over the horizon

⚔︎ erzählerin

Beide Jungen spazierten durch die Naturgegenden Géleias entlang. Während die Sonne breit am Himmel schien, blühten die Maiglöckchen und die weißen Tulpen in einer Einheit über das ganze Land. Der frische Wind brachte die hellgrünen Blätter der Eichen und Birken idyllisch zum Funkeln und Strahlen, während der Rasen, unter dem San und Wooyoung barfuß entlang liefen, angenehm warm und behütend war.

,,Ich glaube, die Kinder werden sich freuen, wenn sie die ganze Sammlung an Blaubeeren entdecken werden.",kommentierte San das Tun der Beiden, während Wooyoung gerade an einem Busch hockte und eine Blaubeere nach der anderen pflückte.

Mit einem ausgeglichenen Lächeln legte er die Blaubeeren in den braunen Flechtkorb, bevor er erwiderte:,,Es werden vorallem die Älteren sein, die sich über die Blaubeeren freuen werden. Die Kinder werden sich wahrscheinlich eher darüber freuen, die Blaubeeren zur Marmelade zu zertreten."

Es war heute zum ersten Mal nach Jahrzehnten ein gemeinsames Abendessen mit beiden Völkern geplant, wo sich die jungen Herrscher Géleias selbstständig auf den Weg machen wollten, um für frisches Obst zu sorgen. Heute würde auch warmes Brot, köstlicher Punsch sowie die selbstgemachte Marmelade serviert werden.

Nach vielen Wochen des Wiederaufbauens beider Welten, war es endlich wieder möglich, schöne Erinnerungen und Erlebnisse zu sammeln, sodass nicht nur das junge Paar, sondern alle Menschen heute fleißig am Tun und Vorbereiten waren.

,,Komm mit, Woo.",ertönte die ruhige Stimme des Jüngeren, als er durch das kühle Wasser des Baches entlang lief und die weiche Konsistenz des matschigen Sandes seine Füße zum Kitzeln brachte. Er setzte sich entspannt hin, streckte die Beine aus und wandte seinen Blick zu Wooyoung, der immernoch friedlich an einer der Büsche am Hocken war.

Es war typisch für Wooyoung, sich immer in schwarz zu kleiden. Einerseits, weil diese Farbe seine Herkunft aus Omorfía kennzeichnet, aber andererseits kannte San ihn auch nicht anders. Selbst in der Schule fiel ihm immer schon auf, wie einheitlich der Ältere mit seinem schwarzen Haar, den Augen, den Mutter - sowie Feuermalen sowie den Klamotten eigentlich war.

Umso ungewohnter war es für San gerade, seinen Geliebten in den weißen Klamotten mit dem Korb in der Hand da stehen zu sehen. Weiß, aufgrunddessen, dass dieser nun anseite von San, Herrscher der Eiswelt war. Und Weiß kennzeichnete die Angehörigkeit Géleias. Dennoch schenkte er Wooyoung ein warmes Lächeln, als er sah, wie dieser ruhig dort stand und ihn ebenso still anblickte.

Mit ruhigen Schritten lief er ebenso durch den Bach entlang, nur um sich letztendlich neben San hinzusetzen und den Korb auf seinen Schoss abzulegen. Dabei drehte er sich im Schneidersitz so, dass er San zugewandt saß. Dieser erwiderte ruhig:,,Es ist ungewohnt, dich in weiß zu sehen."

,,Du hast ja keine Ahnung, wie ungewohnt das für mich auch ist.",entkam es Wooyoung schmunzelnd, während er San eine Blaubeere an den Lippen hielt, diese er dankbar zwischen seinen Lippen nahm und den süßlichen Geschmack auf seiner Zunge zergehen ließ.

,,Denkst du, wir werden es beide gut hinkriegen?",fragte San etwas verunsichert, während er sich friedlich weiter füttern ließ. Dabei beobachtete er Wooyoung vertieft dabei, genoss es zu sehen, wie entspannt dieser wirkte. Vorallem zu sehen, wie selbstsicher dieser plötzlich anfing zu lächeln, was auch ein neuer Anblick für San war. Schließlich sah man Wooyoung über die Jahre hin, nie wirklich lächeln.

,,Aufjedenfall.",war seine einzige Antwort, während er San eine Blaubeere nach der anderen an den Lippen hielt. Dabei ergänzte er noch angetan:,,Mit deinem guten Herz und reinen Verstand wird Géleia wieder lernen, aufzublühen. Und ich kann nicht froher sein, bei diesem Weg an deiner Seite stehen zu dürfen."

Doch etwas verlegen über die Komplimente, blickte San ihn gerührt an. Es rührte ihn unteranderem zu sehen, wie selbstsicher und überzeugt Wooyoung davon war, dass sie diese riesige Aufgabe bewältigen können. Es stärkte San und motivierte ihn, sodass er Wooyoung liebevoll anlächelte, als dieser seinen Kopf hob und zu ihm blickte, nachdem San keine Antwort mehr von sich gab.

Als er sich vergewissern konnte, dass San seine Worte positiv aufgenommen hatte, senkte Wooyoung seinen Blick jedoch wieder und sortierte die schönsten und plumpsten Blaubeeren für ihn aus. Ohne wirklich aufzuhören, fütterte er San gedankenlos, bis dieser leise auflachen musste und verzweifelt mit vollen Wangen nuschelte:,,Ich bin nicht mehr das kleine Baby, welches du ständig am Füttern warst, Wooyoung."

Unberührt von dessen Worte, hielt der Ältere ihm direkt die nächste Portion an Blaubeeren an seinen Lippen, deutete ihm mit seinem fordernden Blick an, gefälligst den Mund zu öffnen. Verzweifelt blickte San ihn kurz davor zu lachen an, bevor er seinen Mund öffnete und brav seine Portion kaute.

Erst dann schlich sich wieder ein zufriedenes Lächeln auf Wooyoung's Lippen auf, als dieser seelenruhig in einer warmen Tonlage sagte:,,Du wirst für mich, in meinen Augen immer das Baby sein, welches ich damals durchgefüttert habe. Mein Baby."

Eigentlich wollte San direkt wieder etwas erwidern, doch als er realisierte, was für ein Gewicht diese Worte eigentlich hatten, blieb er still und ließ seine Augen über Wooyoung's Wesen entlang fahren.

Stimmt.

San vergaß total, dass dieser junge Mann, der gerade so friedlich neben ihm saß und ihn fütterte; der Mann, in dem er sich in seinen 20er verliebte, nicht irgendein Junge war, sondern der Junge, der ihn seit seiner Geburt kannte. Es waren Jahre an Liebe, Pflege und Zuwendung, die Wooyoung in seiner Bindung zu San investierte. Sei es anfangs durch den direkten Kontakt oder seit der Trennung aus der Ferne.

Zu sehen, wie sehr der Ältere es gerade eigentlich genoss, seinen Schützling zu füttern und zielstrebig die besten Blaubeeren für ihn rauszupicken, brachte San verträumt zum Lächeln, sodass er sich in seinem Anblick solangsam total verlor und Wooyoung ruhig weiter machen ließ.

Auf diese Weise verweilten sie still nebeneinander in ihrem Tun, umgeben von den Klängen der unbesorgten, freien Natur und den angenehmen Strahlen der Sonne. Achtsam strich Wooyoung ihm die Mundwinkel mit seinem Daumen sauber, streichelte ihm dabei grundlos für einen Moment sanft die Wange und wiederholte dies zwischendurch immer wieder.

,,Woo?"
,,Hm?"
,,Ich hab dich lieb."
,,Ich hab dich auch lieb, San.",entkam es Wooyoung leise, während er den Korb langsam zur Seite stellte und dem Jüngeren direkt eine Wasserflasche an den Lippen hielt. Das war wohl der Moment, wo San noch mehr über Wooyoung lernte. Undzwar, dass dessen sogenannte ,,Love Language", Taten waren.

,,Acts of Love", wie man es ebenso nannte.

Schmunzelnd trank der Jüngere brav das Wasser, bevor er genauso brav wartete, bis Wooyoung die Flasche schloss und zur Seite stellte, nur um sich mit seinem ganzen Körper auf ihn zu werfen und seine Arme fest um seinen Oberkörper zu schlingen.

,,Du großes Baby.",kommentierte Wooyoung dessen Worte schmunzelnd, während er nun auf dem Rücken lag und sich von San's breiten Körper umschlingen ließ. Dabei es mehr als nur genoss, diese Nähe nach all den Jahren wieder zu ihm zu haben. Etwas, was ihm sein Herz ebenso gerade verriet, als er spürte, wie dieser sein Gesicht in dessen Halsbeuge vergrub und nur leise erwiderte:,,Das große Baby hat dich eben gern."

Lachend küsste Wooyoung ihm seinen Haarschopf, bevor er die Augen kopfschüttelnd schloss und ihm achtsam über seinen Kopf streichelte. Dankbar darüber, dass solche wunderschönen Tage nun häufiger und endlos auftauchen werden würde.

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Entschuldigt bitte, dass solange nichts mehr kam. Ich habe die letzte Woche viele Arztbesuche mit echt schlechten Befunden hinter mir, wobei ich das meiste immernoch nicht verarbeitet habe...

Passt gut auf euch auf & startet gut in die neue Woche! ᯓ★

- Eure Eleja

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