Kapitel 51


Kapitel 51

Aarons Griff wurde fester. "Nein", sagte er leise. "Ich möchte nicht, dass du denkst, dass du für mich hübscher aussehen musst. Du bist sehr hübsch. Ich möchte nur, dass du dich wohfühlst."

„Es ist etwas, was ich selbst möchte. Ich hatte gehofft ... Tabitha könnte mir zeigen, wie man eine Frau ist", brachte sie stammelnd hervor. Tatsächlich hatte sie es gehofft, aber nie getraut, Aarons Assistentin zu fragen. Schon sehr früh hatte Saori in ihr eine Art Vorbild gesehen.

Aaron schnaubte. "Tabitha ist die Art von Frau, die sich auf die falschen Dinge konzentriert. Sie ist zwar schön und achtet auf sich, aber das macht sie oberflächlich", erklärte Aaron ihr und streichelte sanft ihren Arm. "Du bist Frau genug."

„So habe ich das nicht gemeint ...", piepste Saori kleinlaut. Sie wollte ihn nicht damit verärgern.

„Lasst uns mit den Übungen anfangen, ja?", bat sie den Engel schließlich mit leicht zitternden Stimme. Das würde sie sicherlich auf andere Gedanken bringen.

Aaron küsste sie sanft und blickte ihr in die Augen. "Wenn du das wirklich möchtest, dann ist das für mich in Ordnung", sagte er sanft. "Aber nicht Tabitha. Anoshka oder Zephyr."

„Warum nicht? Ist es ... nicht gut, ein Vorbild zu haben?", fragte sie vorsichtig, während sie sich vom Beckenrand abstieß, um zu schwimmen.

"Doch, es ist gut ein Vorbild zu haben, aber Tabitha ist kein gutes Vorbild", erklärte er leise und kam zu ihr ins Wasser. "Oberflächlich betrachtet schon, aber sie ist auch sehr eingebildet und würde ihre Erfahrungen niemals mit anderen teilen."

„Ich verstehe", erwiderte Saori nachdenklich, während sie in einem ruhigen Tempo einige Bahnen schwamm. Eigentlich wollte Saori sich nicht ändern. Sie war dünn, zu mager um genau zu sein. Aber daran hatte sie sich gewöhnt und sie würde sich sicherlich nicht wohl fühlen, mehr zu wiegen. Vielleicht hatte Ikaia jedoch recht, dass das bereits gefährlich war, nachdem man ihre Wirbelsäule sehr ausgeprägt, aber auch die Schultern und sogar Rippen sehen konnte. Ihre Arme und Beine waren ebenfalls sehr dünn. Kein Wunder, warum sie die neuen, schweren Flügel nicht tragen konnte, ohne Probleme zu haben.

Aaron schloss sich ihr an und nutzte sogar seine Flügel um Wasser. Damit schwamm er sehr energieeffizient, denn er brauchte nur wenige Bewegungen, um schnell nach vorn zu gelangen.

„Wie macht Ihr das?", fragte Saori ihn mit einem erstaunten Seitenblick. Sie spürte, wie die kräftigen Wellen, die er erzeugte, sie sogar leicht von sich drückte. Wie konnte man mit den Flügeln schwimmen?

Aaron drehte und kam zu ihr, um sie von vorn zu halten. Beide paddelten so auf der Stelle. "Es ist im Grunde ganz einfach", sagte er und bewegte seine Flügel einmal in dieser Position, als Aufforderung, dass sie es ebenfalls sollte.

Er konnte spüren, wie sie krampfhaft versuchte, die Flügel zu bewegen. Es fiel ihr sogar im Wasser schwer, sie richtig zu bewegen. Nur unter großer Anstrengung schaffte Saori es, die schwarzen Flügel leicht zu öffnen und die Flügelspitzen vibrierten.

"Das machst du sehr gut", sagte Aaron stolz. Es war gut, wenn sie langsam anfing. Sie musste es nicht sofort übertreiben.

Ihre Hände griffen fest nach seinen, während sie ihre Beine im Wasser bewegte, um nicht unterzugehen. Ihr gesamte Konzentration lagen auf dem Flügeln, die sie langsam durch das Wasser gleiten ließ. Nicht viel, aber ein Stück weit.

"Wie fühlt es sich an?", wollte Aaron wissen und war gedanklich dabei zu überlegen, wie er es anstellen konnte, dass Saori mehr aß. Nicht, damit sie zunahm sondern, weil sie die Energie brauchte.

„Nicht sehr angenehm", keuchte sie als Antwort. „Als würde ich versuchen, gegen einen Sturm anzufliegen", versuchte Saori es zu beschreiben. Es zerrte an ihren Flügeln und vor allem Kräften. Je länger sie es jedoch versuchte, desto weniger krampfhaft wirkte es.

"Es ist ungewohnt", stimmte Aaron ihr zu. "Und durch die Position ist es auch so, als würdest du Gewichte heben. Aber wenn du schwimmst, wird es einfacher", versicherte er ihr.

„Das ist wirklich anstrengend", seufzte sie und ließ niedergeschlagen die Flügel im Wasser sinken. Schon jetzt fühlte sie sich erschöpft. Wenn sie jedoch schwamm, konnte sie es lange durchhalten.

"Ja, das ist es", stimmte er ihr zu und bat sie, ein Stück zu schwimmen und beim Schwimmen die Flügel so zu nutzen.

Nickend ließ sie den Engel los und begann zu schwimmen. Erst nach ein paar Schwimmzügen versuchte sie ihre Flügel genauso zu nutzen. Irgendwie funktionierte das nicht. Es fiel ihr plötzlich schwer, voranzukommen. Als würden die Flügel sie blockieren.

Trotzdem versuchte sie es so, wie Aaron es ihr gezeigt hatte. Dabei wirkten die Bewegungen alles andere als entspannt und elegant.

Vielleicht versuchte sie es zu stark, denn plötzlich krampften sich ihre Flügel und ihr Körper zusammen und ließen sie aufschreien. War ein Wadenkrampf schon äußerst schmerzhaft, so war es um ein Vielfaches schlimmer, wenn die Flügel einen Krampf erlitten.

Sofort war Aaron bei ihr und hob sie ein Stück aus dem Wasser, damit ihre Flügel sie nicht nach unten zogen. "Arme nach oben", sagte er, da er sich damit auskannte. "Flügel an den Rücken ziehen und Füße ebenfalls strecken", wies er sie an.

Sie konnte den Anweisungen folgen, außer das Anlagen der Flügel. Saori versuchte, sich so gut es ging zu strecken. Ihre Arme so weit sie konnte über dem Kopf, während die Beine nach unten gestreckt wurden. Nur durch den Schmerz schaffte sie es nicht mehr, die Flügel anzuziehen. Diese waren hart wie Stein und bewegungslos.

Aaron half ihr dabei und nutzte seinen Staub, um ihr dabei zu helfen. Ihre Flügel legten sich an und Saori spürte, wie der Schmerz langsam nachließ.

Erleichtert seufzte Saori auf. Dankbar warf sie einen Blick zu Aaron. „Danke. Ich konnte es nicht mehr selbst, es war blockiert", keuchte sie erschöpft.

"Du hast dich verausgabt", bemerkte er leise und besorgt. "Das habe ich nicht erwartet", gestand er und schwamm mit ihr in Richtung Rand, wo er sie absetzte. "Lass uns rüber in das flache gehen und uns auf die Bänke setzen. Du solltest eine Kleinigkeit essen."

„Vielleicht lag es daran, weil ich beides gleichzeitig gemacht habe. Wäre es eventuell besser, wenn Ihr mich haltet und ich trotzdem meine Arme und Beine bewege? Als würde ich auf der Stelle schwimmen", schlug Saori vor. Sie war nicht gewillt, so einfach aufzugeben.

"Ja, aber erst einmal wirst du dich wieder etwas entspannen, bis die Schmerzen weg sind", beharrte Aaron. "Danach können wir es noch einmal versuchen."

„Sie sind dank Euch weg", lächelte sie aufrichtig. Das war keine Lüge, denn würde sie nicht mehr können, würde sie auch nicht noch einmal den Versuch wagen wollen.

"In Ordnung", ließ sich Aaron umstimmen und hielt ihr die Hand hin, wenn sie wirklich wollte.

Da sie sich nun darauf konzentrieren konnte, nur ihren Körper und die Flügel zu bewegen, ohne Angst zu haben, unterzugehen, hatte sie ein besseres Ergebnis. Saori vertraute Aaron dabei, dass er sie hielt. Nur deshalb schaffte sie es tatsächlich, die Flügel, aber auch ihren Körper so zu bewegen, wie es sein sollte.

"Sehr gut", lächelte Aaron, der bemerkte, dass es ihr so viel leichter fiel.

Es war nicht perfekt, aber ein Fortschritt in ihren Augen. Die Flügelbewegungen wurden leichter und leicht koordinierter, auch wenn es nicht immer passte. „So geht es auf jeden Fall besser", bemerkte sie zufrieden.

"Und es sieht auch viel besser aus", stimmte Aaron zu. So drehten sie mehrere Runden im Wasser.

Aaron, der sie hielt und selbst schwamm, gab ihr Vertrauen dabei, weshalb sie ihn bat, sie für ein oder zwei Züge loszulassen. „Ich möchte es allein versuchen, aber bitte bleibt in der Nähe", bat sie ihn eindringlich.

"In Ordnung", stimmte er zu und ließ sie los, bevor er sich ein bisschen zurückzog, dann aber stehen blieb, damit sie zu ihm kommen und sich wieder an ihm festhalten konnte.

Sofort fiel es ihr schwerer, so viele Dinge auf einmal zu tun, doch mehr schlecht als recht schaffte die Dämonin es, Aaron zu erreichen. Keuchend hielt sie sich an ihm fest, weil diese Übungseinheit sie wirklich erschöpft hatte.

Aaron umschlang sie und hielt sie fest, bevor er sie auf die Stirn küsste. "Ich bin stolz auf dich", erklärte er ihr, bevor er sie auf den Rand setzte.

„Ich auch ... zumindest ein bisschen. Die Müdigkeit hemmt gerade die Freude", gestand Saori ihm. Noch immer keuchte sie, aber langsam beruhigte sich ihr Atem.

"Hast du Hunger?", wollte er wissen und streichelte einmal sanft über ihre Handschwinge.

„Nur unendlichen Durst", erwiderte das Mädchen. Vorsichtig strich sie ihre nassen Haare aus dem Gesicht, während sie Aaron ansah.

"Wasser oder lieber Gemüse- oder Fruchtsaft?", fragte er sie und erhob sich, bereit ihr etwas zu holen.

„Wasser", bat sie ihn. Am liebsten eiskalt, dass es beinahe gefror.

Aaron nickte und verschwand kurz, bevor er mit einem Glas eiskaltem Wasser zurückkehrte. In der anderen Hand hielt er jedoch ein Wassereis mit Himbeergeschmack.

Gierig trank sie das Glas ohne zu zögern leer, wobei sie ihren Blick auf das rote Etwas geheftet hatte. „Was ist das?", wollte sie von Aaron wissen. Das kalte Wasser hatte ihre Lebensgeister wieder erweckt und sie fühlte sich besser.

Der Engel hielt es hier hin. "Leck daran", bat er sie mit einem Schmunzeln.

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