Kapitel 43

Kapitel 43

Sie hatte Angst, dass Aaron sich für Tabitha auf seiner Insel entschied, weil sie nun dort war. Schließlich war sein Arbeitsplatz dort. Es war keine Eifersucht, die in ihr lebte, sondern eine tiefe Unsicherheit und Zweifel, ob es die richtige Entscheidung gewesen war. Das alles erzählte sie Aaron. "Ich wollte Euch nicht näher kommen, damit es nicht schwer wird, wenn es eines Tages zu Ende ist", schluchzte die Dämonin plötzlich. Das, was sie verdrängt hatte, kam alles in ihr hoch.

Aaron legte den Flügel enger um sie. Am liebsten hätte er sie hochgenommen, doch mit den Katzen auf dem Arm, war das nicht möglich.

"Es ist egal, wo du wohnst. Ob du hier wohnst, auf meiner Insel oder noch weitere weg. Meine Gefühle für dich werden sich nicht ändern. Du bedeutest mir sehr viel und ich möchte so viel Zeit wie möglich mit dir verbringen", erklärte er ihr leise und streichelte sie mit den Flügel.

Saori schniefte leise und wischte sich mit der freien Hand die Tränen aus dem Gesicht. "Ich weiß. Euch liegt das Wohl aller Leute sehr am Herzen. Das macht Euch so liebenswürdig. Und trotzdem habe ich Angst, weil ich das Gefühl, von jemanden begehrt und geliebt zu werden, nicht kenne. Es wurde mir nicht in die Wiege gelegt", sagte sie leise zu ihm.

"Ich weiß", sagte er sanft. "Aber wenn du nicht mit mir sprichst und alles in dich hineinfrisst, wird es nicht besser", meinte er leise und zusammen kamen sie am Eingang der Residenz an.

"Ich möchte mich aber an mein Versprechen halten und Euch nicht widersprechen. Nicht, nach all dem, was Ihr für mich getan habt", erwiderte Saori. Sie gab sogar zu, dass diese Worte sie wirklich tief verletzt hatten, auch wenn er sie nicht böse gemeint hatte. Oft genug war sie gerügt worden, weil sie nicht das tat, was von ihr verlangt wurde. Das hatte sie jedoch nie interessiert.

Aber es von einem Geliebten zu hören, war sehr schmerzhaft gewesen. "Ihr habt Euch entschuldigt. Das weiß ich. Nur stecken die Worte in mir und erinnern mich daran, wer und was ich bin."

Aaron schloss die Augen. Da hatte er wirklich etwas angerichtet.

"Saori. Ich bin nicht nur dein Meister, sondern auch dein Geliebter. Bei mir darfst du so sein, wie du bist, aber", begann er langsam und hielt sie so auf, dass er ihr direkt in die Augen sehen konnte, "du musst auch damit klarkommen, dass ich ehrlich zu dir bin und dir sage, was ich denke. Ich möchte nicht, dass du dich verstellst, oder dass ich mich vor dir verstellen muss."

"Es kam so unerwartet ... ich hatte nicht in dieser Situation damit gerechnet, als ich bereits mit mir selbst gekämpft habe, nicht in Tränen auszubrechen, weil ich vielleicht eine falsche Entscheidung getroffen habe", flüsterte die Dämonin ehrlich. "Weil ich das Gefühl hatte, mich von Euch auf diese Weise zu entfernen."

Ihre leicht rötlichen Augen, die durch das Weinen gereizt waren, sahen zu ihm auf. Es machte ihr nicht viel aus, wenn er ehrlich zu ihr war. Das erwartete sie sogar von einem Meister.

"Ich möchte dich nicht verletzen, aber ich kann nicht verhindern, dass es manchmal doch passiert", erklärte er ihr und küsste sanft ihre Wange. "Aber das heißt nicht, dass ich möchte, dass du zu mir anders bist oder dich zurückziehst. Ich habe die echt Saori kennengelernt und mich in diese verliebt."

"Aber in gewisser Weise wird verlangt, dass ich den Respekt Euch gegenüber bringe, den Ihr verdient. Wenn ich so bin, wie ich bin, dann fühlt es sich für andere vielleicht nicht so an", entgegnete sie leise. Vor allem, wenn es noch ausstand, vor den anderen Engeln zu bestehen.

"Wenn du dich besser fühlst, dann darfst du das tun, wenn andere Leute dabei sind", sagte er sanft. "Aber nicht, wenn wir allein sind. Da möchte ich einfach nur, dass du dich wohlfühlst."

Leicht nickte Saori. Warum reagierte sie so sehr auf verletzende Worte? Die Dämonin wusste doch, dass das zum Leben mit dazu gehörte. Vielleicht hatte es auch nur daran gelegen, weil es von Aaron gekommen war.

"Wort die verletzen und von jemanden gesprochen werden, der einem am Herzen liegt und wichtig ist, tun oft sehr weh", flüsterte er und küsste sie erneut sanft. Dieses Mal auf die Lippen.

Wahrscheinlich war es genau das gewesen. Sanft erwiderte sie seinen Kuss und legte ihren freien Arm um seine Hüfte. Sie fühlte sich nach dem Gespräch erleichtert und befreit.

Das spürte auch Aaron. "Du kannst mir immer alles sagen. Wenn dich etwas bedrückt, dir etwas nicht gefällt oder was auch immer dir auf dem Herzen liegt. Du musst da nicht allein durch."

„Mhm. Hört auf zu reden und küsst mich endlich", quengelte die Dämonin fordernd, die sich wirklich befreit anfühlte. Es hatte ihr zugesetzt und mitgenommen. Aber es war ein neuer Teil ihres Lebens und sie wollte das Beste daraus machen.

Mit halb geöffnete Augen sah sie den Engel von unten her auffordernd an und reckte ihm sogar das Kinn hin.

Aaron lachte. "Dieser Aufforderung komme ich gerne nach", sagte er und verwickelte sie in einen innigen und intensiven Kuss.

Erleichtert seufzte sie dabei auf. Wie sie es vermisst hatte, Aarons Lippen zu schmecken! Ihre Hand wanderte an seinem Rücken hinauf zu seinen Flügeln, die sie sanft streichelte. Dazu gesellte sich die zweite, denn Ronny war in ihren Nacken gekrabbelt und schnurrte dort ausgiebig, als wäre er zufrieden.

Aber Aaron hielt Myuvi noch immer im Arm, die eingeschlafen war und nichts von dem mitbekam, was um sie herum passierte.

Er konnte die Erleichterung von Saori spüren. Dass sie wieder glücklich war und von ihm berührt werden wollte. Die letzten zwei Tage hatte sie keinen seiner Küsse oder Streicheleinheiten erwidert. Was ihr sehr schwer gefallen war.

Aaron löste sich von ihr. "Wir sollten das hier auf unser Zimmer verlagern", flüsterte er lächelnd. "Damit die Katzen schlafen können und ich dich ganz für mich allein habe."

"Ihr tut Euch damit keinen Gefallen, wenn Ronny wach ist", hauchte sie ihm gegen die Lippen. Die erste Vereinigung hatte ohne die Katzen stattgefunden. Was wohl auch gut gewesen war. Neugierige Blicke konnte Saori nicht unbedingt ausstechen.

"Wir können sie vor dem Zimmer auf das Sofa setzen", schlug Aaron neckend vor.

"Dann seid Ihr aber derjenige, der es später sauber macht!", empörte sich Saori lachend. So, wie sie die Katzen kannten, machten sie aus allem ein Chaos. "Am besten wird Euer Staub helfen. Ich möchte nichts riskieren."

"In Ordnung", lachte er und wollte nicht sagen, dass Leika sich darum kümmern sollte. Er wollte einfach nur Saoris Gegenwart genießen.

Sie wusste nicht einmal, dass Leika überhaupt da war. "Worauf wartet Ihr denn noch?", fragte Saori ihn leise und sah hinauf zum Balkon. Anscheinend hatte sie es eilig.

Aaron lachte leise und packte sie so, dass er Myuvi nicht zerdrückte und Ronny runterstieß. Dann stieg er mit ihr zum Balkon auf.

Wenigstens hatte sich die Dämonin an ihm festhalten können, nachdem ihr Kater im Nacken saß. Sein Blick lag auf Aaron, den er sogar sanft in den Arm zwickte, als er Saori auf dem Balkon loslassen wollte.

Aaron lachte leise und betrat mit Saori zusammen das Zimmer. Dort setzte er Myuvi erst einmal auf den Sessel. Ronny folgte und dann ließ er beide mit seinen Staub einschlafen.

Nachdem sich die Dämonin vergewissert hatte, dass die beiden auch wirklich schliefen, drehte sie sich zu Aaron um. "Ihr verlangt aber nicht, dass ich wieder so etwas seltsames anziehe?", wollte sie sich vergewissern.

Aaron zog sie eng an sich. "Nein", sagte er und küsste sie, während er sie fest an sich drückte.

"Gut, das wäre nur Zeitverschwendung", hauchte Saori zwischen den Küssen. Ihre Hände fuhren am Rücken des Engels entlang und streichelten zärtlich die Flügelansätze.

"Stimmt", flüsterte er und hielt sie eng an sich gedrückt, während er ihren Rücken und ihre Flügel streichelte.

Mit einem unerwarteten Satz sprang Saori hoch und schlang ihre Arme um den Engel. Ihre Beine schlangen sich um die Hüfte und verhakten sich dahinter. Ihre blauen Augen lagen auf seinem Gesicht und leise machte sie ein tadelndes Geräusch.

"Ihr wisst, dass Euch das gar nicht zusteht? Nach allem, was Ihr mir angetan habt?", fragte sie in einem strengen Ton.

Aaron, der zuerst überrascht wirkte, lachte dann. "Tut es nicht? Das ist aber schade, dabei dachte ich, du genießt es genau so sehr wie ich", neckte er sie.

"Dafür habt Ihr einiges gut zu machen", bemerkte Saori mit einem Kopfnicken in Richtung Bett.

"Ja? Wie kann ich es denn wieder gut machen?", fragte er neckend und trug sie zum Bett.

"Lasst Euch was einfallen. Ihr seid besonders gut darin", erwiderte die Dämonin lachend. Aaron konnte spüren, wie die negativen Gefühle verschwunden waren. Alles, nachdem sie sich ausgesprochen hatten. Saori war normalerweise niemand, der lange negative Gefühle wie Angst besaß.

"Wärt Ihr nicht zu müde, würde ich sogar vorschlagen zu tanzen, danach ein gemütliches Bad und danach ins Bett", zählte sie lächelnd auf.

"Ach, ich bin zu müde?", fragte er überrascht. "Ich dachte du bist zu müde."

"War ich. Ihr habt meine Lebensgeister geweckt", erwiderte sie liebevoll. Und es stimmte auch. Nach dem Gespräch, in dem sie alles losgeworden war, fühlte sie sich wirklich besser.

"Möchtest du tanzen?", fragte er und lehnte sich etwas zurück. Mittlerweile lag sie ausgestreckt auf dem Bett und er über ihr.

Nachdenklich legte sich Saori den Finger an das Kinn und überlegte. "Würde ich sehr gerne, aber das hier ist auch in Ordnung", lächelte sie verschmitzt. Sie hatte bereits eine Gänsehaut. "Wenn Ihr fliegen oder tanzen wollt, dann aber keine Saltos. Sonst garantiere ich nicht, dass das Essen drinnen bleibt."

Aaron lachte und beugte sich zu ihr hinab, um ihr Schlüsselbein zu küssen. "Wir bleiben auf dem Boden", meinte er. "Aber ich kann dafür sorgen, dass du anders das Gefühl hast zu fliegen."

"Beweist es mir", forderte das Dämonenmädchen auf und legte ihren Kopf in den Nacken, als er sie dort küsste. Sein Geruch ... etwas, was sie so sehr vermisst hatte. Sein heißer Atem ... auf ihrer Haut, der sie zum schmelzen brachte. All das waren bereits Dinge, die ausreichten, Saori alles um sich herum vergessen zu lassen.

Aaron ließ seine Finger über ihren Körper wandern und erkundete sie ausgiebig.

All der Stress und die Ängste fielen von der Dämonin dabei ab. Ihre Finger hatten sich in Aarons Nacken gekrallt und kraulten ihn dort, während sie ihm immer wieder zarte Küsse auf die Lippen drückte. "Ihr ward ein unartiger Junge ...", murmelte sie und zuckte zusammen, als er sie erneut am Schlüsselbein küsste. Ein leises Stöhnen kam aus ihrer Kehle, so wohl fühlte sie sich dabei.

"Dann werde ich mir jetzt Mühe geben ein ganz artiger Junge zu sein", versprach er ihr und hatte vor sie in dieser Nacht auf Wolken schweben zu lassen. Sie hatte es verdient, dass er sie verwöhnte und sie sich vollends von dem Schock erholen konnte.

Das war der perfekte Moment, in dem er ihr zeigen konnte, dass er sie noch genau so liebte und begehrte, wie vorher.

„Aber ohne Gegenleistungen", neckte sie den Engel mit erhobenen Zeigefinger. Natürlich würde es auf Gegenseitigkeit beruhen. Das kam für sie nicht in Frage, es nur einseitig zu wollen. „Und keine seltsamen Kleider, die nur Euer Auge entzücken und viel zu kompliziert sind, an- und auszuziehen."

Aaron lachte. "Keine Kleider", versicherte er und grinste noch breiter. "Dazu muss ich dich aber aus deinen befreien."

„Das wird auch höchste Zeit. Oder habt Ihr vor, damit bis morgen zu warten?", erwiderte Saori trocken und richtete sich ein kleines Stück auf, um nahe an seine Lippen zu kommen. Mit halb geöffneten Augen sah sie ihn verschmitzt an.

"Heute bist du aber ganz schön ausgehungert", stellte er grinsend fest und zog ihr mit einer Bewegung das Kleid aus. Es war gut, dass er es bereits am Rücken geöffnet hatte und nun nur noch nach unten ziehen musste.

Ein leiser, erstaunter Schrei verließ ihre Lippen. „So hatte ich das nicht gemeint! Wo bleibt da die Romantik?", protestierte das Mädchen und zog Aaron zu sich herunter. Sie hatte gar nicht gemerkt, wann er es geöffnet hatte. Aber darauf war sie auch gar nicht konzentriert gewesen.

Aaron lachte. "Jetzt auch noch Ansprüche stellen", neckte er sie, bevor er sie intensiv küsste.

„Das steht mir durchaus zu", flüsterte sie zwischen den Küssen. Ihre Arme hatte sie um Aaron geschlungen und hielten ihn fest. Allerdings ließ sie ihre eine Hand unter den Stoff seiner Tunika von der Seite gleiten und fuhr bis zu seiner Brust hinauf.

"Das stimmt", schmunzelte er und verwickelte sie noch einmal in einen stürmischen Kuss, während er seine Hände über ihren Körper wandern ließ und ihr zeigte, was es hieß zu schweben.

Die Kleider fielen, die Gedanken drifteten ab und bald schon waren sie eng umschlungen und vereint in ihrer Liebe.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top