Kapitel 52
Kapitel 52
„Ihr sagt das richtig ... abartig", murmelte Saori, ließ ihre Zunge jedoch darüber fahren. Ihre Augen begannen zu leuchten. Gleichzeitig strahlte ihr Gesicht. „Das schmeckt richtig lecker!", stellte sie fest. Ein kleines Stück davon biss sie ab und behielt es im Mund. Genussvoll hatte sie die Augen geschlossen, während es in ihrem Mund schmolz.
Aaron lachte. "Das ist eine andere Form des Eises", erklärte er ihr. "Man nimmt Wasser und gießt Fruchtsaft dazu. Danach wird es gefroren", klärte er sie auf und hielt es ihr weiter hin, damit sie es essen konnte.
„Das ist wirklich gut. Es ist richtig fruchtig und süß", befand die Dämonin mit leuchtenden Augen. So etwas konnte sie vielleicht ständig essen.
"Das ist gut", sagte er lächelnd. "Du kannst gern versuchen, ob du das mit den Kakteen vielleicht auch hinbekommst."
Hastig und gierig aß sie das Eis, denn sie stellte fest, dass es in Aarons Händen schmolz. Nach dem Eis fühlte sie sich sehr viel besser als zuvor. „Wollt Ihr noch einmal schwimmen?", fragte sie ihn und leckte sich die Lippen.
Auch Aaron leckte sich die Hand ab, weil dort auch noch Flüssigkeit war. "Wenn du das möchtest", sagte er sanft.
„Worauf wartet Ihr noch? Es gibt noch mehr zum Üben", forderte sie den Engel auf. Dabei lachte sie über das ganze Gesicht, als sie sich rückwärts vom Beckenrand abstieß.
Aaron grinste und folgte ihr. "Ich sollte dir vielleicht alles in Eis servieren."
„Nein. Kein Fleisch", sagte sie entsetzt. Es war möglich, gefrorenes Fleisch unterzumischen.
"Nein, natürlich kein Fleisch. Ich weiß doch, dass du das nicht möchtest", versicherte Aaron ihr.
„Würdet Ihr das jemals machen ... würde ich Euch das niemals verzeihen", prophezeite sie ihm. Sie war bereits in die Mitte des Schwimmbeckens geschwommen und wartete auf Aaron.
"Ich würde es nicht tun", versicherte er ihr. "Wenn du etwas nicht isst, dann ist das so."
„Das ist gut", murmelte sie und breitete ihre Arme aus. Noch war er nicht bei ihr, aber sie würde seine Hilfe dabei brauchen. Ohne ihn wäre sie nicht einmal annähernd so weit.
Aaron streckte seine Arme zu ihr und griff nach ihren Händen, um sie zu stützen.
Wieder begannen sie mit den gleichen Übungen. Zuerst auf der Stelle die Flügel bewegen, dann die Schwimmbewegungen. Anfangs mit Aarons Hilfe, dann einige ohne. Es lief besser als das erste Mal und sie war zufrieden.
Aaron behielt sie die ganze Zeit über im Auge, weil er Angst hatte, dass sie erneut einen Krampf bekam, oder vor Erschöpfung unterging.
Doch dieses Mal passierte das nicht. Je mehr sie übte, desto besser wurde es. Und desto weniger strengte es sie an. Saori war erschöpft von der Übung, war sie doch sehr ungewohnt. Aber sie gab nicht auf. Ihr Wille, es zu lernen, war groß.
Schließlich musste Aaron das Ganze beenden. Es war Zeit, dass sie sich ausruhten. Außerdem wollte er Saori zeigen, wie man Eis herstellte. Dazu würden sie die neue Küche einweihen.
Bisher hatte das niemand getan. Obwohl Saori erschöpft war, quengelte sie wie ein kleines Kind und bat um noch mehr Übungen.
"Ich habe etwas anderes mit dir vor", versuchte er sie zu locken. "Es wird dir sicherlich Spaß machen."
„Was denn?", wollte sie neugierig wissen. Sie hatte keine Lust, aus dem Wasser zu gehen, doch die Neugier trieb sie dazu, sich schwerfällig an den Rand zu ziehen.
"Ich dachte vielleicht interessiert es dich, wie man das Eis, was du gerade gegessen hast, machst", erklärte er ihr und nahm sich bereits ein Handtuch, bevor er ihr eines reichte.
„Ihr habt wohl die Hoffnung, dass ich es lerne und Euch damit verwöhne? Wenn ich so viel herstelle, dass einem davon schlecht wird?", lachte sie vergnügt und rieb sich den Körper mit dem Handtuch trocken. Die Haare bürstete sie schnell mit ihren Fingern aus und steckte sie geschickt mit knoten nach oben, ohne Spangen dafür zu brauchen.
„Ich bin fertig." Auffordernd und abwartend sah sie Aaron an. Man konnte richtig merken, wie sehr sie sich freute.
Auch der Engel war fertig und lächelte sie an, bevor er ihr die Hand reichte. Er hatte sich bereits eine Tunika übergezogen und war startbereit.
„Ich muss mich erst noch umziehen. Ihr könnt schon vorausgehen", meinte sie zu ihm, nachdem sie seine Hand genommen und sie den Flur entlangliefen. Sie wollte nicht ohne richtige Kleidung gerne etwas machen.
"Ich komme mit", meinte er und gemeinsam liefen sie zurück ins Zimmer, wo sich Saori umziehen konnte.
„Warum denn? Glaubt Ihr, ich kann mich nicht allein umziehen?", fragte sie verwirrt.
"Doch, aber ich möchte doch deine Reaktionen auf alles sehen und Zeit mit dir verbringen", neckte er sie.
Daraus wurde sie nicht ganz schlau. „Ihr kennt doch meine Reaktionen zu den Kleidern, oder etwa nicht?", wollte sie verwundert wissen.
Sie hatte bereits den Schrank geöffnet und überlegte, welches Kleid am besten geeignet wäre, um Eis zu machen.
"Das stimmt", lachte er. "Trotzdem möchte ich es sehen."
„Wenn Ihr schon wisst, was auf mich zukommt, dann gebt mir doch bitte einen Vorschlag, was man dazu tragen kann", bat sie Aaron, wobei ihr Blick auf den zahlreichen Kleidern lag. Aarons Tunika und Saoris Kleider waren gut geordnet in den Schrank gehängt. Und trotzdem war es nicht einfach, etwas zu finden, was passend wäre.
"Es ist egal, was du trägst. Wir haben Schürzen", erklärte er gut gelaunt. "Obwohl ich glaube, dass etwas enganliegendes gut wäre."
„Ihr wollt mich nur ansehen, anstatt sich auf das Eis zu konzentrieren", warf sie dem Engel mit einem Seitenblick auf ihn vor.
Sie zog ein Kleid heraus, welches nicht zu eng anlag, damit sie nicht zu sehr schwitzte und sich eingeengt fühlte.
"Vielleicht", neckte er sie.
Seufzend schüttelte sie den Kopf und in wenigen Minuten hatte sie ein dunkelblaues kurzes Kleid an. Dieses ließ ihre Arme und Schultern frei. Es ging bis knapp über die Knie und war ab den Hüften weit, sodass es schön mit ihr schwang, wenn sie sich bewegte.
Dünne Träger hielten das Kleid an Ort und Stelle, die beinahe unsichtbar waren. Der weiße Gürtel an der Taille war eigentlich nur zur Verzierung da, aber er gefiel Saori sehr gut. Die Haare steckte sie nun richtig gepflegt nach oben, damit keine in das Eis gelangen konnten.
"Das steht dir sehr gut", bemerkte Aaron, der sie musterte, als wolle er möglichst alles von ihr sehen.
„Danke", kam es schüchtern von ihr. Sie selbst war sich unsicher dabei. Aber sie lächelte dem Engel zu und meinte, dass sie fertig sei. Das Kompliment freute sie wirklich sehr, was sich durch ihre Laune auch bemerkbar machte.
"Sehr schön, dann können wir ja die Küche unsicher machen gehen", lachte er. "Aber lass uns zuerst noch bei Zephyr Kakteen holen gehen."
„In Ordnung", stimmte sie ihm zu und wollte wissen, ob er nicht dieses rote Eis machen wollte. Das hatte wirklich sehr gut geschmeckt.
„Übrigens müsst Ihr Mal dafür loben. Sie hat die Kleidung hergestellt." Saori fand, dass der Weberin, aber auch Anoshka ein großer Dank galt.
"Für das rote Eis haben wir leider im Moment keine Zutaten hier. Aber ich bin mir sicher, dass auch das Kaktuseis gut wird", versicherte er ihr und grinste. "Mal weiß, dass ich ihre Kleider toll finde, aber du trägste sie und machst sie damit noch schöner."
„Was für Früchte waren das in dem Eis?", fragte Saori den Engel. Zusammen befanden sie sich bereits auf den Weg in die Küche, die bisher noch sauber und rein wirkte. Sie war noch nicht benutzt worden, was eigentlich schade war. Das würde sich wohl in den kommenden Stunden ändern. Vielleicht bekam Saori sogar gefallen daran, in der Küche etwas zu tun.
"Erdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren", erklärte er ihr. "Sie wachsen nicht auf meiner Insel, aber hier könnte man versuchen sie anzubauen."
„Ich würde sie gerne mal so kosten. Erdbeeren kenne ich aus dem Kuchen. Aber nicht die beiden anderen", gestand sie ihm.
Kurz darauf erreichten sie die Küche, die Saori bereits beim ersten Rundgang in Staunen versetzt hatte.
Groß, mit einer breiten Kücheninsel, ließ Platz für mehrere Engel, ohne dass sie sich in den Weg kamen. Durch die Insel konnte man dort schneiden, vorbereiten oder Schüsseln abstellen, die man gerade nicht brauchte. Zwei schöne Herde mit großen Ofen waren auf zwei Seiten eingebaut worden, sodass man bequem kochen konnte, wenn man zwei Personen war.
"Möchtest du mich das nächste Mal auf den Markt begleiten, dann kannst du dir ansehen, was es dort alles gibt", schlug er ihr vor und hätte keine Probleme damit, sie mitzunehmen.
Einen kurzen Moment überlegte sie, bevor sie bedauernd den Kopf schüttelte. „Das it keine gute Idee ... Ihr wisst, dass zu viele Personen mir Angst machen. Ich denke nicht, dass es dort leer ist. Und ich möchte nicht einen Panikanfall bekommen", gestand sie leise. „Es reicht, wenn das mit den Engeln noch aussteht", sagte sie mit einem Schaudern.
"Schade, ich hatte gehofft, dass dir der Markt gefallen könnte. Es würde auch niemand bemerken, wer du bist", versuchte er es ihr schmackhaft zu machen.
„Jeder würde bemerken, wer ich bin, Meister", widersprach sie ihm, während sie durch die Küche schritt, um sich mit ihr anzufreunden. „Die Flügel, der Dämonenschwanz und das Akilah-Zeichen sind unverkennbar", sagte sie bedauernd.
Aaron seufzte leise. "Schade", murmelte er.
Um das Thema zu wechseln, fragte sie Aaron, was man sonst noch brauchte. „Nur Wasser? Dann sollten wir zuerst zu Zephyr. Wisst Ihr denn, wie man Kakteen verarbeitet?", fragte sie den Engeln.
"Ich habe früher immer Kakteeneis gemacht. Man braucht nicht einmal zwingend Wasser. Aber etwas Zucker und Zitronensaft ist gut", erklärte er und stellte bereits eine Schüssel bereit.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top