Kapitel 37
Kapitel 37
"Es gibt hier auch eine kleine Testküche, in der sich die Leute hier austoben und mit den Kakteen rumprobieren können. Man isst in der Regel nur die größeren Blätter. Diese treiben dann wieder", erklärte Aaron ihr.
Nach ihrem Rundgang durch die ganzen Reihen kehrte sie zu Aaron zurück. „Es ist ein großer, schöner Platz, wo sie gedeihen können. Ich bin mir sicher, es wird Euch viel helfen, wenn die Plantage wieder aufgebaut wird", sagte Saori leise mit einem Lächeln.
"Das hoffe ich sehr", lächelte er. "Dann können wir auch endlich wieder Marmelade, Tee, Saft und Süßigkeiten daraus herstellen und verkaufen."
Das klang vielversprechend, wenn sie ehrlich war. Sie gönnte es Aaron, wenn er seinen Haushalt im Griff und weniger Sorgen hatte. „Ich möchte Zephyr aufsuchen. Und die Katzen. Wer weiß, was sie gerade wieder zerstören", bat sie den Engel.
"Natürlich. Hier entlang", sagte er und führte sie zum Haus zurück. "Aber die Katzen sind doch vorhin hier irgendwo herumgerannt."
Vermutlich genossen sie die Freiheit, die sie nun hatten. Und das konnte für mehr Ärger sorgen. „Hoffentlich sind sie nicht ... bei den Spinnen", sagte Saori mit einem Schaudern. Das wäre katastrophal. Entweder würden sie Angst haben, oder die Tiere einfach fressen.
"Nein, da kommen sie nicht ohne weiteres rein", versicherte ihr der Engel beruhigend.
Erleichtert seufzte sie leise, während sie Aaron schweigsam folgte. Caius hatte recht gehabt, die Insel war sehr schön und auch der Blumengarten schien größer zu sein. Den wollte sie sich in Ruhe ansehen, wenn sie allein war. Schon jetzt durchquerten einen kleinen Bereich davon, was sie glücklich machte. Es roch wirklich gut nach verschiedenen Gerüchen.
Zephyr und ihr Bruder hatten ein kleines Häuschen bekommen, das sich mit der Umgebung gut verband. Es hatte einen kleinen Vorgarten und war sehr schön von außen. "Hier wohnen die beiden ab heute", erklärte ihr Aaron.
Erstaunt sah sich Saori das Häuschen an. Es war eigentlich nicht klein, sondern ziemlich groß. Wenn die beiden zusammen wohnen würden, war das gut so. Dann konnte man seine Privatsphäre haben, ohne sich zu stören. Und es war nicht weit von der Residenz entfernt.
Das helle Holz sah einladend aus und die geöffneten Fenster schreiten gerade zu danach, dass man hereinkam. Von innen hörte man die Stimmen der Geschwister, die gerade diskutierten, wo etwas hingestellt werden sollte. An den Stimmen konnte man aber auch gleich erkennen, dass sie spass daran hatten. Es besaß sogar einen Balkon im ersten Stock, an denen bereits Blumenkästen angebracht waren.
„Das sieht richtig gemütlich aus", staunte die Dämonin leise.
"Es hat Platz für fünf Leute", erklärte Aaron ihr. "Anoshka ist oft hier und auch Leika, wenn sie hier etwas zutun haben."
„Es ist sehr groß für fünf Personen", gestand das Mädchen. Plötzlich flitzen die Katzen an ihr vorbei, die sich anscheinend über die Insel jagten.
"Jeder hat ein eigenes Zimmer, dann gibt es Küche, Wohnzimmer und Bad", erklärte er. "Außerdem ist es engelgerecht. Also für Flügel geeignet."
Das ergab dann durchaus Sinn, wenn es so groß war. Zustimmend nickte Saori und zuckte zusammen, als plötzlich Zephyrs Stimme zu hören war.
„Saori! Meister Aaron! Kommt doch herein", rief sie den beiden freudig zu. Das braunhaarige Mädchen hatte gerade aus Zufall den Kopf zum Fenster herausgestreckt und die beiden entdeckt. Zephyr hatte sich einen Kopfschutz wegen dem Staub aufgesetzt und war im ersten Moment nicht zu erkennen gewesen.
Aaron wusste nicht genau, ob die Zimmer schon geputzt waren, oder nicht. Er hatte es immer Anoshka und Leika überlassen.
Aaron wandte seinen Kopf zu Saori. "Möchtest du?", fragte er und überließ ihr die Entscheidung.
Diese schüttelte den Kopf. „Ein andermal", rief sie entschuldigend in Zephyrs Richtung. Sie fühlte sich nicht so gut. Außerdem hatte sie alle Zeit der Welt, das auch noch später anzusehen.
"Geht klar", lachte die Braunhaarige und zog ihren Kopf wieder zurück, womit sie in dem Haus wieder verschwand.
Gut, dass sie nicht spürte, dass Saori im Moment einfach zu viel hatte. Zephyr war jemand, der sanftmütig und gutmütig war. „Was gibt es noch zu sehen?", fragte sie an Aaron gewandt.
"Eigentlich nicht sehr viel mehr", sagte er und reichte ihr einen Arm, damit sie sich einhaken konnte.
Leicht zögernd hakte sie sich ein. „Gut, danach möchte ich mich zurückziehen und ausruhen", gestand das Dämonenmädchen leise. Für den Rest der Insel hatte sie später auch noch Zeit. Dann, wenn er nicht da war.
"Möchtest du in einen der kleinen Pool im Keller oder in die Badewanne?", fragte Aaron sie und führte sie zurück zur Residenz.
„Eigentlich schlafen. Aber Baden ist auch in Ordnung", gestand sie. Wo genau sie baden wollte, wusste sie im Moment nicht. Vielleicht im Keller, dort konnte sie ein paar Runden schwimmen.
"Es ist deine Entscheidung. Je nachdem, nach was dir ist", meinte er und ergänzte, dass es auch einen Bereich gab, wo sie sich massieren lassen konnte, wenn sie das wollte.
„Ein paar Runden schwimmen", entschied sich Saori. „Aber ich brauche meinen Badeanzug." Den hatte sie ganz vergessen, genauso wie die meisten Kleider.
"Mittlerweile müsste Leika deine Sachen bereits gebracht haben", erklärte Aaron nachdenklich und nahm mit dem Dienstmädchen Kontakt auf. Diese bestätigte, dass alles bereits eingeräumt war. Der Badeanzug sogar schon unten in der Schwimmhalle.
Sie zuckte bei den Worten sogar zusammen. Es ging alles so schnell. Was auch kein Wunder war. Hatte sie doch nur sehr wenige Sachen besessen. „Ich bitte Euch, die Bücher in die Bibliothek zurückzubringen. Sie liegen in Eurem Nachtschränkchen", bat sie Aaron leise.
"Die sind bereits auch hier. Leika hat noch ein paar andere Bücher aus der Bibliothek gebracht, die dich vielleicht interessieren könnten", erklärte er ihr. "Sie sind für das Zimmer gedacht."
„Ich möchte sie nicht mehr lesen. Es ist besser, diese zurückzubringen. Aber danke für die Freundlichkeit", erwiderte das Mädchen leise.
"Ich denke wir lassen sie erst einmal hier, wenn du sie nicht lesen willst ist das in Ordnung", versicherte er. "Ich habe aber vor einige der Bücher hierherzubringen."
„In Ordnung", erwiderte Saori, die bereits auf den Weg zum Keller war. Sie fand ihren Badeanzug auf einem Stuhl liegen. Diesen nahm sie und nickte Aaron zu. „Ich gehe mich umziehen", sagte sie leise und verschwand hinter einer Tür, von der sie annahm, dass man sich dort umziehen konnte.
Aaron ging auf einen Schrank zu und holte sich ebenfalls eine Badehose hervor, bevor auch er sich umziehen ging.
Nach wenigen Minuten kam das kleine Mädchen zurück. Aaron war noch nicht zu sehen, weshalb sie sich in das Wasser gleiten ließ. Dabei lag sie auf dem Rücken und streckte alle viere von sich. Saori ließ sich auf der Wasseroberfläche treiben, wobei sie die Augen geschlossen hielt. Das kühle Wasser fühlte sich richtig gut an und die Flügel wurden dadurch nicht zu einem Problem. Durch das Wasser hatte sie nicht das Gefühl, gleich unterzugehen.
Nur wenig später leistete ihr Aaron Gesellschaft. Nur in eine hellblaue Badehose begleitet, glitt er ins Wasser und betrachtete sie.
Sie hatte ihn kommen gehört. Auch, als er ins Wasser gekommen war. Die leichten Wellen, die er ausgelöst hatten, umschlungen ihren Körper. Das brachte sie aber nicht in Bedrängnis. Ruhig und gelassen ließ sie sich weitertreiben und versuchte, sich wieder zu beruhigen.
Von draußen waren die Vögel zu hören, aber das Gezwitscher klang gedämpft. Es gab dem Ganzen eine schöne Hintergrundkulisse.
Aaron schwamm etwas, bedrängte Saori aber nicht. Sie sollte sich ausruhen, mit dem Wissen, dass er in ihrer Nähe war.
Die Ruhe tat ihr wirklich gut. Sie fühlte sich erholsam an. Am liebsten würde sie ewig so weitertreiben. Alles hinter sich lassen und schlafen.
Nach langer Zeit begann die Dämonin, ihre Glieder zu bewegen und zu schwimmen. Dazu drehte sie sich elegant auf den Bauch mit einer kleinen Rolle und begann ohne hast, sich zu bewegen.
Aaron, der sich bereits auf einer Bank Unterwasser niedergelassen hatte, beobachtete sie dabei genau.
Außer den Schwimmzügen war es ruhig. Langsam und bedächtig schwamm sie eine Runde. Dann noch eine. Ohne wirklich auf Aaron zu achten. So, als wollte sie ausprobieren, wie sich das Wasser anfühlte. Es war nicht so kalt wie sie es mochte. Aber das war in Ordnung.
Aaron behielt sie im Auge. Er machte sich Sorgen, dass sie unterging, weil sie plötzlich keine Kraft mehr hatte. Der Tag war anstrengend gewesen.
Aber auch, weil sie nichts mehr gegessen hatte. Jedoch schien Saori keine Anzeichen zu geben, dass sie keine Kraft mehr hatte. Das Schwimmen schien ihr gut zu tun. Auch, weil sie dabei ihre Flügel leicht unter Wasser bewegte.
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