Kapitel 20


Kapitel 20

"Ich ziehe deine Flügel jetzt wieder ein", sagte er sanft und tat dann genau das, bevor er mit ihr langsam zum Sinkflug ansetzte. "Bist du erschöpft?", wollte er wissen. Immerhin hatte sie trotz seiner Hilfe Kraft und Energie aufbringen müssen.

Das war ihr jedoch gar nicht aufgefallen, so sehr war sie in seinem Bann gezogen worden. „Ich denke es. Aber sicher bin ich mir nicht", gestand sie, da sie in dem Moment keine Schmerzen oder Müdigkeit fühlte. Nur unendliche Dankbarkeit und Liebe zu ihm. Ihr Blick war auf den Mond gerichtet, als würde sie die Erinnerung in ihr Gedächtnis brennen wollen.

"Wahrscheinlich kommt es gleich noch", meinte er entschuldigend. "Wir hätten gar nicht so lang tanzen sollen."

„Das ist mir egal. Ich bin glücklich und zufrieden", erwiderte sie ihm liebevoll. „Außerdem schulde ich Euch noch die Massage", erinnerte Saori den jungen Engel daran.

Aaron lachte. "Nein, ich glaube dazu wirst du zu erschöpft sein", prophezeite er. "Außerdem hast du mir einen sehr großen Gefallen getan, dass du mit mir geflogen bist. Trotz deiner Angst."

„Lasst das meine Sorge sein, Meister", sagte Saori leise und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Zuerst werde ich baden. Damit habe ich gewartet, weil ich dachte, Ihr wolltet noch Übungen machen."

"Das waren die Übungen", gestand er mit einen schiefen Lächeln und landete sanft auf den Balkon, wo er Saori absetzte, aber noch festhielt. Er hatte Angst, dass sie sich nicht halten konnte.

Und er tat gut daran, denn sofort knickten ihre Beine unter ihr weg. Wie Wackelpudding fühlten sie sich an, sodass sich Saori nicht sicher war, ob sie es allein ins Bad schaffen würde. „Dann hat es sich wohl doch gelohnt, sich aufzuwärmen. Das hier war es definitiv wert", lächelte Saori ihn an.

Aaron hielt sie und entschied sich kurzer Hand dazu, sie hochzuheben und rein zu tragen. "Möchtest du noch ins Bad?", fragte er, da er sie dann in die Wanne tragen würde. Dort könnte sie sich ausziehen und baden.

„Ja. Das hatte ich eigentlich vor, bevor Ihr kommt", gestand sie lächelnd. Ihre Arme waren um seinen Nacken geschlungen. Dankbar, dass er sie jetzt nicht allein ließ. Aaron hatte recht behalten. Langsam kam die Erschöpfung zum Vorschein. „Obwohl ich heute viel geschwommen bin, möchte ich lieber noch baden."

"Dann bringe ich dich in die Badewanne und setzte sich dort ab. Dann kannst du dich ausziehen und baden", schlug er ihr vor. "Wenn du möchtest kann ich dir auch den Badeanzug bringen."

„Ja, dann wird er gleich mit gewaschen", entschied sie sich. Das hatte sie auch noch nicht getan. Er war zwar sauber, doch dadurch, dass sie lange in der Wärme gesessen hatten, war er sicherlich schmutzig geworden.

"Gut, dann trage ich dich jetzt erstmal ins Bad", lachte der Engel und küsste sie sanft. "Entschuldige, dass ich dich so erschöpft habe."

„Das war es wert. Ich habe es sehr genossen", murmelte Saori zwischen dem Kuss. Sie wollte es sogar sehr bald wieder machen. Deshalb steckte sie sich das Ziel, von nun an so viel wie möglich zu üben.

"Das ist eine gute Möglichkeit für dich, deine Flügel auch im Einsatz zu testen", lachte Aaron. "Aber jeden Tag können wir das nicht machen. Das hält dein Körper nicht aus."

„Eines Tages hoffe ich, dass er es kann", sagte Saori zu ihm. Nur widerwillig ließ sie Aaron los, als sie in der Badewanne saß. „Der Badeanzug liegt im Waschbecken", informierte sie den Engel. „Sobald ich ihn anhabe, könnt Ihr da bleiben."

Aaron schmunzelte und holte ihn ihr. "Nicht einmal ich bin in der Lage jeden Tag im Himmel zu tanzen", gestand er und verließ dann den Raum, dass sie sich umziehen konnte.

Dazu brauchte sie länger als gewollt. „Ihr könnt zurückkommen", rief sie ihm schließlich zu. Saori hatte es sich bereits in der Badewanne gemütlich gemacht und das Wasser eingelassen. Das Kleid, welches sie davor getragen hatte, lag nun über einen Stuhl, denn es glitzerte förmlich mit dem goldenen Staub.

Aaron kehrte ins Bad zurück und musste schmunzeln. Es war das erste Mal, dass er sie beim Baden begleiten durfte. So konnte er sich auch ihren Körper genau ansehen. Zumindest, so gut es der Badeanzug zuließ.

Viel konnte er nicht sehen. Außer den Armen und den Beinen war alles bedeckt. Das gab ihr ein Stück weit Sicherheit. „Was für eine Aufgabe hat denn nun der goldene Staub?", wollte sie wissen. Neugierig sah sie dem Engel entgegen und genoss das kalte Wasser um sie herum.

Dieser setzte sich an den Wannenrand. "Ich hatte gehofft, dass du das wieder vergisst", sagte er und lächelte schief.

„Für den Moment im Himmel ja. Aber Ihr wisst doch, dass ich neugierig bin", lachte Saori leise. Was versteckte er, wenn er es nicht sagen wollte? Ihr fiel auf, dass das Kribbeln in ihr und auf der Haut nachgelassen hatte, sobald das Wasser ihren Körper umhüllt hatte.

"Der goldene Staub wirkt erregend", gestand er leise.

„Erregend?", fragte Saori nachdenklich. Ihr Blick war an die Decke gerichtet und ihr Finger legten sich an ihre Nase. Ihr Blick wirkte nachdenklich. „So in etwa stimulierend?", wollte sie sich vergewissern. „Es hat überall gekribbelt." Wahrscheinlich kannte Saori nicht dieses erregen, was Aaron meinte.

"Es ist schwer das zu erklären. Aber dieser Art der Erregung ist etwas, was sowohl Frauen und auch Männern beim Geschlechtsverkehr hilft und es fühlt sich gut an", versuchte er zu erklären, wobei er nicht ganz so fest und sicher klang wie sonst.

Sofort wurde das Dämonenmädchen rot im Gesicht. „Das meint Ihr?", fragte sie verlegen und tonlos. Seine Worte sorgten dafür, dass in ihr ein Kribbeln aufstieg, was jedoch nicht mehr an dem Staub liegen konnte, nachdem er abgewaschen war. Wieso gab es diese Art von Staub überhaupt?

"In so geringen Dosen wie im Himmel ist er einfach nur sehr angenehm", erklärte Aaron ihr und lächelte schief.

„Es hat sich wirklich schön angefühlt. Aufregend und ... sehr angenehm. Er hat mich alles vergessen lassen", gab Saori nach kurzem überlegen zu. Das Kribbeln in ihrem Magen hingegen ließ nicht nach.

"Das freut mich sehr", sagte er erleichtert.

„Warum gibt es diese Art von Staub überhaupt?", wollte Saori von ihm wissen, während sie begann, sich zu waschen. Die Haare ließ sie aus, denn sie waren sauber, weswegen sie diese nach oben gesteckt hatte.

"Das kann ich dir nicht genau sagen", meinte Aaron. "Aber ich vermute einfach mal, dass es mir die Fortpflanzung leichter machen soll, weil ich mir damit eigentlich jede Frau willig machen kann."

„Reine Manipulation also", stellte Saori grinsend und neckend fest. „Jetzt habt Ihr schon so viele ...", schüttelte die Dämonin noch immer lächelnd den Kopf. Ihren Satz beendete sie aber nicht. „Was aber, wenn die Frau gar keine Kinder bekommen kann? Da ist das doch nutzlos, so etwas überhaupt zu tun, oder?"

"Ehrlich gesagt wäre mir das egal. Ich habe nicht vor es für diese Sachen einzusetzen, um mich fortzupflanzen. Ich nutze es fast nur, damit sich die Frauen wohl fühlen", erklärte er und wusste nicht genau, ob er ihr das mit Tabitha erzählen sollte. Er entschied sich aber dagegen, solange sie nicht fragte.

„Wie meint Ihr das, damit sich die Frauen wohlfühlen?", fragte sie neugierig. Was sollte sie sich darunter genau vorstellen?

"Du hast es doch im Himmel gespürt", bemerkte er ausweichend. "Dieses Gefühl kann man damit noch intensivieren."

Verwirrt sah sie ihn an und versuchte zu verstehen, was genau er damit meinte. So sehr sie auch versuchte, es zu verstehen, es funktionierte nicht. „Tut mir leid, ich verstehe es nicht. Macht Ihr das nur, damit die Frauen das angenehme Kribbeln fühlen? Für was soll das dann gut sein, wenn ...", begann Saori zu fragen, aber sie brach ab, weil sie nicht einmal selbst wusste, wie man so etwas formulieren sollte.

Aaron lachte leise. "Du wirst es vielleicht irgendwann selbst spüren. Was es heißt erregt zu sein. Dann können wir darüber noch einmal reden", versprach er ihr und küsste sie auf die Stirn.

Leicht lächelte die Dämonin. Den Kopf hatte sie auf dem Wannenrand abgelegt und der Blick war wieder auf die Decke gerichtet. „Dann sagt mir, was es für einen Nutzen hat, erregt zu sein, wenn man nicht bekommt, was man will. Ich meine, man möchte doch dann etwas, oder?"

Saori konnte sehr neugierig sein, wenn sie etwas nicht verstand. Auch, wenn es nicht einfache Themen und oft peinlich für sie war, überhaupt zu fragen.

"Das stimmt. Dann kann das durchaus sehr schmerzhaft und unangenehm werden", stimmte er ihr zu. Dabei musste er an Tabitha denken. "Es ist also durchaus auch eine Strafe."

„Wie ist das möglich?", wollte sie nun wissen. Wie konnte so ein schönes Gefühl eine Strafe sein? Ihre fragenden Augen trafen seine, als sie ihm einen Blick zuwarf.

"Jedes Gefühl kann irgendwann zu stark sein", sagte er sanft. "So stark, dass es die Brust zusammenschnürt und man kaum noch atmen kann. Dass die Haut so empfindlich wird, dass jeder Luftzug Blitze durch deinen Körper jagt, die nicht mehr angenehm sind."

„Hmm", überlegte Saori laut. „Das erste Gefühl kenne ich sehr gut. Die Angst schnürt mir oft genug die Brust zusammen und ich bekomme kaum noch Luft", meinte sie nachdenklich. Das andere konnte sie sich nicht wirklich vorstellen. „Jeder Luftzug tut dann weh? Das hört sich wie eine echte Strafe an. Wobei ... bestimmt weitaus angenehmer als die ... dämonischen Strafen", bemerkte das Mädchen mit den silbernen Haaren und erhob sich aus der Wanne. Es war genug für sie gewesen.

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