8


Ich stieg neben Anakin in den Luftgleiter ein. „Hoffentlich ist ihr nichts passiert.", meinte er in Gedanken. Ich hörte seine tiefe Besorgnis um sie.

Das Gebäude der Handelskammer lag nicht weit vom Regierungssitz. Ich hatte das Gefühl, hier glänzte alles noch mehr als sonst wo in der Stadt. Was mich aber beunruhigte, waren die vielen Wachposten hier. Ich vertraute ihnen nicht. Waren sie Freund oder Feind?

„Ahsoka, wir können keinem trauen. Ich spüre, dass hier etwas nicht stimmt und wir müssen dafür sorgen, dass Padme nichts passiert.", erklärte er mir. „Ja, Meister."

Wir landeten und stiegen aus. Meine Kapuze viel mir weit ins Gesicht und auch Anakin war durch seinen Umhang kaum wiederzuerkennen. Der Haupteingang war mit sechs Wachposten gesichert. Es gab eine Sicherheitsschleuse mit Kontrollen. Als „Diener" würde man uns da nicht so leicht passieren lassen. Aber gut, dass wir Jedi waren...

„Die nächsten bitte!", rief der Kontrolleur. Wir wurden schon vor der Schleuse mit skeptischen Blicken gemustert. Es war fast so, als wären wir Schwerverbrecher. „Die Ausweise bitte.", bat er uns. Anakin sah mich an und nickte mir zu. Ich sollte es also dieses Mal machen. Ich hob unauffällig die Hand und konzentrierte mich. Es gab nur einen Versuch. Der Wachposten neben dem Kontrolleur durfte den Trick nicht bemerken. „Du wirst uns passieren lassen.", formulierte ich leise die Worte. Es war jedes Mal wie ein Glücksrad, ob es funktionierte. In der letzten Zeit brauchte ich zwar immer weniger einen zweiten Anlauf, aber trotzdem war ich mir immer noch unsicher. „Ich lasse Euch passieren.", erlöste mich der Kontrolleur von meiner Spannung. Am liebsten hätte ich jetzt einmal tief durchgeatmet, aber ich tat alles, um nicht auffällig zu sein. Anakin nickte mir zu und in seinen Augen konnte ich sein Lob lesen. Freude stieg in mir auf, doch viel Zeit blieb mir dafür nicht.

Anakin ging vor und wir passierten die letzten beiden Wachposten, bevor wir die große Eingangshalle betraten. Ich staunte über die Architektur, die dem Gebäude der Handelskammer etwas Besonderes verlieh. Die großen Fenster ließen das Tageslicht herein und überall funkelten die polierten Oberflächen. Die Halle war gut gefüllt mit Personen aus allen Welten. Ich hatte das Gefühl, dass hier die Galaxie zusammenkommt. Es erinnerte mich an den ersten Eindruck, den ich gehabt hatte, als ich das erste Mal im Senatsgebäude auf Coruscant stand. Immer wieder staunte ich über die Vielfältig der Welten, wenn ich an solchen Orten war.

„Komm, wir müssen Padme finden.", meinte Anakin und riss mich damit aus meinen Gedanken. Plötzlich hörte ich eine Stimme hinter uns: „Anakin? Ahsoka? Was macht ihr hier?" Die Stimme gehörte Padme. Innerlich atmete ich auf. Sie stand unversehrt dort und schaute uns fragend an. „Padme, ich bin so froh, dass es dir gut geht.", die Freude in Anakins Stimme war kaum zu überhören. „Was ist los? Ich habe von dem Anschlag gehört. Die Sitzung wurde deswegen abgebrochen. Ich war gerade auf dem Weg zurück zum Quartier.", erklärte sie. „Das waren die Widerstandskämpfer.", Anakin sah sich skeptisch um. Er wollte nicht, dass uns jemand hörte. „Widerstandskämpfer?", Padme merkte seine Vorsicht und kam einen Schritt näher auf uns zu. „Wir sollten hier so schnell wie möglich verschwinden.", mischte ich mich ein. Die Leute um uns herum sahen uns schon komisch an und mein Gefühl verriet mir, dass wir hier nicht sicher waren. „Ahsoka hat recht. Wir sollten gehen.", Anakin drängte Padme in Richtung Ausgang.

Wir schafften es ohne große Aufregung nach draußen, doch Senator Hulu kreuzte unerwartet unseren Weg. „Senatorin Amidala, Ihr wollt uns schon verlassen?", fragte er und schaute Anakin und mich skeptisch an. „Ja, mir geht es nicht so gut. Ich werde mich wohl bei dem Rundflug etwas verkühlt haben.", wich Padme aus. „Soll ich Euch einen Arzt schicken?", fragte Senator Hulu besorgt. „Nein, ich glaube, so schlimm ist es nicht. Ich brauche nur etwas Ruhe. Das Bankett heute Abend würde ich ungern verpassen.", log Padme weiter. „Es wäre schade, wenn Ihr es verpasst. Der beste Koch von Zeda soll das Essen zubereiten.", schwärmte er. „Ja, das wäre wirklich schade. Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich würde mich gerne noch hinlegen.", verabschiedete sich Padme. „Sicher.", Hulus Stimme gefiel mir nicht. Er sagte nicht die ganze Wahrheit.

Wir kamen sicher am Quartier an. Padme setze sich auf das Sofa in der Mitte des Raumens. „Seid ihr sicher, dass es Widerstandskämpfer sind? In den Verhandlungen wurde nichts von Unruhen erzählt. Uns wurde gesagt, dass die Explosion ein technischer Defekt war.", erzählte Padme von den Verhandlungen. „Nein, es waren Widerstandskämpfer. Ihr Logo, ein blauer Engel, erschien als Projektion.", erklärte Anakin und ging dabei im Raum auf und ab. Ich hatte mich neben Padme niedergelassen. „Ich habe heute einen dieser Widerstandskämpfer getroffen. Er will mir heute Abend mehr über den Xytix-Abbau und dessen Folgen für den Planeten erzählen.", schilderte ich meine Erkenntnisse. „Es ist nicht so, dass der Reichtum jeden erreicht. Leeve hat erzählt, dass Wissenschaftler davor warnen, dass der Planet in zwei Jahren unbewohnbar sein wird, wenn die Regierung nichts tut. Die schönen Ebenen dort hinten sind nur Projektionen.", erzählte ich weiter. Padme wich jede Emotion aus dem Gesicht: „Ich wusste, dass der Reichtum auch hier einen hohen Preis hat, aber das er so hoch ist, hätte ich nicht gedacht." „Moment. Woher sollen wir wissen, dass er die Wahrheit sagt? Mein Informant hat mir von den Terroristen erzählt und momentan sehen sie für mich eher wie Terroristen aus.", argumentierte Anakin. „Leeve ist kein Terrorist!", entfuhr es mir. Anakin sah mich erstaunt an. „Zu mindestens sah er nicht so aus oder hat sich so verhalten.", fügte ich hinzu. „Ahsoka, du sagtest, du wolltest dich heute Abend noch einmal mit ihm treffen. Mach das, dann finden wir noch mehr heraus. Hier wird definitiv ein falsches Spiel gespielt.", stimmte Padme mir zu. Anakin sah uns beide an und merkte, dass er zwei zu eins verloren hatte. Er stöhnte: „Na gut. Ahsoka, du vesuchst so viel wie möglich über die Widerstandskämpfer herauszufinden und ich gehe heute Abend mit Padme zu dem Bankett. Einer muss sie ja beschützen.", befahl er mir. Padme nickte zustimmend. „Okay. Ich werde mir in der Stadt mal eine unauffälligere Kleidung besorgen. Dieser Umhang fällt zu viel auf.", meinte ich und stand auf. „Hier nimm die.", Padme gab mir einige Credits. Ich nickte ihr zu: „Danke."

Als ich den Raum verlassen hatte, blieb ich einen Moment stehen. Einen Moment später drehte ich mich nochmal herum. Die beiden waren ein süßes Paar. Sie merkten nicht, dass ich sie beobachteten. Anakin nahm Padme in den Arm und küsste sie zärtlich. Ich konnte seine Freude in diesem Moment spüren. Jedi sollten keine Gefühle entwickeln, denn sie könnten zur Waffe des Feindes werden, doch bei Anakin hatte ich das Gefühl, dass sie ihn unbesiegbar machten.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top