst. Das gleicht es leider nicht ganz aus. Sie müsste wirklich eine Menge davon essen, dass es Wirkung zeigt", erklärte der Arzt ihm.
Er bereitete bereits Saoris Arm für die Transfusion vor. Ob sie damit einverstanden war, wusste er nicht. Aber Ikaia musste sich nach dem Meister richten. "Es ist immer noch sehr schwer, eine Vene richtig zu erkennen. Sie hat in der kurzen Zeit mehr abgenommen. Vielleicht zu viel schwimmen und nicht essen", vermutete er seufzend, während er auf ihrem Arm eine geeignete Vene suchte.
"Ich hoffe, dass deine Mischung ihr dabei hilft. Einmal pro Tag sagtest du?", fragte er noch einmal nach, während er seinen Arm präsentierte, damit Ikaia wenigstens problemlos an diesen herankam.
"Ja, am besten Morgens nach dem Aufstehen. Man kann es auch Abends nehmen, damit der Körper sich in der Nacht erholt. Bei ihr ist es besser, wenn sie es anfangs nur Morgens nimmt, damit sie versorgt ist", erklärte Ikaia, während er nun doch zuerst Aarons Arm vorbereitete und dann es erneut bei Saori versuchte.
"In Ordnung", murmelte er und überlegte bereits, wie er es ihr verabreichen konnte. "Kann man es einfrieren?", wollte er wissen, da er hoffte, dass es keine Nährstoffe verlor.
"Kann man, es beeinflusst jedoch den Geschmack. Durch das Gefrieren wird es bitter", sagte er entschuldigend zu ihm. Endlich fand er eine geeignete Vene und mit wenigen Handgriffen hatte er den Engel mit der Dämonin verbunden.
Langsam floss Aarons Blut durch den Schlauch in ihren Körper. "Habt Ihr viel Staub eingesetzt? Sie wirkt so ... still", bemerkte Ikaia nachdenklich. Er wusste nicht genau, was vorgefallen war.
"Sie ist erschöpft, wir haben viele Übungen gemacht", meinte er und seufzte. "Ich habe meine Fäden genutzt, um ihre Flügel zu bewegen. Allein war sie dazu nicht mehr in der Lage, aber sie will es so schnell wie möglich schaffen."
Kopfschüttelnd seufzte Ikaia. "Das ist nicht gut. Sie will zu viel in zu wenig Zeit. Dabei hat sie doch genügend Zeit", gab er seine Meinung dazu ab. Er konnte nicht nachvollziehen, warum Saori so reagierte.
"Sie kann kämpfen, wenn sie das will", seufzte Aaron. "Aber sie übertreibt es, da stimme ich dir zu. Wobei ich durchaus einen Sinn dahinter sehe, sie zu fördern, bis sie umfällt. Schon allein, damit es ihr eine Lehre ist", meinte Aaron nüchtern.
"Ob sie das als Lehre empfinden wird? Vielleicht weckt es eher ihren Überlebensgeist", meinte Ikaia trocken. Schließlich waren Dämonen sehr zäh und gaben nicht auf, bis sie wirklich tot umfielen. Was, wenn Aaron wirklich damit ihren Geist förderte, nicht aufzugeben, egal wie schwer es ist?
"Auch das wäre gut", seufzte er. "Ich werde sie jedenfalls fördern, bis sie fliegen kann. Und wenn ich ihr deine Zusatzessen am Morgen reinwürgen muss", meinte er und lächelte schief dabei. Er würde tun, was er konnte, damit es ihr bald besser ging. Er war sich sicher, dass sie anders an die Dinge heranging, wenn sie endlich fliegen konnte.
„Seid vorsichtig, dass das Zwingen nicht ins Gegenteil umschlägt. Es wäre vernünftiger, wenn Saori es von allein nimmt. Es ist nur zu ihrem besten", meinte Ikaia vorsichtig. Er vermutete, dass die Dämonin es einfach nicht kannte, dass man ihr half und nur ihr Bestes wollte.
"Gerade beim Essen könnte es ein Problem sein", meinte Aaron und seufzte.
„Ihr werdet sicherlich eine Lösung finden", warf Ikaia überzeugt ein. Schließlich konnte Aaron jeden dazu bringen, das zu tun, was er wollte. Auch wenn es mit seinen Fäden war.
Der Arzt untersuchte das Mädchen gründlich und fand nichts, was an ihren Flügeln nicht stimmte. „Sie wird es einfach nicht gewohnt sein."
Ob sie sich nicht daran gewöhnen wollte, weil sie Angst hatte, dass sie dadurch Geschmack am Töten fand?
Aber beides hing nicht miteinander zusammen. Daher war es komisch, wenn es so war. Doch ganz ausschließen konnte man es nicht.
"Wahrscheinlich."
„Wann habt Ihr vor, sie zu wecken?", erkundigte sich Ikaia bei Aaron, während er verschiedene kleine Gläschen vorbereitete. Diese waren Vitaminmischungen. Gerade für die Krämpfe würde sie Magnesium brauchen. Diese schmeckten leicht nach Frucht und waren leicht zu nehmen. Er hatte sie extra hergestellt, um zu testen, wie sie wirkten.
"Sobald du fertig bist und alles bereit hast, was sie zu sich nehmen sollte", erklärte Aaron ihm.
"Ich bin fertig. Die Frage ist, ob Ihr sie aufwecken wollt, solange die Transfusion läuft oder nicht. Das erste Getränk kann ich Euch sofort herstellen, wenn Ihr das wünscht", erwiderte Ikaia ihm.
"Ja, dann mach das. Ich werde sie jetzt wecken", meinte Aaron. Ihn störte es nicht, dass sie noch an der Transfusion hingen.
Der Arzt holte zwei Gläser, in denen er Wasser füllte und das Pulver einrührte. In dem anderen vermischte er die Vitamine und stellte sie dann auf das Nachtschränkchen. Alles war vorbereitet, sodass sie diese zu sich nehmen konnte, sobald sie wach war.
Währenddessen gab Saori einen Laut von sich, als würde sie nicht geweckt werden wollen. Sie spürte ein Brennen an ihrem Arm, was sie verwirrte. "Was ... ist los?", fragte sie müde, als sie endlich einen klareren Kopf hatte.
Aaron streichelte sie. "Ikaia ist hier", sagte er sanft.
"Nicht jetzt ... wir müssen ... weitermachen", murmelte das Dämonenmädchen, welches sich noch nicht einmal rühren konnte, aber sofort weitermachen wollte.
"Nichts da", tadelte Aaron sie. "Du wirst dir jetzt Ruhe gönnen und dann wirst du etwas zu dir nehmen. Komm gar nicht auf die Idee das kaputt zu machen, was mir wichtig ist."
Überrascht über den strengen Ton öffnete Saori unsicher ihre Augen und sah sich um. Da saß Ikaia, der sie prüfend ansah. Und Aaron, der sie streichelte und nicht wirklich erfreut aussah.
Sie verstand nicht, was sie nicht kaputt machen sollte, doch der Tonfall war etwas, was sie wirklich unsicher werden ließ. Sie hatte doch gar nichts falsch gemacht. Hoffte sie zumindest.
"Ich weiß deine Bemühungen zu schätzen, aber dein Körper ist noch nicht bereit für eine solche Anstrengung", erklärte Aaron ihr und half ihr dabei, sich aufzusetzen.
Es kam kein Widerspruch von ihr, obwohl Ikaia fest damit gerechnet hatte. Ihm war bereits aufgefallen, dass sie ihrem Meister gerne mal widersprach. "Ihr habt Recht ... i-ich kann es einfach nicht", gestand Saori niedergeschlagen.
Sie fühlte sich wirklich nicht gut und wusste, dass es ein Fehler gewesen war.
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