Kapitel 2: Schweigen

Die nächsten Tage waren einfach nur schrecklich für mich. Ich merkte, dass Natascha unseren Deal volle Kanne für sich ausnutzte. Das machte mich so mega fertig. Ich konnte einfach nichts tun, geschweige denn angemessen auf die Situation reagieren. Heute ging es mir ganz besonders schlecht, da Natascha ihm heute ganz besonders dolle auf die Pelle rückte und sich an ihn heran machte. Ich könnte mir dafür 24/7 eine ballern. Warum war ich auch so dumm gewesen und hatte so offensichtlich reagiert? Naja, es fiel mir nun mal schwer meine Gefühle nicht zu zeigen. Sie waren nun mal einfach da und auch schwer zu leugnen.

Ich war nur heilfroh, dass Ju ihre Anmachversuche meistens abblockte, da er keine Zeit hatte. Aber selbst das machte mich traurig, da mir das bewusst machte, wie schwer es war, durch die ganze Arbeit die wir nun mal hatten, an Ju heran zu kommen. Mal wieder saß ich am PC und wusste nichts gescheites mit mir anzufangen. Ach, das Ganze war doch hoffnungslos. Aber ich würde mich wohl oder übel damit arrangieren müssen. Ich hatte es mir selber so ausgesucht und nun musste ich auch damit klar kommen. Auch, wenn das verdammt schwer für mich war, da meine Gefühle zu Ju von Tag zu Tag immer stärker wurden und die Erpressung Nataschas mir langsam echt auf den Magen schlug.

Langsam bekam ich wirklich Magenschmerzen und es ging mir alles andere als gut. Das merkten natürlich auch die anderen. Nur Ju nicht. Natascha war ganz damit beschäftigt, ihn von meinen Problemen abzulenken, damit sie leichtes Spiel hatte. Einmal war sie morgens sogar extra im Nigligee zu Ju hingegangen, um ihn etwas zu fragen. Das hatte ich flüchtig mitbekommen. Oh man, ich kochte vor Eifersucht fast über und Natascha grinste sich einen Weg darüber. Mich interessierte wirklich, wie Ju das wohl alles aufnahm. Interessierte es ihn oder ließ es ihn kalt?

Ich hatte keinen blassen Schimmer. Ich klatschte mir mal wieder gegen die Stirn. Wenn ich nicht bald endlich damit aufhörte, mir so den Kopf darüber zu zerbrechen, dann wurde ich noch verrückt! Dann konnte man mich erstmal in eine geschlossene stecken. Es brachte rein gar nichts, ich musste mich ablenken. Aber wie am besten? Ich sah mich in meinem Zimmer um. Okay, aufräumen wäre mal angebracht. Also fing ich an, aufzuräumen und hörte dabei Musik mit meinem IPod. Den hatte Ju mir zu Weihnachten geschenkt. Natascha hatte mich ganz böse angeguckt, als ich ihn bekam. Das vergaß ich nie. Ich hatte mich sofort mies gefühlt.

Beim Aufräumen fand ich ein Foto von Ju und mir, welches erst ein paar Wochen alt war. Wir waren mit den Jungs feiern gewesen. Natürlich war Natascha auch dabei gewesen und hatte sich volle Kanone an Ju rangeschmissen und extra aufreizend in ihrem roten engen Kleid vor Ju mit ihrem Hintern herum gewackelt. Das regte mich bis heute immer noch auf. Ich setzte mich mit dem Bild auf mein Bett und sah es traurig an. Ich war froh, dass es überhaupt so ein Bild von uns gab. Da war Natascha gerade auf dem Klo gewesen und wir hatten den Moment genutzt. Ich konnte mich noch an Ju's Worte erinnern:
"Ich bin ja nicht nur hier, um mit Natascha und den Jungs zu feiern, sondern auch mit dir."
Diese Worte würde ich wohl niemals mehr vergessen. Das hatte mich in dem Moment so glücklich gemacht und deswegen sah ich auf dem Bild auch so glücklich aus. Ju hatte es gemacht.

Aber auf einmal überkam mich eine große Traurigkeit. Mir brannten plötzlich die Augen. Sekunden später merkte ich auch schon, wie mir die ersten dicken Tränen über die Wangen kullerten und mir mein Herz weh tat. Man, ich hatte mich in Ju verliebt! Das war alles so kompliziert... Jetzt wo auch noch dieser Druck von Natascha auf mir lastete... Und ich würde es niemandem sagen können. Auf einmal klopfte es an meiner Zimmertüre und ich schrak hoch.
"Ähm ja?", sagte ich und versteckte schnell das Foto und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Die Tür öffnete sich und Ju stand dort. Mein Herz machte einen Salto.

"Sam, ist alles in Ordnung mit dir?", fragte er mich, sobald er mich ansah. Ein Stich durchfuhr meine Brust. Natürlich merkte er es... Ich war aber auch zu dumm.
"Ich ähm ja...", log ich. Nein, natürlich stimmte das nicht, das merkte doch jeder Vollidiot! Aber ich konnte Ju nichts darüber sagen. Das ging einfach nicht. Er legte den Kopf etwas schief und sah mich fragend an. Oh man, am liebsten hätte ich gesagt:
"Oh Ju, wenn du nur wüsstest! Natascha macht mir das Leben zur Hölle! Sie hat mich erpresst... Aber ich kann dir nicht sagen, warum... Dann wirst du mich wahrscheinlich hassen..."
Oh man, wie dumm war das denn bitte? Ich musste unbedingt wieder einen klaren Kopf bekommen.

"Bist du dir sicher?", hakte er nochmal nach. Ich nickte.
"J-ja...", sagte ich dann nur. Er schloss kurz die Augen.
"Wenn etwas ist du weißt, dass du zu mir kommen kannst. Ich bin für dich da.", sagte er denn und lächelte warm. Mir blieb fast das Herz stehen. Ich nickte sachte und erwiderte sein Lächeln, obwohl mir gar nicht danach war. Aber wenn Ju lächelte, dann lächelte ich komischerweise auch. Es ging mir dann immer sofort besser.
"Wenn du was brauchst, ich bin auf der Terrasse.", sagte Ju und drehte sich dann um, um zu gehen. Noch einmal drehte er seinen Kopf zu mir, um meine Reaktion zu sehen. Ich nickte und lächelte schwach.
"Klar, mache ich.", sagte ich und er lächelte darauf und verschwand aus dem Zimmer.

Als ich wieder alleine war, atmete ich tief durch und versuchte, mein Zittern etwas in den Griff zu bekommen. Seit Tagen war ich nun schon zu unruhig und rappelig. Das lag alles an dem Druck, der ständig auf mir lastete. Und das alles nur wegen Natascha und weil ich die Freundschaft zwischen Ju und mir nicht gefährden wollte. Langsam kam ich mir echt mega dumm vor. Ich räumte dann noch den Rest auf und setzte mich an den PC, um weiter zu arbeiten. Da fiel mir auf, dass mir eine Speicherkarte fehlte, die ich Ju geliehen hatte. Ich seufzte auf und ging dann zur Terrasse, um ihn danach zu fragen. Was ich dann sah, ließ allerdings jede Farbe aus meinem Gesicht weichen...

Fortsetzung folgt...

~ Heii Leute und sorry, dass so lange nichts kam, aber irgendwie bin ich gar nicht dazu gekommen, hier mal weiter zu machen. Ich habe hier auch noch andere Storys, die ich seit Ewigkeiten schon fertig stellen wollte, bin aber auch dazu nie gekommen. Ich werde mir jetzt Mühe geben und hier mal wieder öfters was schreiben. Ich hoffe, es hat euch gefallen und wir lesen uns im nächsten Kapi wieder!

Sayonara und viele liebe Grüße,
eure Sassy xoxo ~

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