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Nachdem ich mir einige unauffälligere Kleidungsstücke gekauft hatte, machte ich mich auf zum vereinbarten Treffpunkt. Ich würde dort hoffentlich auf Leeve treffen. Wir brauchten die Informationen des Widerstandes und anders als Anakin, sah ich Leeve nicht als Terrorist an und ich hoffte, dass damit auch recht behielt.
Der Platz des Präsidenten war ein großer, offener Platz mit einem großen Springbrunnen, der im Sonnenlicht glänzte. Bei näherem Betrachten sah ich, dass winzige Kristalle in ihm verbaut waren. Hier war das Geld wirklich keine Mangelware. Der Platz war gefüllt mit Menschen, die sich in den unterschiedlichsten Sprachen unterhielten. Alle waren gut gekleidet, niemand sah aus, als würde er Hunger leiden. In mir stieg ein ungutes Gefühl auf. Das hier war die Oberschicht, doch wo waren all die anderen Leute?
Plötzlich sah ich Leeve durch die Menge streifen. Er trug eine weinrote Tunika, die mit goldenen Ornamenten übersäht war. Woher konnte sich ein einfacher Soldat so etwas leisten? Einen Moment später, merkte er, dass ich ihn ansah. Er beschleunigte seine Schritte und traf auf mich: „Hey, ich dachte schon, du kommst nicht." „Hallo. Keine Sorge, ich halte mein Wort.", beteuerte ich ihm. Ich sah mich um, wir standen mitten im Menschenstrom und immer wieder bekam ich Ellbogen in meinen Rücken gedrückt und wurde zur Seite geschubst. „Lass uns in eine ruhigere Ecke gehen. Hier ist es zu voll.", schlug ich vor. Er nickte und griff nach meiner Hand. Bevor ich mich wehren konnte, zog er mich schon hinter sich her.
Der Platz des Präsidenten war umringt von Hochhäusern, die durch tiefe Straßenschluchten von einander getrennt waren. Leeve zog mich in eine davon. Nach dem wir einige Schritte der Straße gefolgt waren und die Wege sich leerten, zog er seine Tunika aus und drückte sie in seine Tasche. Ein unauffälliges braunes Shirt mit einer Aufschrift kam zum Vorschein. „Ich bringe dich in unser Versteck. Es ist nicht weit von hier, nur ein paar Ecken entfernt.", beschrieb er mir den Weg. Ich stutze darüber, dass der Widerstand sich so nah an einem belebten Ort ein Versteck gesucht hatte.
Die Hochhäuser neben uns schienen nicht weniger zu werden. Wo sollte man hier ein gutes Versteck haben? Plötzlich blieb Leeve stehen: „Wir sind da." Ich schaute mir das Hochhaus an. Es sah aus wie alle anderen. Im Erdgeschoss viel mir aber ein Café auf. Modern und hell gehalten. Keine Besonderheiten. Nichts was sich von den anderen Gebäuden unterscheidet. Leeve ging vor in Café hinein. Drinne war es schön kühl durch die Klimaanlage. Es duftete nach süßen Kuchen und allerlei Getränken. Leeve nickte unauffällig der jungen Twilek hinter dem Tresen zu. „Leeve, schön dich zu sehen, die Jungs warten schon auf dich. Na, hast du mal wieder ein Mädel angeschleppt?", wurden wir begrüßt. Die Twilek scannte mich erst ab, bevor sie mich angrinste. Ich rollte mit den Augen. „Danke, Sirena.", meinte Leeve zu ihr und ging am Tresen vorbei. Ich folgte ihm.
Wir gingen durch die Tür, die sich am Ende befand. Allerdings hatte ich damit gerechnet, dass wir in irgendeinen kleineren Speisesaal gehen würden, der für Gesellschaften gedacht war. Entgegen meiner Erwartungen öffnete Leeve die Tür zum Lager. Ich sah ihn skeptisch an. „Denkst du wirklich, wir treffen uns in irgendeinem Hinterzimmer? Das wäre doch viel zu auffällig.", erklärte er mir. Langsam wurde mir bewusst, dass dieser Widerstand alles andere als eine kleine, ungeplante Gruppe war.
Im Lager selbst zog Leeve eine große Kiste bei Seite. Eine Abdeckung kam zum Vorschein. An der Seite gab es eine Steuereinrichtung, die er betätigte. Die Abdeckung ging auf und ein Tunnel kam zum Vorschein. Leeve stieg über die Sprossen hinein. Mit einem immer mulmigeren Gefühl folgte ich ihm. Hinter mir verschloss sich die Abdeckung wieder. Plötzlich flackerten Lichter entlang des Tunnels auf und ich konnte wieder sehen. „Sirena wird gleich den Karton wieder auf die Abdeckung schieben.", versicherte er mir. Sirena war also auch ein Mitglied der Gruppe, stellte ich fest. Der Tunnel führte uns ein paar hundert Meter unter der Erde. „Woher stammen diese Tunnel?", fragte ich ihn. Ich konnte kaum glauben, dass der Widerstand sie gegraben hatte. Viel mehr erinnerten sie mich an irgendwelche Lagertunnel. „Es sind die alten Tunnel der Bauern. Kaum jemand weiß, dass sie noch existieren. Hier wurde früher die Ernte gelagert, weil es hier dunkel und trocken ist.", erklärte er mich. Die Temperatur hatte sich wirklich gesenkt gegenüber oben. „Als wir sie entdeckten, waren es meist nur Lager, die nicht verbunden waren, aber mittlerweile haben wir ein Tunnelsystem gebaut. Viele Besitzer wissen gar nicht, dass wir unter ihrem Haus den alten Lagerraum nutzen. Die Luken haben wir dann verriegelt, so dass sie nur von innen zu öffnen sind.", erzählte er mir.
„Wie lange gibt es denn den Widerstand schon?", fragte ich aus Neugierde. „Angefangen hat alles ein Jahr nach dem der Xytix-Abbau angefangen hat. Die ersten Wissenschaftler merkte, wie das den Planeten veränderte. Schon damals wollte die Regierung nichts unternehmen. Die Bauern wurden von ihren Höfen vertrieben auf denen sich jetzt die Hochhäuser befinden. Sie schlossen sich zusammen. Mein Vater ist der Leiter des Widerstandes.", erzählte er weiter. Meine Informationen ergaben langsam ein großes Gesamtbild. Allerdings passte Leeve als Soldat dort nicht hinein. „Warum bist du dann Soldat geworden?", stellte ich ihm meine Frage. Er lachte: „Wo kommt man besser an Informationen als dort? Als Wache schnappt man vieles auf, was dem Widerstand nutzen könnte." Auf einmal blieb Leeve stehen: „Pass auf, Ahsoka. Ich weiß nicht, was du von uns denkst, aber wir sind schon lange keine kleine Gruppe aus Randalierern mehr. Wir sind ein organisierter Widerstand, der kurz davorsteht, die Regierung zu stürzen. Euer Kommen spielt uns in die Karten. Mit einer Jedi als Unterstützung, sind wir unschlagbar." Meine Augen wurden groß, denn die Richtung, in die das hier alles lief, gefiel mir gar nicht. Sie standen kurz davor einen Bürgerkrieg auszulösen und ich war mittendrinne.
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