do you remember?

⚔︎ erzählerin

,,S-San?! Hey, hör auf damit, du Idiot!",entkam es mir aufeinmal, als ich in mein Schlafzimmer lief und einen Schock darüber bekam, wie mein Zimmer aussah. Überall waren einzelne Eisinseln- und flächen zu sehen, mitten drinne San, der wie wild am Kichern durch mein Zimmer lief und mit seinen Händen alles berührte, was er nur konnte. Dadurch entstanden bei jeder kleinsten Berührung Eisflächen, weshalb er eigentlich immer seine Handschuhe tragen sollte.

Dabei war ich gerade mal 3 Minuten aus mein Zimmer raus, und nun hatte er mein Zimmer wieder so blöd zugerichtet. Mit stampfenden Schritten ging ich auf ihn zu, packte ihn harsch an seinem Oberarm und zerrte seinen winzigen Körper auf den Boden, damit er endlich sitzen bleiben und einfach mal eine Minute nichts tun würde.

,,Guck mal, was du angerichtet hast!! Mama wird gleich sauer auf mich sein, weil du wieder Mist gebaut hast.",sprach ich genervt von dem kleinen Idioten auf ihn ein, während er mit seinen großen Augen zu mir hoch schaute und im nächsten Moment schon anfing, los zu weinen. Somit spürte ich dann direkt meine Reue hoch kommen. Ich wollte San doch nicht verletzen. Doch manchmal war er ein Doofkopf.

,,Nicht weinen, Sannie. Es tut mir leid, das wollte ich nicht.",sagte ich hastig, als ich mich ebenso hinsetzte und ihn dolle umarmte. Sannie liebte Umarmungen, weshalb ich ihn immer umarmte, vorallem weil Mama immer sagte, dass ich gut auf ihn aufpassen sollte.

Somit umarmte ich ihn ganz dolle, hielt seinen kleinen Körper fest und flüsterte noch leise:,,Du weiß doch, dass ich dich lieb habe." Doch im nächsten Moment kam meine Mutter schon besorgt ins Zimmer rein, als sie eilig auf uns zu lief und fragte:,,Was ist denn hier los?! Wooyoung! Wieso weint San? Was hast du angestellt?"

Ohne auf meine Antwort zu warten, riss sie mir meinen San aus den Armen und hob ihn hoch, um ihn zu tragen. Er weinte aber doch nicht mehr, seitdem ich ihn umarmte? Wieso hob sie ihn denn hoch und schrie mich an?

,,I-Ich habe nichts gemacht, Mama. Ich war nur etwas hilflos.",sagte ich schuldbewusst und blickte beschämt zu Boden, während sie enttäuscht sagte:,,Du muss auf San aufpassen! Ihm darf nichts geschehen. Was wäre, wenn er sich mit seinen eigenen Kräften weh getan hätte? Hör auf so egoistisch zu sein!"

Es waren immer unterschiedliche Szenarien und Flashbacks, die Woooyung täglich an sein Schicksal erinnerten. Oder auch Tage, wie diese, die solche Erinnerungen ins Bewusste zurück holten. Gerade saß der 23-Jährige in seiner Wohnung auf der Menschenwelt, als er von der Schule nachhause kam und sich von der Auseinandersetzung mit San erstmal erholen musste.

Wooyoung fiel es schon immer schwer, mit San zu reden. Als sie noch klein waren, ging das alles noch, bis zu dem Zeitpunkt, wo man ihm San weggenommen hatte und er ihn somit aus der Ferne schützen musste. Jahre, wo seine Mutter ihm so einen derartigen Druck deswegen machte, sodass er selbst daran zerbrach und kapput ging.

Anfangs besaß Wooyoung ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern, doch seitdem San zu ihnen an die Tür gebracht wurde und Wooyoung die Aufgabe seines Beschützers bekam, zerbrach ihr Verhältnis.

Somit war es eine Hassliebe, die er seinem Schützling gegenüber spürte. Einerseits hasste er ihn für diese Verantwortung, die er seither besaß und wie stark negativ dies sein Leben beeinflusste, und andererseits wandelte sich diese damalig kindliche Liebe zu einer heutzutage romantischen Liebe um, die Wooyoung für ihn empfand.

Wie konnte er ihn aber auch nicht lieben, fragte er sich selbst jetzt, wo er an seinem Schreibtisch saß und wie so oft reflektierte.

Der erste Moment, wo er San in seinen Armen hielt und dessen dunklen Kulleraugen in die seine hineinschauten. Damals, als er noch ein monatealtes Baby war. Wooyoung war selbst noch sehr klein, dennoch hatte er dieses Baby sofort in sein Herz geschlossen.

Genauso liebte er die ersten vier Lebensjahre von San, die er aktiv miterleben durfte und wo er auch ein großer Teil dessen Kindheit war. Auch die Zeiten, wo er San nur aus der Ferne sehen durfte, genoss er sehr. Denn ab dem vierten Lebensjahr wurde dieser von seinem Vater wieder nach Géleia mitgenommen, sodass Wooyoung ihn nicht mehr zu sehen bekam.

Er litt so dermaßen unter der Trennung von ihm, vorallem weil seine Mutter die beiden Jungen sehr eng zueinander erzog. Jeder Tag, den Wooyoung mit seinem San verbrachte, obwohl dieser das komplette Gegenteil von ihm war, war ein lebenswerter Tag. Sein niedliches Lächeln, die neugierigen Blicke und Griffe, sowie diese Lebensfreude, die Wooyoung bereits mit seinem Schicksal als kleines Kind verlor.

Dennoch fühlte es sich für den Älteren so an, als wären sie beide miteinander zusammen groß geworden. Auch wenn San keine Erinnerungen an ihn hatte und auch keine Ahnung davon hatte, dass er täglich einen Schützer bei sich hatte. San hatte generell keine Ahnung von all dem, was auch beabsichtigt war.

Wooyoung hingegen wusste das ganze Geheimnis und das alles als Einziger der zwei Universen. Dies seitdem über die Jahre seit San's Geburt Krieg herrschte. Wooyoung's Mutter wusste über seine Aufgabe als Beschützer, doch das war das Einzige, was sie wusste.

Denn nur Haru und Wooyoung waren die einzigen Personen, die die vollständigen Wahrheiten kannten. Durch Haru wusste Wooyoung, welche Rolle er in dem Schicksal der zwei Welten spielte und welche Rolle er in San's Leben spielte.

Jung Wooyoung war der Mächtigste seiner Art, was Haru damals bereits wusste. Sie wusste, dass er sich dazu entwickeln würde. Dementsprechend vertraute sie ihm ihren einzigen Sohn an, weil sie wusste, dass San zur Zeit der Massakern von den Völkern umgebracht gewollt werden würde.

Dies tat Wooyoung seither auch.
Er beschützte San mit seinem eigenen Leben.

Doch über diese Aufgaben dachte der junge Mann ungern nach, weshalb er auch jetzt gestresst am Schreibtisch saß und sich durch sein schwarzes Haar strich. Seine Hände ließ er auf sein Gesicht wandern, als er erschöpft aufseufzte.

Sein Leben bestand relativ daraus, auf der Menschenwelt so zutun, als sei er ein normaler 23-jähriger Mann in seiner Ausbildung zum Laborant. Und in Omorfía bestand sein Leben daraus, zu kämpfen, täglich zu trainieren und hasserfüllt Unheil anzustiften.

Zu seinen Eltern hatte er kaum Kontakt gehabt, es war nur ein flüchtiger Kontakt. Denn Wooyoung kapselte sich komplett von seinen Eltern ab, sodass er ein einsamer Mensch war, der seine Zeit konstant allein verbrachte.

Gleichzeitig war er der Einzige aus seinem Volk, der einen Feuerdrachen in sich besaß, wodurch er sowieso einen besonderen Stellenwelt in der Feuerwelt besaß - sei es für seine Eltern oder für das Volk, welches er eines Tages führen sollte. Komplett alleine war er also nicht wirklich.

Es war ein eigenartiges Gefühl für den Jungen, auf der einen Welt ein normaler Erwachsener und auf der anderen Welt die mächtigste Person zu sein.

Über den Teil dachte der introvertierte und stark zurückgezogene Mann jedoch meistens nicht nach, da er ganz andere Dinge in seinem Kopf hatte, die ihn beschäftigten. Dinge, die er niemals laut aussprechen würde und sie selbst gedanklich nicht mal ausformulierte, so sehr er sie verdrängte.

Doch dies war seit Jahren ein normaler Bestandteil seines Fühlens und Denkens, egal wie sehr er darunter litt.

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