Kapitel 22

Kapitel 22

„Ich schulde es Euch", sagte sie bestimmt, bevor sie anfing, Aarons Schultern zu massieren. Dazu legte sie ihre Finger an seinen Nacken, um von dort aus zu beginnen. Sie saß auf ihren Knien und begann, schweigend das zu tun.

"Du schuldest mir nichts", beharrte Aaron leise.

„Ihr macht mich glücklich und schenkt mir Eure Aufmerksamkeit und Liebe. Das ist mehr, als ich verdiene", erwiderte Saori leise, während ihre Finger sanft an den Muskeln am Hals entlangfuhren.

"Du schenkst mir doch das gleiche", bemerkte er und entspannte sich zusehends.

„Ihr seid auch der Herrscher. Es ist meine Pflicht, das zu tun", meinte Saori leise. „Wollt Ihr nicht das Oberteil ausziehen, damit ich besser massieren kann?", fragte sie schüchtern.

Kommentarlos zog er das Oberteil aus, denn er wollte ihre Finger auf seiner Haut spüren.

Schüchtern legte Saori ihre Hände erneut an seinen Nacken und fuhr von dort aus die muskulösen Schultern entlang. Saori bemerkte, dass seine freie Haut sich richtig schön anfühlte. Unter der samtweichen Haut verbargen sich die Muskeln, die sie oft genug spürte, wenn er sie umarmte. Die Dämonin musste gestehen, dass es sie faszinierte. Dass es sie interessierte und sie neugierig war, wie sein Körper sich anfühlte.

Ihr was bewusst, dass sie nicht richtig massierte. Dazu fehlte ihr die Kraft und die Erfahrung. Dennoch wollte sie ihm etwas gutes tun.

Weshalb sie auch die Flügelansätze massierte. Da sie vor Aaron saß und sein Kopf beinahe ihr Knie berührten, war es wesentlich einfacher, an beide zu kommen. Dabei saß sie auf den Knien und beugte sich ein Stück weit vor. Saori war nur in das Handtuch gehüllt, weil das Nachthemd, welches sie getragen hatte, als die Flügel noch kleiner waren, noch nicht umgeändert war.

"Darf ich Euch etwas fragen?", begann sie leicht nervös und schüchtern.

"Immer", bestätigte er und klang tiefenentspannt.

„Hättet ... Ihr den Staub bei mir eingesetzt, um mich zu quälen und Antworten zu bekommen? Gerade am Anfang?", fragte sie vorsichtig. Aaron konnte spüren, dass der Gedanke daran Saori nervös werden ließ.

"Wenn du mich angegriffen und verletzt hättest, hätte ich ihn zumindest genutzt, um dich davon abzuhalten. Aber quälen und verletzen lag mir noch nie", sagte er sanft. "Zumindest nicht, wenn man es nicht verdient hat. Es gibt nur wenige Ausnahmen."

Eine Erleichterung breitete sich in Saori aus, was sie aufseufzen ließ. „Dann bin ich beruhigt. Ich hätte Euch sowieso nie angreifen können, selbst wenn ich es wollte", erklärte das Dämonenmädchen ihm. Ihre Hände strichen über den harten Rücken des Engels und sie nutzte ein wenig mehr Druck dabei. Sie hoffte, dass sie ihm nicht weh tat.

"Eigentlich hatte ich vor, den Dämonen im Kerker die Erinnerungen zu löschen und sie hier leben zu lassen. Aber ich weiß nicht, ob das möglich ist", murmelte Aaron nachdenklich. "Alle glauben, dass es zu gefährlich sei."

„Wie viele Dämonen habt Ihr im Kerker?", wollte Saori wissen. Es schien, als machte es ihr nichts aus, dass Dämonen von anderen gefangen wurden. Ihrer Meinung nach verdienten sie kein gutes Leben, wenn sie andere umbrachten. Eines war sicher: Man sollte niemals einem Dämonen vertrauen. Das sagte sie auch zu Aaron.

"Es sind im Moment fünf", erklärte er ihr und entspannte sich noch mehr. "Und ich vertraue dir."

„Ich danke Euch für Euer Vertrauen", sagte sie ehrlich zu dem Mann, der entspannt auf dem Bett lag. Saori beugte sich noch ein bisschen weiter vor und seufzte. Das Mädchen erhob sich und krabbelte an Aarons Seite, bevor sie sich dort wieder niederliess. Es war einfacher, von hier aus seinen unteren Rücken zu verwöhnen. Aber auch der untere Teil der Flügel.

"Du kannst dich auch auf meine Oberschenkel setzen", bemerkte Aaron leise und schmunzelnd.

„Nein, ich bin zu schwer dafür", widersprach Saori ihm, entschied sich jedoch dazu, es genau wie er zu machen. Sie krabbelte über seine Beine und blieb dann auf ihren Knien stehen, bevor sie ihre Hände an seinen unteren Rücken legte. Somit berührte sie ihn nicht direkt an den Beinen, aber von dieser Position hatte sie es einfacher.

"Du bist nicht schwer", versicherte Aaron ihr schmunzelnd.

Saori ignorierte seine Worte und verharrte in der Position, doch als sie ihn massierte, begann ihr Körper automatisch, sich selbst zu senken, bis sie auf seinen Beinen saß. Die Erschöpfung machte sich in ihr breit, weshalb ihr Körper einfach das tat, um sich selbst zu entlasten, denn die Flügel fühlten sich um einiges schwerer an, wenn sie erschöpft war.

"Komm und leg dich zu mir. Du musst erschöpft sein", bat Aaron sie sanft. Er wollte nicht, dass sie sich noch weiter verausgabte.

„Nachher", erwiderte Saori nur. Ihre kleinen Finger bearbeiteten seine Flügel, die sie sogar leicht streckte, um es besser zu können. Um abzulenken, fragte sie Aaron, ob jeder Engel diese Fähigkeiten besaß, so einen Staub einzusetzen. Oder ob es nur wenigen vorbehalten war.

"Es ist eine besondere Gabe. Nur sehr wenige beherrschen es", murmelte er gegen das Kissen und stöhnte leicht, als sie einen empfindlichen Punkt an den Flügel traf, der Blitze durch seinen Körper jagen ließ.

„Habe ich Euch weh getan?", fragte sie erschrocken und hielt inne.

"Nein, im Gegenteil", seufzte er zufrieden.

„Also hat es gut getan?", wollte sie sich vergewissern. Sie hatte Angst gehabt, den Engel aus Versehen verletzt zu haben. Er war, genau wie sie, sehr empfindlich an den Flügeln.

"Ja", schnurrte er.

Saori begann bei dem Laut zu kichern und meinte, dass Ronny genauso schnurren würde, wenn sie ihn streichelte. Das Mädchen beugte sich nach vorne und hauchte einen sanften Kuss auf Aarons Nacken. Genau wie er es bei ihr getan hatte, als sie das letzte Mal unter ihm gelegen hatte.

Aber sie hörte damit nicht auf, sondern stützte ihre Arme neben dem Körper des Engels ab und begann, an seiner Wirbelsäule ihre Lippen wandern zu lassen. Hier und da hauchte sie einen zarten Kuss auf seine wohlriechende Haut.

Ein Schauer nach dem anderen durchfuhr Aaron und er seufzte zufrieden. Gänsehaut bildete sich, während er ihre sanften Küsse genoss und spürte, dass er mehr wollte. Gut, dass er auf dem Bauch lag.

Sie konnte sogar die kleinen Erhebungen, welche von der Gänsehaut stammten, fühlen. Das brachte sie zum Lächeln, als sie seinen Flügelansatz mit genauso zarten Küssen bedeckte. Saori fühlte sich gerade danach, genau das zu tun. Egal, ob es sich gehörte oder nicht.

Und Aaron unter ihr schien es zu genießen. Zumindest widersprach er ihr nicht, was ihr sehr gefiel.

Zärtlich ließ sie die Lippen über die weichen Federn gleiten. Hauchte hier und da einen Kuss darauf und fragte sich gleichzeitig, warum ihr Bauch so kribbelte. Eine Hitzewelle, die sich in ausbreitete, sorgte für eine Gänsehaut, die mit Aarons Konkurrenz halten konnte. „Ihr riecht und schmeckt ... so gut", murmelte sie nah an seinem Ohr, als sie sich einen Weg nach oben gebahnt hatte und ihn erneut an seinem Nacken küsste.

"Du riechst besser", neckte er sie.

Das Lächeln, welches ihre Lippen zierte, war für Aaron am Nacken spürbar. Sie protestierte nicht, denn das wurde den Moment, den sie sehr genoss, wohl zerstören.

Langsam erhob sie sich von den Beinen des Engels und krabbelte über ihn, um sich neben ihn fallen zu lassen. Seufzend starrte sie an die Decke, genoss den restlichen Geschmack auf ihren Lippen und den Duft in der Nase.

Aaron hob einen Flügel und fuhr mit der Feder über ihren Mund. Auf den Lippen hinterließ er Staub. Als Saori darüber leckte, hatte sie das Gefühl ein angenehmes Zittern würde ihren Körper heimsuchen und der Geschmack war unbeschreiblich. Als hätte sie etwas entdeckt, was sie noch nicht kannte und was all ihre Sinne ansprach.

Ihr wurde noch heißer, als ihr ohnehin schon war und sie keuchte leise auf. Ihre Finger suchten sich den Weg zu ihren Lippen, um das Kribbeln, dass sein Flügel hinterlassen hatte, zu spüren.

Egal welcher Staub es gewesen war, ihr Körper reagierte sehr darauf, weshalb sie sich leicht zum ihm umdrehte und ihre Finger über seinen Oberkörper fahren ließ. Von oben nach unten, immer wieder sehr zärtlich, als würden sie auf der Haut tanzen. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen und sie war leicht rot im Gesicht.

„Es fühlt sich atemberaubend an ... erregt zu sein", flüsterte sie heiser.

Aaron grinste sehr zufrieden, als er sich ein Stück zu ihr drehte. Auch seine Finger begannen über ihre Haut zu tanzen. "Ich weiß", hauchte er schmunzelnd.

Ein leicht schüchternes Lächeln zierte ihre Lippen, als die blauem Augen in seine sahen. Dafür hatte sie ihren Kopf ein Stück gehoben, damit sie sich nicht verrenken musste. Sobald Aarons Finger über ihre Arme fuhren, würde das heiße Gefühl in ihr noch mehr verstärkt und hinterließ ein süßes, unbekanntes Gefühl in ihrer Körpermitte. Saori hob ihre Hand, um Aarons Lippen nachzufahren.

"Du weißt, dass dieses Gefühl nur der Anfang ist oder?", fragte er sie sanft, weil er wusste, dass sie noch nicht so viel Ahnung in diesem Bereich hatte.

„Wirklich?", wollte sie von ihm wissen. Und sie dachte, dass es sich bereits so anfühlte, wie es in dem Buch beschrieben war. „Kann man das denn überhaupt noch steigern?", lautete ihre Frage, die unsicher, aber auch sehr neugierig ihren Mund verließ.

Aaron schmunzelte und hob die Hand, um über ihre Brust zu streicheln.

Ein Blitz, der ihre Sinne raubte, durchfuhr sie und Saori keuchte auf. Das war anscheinend die Antwort auf ihre Frage.

"Und?", fragte er sanft. "Glaubst du es jetzt?"

Ein Nicken war die Antwort. Unsicher ließ Saori ihre Hand über die Stelle fahren, die Aaron berührt hatte. Dort war ein starkes Kribbeln zu fühlen, welches sich in Wellen durch ihren Körper ausbreitete. 

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