Vergangenheit 1
Lasst uns gemeinsam in die Vergangenheit ca. 2 Jahre vor Takaras Geburt springen. Unsere Geschichte beginnt in Sankogakure. Ein Dorf, dessen Aufenthaltsort niemand weiß, außer die Dorfbewohner selbst.
Tief atmete die Grünhaarige durch, ehe sie vorsichtig an der Tür klopfte. Nach eingehender Überlegung hatte sie beschlossen, diesen eigentlich wunderschönen Ort zu verlassen. Sie war kein schlechter Shinobi und hatte sogar den Chunin-Rang inne.
Doch irgendwie fühlte sie sich fehl am Platz, abgeschieden von der Außenwelt, was für Sankogakure ja eigentlich nicht untypisch war. Dennoch wollte sie die Welt sehen. Reisen, weitere Leute kennenlernen, die genauso normal waren wie sie. Ihre Generation war mit dem speziellen Kekkei Genkai des Dorfes gesegnet, mit Ausnahme von ihr... Sie besaß ganz normales Chakra, kein Saiton.
Das einzig Auffällige waren ihre grünen Haare und Augen, die wie das saftige Grün der Wiesen im Sommer strahlten und fast glanzvoll den Willen der Hoffnung widerspiegelten, wofür das Dorf eigentlich stand. Immerhin trat sie gleich dem amtierenden Taiyokage entgegen: Minoru Kiyoshi.
Trotz ihrer liebevollen Teammitglieder, die sie stets akzeptiert hatten, fühlte sie sich schrecklich ausgeschlossen, ohne Saiton. Und das würde sich jetzt ändern. Die Grünhaarige würde das Dorf verlassen und damit alles vergessen. Das war die Konsequenz. Aber sie wusste, dass sie die richtige Entscheidung traf.
Denn es gab noch etwas, spezieller gesagt, jemand anderem, dem sie unbedingt folgen würde.
„Herein!", die melodische Stimme der Taiyokage riss sie aus den Gedanken und veranlasste sie, in das Büro zu schreiten und ihre Anliegen vorzulegen.
„Bist du dir sicher, Nami?", fragte die weise Frau sanft nach, nachdem die Grünhaarige geendet hatte, „Wenn du es einmal getan hast, gibt es kein Zurück mehr. Wir würden dich alle vermissen."
Mit alle hatte sie nicht einmal übertrieben. Sankogakure war ein kleines Dorf, wo jeder jeden kannte und sie meist mit Harmonie zusammenlebten. Shinobi dienten allein dem Schutz des Dorfes und Spezialmissionen. Meistens hatten die Menschen aber einen normalen Job, der für das Zusammenleben beitrug. Man könne es fast als kommunistisch bezeichnen. Zudem war das Dorf eigenständig und betrieb nur äußerst wenig Handel unter streng beschlossenen Verträgen.
„Ich bin mir sicher, Minoru-sama", die Grünhaarige lächelte, „Ich werde... sie alle vermissen, aber ich möchte es tun", sie griff nach der Schleife, die ihr Stirnband um ihre Stirn zusammenhielt. Sanft löste sie diese und legte das Band letztendlich auf den Schreibtisch.
„Ich kann deine Entscheidung nicht verändern... Aber ich wünsche dir alles Gute auf deinen weiteren Weg. Wir sind kein Gefängnis und wenn du reisen möchtest, werden wir es akzeptieren", erwiderte Minoru und stand auf, wobei sie kurz in die Hände klatschte und ein Jonin sofort an ihrer Seite war. Langsam ging sie um den Tisch herum. „Alles Gute, Nami", sie lächelte genau wie die Grünhaarige, bevor sie schließlich Fingerzeichen formte und an ihre Stirn tippte.
Die Dunkelheit empfing die ehemalige Sankonin mit offenen Armen und zog sie in einen Strudel des Vergessens. Sie konnte sich an ihre Erfahrungen und ihre emotionale und physische Entwicklung erinnern, doch nicht an das, was mit Sankogakure in Verbindung stand. Nur, dass es existierte, aber nicht, wo es war, die Geheimnisse, die Jutsus in Verbindung mit dem Kekkei Genkai oder den wahren Kern des Dorfes, verborgen in einem Berg und geschützt von Katzen.
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Nachdem die Grünhaarige das Dorf nun endlich verlassen hatte, reiste sie verdeckt umher und erblickte die unterschiedlichsten Ort, um endlich dort anzukommen, was sie ihr Zuhause nennen konnte: Kaito Uzumaki.
Es war ein geborgenes Gefühl, ihn endlich in die Arme zu schließen und endlich mit ihm das Leben zu leben, welches sie schon immer erträumt hatte.
Doch die Utopie eines guten Lebens in Uzushiogakure mit dem Mann ihrer Träume wurde insbesondere für Kaito mit einem Fingerschnipsen zerbrochen:
Die Wolken zogen sich unruhig an diesem Tag zusammen und braunhaarige Jonin machte sich auf den Weg nach Hause. Sein Zuhause, welches vor einigen Monaten endlich durch die Liebe seines Lebens vervollständigt wurde.
Dennoch wirkten seine strahlend blauen Augen müde, was seinen Kollegen schon seit einigen Tagen aufgefallen war. Nami ging es in letzter Zeit überhaupt nicht gut. Sie hatte mit Übelkeit und Schwächeanfällen zu kämpfen, sowie das vermehrte nächtliche Aufwachen, was ihm selbstverständlich ebenfalls den Schlaf raubte.
Heute wollte sie zu seiner Tante, eine Iryonin gehen, die ihr hoffentlich helfen konnte. Vorerst dachte er, es wäre nur eine einfach Erkältung, aber er hatte das Gefühl, dass es von Tag zu Tag schlimmer wurde. Er machte sich riesige Sorgen.
Diese wurden für einen Moment zur Seite geschoben, als er einen erneuten Blick zum Himmel richtete. Irgendwas stimmte nicht. Es war unruhig, aber gleichzeitig ruhig. Die Straßen waren ungewöhnlich leer. Ab und zu fegte eine Böe hindurch, die den staubigen Untergrund aufwirbelte.
Misstrauisch nach links und rechts sehend, setzte Kaito seinen Weg fort. Das Gefühl, welches versteckt in der Luft lag, mochte er überhaupt nicht.
Ruckartig drehte er sich um. Ein spitzer Schrei zerriss die unruhige Ruhe. Plötzlich erfasste ihn eine Druckwelle, bevor man die nachfolgende Explosion sah. Erschrocken weitete er die Augen und zückte ein Kunai. „Ein Angriff?"
Geschickt sprang er auf ein Dach, wo er augenblicklich erstarrte. Sein Blut gefror in seinen Adern. Sein Atem stockte. Erst jetzt spürte er etwas. Und das war nicht gut.
Am Horizont erstreckte sich eine für ihn spürbare Welle von Chakra. Er schluckte. Es waren tausende. Tausende Shinobis und sie rannten auf das Dorf zu! Eine erneute Explosion ließ den Braunhaarigen zusammenzucken.
„Nami!" Ohne zu zögern, drehte er sich um und rannte durch die Straßen, wobei er gleichzeitig laut rufend versuchte, die Dorfbewohner zu warnen. Sie wurden tatsächlich angegriffen.
So schnell er konnte, kam er bei seiner Wohnung an und riss förmlich die Tür auf. Nami war im Wohnzimmer und schlief friedlich. Anscheinend hatte sie noch nichts von dem Angriff mitbekommen. Dem Braunhaarigen tat es fast leid, sie jetzt aus dem Schlaf zu reißen. Immerhin hatte sie in letzter Zeit nicht viel geschlafen.
Doch die Entscheidung wurde ihm schlagartig abgenommen, als zwei fremde Shinobis durch die Fenster brachen. Einer grinste.
Geschockt fuhr die Grünhaarige hoch, als das Fenster zersplitterte. Das Geräusch schickte einen Schauer durch ihren gesamten Körper und hallte fürchterlich nach, passend zu ihrem verstörenden Traum. „Kaito-kun?", fragte sie unsicher, während sie so schnell wie möglich aufstand.
Der Jonin stellte sich sofort mit gezücktem Kunai zwischen sie und den beiden Shinobis. „Wir werden angegriffen, schnapp schnell alles Wichtige und versiegle es. Ich kümmere mich um die beiden."
„Das glaubst aber auch nur du!", grinste einer und rannte auf den Braunhaarigen zu, der geschickt auswich und zurückschlug, während Nami im Schlafzimmer verschwand.
„Wieso greift ihr Uzushiogakure an?", knurrte Kaito und umfasste den Hals des Angreifers, während er den herannahenden mit seinen Ketten fesselte. „Ihr habt es nicht verdient zu leben. Wir werden dieses Dorf dem Erdboden gleich machen."
Damit begann ein erbitterter Kampf um das Dorf. Unglücklicherweise hatten sich zu viele Shinobis zusammengeschlossen, um die Heimat des Uzumaki-Clans zu vernichten. Zu viele, um sie zu bewältigen und den Kampf für sich zu entscheiden.
Sie verloren und die meisten starben. Harmlose Dorfbewohner. Auch die, die nichtmal dem Uzumaki-Clan angehörten.
Letztendlich mussten die meisten fliehen, als das Ende des Kampfes, der Entscheid des Kampfes qualvoll in Sicht war.
Auch Kaito und Nami, die ins Wellenreich flohen, um dort zu überleben, sich aber auch schmerzvoll bewusst zu werden, dass sie ihr geliebtes Zuhause verloren hatten.
Doch für den Braunhaarigen sollte es noch schmerzvoller werden. Einerseits freute er sich über die Nachricht, dass die Grünhaarige ein, nein sein Kind erwartete, allerdings ging es ihr immer schlechter und sie war manchmal tagelang ans Bett gefesselt.
Dennoch verlor Nami ihren Lebenswillen nicht und lächelte immer noch jeden Tag. Jedoch erkannte Kaito durch seine blauen Augen die schmerzvolle Wahrheit: Ihr Lächeln wurde schwächer. Ihr Körper wurde schwächer. Ganz zu schweigen von ihr selbst. Er sah seiner Frau beim Sterben zu.
Manchmal war er tagelang wach und dachte über eine Lösung nach. Die Mediziner des Dorfes konnten ihr nicht helfen. Aber es musste etwas geben. Zunehmend wurde er immer nervöser, während sich nicht beschreibbare Wut aufbaute. Die er letztendlich nur an Gegnern freiließ und mit Kopfgeld nun nötiges Geld verdiente, ohne Nami etwas davon zu sagen. Gleichzeitig las er sich durch etliche Bibliotheken, reiste sogar nochmal zurück in das zerstörte Uzushiogakure, um irgendwelche Informationen zu bekommen. Es musste eine Möglichkeit geben, Nami irgendwie zu heilen.
Tatsächlich stieß er eines Tages auf eine ziemlich verstaubte Schriftrolle in seinem Heimatdorf, verschüttet von Gestein und Gerümpel, mühevoll ausgegraben. Darin gab es Hinweise auf ein blaues Sharingan, was in der Lage war, zu heilen.
Innerlich schöpfte der Braunhaarige neue Hoffnung und machte sich sofort auf die Suche. Er musste seine Frau einfach retten, obwohl sie mittlerweile hochschwanger war.
In den achten Monaten, die seit dem Überfall auf Uzushiogakure vergangen waren, hatte der Uzumaki sich ziemlich verändert. Kalt blickte er jedem seiner Feinde entgegen und ermordete sie kaltblütig. Er würde über Leichen gehen, um die Grünhaarige zu retten, wofür er auch den folgend schweren Fehler begann, mit Kaede, die Mutter von Takara, eine Beziehung einzugehen, nachdem er sie als Besitzerin des blauen Sharingans identifiziert hatte. Glücklicherweise war er mit einen Blick für Kekkei Genkais geboren und konnte diese ziemlich leicht identifizieren, zumindest, wenn er schon einmal etwas davon gehört hatte.
Doch letztendlich schaffte Kaito es nicht rechtzeitig und Nami starb bei der Geburt ihrer Tochter:
Atemlos wachte der Braunhaarige auf. Er hatte furchtbar geträumt, konnte sich jedoch nicht mehr an die Details des Traumes erinnern, nur das Gefühl blieb. Es war genau das Gleiche wie bei dem Überfall. Noch heute verfolgten Bilder von den schier unendlichen Meer aus Toten seines Dorfes seine Gedanken und drohte seine penibel auferlegte Maske, die er vor Kaede zeigte, einzureißen und damit alles zu zerstören, was er sich aufgebaut hatte.
Seine blauen Augen schweiften zu der schlafenden Grünhaarigen neben sich, die nur noch aus Haut und Knochen bestand beziehungsweise ihren wunderschönen Bauch, in dem sich ihre Tochter befand. Vorsichtig strich er über diesen, fast sofort griff Nami im Schlaf nach seiner Hand und streichelte sanft über seinen Handrücken.
Seufzend legte Kaito sich zu ihr und umarmte den dünnen Körper. Leicht gab er ihr einen Kuss auf den Scheitel. „Ich bekomme das hin, Nami", flüsterte der Uzumaki und eine Träne verließ sein Auge. Sie versank in den grünen Haaren, welche er über alles liebte, „Es wird dir bald besser gehen."
Doch das Schicksal machte ihm ein Strich durch die Rechnung. Keine Sekunde später wachte die ehemalige Sankonin vor Schmerzen auf. Krämpfe.. genauer gesagt Wehen zogen sich durch ihren Bauch.
Alarmiert sprang der Braunhaarige auf und trug die schwache Grünhaarige zu der Ärztin in dem Dorf, in dem sie sich niedergelassen hatten. Trotz der Tatsache, dass sie über alles Bescheid wusste und Nami schon öfters untersucht hatte, sogar Vorbereitungen getroffen hatte, brachte die Grünhaarige ihr Ebenbild zur Welt, ohne es jemals aufwachsen zu sehen.
Dennoch lächelte sie in den letzten Sekunden ihres Lebens. „Kaito-kun", flüsterte sie schwach, „Es tut mir leid, dass ich es nicht schaffe", eine Träne verließ ihre Augen, „Ich liebe dich und Nami. Pass auf sie auf."
Zitternd stand Kaito erstarrt neben der Grünhaarigen. „Nein... nein... Nami... bitte verlass mich nicht... Ich krieg das hin", seine Unterlippe zitterte, „Ich kann-"
„Es ist alles gut", unterbrach die Sankonin ihn und lächelte, „Ich liebe dich. Und ich werde immer an deiner Seite sein und natürlich", sie strich über Namis Köpfchen, „auch für sie. Sie wird ein starkes Mädchen."
Selbst im letzten Atemzug lächelte Nami, bevor ihre Seele den Körper verließ und Kaito mit Nami zurückließ.
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Ich hoffe, ihr seid gesund und ich konnte euch mit einem neuen Kapitel den Tag etwas verbessern. Dahingehend: Frohe Ostern ^^
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