Ich ging gerade in Richtung Cafeteria als ich jemand schluchzen hörte. Und dann sah ich sie, Nicky saß zusammengekauert in der Ecke. Tränen kullerten über ihre Wangen, ihre Augen waren rot geschwollen. Meine ganzen Glücksgefühle waren auf einmal wie vom Wind verweht. Ich kniete mich zu ihr runter:,,Nicky, was ist los?" Als Antwort kamen nur zwei Schluchzter. Mehr brauchte es aber auch gar nicht, denn ich begriff, dass sie wegen  der Unterrichtsstunde weinte. ,,Komm, das kann jedem mal passieren.", tröstete ich sie. ,,Dir passiert so was nie, Jyl auch nicht.", sie konnte vor weinen kaum sprechen. ,,Ach quatsch. Weißt du, das gibt sich wieder. ", log ich sie an. Nein, das würde sich nicht von selbst geben. Entweder es passierte ein Wunder und sie fiel durch die Prüfungen. ,,Komm, steh erstmal auf.", ich half ihr auf die Beine. Sie putzte sich die Tränen von ihren Wangen. ,,Na gut." Man sah, dass sie geweint hatte. Sie würde einige Blicke auf sich ziehen, was ihr wahrscheinlich nicht gefiel.Sie tat mir so unendlich leid, sie hatte immer Pech.

Wir setzten uns etwas weiter weg von den anderen, damit sie sich keine doofen Kommentare anhören oder Fragen beantworten müsste. Eigentlich wollte ich ihr von dem Gespräch mit Meister Yoda erzählen, doch ich das ließ ich lieber. Sie jetzt mit so einer Nachricht zu überrumpeln würde die ganze Sache nur noch schlimmer machen.

Der Nachmittag verlief wie gewohnt. Im normalen Schulunterricht war Nicky die Beste, sie kannte jede Rechtschreibregel oder konnte jede Matheaufgabe lösen. Wenn sie nur so gut auch in den anderen Fächern wäre, träumte ich vor mich hin. Herr Lehrer, unser Droide, mahnte uns anderen immer zu Konzentration. Dieses stumme Sitzen und Zuhören war nichts für mich, Jyl stimmte mir da zu, ich mochte lieber den Sportunterricht oder die kleinen Kampftrainingseinheiten bei Meister Yoda. Das war eher meine Welt.

Zwei Tage später:

,,Ahsoka? Ich muss mal mit dir reden.'', sprach mich Nicky beim Mittagessen an. ,,Was denn?'', fragte ich. Die letzten zwei Tage waren wie im Flug vergangen, ich hatte aber immer noch niemandem von dem Gespräch mit Meister Yoda erzählt, aber meine Entscheidung stand für mich schon fest. ,,Nicht hier, ich meine gleich.''

Als wir mit dem Mittagessen fertig waren, folgte ich ihr auf ihr Zimmer. Wir hatten immer kurz Zeit nach dem Essen für eine kleine Verdauungspause. Ich ließ mich auf ihr Bett neben sie sinken. ,,Weißt du, ich habe eine Entscheidung getroffen.'', in ihrer Stimme lag längst nicht mehr so viel Freude wie beim Mittagessen. Irgendwas bedrückte sie, das konnte ich sogar ohne die Macht spüren. Plötzlich stand sie wieder auf und tigerte im Raum auf und ab. Nicky schien anscheinend nicht die richtigen Worte für das zu finden, was sie mir sagen wollte. ,,Ich werde den Orden verlassen.'', kam es abrupt aus ihr heraus. Bei diesen Worte spannte sich mein ganzer Körper an:,,Was?! Wieso?'' ,,Du weißt wieso, ich werde die kommenden Prüfungen selbst mit hartem Training nicht bestehen. Das hier ist nicht meine Welt..'', sie stoppte kurz, ,,es ist die deine.'' ,,Aber..'', ich fand nicht die richtigen Worte um das auszudrücken, was ich wollte. ,,Nichts aber. Ich habe schon mit Meister Yoda gesprochen. Er hat versucht mich zu überreden hier zu bleiben, doch im Grunde stimmte er mir zu. In zwei Tagen bringt mich ein Schiff zurück nach Corellia.'' ,,Aber Nicky, wie kannst du mir das antun?!'', ich sprang vom Bett auf. ,,Ahsoka, es tut mir leid.'', sie schüttelte den Kopf, ,,aber ich kann nicht hier bleiben.'' ,,Wenn du gehst, gehe ich auch. Was soll ich hier ohne dich?'' Plötzlich merkte man einen Gefühlsumschwung bei ihr:,,Nein. Du musst hier bleiben, du kannst es schaffen. Du hast die Energie dazu, die mir fehlt. Du wirst deine Ausbildung mit Auszeichnung abschließen, das zerstöre ich dir nicht.'' Ich konnte dem nichts entgegen setzen. ,,Geh. Ich werde heute nicht weiter zum Unterricht erscheinen. Meister Faar und Herr Lehrer weiß Bescheid.'', schickte sie mich weg. Eine Welt zerbrach vor mir.