#1
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Fuuinjutsu: Sen-Kyuushuu
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Meine Beine baumelten langsam hin und her, während mein Blick durch das Zimmer schweifte. In dem angrenzenden Bad hörte man das Wasser sanft rauschen, was verriet, dass jemand gerade duschte. Ich saß gelangweilt auf dem Schreibtisch und wartete. Die Tür quietschte leicht, als sie endlich aufgeschoben wurde.
„Takara? Was machst du denn hier?" Sasuke trat aus dem Bad und hatte lediglich ein weißes Handtuch um seine Hüften. Langsam drehte er sich weg und ging zu dem Schrank, um sich ein Sachen rauszusuchen, wobei er eigentlich immer das Gleiche trug.
Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, während sich mein Blick an die Decke richtete. „Ich wollte dir nur sagen, dass bald wieder nach Konoha zurückkehren werden." Meine Trainingsreise dauerte mittlerweile schon zweieinhalb Jahre.
Erst verbrachte ich die Hälfte der Zeit auf dem Fukuro no Yama, um mich ausreichend zu trainieren. Ich hatte deutlich an Stärke gewonnen und konnte meine Chakura Moodo perfekt benutzen.
Die restliche Zeit reiste ich durch das Shinobireich, um erstens mich besser außerhalb des Feuerreiches auszukennen und zweitens mehr Informationen über Akatsuki herauszufinden. Leider war ich nicht mehr auf Nami getroffen, um sie wegen der Familienangelegenheit anzusprechen. Jedoch besuchte ich meine Mutter und meine Oma wieder, was mir sehr gut tat. Allerdings verhielt sich letztere etwas komisch.
„Du wirst doch nicht sagen, wo ich bin. Du weißt, dass ich zu Orochimaru gegangen bin, um mehr Stärke zu erlangen, damit ich endlich Itachi Uchiha töten kann." Seine Stimme war eisig im letzten Teil. Ich hasste es abgrundtief, ihn so zu sehen. So kalt.
Ich bin trotzdem immer für dich da, Sasuke-nii. Du bist eine der wichtigsten Personen in meinen Leben und ich werde hinter dir stehen.
„Ich werde nichts verraten. Das weißt du." Langsam stand ich auf. „Und du, lass dich nicht von Orochimaru überwältigen. Ich habe keine Lust, dass er deinen Körper bekommt. Und sollte er es nur ansatzweise versucht", ich ballte meine Hand zur Faust und sah ihn ernst an, „ruf mich und er kann etwas erleben." Ein Grinsen lag auf seinen Lippen und er musste sogar leicht lachen.
„Mach ich. Mach dir keine Sorgen." Ich umarmte ihn noch kurz, ehe ich sein Grinsen erwiderte und mich wegteleportierte. Ich war die ganze Zeit mit Sasuke in Kontakt geblieben und hatte ihn manchmal besucht. Orochimaru wusste das und ließ es zu. Natürlich war mir sein leicht gieriger Blick nicht entgangen, den ich immer mit einem tödlichen erwiderte.
Nun sprang ich von Ast zu Ast auf den Weg Richtung Kumogakure, da dort angeblich ein Krimineller gesichtet wurde, der im Bingobuch von den ANBUs stand, welches ich mir ‚geliehen' habe.
Du hast es einen ANBU im Kampf abgenommen und stehst selbst dort drin, entgegnete Kasumi belustigt, woraufhin ich grinsend die Augen verdrehte. Ich wollte doch nur wissen, was ich abliefern musste, wenn ich schon mal durchs Land reise. Außerdem stehe ich ganz hinten auf der Seite für Sonstiges.
Die Verbrecher, welche in dem Buch verzeichnet waren, bekämpfte ich manchmal und lieferte sie dann vor Konoha ab. Dabei fühlte ich mich, zugegeben, manchmal wie die Müllabfuhr. Sie waren so schwach, dass ich mich fragte, wie sie den ANBUs entwischen konnte.
Mein Kopf schüttelte sich. Alles muss man selber machen. Aber Konoha wusste davon nichts.
Während der Trainingsreise brauchte ich ein neues Outfit, um nicht allzu aufzufallen. Kakashi wäre stolz, wenn er hört, dass ich wie er eine Gesichtsmaske trage, die meine Identität schützt. Dachte ich schmunzelnd. Sie war ehrlich gesagt, ziemlich praktisch, und half mir, meine Emotionen zu verdecken.
Auf einmal zischte Shukaku auf. Alles okay?
>>Ja. Ist ja nicht so, dass ich gerade von Akatsuki extrahiert werde.<< Plötzlich stolperte ich und fiel von dem Baum. „WAS?!", schrie ich und versuchte mich im Flug zu drehen, damit ich sanft auf meinen Füßen aufkomme. DU WIRST WAS?! WIESO SAGST DU NICHTS?!
>>Jetzt schrei doch nicht so! Und beruhige dich.<< Ohne zu zögern setzte ich mich auf einen Baum und wechselte in mein Unterbewusstsein, wo ich vor Shukaku stand. Hinter mir waren die anderen zwei, die nichts dazu zu sagen schienen. „Du wirst von Akatsuki extrahiert. Und du sagst mir, ich soll ruhig bleiben?!" Geschockt sah ich ihn an.
>>Ich dachte, wir kriegen das hin, es abzuwehren. Hat halt nicht geklappt. Sie haben Gaara verschleppt und fangen gerade mit der Extraktion<<, meinte Shukaku und sah mich ernst an. „Wie kannst du so ruhig bleiben?! Man. Nein..." Meine Augen weiteten sich. „Dann wird Gaara..."
>>Ja. Und ich kann dann nicht mehr mit dir reden oder eine Sandburg bauen.<< Kurz funkelte etwas Trauer in seinen Augen auf.
„Nein... Das darf nicht wahr sein. Gaara wird sterben und ich kann nicht mehr mit dir reden... Wieso hast du nichts gesagt?" Kurz tätschelte er über meinen Kopf. >>Du solltest dir keine Sorgen machen. Aber vielleicht kannst du Gaara retten, selbst wenn ich nicht mehr da bin.<<
„Wie kann ich ihn retten? Ich habe keine Ahnung." Meine Augen wurden glasig, während Kasumi eine Tatze beruhigend auf meine Schulter legt.
>>Du könntest etwas Chakra von mir absorbieren, bevor es diese komische Holzstatur tut. Und es dann Gaara wiedergeben<<, schlug er vor und ich sah auf. „Aber das... ich habe das noch nie gemacht. Dieses Jutsu habe ich noch nie angewendet. Natürlich besteht dadurch die Möglichkeit, aber soweit bin ich noch nicht. Ich bräuchte mindestens ein Tag, um eine Verbindung aufzubauen. Zudem ein Ort voll Stille." Kurz fuhr ich mir durch die Haare. „Es ist die einzige Möglichkeit. Ich muss es versuchen."
Takara, das ist zu gefährlich. Du kannst das Chakra noch nicht so gut kontrollieren und dein Jutsu hast du nur mal kurz ausprobiert. Was ist, wenn du dich verletzt, oder stirbst. Ich drehte mich um. „Ja. Das ist möglich, aber wenn ich es nicht mache, wird Gaara sterben." Ich spürte, wie sich langsam Tränen anbahnten, aber ich musste sie ignorieren.
Schnell öffneten sich meine Augen und ich war wieder bei Bewusstsein. Wo könnte ich ungestört meditieren?
Ich habe immer noch Bedenken, Takara... . Ich muss es versuchen. Sonst wird Gaara sterben.
>>Danke, Takara.<<, flüsterte Shukaku sehr leise, aber ich hörte es dennoch, weswegen ich unter der Maske lächelte. Kein Problem, Shukaku. >>Ich muss noch hinzufügen, dass du dich beeilen musst. Ich denke, du wirst keine Zeit habe, dorthin zu laufen, obwohl du schnell bist.<< Ich nickte. Ich weiß.
Ich war in der Nähe von einem Berg, weswegen ich mich von dem Ast abstieß und meinen Weg änderte. Am besten war ein verlassenes Plätzchen, wo nicht so viele vorbeikamen, da man für diese Meditation mindestens ein Tag stillsitzen musste. Auf dem Berg war ein dichter Nadelwald, wo ich einen geeigneten Ast fand, wo ich mich beruhigt niederließ. Zusätzlich tauchte noch ein Schattendoppelgänger auf, der durch die Gegend streifen sollte, damit ich nicht plötzlich von Fremden angegriffen wurde.
Im Schneidersitz legten sich meine Finger ineinander und meine blauen Augen schlossen sich. Meine Konzentration lag auf dem Chakra um mich herum, was selbst in sehr kleinen Mengen durch jedes Lebewesen floss. Mein Atem passte sich den einziehenden Chakrafluss an und langsam bekam ich ein Gefühl für das naturelle Chakra.
Es dauerte alles sehr lange, da ich noch nicht geübt darin war, es zu spüren, aufzunehmen und mich damit zu verbinden. Mein Zeitgefühl verließ mich immer während meiner Meditation, sodass ich meist nicht wusste, wie lange es genau dauerte.
Die drei in meinem Unterbewusstsein waren still, was wirklich sehr hilfreich war.
Mittlerweile war ich eins mit der Natur und dessen Chakra, weswegen mit jedem Atemzug Sen-Chakra einströmte und wieder hinaus. Somit konnte ich anfangen, meine Chakrawahrnehmung zu erweitern und auf eine extreme Distanz zu gehen. Dabei folgte ich Shukakus Spur, die dafür sehr wichtig war.
Mein Kopf fing langsam an zu Schmerzen, als ich Gaara erreichte. Sie wurde mit der Zeit unerträglich, jedoch durfte ich nicht darauf reagieren sondern nur ignorieren, da jetzt der wirkliche Kampf begann: Genug Chakra von Gaara beziehungsweise Shukaku absorbieren und in mir versiegeln, bevor ich ohnmächtig wurde oder ich die Meditation abbrechen musste, weil das Sen-Chakra zu stark wurde.
In den Raum, wo Gaara sich befand, waren zwei Personen physisch da und von acht konnte man lediglich eine feine Chakraaura spüren. Sie werden mich höchstwahrscheinlich bemerken, doch das war mir ziemlich egal.
Shukaku bemerkte mich natürlich und streckte sich leicht zu mir, sodass ich sein Chakra anfassen konnte. In dem Moment vergrößerte sich der sowieso schon unerträgliche Schmerz in meinen Kopf, den ich zu ignorieren versuchte. Gaara war wichtiger. Langsam taste ich mich zu Shukakus Chakra und zog daran, um es schließlich langsam in mir zu versiegeln.
Während meiner Trainingsreise hatte ich mich etwas mit den Fuuinjutsus der Uzumaki auseinander gesetzt und mein eigenes erfunden: Fuuinjutsu: Sen-Kyuushuu. Jedoch hatte ich es nur auf kurze Distanz und für wenig Zeit versucht.
Langsam bekam ich immer mehr von Shukakus Chakra und mein Körper fing an zu zitternd. Mein Bewusstsein wurde auch immer schwächer, doch ich ignorierte es und versuchte, Sen-Chakra zu absorbieren, damit es mir besser ging, was leider nur geringfügig half.
Nur noch ein bisschen. Dann habe ich genug. Der Doppelgänger löste sich auf, da ich nicht die Konzentration hatte, ihn zu halten. Mein Atem verschnellerte sich automatisch und mein Körper begann leicht zu zucken. Noch ein bisschen.
Takara, hör auf! Du bringst dich noch um! Ich habs gleich. Mein Kopf dröhnte und in meinen Ohren begann es unangenehm zu rauschen.
>>Takara, das reicht. Du brauchst nicht mehr.<< Angestrengt schnappte ich nach Luft und brach den Kontakt. Danach schloss ich das Siegel. Doch mein Körper gab nach und ehe ich die Augen öffnen konnte, sank ich in tiefe Dunkelheit, während es sich anfühlte, als würde mein Körper schweben.
Takara! Kasumis Stimme ließ mich hochschrecken. Sofort zog sich ein starker Schmerz durch meinen Kopf. Ich zischte sofort auf.
„Hier ist jemand. Ich glaube, das ist die, die wir suchen!"
Ich atmete beruhigt ein und aus, während meine grünlich schimmernden Fingerspitzen meine Schläfen massieren.
>>Arigatou, Takara. Du hast es geschafft<<, sagte Shukaku und man konnte ein Lächeln heraushören. Wie lange war ich weg?
Du hast einen Tag meditiert und warst dann eineinhalb Tage bewusstlos. Deine Chakrareserven haben sich regeneriert.
Langsam zog ich mich an einen Baum hoch. Ich habe es geschafft. Wie weit ist die Extraktion, Shukaku? Bevor er antworten konnte, drang eine unbekannte Stimme an mein Ohr.
„Wen haben wir denn da? Unsere gesuchte Person." Es war eine weibliche Stimme und erst jetzt bemerkte ich die drei Chakraquellen, die zwei Meter vor mir standen, weswegen ich langsam meinen Blick hob. Es waren zwei Mädchen und ein Junge in meinem Alter, die laut ihren Stirnbändern aus Kumogakure stammen. Sie suchen mich?
Sie sahen mich alle ernst an und ich stellte mich aufrecht hin, wobei ich mich leicht streckte. „Gesuchte?" Eine meiner Augenbrauen hob sich misstrauisch und meine Augen fixierten sie, während ich Shukaku fragte, wie weit Akatsuki ist.
>>Die Extraktion ist bald abgeschlossen. Du solltest dich beeilen.<< Kurz seufzte ich, behielt aber den Blick bei. „Ihr müsst mich verwechseln. Ich habe leider keine Zeit zu plaudern, da ich noch wohin muss." Die Blondhaarige verschränkte die Arme.
„Du gehst nirgendwo hin, Blauer Blitz. Wir haben den Tipp bekommen, dass du dich in der Nähe unseres Dorfes aufhältst. Also nehmen wir dich jetzt fest. Festnehmen?
Plötzlich griff mich die Rothaarige mit einem Kunai an, dass ich mit einem Hiraishinkunai abblockte. „Ganz ruhig." Meine andere Hand schoss ein Shuriken an einen Ast, wo ich mich schließlich hin teleportierte. Mit konzentrierten Chakra hing mein Körper kopfüber und meine Augen musterten die drei. „Es tut mir Leid. Aber ich habe noch viel zu tun. Ich muss von jemanden das Leben retten und lasse mich jetzt nicht von euch aufhalten. Auf Wiedersehen." Mit den Worten sammelte ich Chakra für meine Blitzrüstung und rannte schließlich weg. Natürlich wollten sie mir folgen, doch ich schoss Hiraishinshuriken, um schneller voran zu kommen. Schließlich hängte ich sie ab.
So .. es dauert bestimmt bis ich bei Gaara ankomme. Ich muss von Kumogakure bis zur Grenze Feuer-Wind-Reich laufen. Ich habe die letzten Jahre meine Ausdauer auf das extremste trainiert und konnte somit weite Strecken mit Chakura Moodo zurücklegen, ohne groß Chakra zu verbrauchen.
Die Landschaft rauschte an mir mit einer unglaublichen Geschwindigkeit vorbei, während Kurama das erste Mal etwas sagte: >>Ich wollte dir nur am Rand mitteilen, dass Naruto, Sakura und Kakashi mittlerweile in Suna sind, um Gaara wieder zu holen.<<
Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich sehe sie wieder. Es war wirklich eine lange Zeit vergangen, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe. Freude stieg in mir auf und ich schloss für ein paar Sekunden meine Augen.
Mittlerweile war ich schon im Feuerreich und rannte kurz an dem Tor von Konoha vorbei. Die postierten Wachen hatten mich nicht einmal bemerkt, was ich nach wie vor witzig fand. Im Land hatte sich herumgesprochen, dass Tsunade Senju das Amt des Hokages übernommen hatte. Ich war gespannt, sie kennenzulernen.
Mein Hiraishinkunai, welches Kakashi bei sich trug, verriet, dass ich endlich nach mehreren Stunden die Grenze erreicht hatte.
Mit einem Sprung landete ich auf den Wasser, welches anscheinend mit der Höhle verbunden war, wo Shukaku extrahiert wurde. Dort erblickte ich Sakura und eine alte Frau wie sie gegen einen Rothaarigen kämpften, der Ähnlichkeit mit einer Puppe hatte. Mit einem Fingerzeichen entstand ein Blitzdoppelgänger, der nach einem Nicken den beiden helfen ging, während ich weiter rannte.
Narutos und Kakashis Chakra verlief flussaufwärts über Balken. Davor flog wahrscheinlich ein Akatsukimitglied. Mein Weg führt neben den Fluss etwas höher lang und ich behielt meine Geschwindigkeit bei, sodass ich die drei innerhalb von Sekunden erreichte.
Naruto spaltete gerade den Lehmvogel von dem Blondhaarigen, der gerade von diesen flog. Sofort sprang ich ab und versenkte in der Luft meine Faust in seinem Gesicht, weswegen er überrascht und geschockt seine Augen weitete, da er meinen Angriff nicht kommen sah.
„Das ist für Gaara", knurrte ich und sein Körper krachte durch einen Baum, während ich auf einen Ast federleicht aufkam. Der Blondhaarige hieß Deidara und ich war ihm schon einmal begegnet, weswegen er wusste, dass er keine Zeit hatte auszuatmen.
Als er sich schnell armlos aufrappelte, stand ich schon hinter ihm und hielt ein Hiraishinkunai an seinen Hals.
„Du machst deinen Namen alle Ehre, hm. Deine Fähigkeiten könnten wir meiner Meinung nach sehr gut in Akatsuki gebrauchen, aber Nami mag dich ja nicht besonders, hm." Anscheinend hatte sie ein Mitspracherecht, was Mitglieder betrifft. Nami muss eine wirklich hohe Position haben.
Auf Deidaras Lippen lag ein Grinsen und ich erhöhte den Druck auf seinen Hals. Kakashi sah von einem Ast schwer atmend zu uns, da wir mitten auf der Lichtung standen, während Naruto den Kopf des Lehmvogels versuchte, aufzubrechen. Gaaras Chakra war nicht zu spüren. Er hatte es trotzdem nicht überlebt. Ich hoffe, es klappt und ich konnte ihn wiederholen.
„Ihr habt Gaara getötet." Ich konnte Akatsuki das trotzdem nicht verzeihen.
„Das tut mir aber Leid, hm. War er ein Freund von dir, Blauer Blitz?" Er betonte die letzte besonders. Plötzlich fing er an zu kauen und ich ließ schnell von ihm ab, da ich keine Lust hatte, mich wegsprengen zu lassen. Geschickt teleportierte ich mich zu Kakashi, der ruckartig seinen Kopf zu mir drehte.
„Gaara", schrie plötzlich Naruto und stürmte auf Deidara zu, der immer noch gemütlich kaute. Naruto. Vor ihm flogen kleine Blätter.
Wie erwartet spuckte das Akatsukimitglied einen weißen Schmetterling aus, der genau auf Naruto zu flog. „Naruto! Pass auf", rief Kakashi. Und ehe er reagieren konnte, tat ich es.
Als ich mich vor Naruto mithilfe des Jutsu des schnellen Augenblicks teleportierte, aktivierte sich meine Blitzrüstung und meine Hand schnappte sich das Geschöpf aus Lehm, bevor Deidara es explodieren ließ.
„Was?!", stammelte Naruto, nachdem wir auf den Boden landete. Meine Hand öffnete sich und der zerquetschte Schmetterling fiel zu Boden. Erschrocken schnappte das Akatsukimitglied nach Luft. „Wie kannst du mir das antun? Meine Kunst, hm!"
„Du hast Gaara getötet!" Wie aufs Stichwort rannte Naruto an mir vorbei und verprügelte Deidara, während ihn vier Schattendoppelgänger festhalten. Er war wirklich groß geworden. Plötzlich bildete sich in seiner Hand eine Chakrakugel, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Ist das das Rasengan, was Sasuke beschrieben hat?
Als er es Deidara in den Bauch rammen wollte, tauschte sich dieser mit Lehm aus und versteckte sich in einen Busch.
>>Jetzt wird Naruto richtig wütend!<<, witzelte der Fuchs und konnte es anscheinen kaum erwarten. Kurama! Ich warne dich.
Doch es war zu spät. Sein Chakra trat aus und hüllte Naruto ein. Kakashi wollte zu ihm, doch ich hielt meinen Arm davor. Kurama! Zieh jetzt dein Chakra zurück, oder... .
>>Was oder?<<, fragte er belustigt. Du hast jetzt genau zwei Möglichkeiten. Entweder du ziehst es zurück und wir spielen weiterhin Karten oder ich entziehe es Naruto. Und wir werden nie wieder Karten spielen.
>>Das hälst du nicht durch.<< Oh doch. Meine Augen schlossen sich. Ich gebe dir genau drei Sekunden. Kakashi wollte vorbei, doch ich sagte.
„Bleiben Sie, wo Sie sind, Kakashi."
>>Nagut nagut!<< Murrend gab er nach und ich öffnete meine Augen, ohne dass sich etwas veränderte. „Naruto, beruhige dich!", bekräftigte ich meine Aussage und tatsächlich löste sich das Chakra auf.
„Wie?!", fragte Kakashi verwirrt. „Überredung.", antwortete ich schlicht, ehe ich mich hinter den Busch teleportierte, da Deidara gerade fliehen wollte.
Doch etwas warf mich für eine Sekunde aus der Bahn und ich drehte mich langsam um, da dort genau vier Chakren landeten. Sofort blickte ich in die leicht fliederfarbenen Augen. Es kam mir vor, als hätte ich sie Ewigkeiten nicht gesehen. Sofort kam in mir das Verlangen auf, ihn in meine Arme zu schließen und seinen Geruch einzuatmen. Ich habe ihn so unglaublich vermisst.
Guys Stimme riss mich aus meinen Gedanken: „Sehr gut, Neji. Du hast die Feinde entdeckt."
Kurz musste ich die Aussage realisieren. Schnell hoben sich meine Arme abwehrend und ich ging ein Schritt zur Seite, damit sie freie Sicht auf Deidara hatten. „Ich gehöre nicht dazu. Eher ist er mein Feind.", sagte ich und sah dabei zu Deidara, der die Initiative ergriff und wegrennen wollte.
Wie um meine Aussage zu unterstützen, teleportierte ich mich zu ihm und trat ihn in den Bauch, wobei ich für andere wie ein blauer Blitz aussehen musste. „Sorry, Deidara. Du bist markiert." Er rappelte sich auf und wich den Attacken von Team Guy aus. Seine Geschwindigkeit war beachtend doch ich kein Problem für mich.
Der Blondhaarige blockte meinen Angriff mit dem Kunai im Mund und lief zickzackmäßig zurück zu seinen Lehmvogel, wovon er einen Bissen nahm. Geschockt weitete ich meine Augen und stoppt.
„Zurück!" Auch das Team blieb stehen und sah mich verwirrt an. Sie identifizierten mich wahrscheinlich als Blauer Blitz, ein Spitzname, der mir zufällig über die Jahre gegeben wurde. Etwas weiter hinten auf der Lichtung waren Kakashi und Naruto, die Gaaras Körper hatten. Der Anblick stach mir förmlich ins Herz.
Auch Sakura, eine alte Dame und mein Doppelgänger waren hinzugekommen. Letzteren nickte ich kurz zu und er verstand und hielt die beiden an der Schulter fest.
Meine Finger formten schnell einige Zeichen und schon standen weitere sechs Schattendoppelgänger auf der Wiese, während Deidara kaute und sich langsam aufplusterte.
„Er konzentriert eine Menge Chakra.", erwiderte Neji, der das Akatsukimitglied mit dem Byakugan musterte. „Ja. Wir müssen schnellstmöglich hier weg. Er explodiert gleich.", antwortete ich und konzentrierte Chakra, sodass ich sehr hoch springen konnte. Für einen kurzen Moment schwebte ich, während ich die Gegend mit aktivierten Sharingan betrachte. Zehn Kilometer war eine große Wiese, wo ich mit Hilfe von Fuutonchakra ein Hiraishinkunai hinwarf.
Zurück auf den Boden schien Deidara gleich zu explodieren. Doch die Explosion verschwand in dem Moment, als ich uns alle auf die Wiese teleportierte.
„Wie?", fragte Lee verwirrt. Kurz schloss ich die Augen, deaktivierte mein Sharingan und atmete ein und aus. Währenddessen verschwanden meine ganzen Schattendoppelgänger. Wow... Meine blauen Augen öffneten sich und richteten sich auf Sakura. Leicht lächelte ich unter der Maske. „Du hast dich wirklich prächtig entwickelt." Mein Blick fiel auf Gaara und langsam bildeten sich Tränen.
Das darf nicht wahr sein. Wie automatisch ging ich auf ihn zu, doch plötzlich stand Guy vor mir. „Keinen Schritt weiter." Deswegen sah ich ihn mit blauen Augen an.
„Es ist nicht die Zeit, um jetzt mich aufzuhalten." Mein Körper schob sich geschickt an ihn vorbei und meine Hand legte sich auf Narutos Schulter, nachdem ich ihn und Gaara erreichte. „Es wird alles gut, Naruto-kun. Ich werde ihm helfen." Sein Kopf drehte sich zu mir und seine blauen trafen auf meine. Ein kleines Lächeln, was durch die Maske schwer zu erkennen war, lag auf meinen Lippen.
Ich fiel vor Gaara auf die Knie. Bitte lass es klappen. Langsam formte ich mit der einen Hand die Fingerzeichen für die Entsieglung von Shukakus Chakra und gleichzeitig die für eine Bijuuversieglung. Ich war froh, dass die umliegenden Personen ruhig waren.
Mit meinen Atem zog ich währenddessen etwas Sen-Chakra ein, um meinen Prozess zu verstärken, und damit ich nicht das Bewusstsein verliere.
Langsam legte ich meine Hände auf Gaaras Brust und sowohl mich als auch ihn umgab blaues Chakra, welches etwas dunkler war als das normale. Langsam führte ich mithilfe des Naturchakras Shukakus von meinen Bauch durch meine Arme und übertrug es auf Gaara.
Als ich ca. die Hälfte des gespeicherten Chakras, was übrigens nur ein Achtel von seinem gesamten war, übertragen hatte, begann mein Kopf wieder zu dröhnen und ein unerträglicher Schmerz breitete sich aus. Etwas Schweiß rann über meine Stirn. Doch ich ignorierte das alles. Das einzige Wichtige war jetzt, Gaara zu retten.
Er muss wieder leben und darf nicht sterben. Kurz schossen Erinnerungen an unsere erste Begegnung durch meinen Kopf, weswegen sich ein paar Tränen bildeten, die auf meine Hände tropften.
Nur noch ein bisschen. Schwarze Punkte fingen an, vor mein Sichtfeld zu tanzen und wurden immer mehr. Mein Atem verschnellerte sich automatisch und mein Körper zitterte durch den Verlust des Chakras. Man könnte meinen, dass es eine Art Bijuu Versieglung gewesen war, die ich vor ein paar Stunden durchgeführt hatte. Aber ich hatte das Chakra nur aufgenommen und gespeichert, um es später zu verwenden. Trotzdem war es ein Verlust. Nur gedämpft hörte ich ein paar aufgeregte Stimmen.
Nur noch das letzte Tröpfchen... Geschafft.
Hustend wachte Gaara auf, während ich lächelnd nach hinten kippte. Die Dunkelheit umschlang mich zum zweiten Mal und legte mich in einen beruhigenden Schlaf mit den letzten Gedanken:
Ich habe es geschafft, dich zu retten, Gaara.
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