#9
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Takara Uzumaki
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Dichte Wolken bedeckten den Himmel und verhindern, dass irgendwelche Sonnenstrahlen zu uns gelangen. Es fühlte sich wie ein Déjà-Vu an, weswegen ich gedankenverloren den braunhaarigen Jungen in den Arm nahm, als er begann zu schlurzen. Konohamaru.
Kurenai brachte gerade ihren Blumenstrauß zu Asumas Grab, während wir hinter ihr standen. Nicht nur wortwörtlich sondern auch im übertragenen Sinne. Ich ließ meinen Blick schweifen. Gai weinte. Alle anderen sahen entweder zu der trauernden Schwarzhaarigen oder nach unten.
Shikamaru war gegangen. Kurz seufzte leise ich und richtete meinen Blick auf den Himmel. Vor meinen Augen erschienen seine Augen. Sie waren irgendwie emotionslos, aber gleichzeitig war da dieses Funkeln. Der Wunsch nach Rache.
Ich musste unbedingt mit ihm reden.
Nach der Beerdigung ging ich zu Neji, um ihn zu zuflüstern, dass ich kurz zu Shikamaru gehe, um mit ihm zu reden, bevor wir zu mir nach Hause gehen können.
„Was willst du ihm sagen?", fragte er und sah mich mit seinen leicht fliederfarbenen Augen an, in denen ich mich immer wieder verlieren konnte. „Mir ist klar, dass er wahrscheinlich nicht reden möchte, aber ich will ihm wenigstens sagen, dass wir für ihn da sind, falls er jemanden braucht. Da war dieses Funkeln."
„Welches Funkeln?"
„Der Wunsch nach Rache. Ich will ihm sagen, dass Rache nicht glücklich macht." Meine Gedanken schweiften zu Sasuke. „Es macht kalt. Er soll wissen, dass wir für ihn da sind."
Neji nickte und ich lief los. Shikamarus Chakra war auf einem Dach, wo ich sanft landete. Er lag einfach hier und klickte mit dem Feuerzeug, das höchstwahrscheinlich Asuma gehörte. Ich setzte mich neben ihn.
„Hey Shikamaru." Kurz hörte das Klacken auf, bevor es weiter ging. „Ich weiß, dass du wahrscheinlich gerade nicht reden willst, und dass selbst mir zuhören für dich nervig ist." Ich sah ihn an, er mich aber nicht. Stattdessen klickte er mit dem Feuerzeug weiter. Es ging auf und er zündete die Flamme an. Danach klappte es wieder zu und die Flamme verschwand. Immer wieder. „Ich werde trotzdem sagen, was ich dir sagen will. Ich weiß nicht, ob ich dir Trost spenden kann, aber ich kann für dich da sein. Und nicht nur ich sondern auch alle anderen werden immer für dich da sein, egal was passiert."
Ich richtete meinen Blick auf Konoha. „Ich wünschte, ich könne dir sagen, dass ich weiß, wie du dich fühlst. Aber was würde es bringen, zumal ich es nicht kann? Deine Augen, Shikamaru, sehen gleichzeitig ausdruckslos und voller Emotionen aus. Und eine sticht heraus." Das Klacken verstummt für einen kurzen Moment. „Der Wunsch nach Rache. Ich möchte dir sagen, dass du ... Nein, es bringt nichts, jemanden aufzuhalten, der nach Rache strebt. Letztendlich zieht man es doch durch. Aber vielleicht kann man denjenigen beistehen, sodass er nicht kalt wird. Rache macht kalt." Ein Schauer glitt über meinen Rücken. „Verliere dich bitte nicht darin." Ich stand auf und sah ihn an, aber er mich nicht. „Wir stehen immer hinter dir. Wir sind immer für dich da. Du kannst zu mir und jeden anderen immer kommen, wenn du reden willst. Wenn du schweigen willst. Oder einfach nur, wenn du jemanden in deiner Nähe haben willst, Shikamaru." Ich lächelte ihn an, ehe ich mich umdrehte. „Wir sind für dich da."
Das Klicken verstummte. Länger als zuvor. Nach einer scheinbar endlosen Minute, in der ich geduldig wartete und auf Konoha sah, begann das Klacken von neuem, was für mich das Zeichen war, ihn allein zu lassen. Damit sprang ich vom Dach und landete neben Neji, der unten gewartet hatte.
Sanft nahm er meine Hand, weswegen eine angenehme Wärme durch meinen Körper strömte, und lächelte mich beruhigend an, was ich erwiderte, ehe wir durch die Gasen Konohas gingen, auf den Weg zu meiner Wohnung. Ich hatte seit Tagen nichts mehr gegessen, lediglich einen Pirsich heute Morgen.
Ich riss mich nicht gerne aus der Meditation, um menschlichen Bedürfnissen nachzugehen. Dafür war ich zu sehr konzentriert. Aber meinem Körper machte das nichts aus, bis er schließlich nach Essen durstete.
Also lud ich Neji einfach mit ein, als einen Grund. Der andere Grund war die Tatsache, dass ich nicht allein sein wollte. Der Tod war schon wieder so nah, sodass ich irgendjemanden in meiner Nähe brauchte. Nein, es war nicht irgendjemand, es war Neji. Er beruhigte mich trotz des Herzrasens, wenn er mir näher kam, und das Kribbeln, wenn er mich berührte. Ich wollte einfach den Jungen, den ich liebte, in meiner Nähe haben. Ich wollte ihn in Sicherheit wissen. Wissen, dass es ihm gut ging.
Schließlich standen wir schweigend in der Küche. Ich schnitt das Gemüse, indes kochte er Wasser für den Reis. Lediglich das Ticken der Uhr, das kochende Wasser und das Aufkommen des Messers auf dem Brettchen war zu hören. Bis ich letztendlich diese Stille zwischen uns unterbrach: „Es fühlt sich so leer und traurig an." Mein Blick lag weiterhin auf dem Gemüse. Jedoch spürte ich, wie Neji mich kurz ansah. „Erdrückend."
Stumm nickte ich. „Bei dem Tod meiner Oma hatte ich nur kurz Zeit darüber nachzudenken. Sofort war Nami da. Danach kam Danzou mit seinem Angebot und schließlich diese Mission."
Kurz musterte er mich von der Seite, ehe er mich in eine Umarmung zog und mir einen Kuss auf den Scheitel gab. Indessen schlang ich die Arme um ihn und sein angenehmer Geruch benebelte mich. „Der Tod fühlt sich so nah an, so kalt. Er ist immer da. Er nimmt uns Menschen weg. Einfach so. Menschen, die wir lieben. Die wir nicht verlieren wollen. Es geht so schnell." Neji bettete sein Kinn auf meinen Kopf und strich mir beruhigend über den Rücken. Dabei war er still und hörte mir einfach zu. „Ich saß derweile einfach auf der Wiese. Ich hatte mehrere Tage lang meditiert, um zu trainieren. Um stärker zu werden. Ich habe nichts mitbekommen. Was ist, wenn ich nicht mitbekomme, wenn dir oder jemand anderem, der mir sehr wichtig ist, etwas passiert." Ich löste mich, um ihn in die Augen zu sehen, die aufmerksam mein Gesicht musterten. Jeden Zentimeter.
Dann lächelte Neji. Es war so sanft und beruhigend. „Takara", er gab mir einen Kuss auf die Stirn, ehe er mich wieder ansah und mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, „Wir werden immer zusammenbleiben. Ich werde immer bei dir sein." Er nahm meine Hand in seine und verschränkte seine Finger mit seinen. Sofort begann mein Bauch zu kribbeln. „Sicherlich ist ein Tod schwer und man fühlt sich kraftlos, aber ich versichere dir, wir werden es gemeinsam überstehen. Gemeinsam werden wir stärker. Wir werden für die leben, die ihr Leben für uns gelassen haben. Sie würden nicht wollen, dass wir uns niedergeschlagen fühlen. Sie sind immer noch bei uns. In unserem Herzen."
„Danke, Neji. Ich werde immer bei dir sein. Ich werde immer für dich da sein. Wir werden immer zusammen sein. Gemeinsam. Versprochen." Ich lächelte, während sich seine Hand an mein Kinn legte und mich schließlich in einen sanften Kuss zog. Sofort verbanden sich unsere Lippen und meine Augen schlossen sich. Ein wohliges Gefühl breitete sich in jeder Zelle meines Körpers aus. Es vertrieb alle Gedanken. Genauso sanft erwiderte ich den Kuss und zog ihn noch näher zu mir. Gefühlvoll bewegten sich seine Lippen auf meinen. Die Welt um uns herum tauchte in eine Wärme, die sich nicht beschreiben ließ. Sie war da und versprach Sicherheit und Geborgenheit. Sie hüllte uns ein, verband uns.
Neji löste sich und lächelte mich an, was ich erwiderte. Plötzlich knurrte mein Magen und ich sah mit geröteten Wangen schnell weg. Neji lachte. Es erfüllte den gesamten Raum und ich hatte das Gefühl, es würde wieder Leben hereinkommen. Die Welt schien von seiner Trauer wegzukommen, weswegen ich ihn schief anlächelte.
„Anscheinend sollte ich das Essen endlich mal kochen", meinte ich und drehte mich zu dem Herd. „Nicht, dass du mir noch verhungerst.", flüsterte er mir ins Ohr, als er mich kurz von hinten umarmte. Sein warmer Atem streifte mein Ohr und hinterließ eine angenehme Gänsehaut. Schließlich half er mir bei dem Curry.
Es machte sehr viel Spaß mit ihm zu kochen und ich genoss in jeder Minute seine Nähe, die Geborgenheit und Sicherheit ausstrahlte. Letztendlich verbrachten wir nach dem Essen noch den Nachmittag zusammen und er erzählte mir, indessen wir auf der Couch saßen, was er so gemacht hatte, während ich weg war. Dabei lachte ich wegen Lee und Guy und ihre Trainingsaktionen, die mir Neji berichtete.
Die darauffolgenden Tage war ich wieder bei Narutos Training dabei. Danach verbrachte ich den Nachmittag mit Neji. Und zwischenzeitlich hatte ich einen neuen Job angenommen: Postbote. Die drei in meinem Unterbewusstsein fanden das sehr lustig und zogen mich damit auf, wenn ich mal wieder eine wichtige Schriftrolle ausliefern musste. Tsunade hatte nämlich sehr Gefallen an meiner Schnelligkeit gefunden und ich durfte jegliche Art von relevanten Schriftstücken ausliefern, sodass ich mittlerweile überall im Land irgendwo alle paar Kilometer eine Markierung hatte, was zugegeben ziemlich praktisch sein wird.
Beim Training konzentrierte ich mich auf etwas Ninjutsu, indem ich kurz auf dem Fukuro no Yama mir eine Schriftrolle holte, die ein Fuuton basierendes Jutsu beinhaltete. Es hieß Ea no Seiheki* und schaffte mithilfe von Windchakra eine kleine Kugel, die im Kampf allerdings nicht half, da sie sich bei den Kontakt mit einem anderen Körper auflöste. Ich hoffte, dass ich dadurch den Kontakt zur Energie in der Luft besser hinbekam. Sicherlich werde ich noch meditieren müssen, aber es sollte ein Anfang sein.
Kakashi hatte die Schriftrolle skeptisch betrachtet und mich gefragt, was ich da machte. Er hatte keinen Vertrag mit den Eulen, somit war sie für ihn und alle anderen weiß und ohne Inhalt, was ich meinen Sensei erstmal erklären musste.
Heute versuchte ich es wieder und konnte die Kugel endlich mit meinen Sharingan sehen. Sonst war sie unsichtbar und war im Kampf kaum brauchbar.
Jedoch war Kakashi heute nicht anwesend, was mich sehr wunderte, weswegen ich Yamato darauf ansprach.
„Er ist auf einer Rachemission."
Meine Augen weiteten sich leicht. „Welche Mission?"
„Team 10 wollte Rache nehmen und sie haben von Tsunade aus Kakashi mitgenommen."
„Shikamaru... Also bekommt er doch seine Rache.", murmelte ich und nickte dann. Innerlich hoffte ich, dass es ihnen gut geht. „Wir folgen, wenn Naruto sein Jutsu perfektioniert hat.", erklärte Yamato und mein Blick schweifte sofort zu den Blondhaarigen, der eifrig trainierte.
„Dann werde ich das auch mal machen." Ich ging etwas zurück, schloss meine Augen, um das Sharingan zu aktivieren, und öffnete sie wieder. Dann wollen wir mal. Meine Finger formten die nötigen Fingerzeichen. Indessen atmete ich tief ein und aus. Schließlich streckte ich die Hand aus. Mein Fuutonchakra versuchte die Luft zu umschlingen und sie zu formen, beziehungsweise in diesem Zusammenhang Energie zu finden sowie zu bündeln. Angestrengt starrte ich auf meine Hand, erweiterte meine Wahrnehmung und atmete tief ein und aus. Langsam spürte ich die Energie ganz schwach, woraufhin ich meine Konzentration darauf legte.
Es war eine kleine Kugel mit gerade mal zwei Zentimeter Durchmesser. Leider wurde ich von Naruto, der an meinen Schulter rüttelte, aus meiner Konzentration gerissen. Die Energie verlor sich.
„Takara-chan!!! Ich habe es geschafft!", der Blondhaarige grinste mich stolz an und schon war die Sache mit den Konzentrationsabbruch vergessen. Ich erwiderte das Grinsen. „Du musst es dir unbedingt ansehen." Er ließ drei Schattendoppelgänger erscheinen. Doch bevor er das Jutsu ausführen konnte, wurde er von Yamato unterbrochen: „Naruto, du kannst es ihr gleich zeigen. Wir müssen die anderen unterstützen."
Augenblicklich zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Die Rache.
„Ich teleportiere uns.", meinte ich, als ich bemerkte, dass Kakashi ein Kunai von mir dabei hat.
„Wartet! Wir kommen mit!", rief plötzlich eine gewisse Pinkhaarige mit Sai und kam über die Lichtung zu uns. „Na dann." Ich streckte meine Hand aus und Naruto, Yamato, Sai sowie Sakura legten ihre auf meine, sodass wir keinen Augenblick später neben Kakashi standen.
Sofort reagierten Taichoo und Naruto und ließen ein Gemisch aus Wasser und dem Rasenshuriken entstehen, damit wir nicht im nächsten Moment geröstet wurden. Dadurch entstand sowas wie Nebel. Schlagartig aktivierte ich Sharingan und Blitzrüstung, sodass mein Körper blitzschnell durch diesen drang und meine Augen den Gegner ausmachten. Es war Kakuzu von Akatsuki. Er sah ziemlich... interessant aus. Ohne dass er es bemerkt, setzte ich eine Markierung und stand wieder neben Kakashi. Der Nebel verzog sich.
„Alles klar.", meinte ich und Sensei nickte. Er hatte mich verstanden.
„Naruto alles okay?", fragte Choji und musterte den Blondhaarigen. Er hatte durch das Training ein paar Kratzer. Ohne darauf einzugehen, fragte ich: „Wo ist Shikamaru?"
„Er ist mit den anderen Akatsukimitglied weg gegangen. Er braucht dringend Unterstützung. Einen Iryonin und einen Distanzkämpfer. Sai. Sakura." Schnell formte Kakashi Fingerzeichen und ließ Pakkun erscheinen, damit sie ihn fanden.
„Ich knöpfe ihn mir vor." Narutos ozeanblaue Augen fixierten Kakuzu und unser Sensei erklärte daraufhin unseren Gegner. Der Grauhaarige sah ziemlich geschafft aus. Es musste ein harter Kampf gewesen sein.
Nachdem meine Hand kurz Narutos Schulter berührt hatte, richtete sich mein Blick fragend auf Naruto, welcher kaum merklich nickte. Sofort ließ ich zwei Kagebunshin erscheinen und lief los. Kakuzus Augen weiteten sich überrascht, während Ino aufgeregt „Nicht!" schrie. Jedoch lief ich unbeirrt ohne Chakura Moodo weiter. Unser Gegner griff mich mit seinen Fäden, die sich nach Recherche als Joingu herausstellten, und zerlegte meine Kage Bunshin. Diesen Moment nutzte ich, um mich hinter ihn zu teleportieren, um ihn einen Sen-Chakra verstärkten Tritt in den Nacken zu geben.
Seine Joingu umschlangen jedoch mein Bein, doch in dem Moment stand ich schon wieder neben Naruto. „Schnell", flüsterte Ino kaum hörbar, während mein bester Freund mir zunickte und drei Schattendoppelgänger erstellte, um das Rasenshuriken zu erschaffen.
Mit meinen Angriff gab ich ihm die Angriffsstruktur unseres Feindes vor und suggerierte ihm, dass ich seine Rückendeckung bin. Die er bei dem nächsten Angriff dringend brauchte, da er von Kakuzus Fäden umschlungen wurde. Keine Sekunde später stand Naruto aber wieder bei uns.
„Wie?", fragte Choji verwirrt. „Teleportation", antwortete ich schlicht. Mein Blick richtete sich wieder auf Naruto und ich traf seinen. Er nickte. „Ich werde es nochmal versuchen."
„Wir kämpfen zusammen!", beschloss Choji und wollte schon etwas vor, wurde jedoch von Yamato aufgehalten. „Kakashi, sie meinten beim Training, dass ich der einzige bin, der den 4. Hokagen übertreffen kann. Ich muss das allein machen, damit ich mich weiterentwickele. Ich muss diesen Weg allein gehen."
„Hai. Aber keine Sorge, wir stehen hier und sind deine Rückendeckung.", ich lächelte. Du wirst das schon schaffen, Naruto.
Durch Schattendoppelgänger lenkte er Kakuzu ab, ehe er einen Angriff von hinten startete. Ich stand bereit, um ihn vor Gefahren zu schützen. Ruckartig wurde Energie frei und schleuderte das Akatsukimitglied nach hinten.
Wie erstarrt stand ich da, als sich die Luft zirkulierend um den Mann drehte und er mit hunderten von Fuutonnadeln durchstochen wurde. Doch das atemberaubendste Gefühl war die Energie, die mir entgegenkam. Jede einzelne Faser meines Körpers spürte sie und ich atmete. Meine Konzentration lag einzig und allein auf dieser Energie der Luft. Ich versuchte, sie mit Sen-Chakra zu spüren und eine Verbindung herzustellen. Sie fühlte sich unglaublich und machtvoll an.
Dieses Gefühl von der Energie auf der Haut prägte sich tief in meine Wahrnehmung auf. Ich lächelte.
Doch dieser Moment war abrupt vorbei und mein Gesichtsausdruck wurde ernst. Mein Sharingan ließ mich reagieren. Mein Körper fing Kakashi auf und teleportierte mich mitsamt ihn zu Ino.
„Ino, leiste Ersthilfe. Verbrennungen ersten und zweiten Grades im Bauchbereich. Choji hilf Naruto auf und alles was ihr macht, lasst euch nicht von ihr berühren." Denn da war sie. Neben den leblosen Körper. Ihre grünen Haare wehten im Wind und wurden von Flammen umspielt.
Automatisch entsiegelte ich mein Katana und begab mich in Kampfhaltung neben Yamato, der mich verwirrt musterte, aber es dann verstand. „Es ist das Pairokineshisu no Jutsu*^2", erklärte ich schnell und fixierte sie mit meinem Blick. Doch entgegen meiner Erwartungen bewegte sie sich nicht. Die Grünhaarige blieb starr stehen und blickte auf die Leiche herab.
Plötzlich wurden die Flammen um ihren Körper mehr. Sie zirkulierten um ihn, schienen sie selbst aber nicht zu verbrennen. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
War sie... war sie etwa...
„Halt deinen Mund, Takara." Ihre Stimme bebte und hatte eine geeignete Lautstärke, sodass es jeder hören konnte. Abrupt drehte sie sich um und ihre grünen Augen funkelten. Yamato spannte sich an. „Am liebsten würde ich euch alle jetzt dafür umbringen." Ihr Mund verzog sich zu einem kurzzeitigen Grinsen.
Ihr Lachen erfüllte den Platz. „Ihr seid so erbärmlich." Wir beide reagierten gleichzeitig und ihr Kunai traf mein Schwert in der Mitte unter einem fast ohrenbetäubenden Klirren. Unsere Blicke trafen sich. In ihren grünen Augen funkelte etwas, was sie nicht verbergen konnte. Schmerz. Automatisch tat sie mir Leid. Wir hatten einen Menschen aus ihren Leben gerissen.
„Sieh mich nicht so an, Takara", zischte sie und wollte mir in den Bauch treten, doch ich wich aus und startete einen Gegenangriff, wodurch sie leicht zurückwich.
Sie machte ein Fingerzeichen. Sofort reagierte ich und führte ein Jutsu aus, ehe ich ihre weiteren Fingerzeichen kopierte. Gleichzeitig schlugen wir auf den Boden, ehe wir hochsprangen. Unsere Bewegungen ähnelten einander, man konnte fast sagen, sie ergänzten sich. In der Luft führten wir abwechselnd Schläge und Tritte beziehungsweise ich noch Schwerthiebe aus, die niemals den jeweils anderen trafen. Unsere Rüstungen wehrten alles ab und umgaben uns.
Als ich auf dem entsiegelten Wasser aufkam, hockte ich mich kurz hin, ehe ich mich aufrichtete und sagte: „Wir müssen nicht kämpfen, Nami."
„Du bist so naiv, Takara. Hast du endlich das Mangekyou Sharingan? Nein, wie schade." Während sie redete, versuchte ich, mein Minichidori an meinen Finger ins Wasser zu tauchen, sodass sie einen leichten Stromschlag bekam, damit sie ins Wanken geraten konnte. Doch nichts passierte. Nami lachte und ich musste etwas schief grinsen.
„Ich wusste ja nicht, dass du auch dieses Wasser benutzt.", meinte ich und holte aus meiner Kunaitasche eine kleine Phiole. „Okay genug. Wehe, du lässt es fallen!" Ihr Blick wurde wieder ernst, was ich ihr gleichtat.
„Wir müssen nicht kämpfen, Nami. Wir können es auch anders klären." Ich hielt die kleine Glasflasche über das Wasser. „Du bist naiv und gutgläubig, wenn du denkst, wir können alles mit Reden klären. Es gibt Dinge, die du nicht im Entferntesten verstehst, Takara Uzumaki." Ich blieb ruhig, obwohl sie mich beim falschen Clannamen nannte. Jedoch bemerkte ich klar und deutlich, wie Yamato, der mit den anderen und einen Blitzdoppelgänger von mir auf den Felsen stand, wo ich sie hingebracht hatte, scharf Luft einzog.
Woher wusste sie das? Es sind doch lediglich 4%. Wie kann sie so viel über mich wissen? Werde ich von ihr beobachtet? Aber ich merke doch, wenn sie in meiner Nähe wäre. Oder ist sie ein Sensorninja?
„Mag sein, aber deine Augen...", sagte ich ruhig, obwohl meine Gedanken rasten.
„Halt deinen Mund. Ich hätte dich schon längst umgebracht, wenn ich dich nicht für etwas brauche."
„Für was bitte schön?", fragte ich und knirschte mit den Zähnen. Es war offensichtlich, dass sie mein Mangekyou Sharingan, was ich nicht habe, braucht. Aber für was? Was war ihr Ziel?
„Das wirst du schon irgendwann erfahren", auf ihren Lippen lag ein irres Grinsen, welches fast sadistisch aussah, aber dennoch Überlegenheit und Selbstbewusstsein ausstrahlte, „Und dann werde ich das bekommen, was ich verdiene."
Plötzlich schrie Ino spitz auf und mein Kopf fuhr ruckartig zu ihr. Hinter ihr stand eine Doppelgänger Nami und hielt ein Kunai an ihre Kehle. Jedoch stand dahinter mein Blitzdoppelgänger und hielt ein Hiraishinkunai an ihre.
„Ihr nahmt mir zwei Leben. Dann ist es doch nur fair, wenn ich euch mindestens eins nehme." Meine Zähne knirschten und meine Hand umfasste die kleine Glasflasche stärker. „Lass sie daraus! Sie hat mit unseren Konflikt, oder wie du es nennst, Familienangelegenheit, nichts zu tun!"
Meine Hand zerquetschte die Phiole und das weiße Kochsalz löste sich in dem Wasser auf. Es passierte alles gleichzeitig. Unsere Schattendoppelgänger lösten sich auf. Mein Katana versiegelte sich. Unsere Hände formten Fingerzeichen und schlugen schließlich auf den Boden. Das Wasser verschwand.
„Jetzt darf ich es wieder destillieren.", nur ihre Lippen bewegten sich, doch ich las es mit dem Sharingan. Sie grinste. Diesmal trafen unsere Kunais klirrend aufeinander. „Weißt du, dass du witzig bist, Takara Uzumaki? Du bist zwar recht schlau aber gleichzeitig unendlich dumm", sie flüsterte, indessen starten wir uns in die Augen, „Er hat gelogen." Was? Wer hat gelogen? Verwirrung legte sich in deinen Blick. „Du solltest mal deine Akte in Konoha genauer ansehen." Damit löste sie sich in Flammen auf und ließ mich mit einem Gefühl zurück. Der kleine Kampf fühlte sich wie nichts an. Wie eine Übung vor dem richtigen. Er bündelte die Fragen, die ich mir schon die gesamte Zeit stellte:
Nami, was weißt du eigentlich alles über mich und warum? Wer bist du? Was ist dein Ziel? Und warum willst du das Mangekyou Sharingan?
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*Ea no Seiheki: blaue Kugel der Luft
*^2Pairokineshisu no Jutsu: Der Jutsu der Pyrokinese
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