Kapitel 44

Kapitel 44

Nach der Vereinigung lag das Dämonenmädchen in Aarons Arme und streichelte ihn sanft.

„Ich glaube, ich brauche mehr Erfahrungen darin, mit Euch zu sprechen, wenn mir etwas nicht gefällt. Ich traue mich nur nicht immer", gestand Saori leise. Ihr Blick war an die Decke gerichtet, während sie Aarons Atem an ihrer Haut spürte.

Sie fühlte sich entspannt und zufrieden. Er hatte ihr gezeigt, wie sehr er sie liebte und sie hoffte, es ihm genauso gezeigt zu haben.

"Mit der Zeit wirst du lernen", sagte er sanft und streichelte ihren Rücken ausgiebig. "So etwas braucht Zeit."

„Vielleicht. Vielleicht auch nicht", erwiderte Saori mit einem Seitenblick auf ihn. Eng lagen sie zusammen, die verschwitzten Körper klebten zusammen, aber das war beiden egal.

Saoris Finger tanzten auf Aarons Arm und fuhren die starken Muskeln von ihm nach.

„Was möchtet Ihr morgen machen?", wollte sie von Aaron wissen. Wahrscheinlich war er den ganzen Tag da, was ihr ausnehmend gut gefiel.

"Einfach nur in deiner Nähe sein. Alles andere ist Zusatz", murmelte er an ihre Haut, bevor er ihren Hals küsste.

„Quält Ihr mich wieder mit Übungen?", fragte sie mit leisem seufzen. Hatte sie davor schon eine Gänsehaut gehabt, so fühlte es sich nun an, als wäre das ein Dauerzustand.

Sie wusste, dass es wichtig war, die Übungen für die Flügel zu machen.

"Wir können tanzen. Das sind auch Übungen, aber du fühlst dich nicht so gequält", schlug er vor.

„Oder Schwimmen. Das stärkt auch die Muskulatur", kam ihr Vorschlag, bevor sie ihn schelmisch ansah. „Zählen Übungen im Bett auch dazu?", fragte Saori leise lachend.

Sie war auf jeden Fall bereit, die notwendigen Übungen zu machen. Die Dämonin hatte das Ziel, bald mit Aaron wirklich im Himmel zu tanzen. Und zwar ohne seine Hilfe.

Dieser lachte. "Nein, im Bett leider nicht, aber schwimmen ist eine gute Idee", stimmte er grinsend zu.

Saoris Gesicht zeigte Enttäuschung. „Ob es funktioniert, im Wasser zu tanzen?", überlegte sie laut. Da konnten sie beides verbinden.

"Das habe ich noch nie getan, aber wir können es ausprobieren", schlug er grinsend vor. Es war sicherlich interessant.

„Ich sollte allerdings auch die anderen Übungen machen, die Ikaia gezeigt hat. Aber dazu brauche ich Eure oder Zephyrs Hilfe", nahm sie an. Noch immer kam die Dämonin aus dem Gleichgewicht, wenn die Flügel nicht gleichmäßig schlugen. Es wurde besser, aber noch konnte sie einige Übungen nicht allein machen.

„Ich brauche Euch in meinem Leben, Meister", sagte Saori leise zu Aaron gewandt. Das hatte sie gemerkt. Ohne ihn war sie nicht so glücklich und fühlte sich nicht komplett.

"Und ich könnte mir ein Leben ohne dich gar nicht vorstellen", gestand er leise. "Nicht mehr."

„So geht es mir auch. Und das macht alles schwerer", erwiderte Saori, denn sie befürchtete, abhängig geworden zu sein.

"Das ist Liebe", flüsterte er an ihre Lippen und küsste diese danach sanft.

Sie wollte schon etwas sagen, aber die Worte wurden von seinem Kuss überdeckt. „Das muss es wohl sein ...", bestätigte das Dämonenmädchen leise. Ihr Herz schlug schneller bei seinen Worten. Ihre Finger fuhren von seiner Brust zu seinen Armen und sie lächelte.

Aaron hielt sie sanft im Arm, so dass beide gemütlich liegen konnten. Dabei streichelten seine Finger weiterhin sanft über ihre Haut. "Möchtest du noch baden?", fragte er leise.

„Ja, ich bin total verschwitzt", gestand Saori und fügte lachend hinzu, dass er wirklich sehr fordernd gewesen war.

"Natürlich war ich das", lachte er und hob sie kurzerhand hoch, damit sie ins Bad gehen und sich waschen konnten.

„Dann bin ich mal gespannt, wie viel fordernder Ihr noch werden könnt", bemerkte sie kichernd und freute sich auf das Baden.

"Das wirst du schon noch bemerken", lachte er und öffnete die Tür, bevor er sie sanft in die Wanne setzte.

„Dann freue ich mich schon darauf", erwiderte die Dämonin erfreut. Sie freute sich wirklich sehr darauf, mit ihm mehr zu entdecken und zu erleben.

„Und ich kann Euch vertrauen, dass Ihr mich nicht verlassen werdet?", fragte sie ihn leicht unsicher. Saori stand noch einmal auf, um einen Badezusatz zu holen.

Das ließ Aaron schmunzeln, auch wenn er wusste, dass ihre Angst berechtigt war. "Ich werde dich nicht verlassen", versicherte er ihr und blickte ihr hinterher, während er Wasser einließ.

Saori kam mit den kleinen farbigen Kugel zurück, welche sie ins Wasser gleiten ließ. Dieses färbte sich langsam orange. Das Mädchen hatte sich hinter Aaron gestellt und umarmte ihn von hinten. Ihr Gesicht drückte sie in die weichen Federn und murmelte, dass sie wusste, dass er sie eines Tages verlassen würde. Nichts war wohl für immer. „Trotzdem hoffe ich, lange genug mit Euch zusammen sein zu dürfen", murmelte sie.

Aarons Flügel senkten sich ein Stück. "Solange ich dich liebe, werde ich dich nicht verlassen", flüsterte er, denn ihre Worte taten ihm weh. Leider hatte sie recht.

„In Ordnung", sagte sie leise. Noch wollte sie daran nicht denken. Irgendwann würde es passieren und niemand konnte etwas dagegen tun. Sie würde Aaron kampflos aufgeben müssen, wenn er sich in jemand anderen verliebte und seine Frau heiraten würde. Von vornherein war es geregelt, dass Engel an jemanden versprochen wurden. Es schnürte ihr die Kehle zu, aber sie wollte ihm dabei vertrauen.

Auch wenn die Angst für immer blieb, nach Aaron für immer allein zu bleiben. In einer einsamen, dunklen Welt ohne den Geliebten. Würde es den Engel auch sehr schmerzen, wenn er sich neu verliebte und sie verließ? Oder würde er sie in dem Moment, in dem er sich neu verliebte, komplett vergessen? Wie viel Zeit sie wohl noch hatten? Jahre, Monate oder gar Tage? Das Unbekannte war beängstigend für Saori.

"Jemand anderen zu lieben ist immer mit dem Risiko verbunden, dass der andere geht", gestand er leise. "Meine Mutter und mein Vater haben sich kennengelernt, verliebt und blieben zusammen. Andere Männer haben mehrere Frauen, weil sie sich immer wieder neu verlieben oder verlassen werden", erklärte er ihr und streichelte ihren Flügel.

„Wahrscheinlich ist das der Grund, warum Dämonen nicht lieben. Sondern einfach das tun, was sie wollen. Ungeachtet dessen, was es nach sich zieht", vermutete das Mädchen leise und spähte in die Badewanne. Diese war beinahe voll und bereit, Baden zu gehen.

Wenn Saori ehrlich war, bevorzugte sie das Leben der Engel. Dort, wo Liebe herrschte. Auch wenn sie weh tat. Damit musste sie zurechtkommen, wenn sie mit Aaron zusammenbleiben wollte.

"Manchmal wünschte ich mir, ich könnte auch einfach das tun, was ich wollte. Ungeachtet der Konsequenzen", seufzte er leise und hielt Saori die Hand hin, damit sie leichter einsteigen konnte.

Dankbar nahm sie seine Hand und stieg in die Wanne. Vorsichtig, weil sie hier noch nicht gebadet hatte und sich nicht sicher war, ob es rutschig war oder nicht. „Ich glaube, das möchte jeder. Aber alles, was man tut, zieht Konsequenzen nach sich. Auch mein Verhalten", gestand Saori. Noch ließ sie sich nicht nieder, sondern hielt seine Hand, damit auch er hereinkommen konnte.

Aaron schmunzelte und kam ebenfalls in die Wanne. Auch, weil er ihr so helfen konnte, sich zu setzen.

Da die Wanne ganz anders als in Aarons Zimmer war, musste sie sich erst einmal daran gewöhnen. Sie ließ sich Aaron zuerst hinsetzen um zu sehen, wie man das am besten tat.

„Was würdet Ihr machen, wenn Ihr tun könntet, was Ihr wolltet?", fragte das Dämonenmädchen neugierig. Sie steckte sich die silbernen Haare nach oben. Die würde sie erst am Schluss mit klarem Wasser auswaschen.

So seltsam es war, aber Saori empfand keine Hemmungen mehr, sich Aaron so zu zeigen. Sie glaubte, dass sich das mehr und mehr legen würde.

Dieser streckte seine Flügel und musterte sie. "Ich würde um deine Hand anhalten", gestand er leise.

Stirnrunzelnd sah sie Aaron an und ließ sich ihm gegenüber nieder. „Das tut Ihr doch gerade", bemerkte sie verwirrt. Schließlich hielt er doch in diesem Moment ihre Hand.

Aaron schmunzelte. "Das heißt, dass ich dich gebeten hätte, mich zu heiraten."

Ein leises Lachen erklang im Raum und hallte. „Seid Ihr wirklich ganz bei Sinnen? Ihr seid versprochen. Ich denke nicht, dass Eure Frau darüber begeistert wäre", sagte Saori schmunzelnd. So etwas gab es auch nicht. Nicht zwischen Engel und Dämonen. „Aber es war lieb, dass Ihr das getan hättet, wenn Ihr eine Wahl haben würdet."

Das Dämonenmädchen ließ sich weiter nach unten in die Wanne gleiten, sodass nur noch der Kopf heraus schaute. Obwohl sie ihre Beine leicht angezogen hatte, spürte sie Aarons Körper im Wasser, was ihr eine Gänsehaut bescherte.

"Wenn ich tun könnte, was ich wollte, würde ich diese arrangierte Ehe lösen", erklärte er ihr und beobachtete sie neugierig.

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