anxiety keeps me awake

⚔︎ erzählerin

,,Das wäre knapp gewesen.",seufzte Wooyoung sich selbst leise zu, während er seinem Drachen über den Kopf strich. Konzentriert stand er in seiner gewöhnlichen schwarzen Trainingshalle, wo er täglich am Üben seiner außergewöhnlichen Kräften war. Unteranderem besaß Wooyoung einen Feuerdrachen. Um genauer zu sein, ein Drache, der tatsächlich nur aus Feuer bestand, somit keinen Körper, Gliedmaßen etc. besaß.

Dies lag daran, dass der Drache ein Teil Wooyoung's war. Wie eine zweite Identität des jungen Mannes, der über den letzten Angriff und den Vorfall mit San reflektierte. Er verbot es sich selbst seit Jahren, wenn er San schützen musste, auf sich aufmerksam zu machen. Doch diesmal war dies leider der Fall, und diesmal sprach er sogar mit ihm, wodurch Wooyoung ins Grübeln kam und gestresst durch den Fakt war, dies zugelassen zu haben.

Sein Drache schien die Unruhe seines Herrschers zu merken, demzufolge dieser seine kleine Runden um den schlanken Körper Wooyoung's drehte. Wooyoung hob seine Mundwinkel zu einem minimalen Lächeln, als er dies merkte und sprach ruhig auf ihn ein:,,Ist schon in Ordnung. Er hat ja keinen Verdacht geschöpft."

Das waren Momente, wo er dankbar für die Präsenz seines Drachens war. Ein Mensch, der so eine wichtige Rolle für das Universum spielte, brauchte aber auch einen Begleiter, sodass es seit Geburt bestimmt war, dass Wooyoung als Einziger seiner Art einen besaß. Schließlich konnte er seinen Drachen wie eine Kopie von sich zu jederzeit neben sich projizieren und auf derselben Weise wieder in seinen Körper befördern.

Etwas, was Wooyoung umso mehr zum Mächtigsten seiner Art machte.

Als San und er noch klein waren, spielten sie sogar noch mit seinem Drachen. Fangen, Verstecken, hohe Fahrten durch den Himmel und die Wolken. Etwas, was die kleinen Jungen damals genossen und liebten zutun, sodass selbst Wooyoung's Drache eine Verbindung zu dessen Schützling spürte und ihn in jedem Moment wiedererkennen würde.

Selbst Haru, die Mutter von San, besaß damals einen Drachen. Genau wie Wooyoung besaß sie mächtige Kräfte, die sie von den anderen unterschied. Ihre Kräfte hatte Haru in der einen Nacht als junges Mädchen bekommen, als sie bei einer Jagd auf einer verlassenen Insel in ein Vulkan fiel. Damals dachte das junge Mädchen noch, sie würde sterben, dies wäre ihr Ende, doch war da dieser mysteriöse Drache, der sie von der Hitze des Magmas und Lavas schützte und schlussendlich hinaus trug.

Das war die Nacht, die Haru zur Auserwählten und gleichzeitig Mächtigsten ihres Volkes machte. Zwar geschah Wooyoung nichts dergleichen, dennoch besaß er dieselben Kräften wie Haru, weshalb sie damals auch schon die einzige Person war, die den heutzutage stark zurückgezogenen und einsamen Jungen trainieren sowie kontrollieren konnte.

Letztendlich waren es nur Wooyoung sowie Haru, die wirklich wussten, zu was sie beide imstande waren und dass es ihr Schicksal war, auf die zwei Welten aufzupassen. Haru damals, als Herrscherin Géleias und gleichzeitig die Mächtigste der Feuerwelt und Wooyoung heutzutage, der als Einziger den Krieg zwischen den beiden Welten stoppen und Frieden herbei führen konnte.

Um beide Welten wieder zusammenzuführen, brauchte es zwei Herzstücke. Doch was waren diese Herzstücke? Damit waren im wahrsten Sinne des Wortes, die zwei Herzhälften Wooyoung's und San's gemeint. Während Wooyoung die Hälfte des Elements Omorfías in sich trug, trug San die fehlende Hälfte des Elementes Géleias mit sich.

Wenn beide Herzstücke zueinander finden und sich zusammen schließen würden, dann wäre das Ungleichgewicht beider Welten wieder zusammengestellt und der jahrzehnte lange Krieg hätte endlich ein Ende.

Das war das Geheimnis, was San versuchte herauszufinden, was Haru Wooyoung als Kleinkind mitteilte und heutzutage es dieser auch war, der es als Einziger nur noch wusste, nachdem Haru starb.

Jetzt mochte man sich fragen, weshalb Wooyoung diesen einen Schritt zum Frieden bloß nicht tat und das vorallem bei dem Fakt, dass er San sowieso liebte.

Wüsste San, wer dieser ,,grießgrämige und distanzierte Junge" aus seiner Klasse eigentlich war;

Undzwar sein Beschützer, seine andere Hälfte und der Junge, der sein ganzes Leben bisher für ihn aufgegeben hatte,

dann würde das alles umso einfacher ablaufen. Auch jetzt dachte Wooyoung wie so oft an sein Schicksal und die Schuldgefühle, die er still mit sich trug. Schließlich hatte er niemanden, mit dem er darüber reden konnte. Niemandem, den er vertrauen konnte und wollte.

Jedoch verschloss sich Wooyoung über all die Jahre in seine Trauer, in seiner Angst. Seine Angst, diese Verantwortung -als Beschützer, als Auserwählter- nicht tragen zu können. Eines Tages einen Fehler zu begehen und somit nicht nur das Leben seines geliebten San's, sondern das zweier Welten vielleicht auslöschen zu können. Eines Tages, die Kontrolle über seine eigenen Kräften zu verlieren.

Oder die Trauer, alleine mit seiner Herausforderung und Aufgabe auf dieser Welt zu sein. Nur seinen Drachen und sich selbst zu haben. Wenn ein Mensch seit Kindheit auf darauf konditioniert wurde, alleine überleben und alles bewältigen zu müssen, dann verliert dieser irgendwann die Fähigkeit, sich anderen anzuvertrauen, sich verletzlich zu zeigen und dies überhaupt zuzulassen.

Dies war auch mit Wooyoung geschehen, dementsprechend er sich selbst bestrafte. Vielleicht war dies auch seine Methode, sich selbst zu verletzen, um überhaupt noch etwas spüren zu können. Sich selbst die Bindung zu seinem Schützling nicht zu erlauben und stattdessen bei den Angriffen, unschuldige Bürger und Bürgerinnen umzubringen und dadurch Befriedigung für sich zu schaffen.

Leise seufzte Wooyoung auf, als er spürte, wie ihm die Gedanken wieder zu laut wurden. Er setzte sich auf den Boden hin, sobald ihm die Beine drohten, zu versagen. Dementsprechend strich er sich selbst durch das Haar, schloss die Augen und versuchte Abstand zu all den Gedanken zu kriegen, die ihn wieder drohten, einzuholen.

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Zwar habe ich mich auf Instagram schon darüber aufgeregt, aber ich bin so unfassbar müde von den letzten drei Schichten... :')

Ich hoffe, dir geht es soweit gut.
- Eure Eleja ♡

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