Kid Pov
Wir hatten Unterschlupf bei der Revolutionsoffizierin gefunden. Sie sah ihre Schwester wieder, war jedoch zutiefst traurig, als sie die toten Körper ihrer Freunde sah. Wir legten die Leichen alle in ein Zimmer. Zayn ganz links, dann Niall, Harry, Law und Smoker. Am Abend noch, saßen Liam und Louis über den Toten und weinten bitterlich. Der Schock saß tief, ihre Herzen waren zerrissen.

In der Nacht war Laws Körper verschwunden. Nun waren wir noch schockierter. Wer würde eine Leiche stehlen? Wozu? Die Nacht war unruhig. Ich wälzte mich nur herum, konnte nicht schlafen, obwohl es warm und sicher war. Etwas dunkles lastete über uns.

Er kam mitten in der Nacht.

Er stand plötzlich vor meinem Bett. Ein großer, unförmiger Schatten, mit blitzenden Augen und einer silbernen Pistole in der Hand. "Was willst du?", fragte ich verwirrt, jedoch ohne Furcht und bereit gegen ihn zu kämpfen wenn nötig. "Du bist tot.", fuhr ich fort und Law setzte sich vor mich.

Er hatte Flügel. Und einen Schwanz. Nicht tierischer Art. Lederne Schwingen eines Dämons und einen gekringelten Teufelsschwanz mit dreieckiger Spitze. "Ich wusste immer dass du in die Hölle kommst.", versuchte ich zu scherzen, doch ich versagte kläglich. Er schüchterte mich ein.

"Zayns Mum schickt mich. Ich soll dich holen und den anderen dreien deine Lebenskraft geben.", erklärte er seine Anwesenheit und ich lächelte schwach. "Was ist mit Smoky?", wollte ich ruhig wissen. Ich hatte keine Angst. Der Tod war Teil des Lebens.

"Sitzt längst im Himmel und spielt Harfe.", lächelte Law leicht und hob die Pistole an meine Schläfe. "Bis gleich, Trafalgar.", murmelte ich und er lächelte und drückte dann ab.

Zayn Pov
Mit einem Aufschrei fuhr ich hoch. Der Tod hatte mich gerade rausgeschmissen und das Leben erneut von mir Besitz ergriffen.

Orientierungslos sah ich mich um. Neben mir Niall. Dann Harry. Eine Lücke und Smoker. Ich lebte. Ich war unverletzt. Warum? Ich hatte die Kugeln gespürt wie sie mich getötet hatten. Ich hatte gesehen wie Niall die Augen aufgerissen hatte als ich ihn versucht hatte zu schützen.

Ich hatte seine Worte gehört bevor ich gestorben war. "Ich liebe dich." Überrascht sah ich auf Niall neben mir herunter. Seine funkelten, blauen Augen waren geöffnet, ich sah das Leben in ihnen. Nie kam es mir kostbarer vor wie jetzt.

"Genau das hast du gesagt.", erinnerte ich mich und er lächelte. "Ich liebe dich, Zayn.", widerholte er, wie eine Mathegleichung die er endlich verstanden hatte. Sie war immer da gewesen, aber jetzt sah er sie erst richtig.

"Ich liebe dich auch.", murmelte ich. Ich liebte ihn. Das realisierte ich ebenfalls erst jetzt. In dem Moment, als alles begann, als Louis ihn in dieser Höhle gekidnappt hatte. Alles was er mitgemacht hatte ohne zu klagen. Alles zog in Lichtgeschwindigkeit vor meinem inneren Auge vorbei.

"Ich liebe dich." Ich wusste nicht mehr wer von uns beiden das sagte. Wir lebten und ohne dieses Geschenk wäre es uns nie aufgefallen was eigentlich aus dem ehemaligen Pirat und seinem Spielzeug geworden war. Zwei Menschen die einander liebten und sich ihrer Sterblichkeit bewusst waren.

Es war das erste Mal in meinem Leben dass ich wirklich weinte. Dämonen weinten nicht, egal wie wenig der tatsächliche Anteil ihres Blutes dämonisch war. Sie taten es nicht. Doch nun tat ich es. Ich genoss das brennende Gefühl in meinen Augen. Die heißen Tränen die über meine Wangen rannen und auf meine Hände tropften.

Nialls Arme schlossen sich um mich und ich lehnte mich weinend in seine Umarmung. Selbst freie Leute wie Piraten wussten nicht was für ein Geschenk ihnen gegeben war, wenn sie leben und lieben durften. Es war unvergleichbar diesem so bewusst zu sein.

Wir saßen zusammen auf dem Boden und weinten. Für Stunden wie es mir erschien. Andere, stärkere Arme legten sich schließlich ebenfalls um uns und in Begreifen wie kostbar das Leben war, knieten wir einfach nur dort und dankten welcher Macht auch immer die uns dies vergönnt hatte.

Law Pov
"Sie sind glücklich, weißt du?", lächelte ich sanft bei dem Anblick wie Zayn, Niall und Harry auf dem Boden knieten und sich aneinander festklammerten. "Das war es wert.", meinte Kid schon beinahe liebevoll und ich schlug mit dem Flügel nach ihm. "Autsch! Was machst du?", fragte er sofort genervt und zuckte weg.

"Was ist aus dem früheren Eustass-ya geworden? Ist ja furchtbar!", rief ich theatralisch und er schnaubte abfällig und schüttelte die Flügel. "Da ist man einmal so wie die Menschheit einen gerne hätte, und dann bist du wieder nicht zufrieden!", nörgelte er und lehnte sich wieder an den Türrahmen, wo wir für alle unsichtbar standen und zankten.

"Das ist gruselig! Sei gefälligst ein anständiger Dämon, jetzt musst du auch nicht vermenschlichen!", warf ich ihm zurück und er schnaubte und kratzte mit seine gewundenen Hörnern über das Holz von der Tür. "Fick dich, Trafalgar!", rief er aus und zeigte mir den Mittelfinger.

"Mach vor.", provozierte ich ihn und fand mich keine Sekunde später gegen den Türrahmen gepresst wieder. "Nur zu gerne.", grinste er und presste seine Lippen verlangend auf meine, weshalb ich grinste und ihn näher zu mir zog.

Die Menschen waren zufrieden, die Dämonen wen zufrieden, und alle anderen gottverdammten Völker auch. Was wollte man mehr? Ich löste mich von Kid und trat in das Zimmer und auf Smokers Leichnam zu. Schweigend sah ich auf ihn hinab, bevor ich schließlich meinen weißen Hut, den ich früher getragen hatte hervorzog und auf seine Brust legte.

"Begrabt ihn mit ihm. Für alles was er für uns getan hat.", sagte ich in den Raum hinein und wusste dass irgendwer es hören würde. "Du wirst sentimental, Trafalgar.", sagte Kid trocken und ohne auf ihn einzugehen, erhob ich mich.

"Ich hoffe alle werden damit zufrieden sein.", meinte ich nur und Kid schnaubte irritiert. "Komm schon, alter Mann. Wer steht auf der schwarzen Liste?", fragte er und knackte mit den Fingerknöcheln. Grinsend wandte ich mich um und gesellte mich zu ihm.

"Summerseconds und Donquixote Familie.", gab ich Auskunft und Kid ging schon mal los. Ich drehte mich noch ein letztes Mal um. "Leb wohl.", sagte ich zu meinem irdischen Leben und drehte mich um. Meine Zukunft lag vor mir.

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Offiziell ist meine Trilogie jetzt vorbei. Aber ich werde noch einen mehrteiligen Epilog machen, um euch zu erzählen wie es mit den Panthern weiter geht.
Danke, dass ihr alle da seid, ich habs nämlich in letzter Zeit nicht so leicht, da mein Freund im Koma liegt. aber zu euch kann ich immer kommen, danke <3