1. Hybrides
Niall Pov
Unter Schmerzen öffnete ich meine Augen und blinzelte als ich die Decke über mir nur ganz verschwommen und unscharf erkennen konnte. Langsam klärte sich meine Sicht und die Illusion einer Zimmerdecke aus Wasser verschwand nach und nach.
"Guten Abend, Niall-ya.", begrüßte mich eine dunkle Stimme und ich zwang meine schwachen Muskeln meinen Kopf zu drehen und fixierte den Mann vor mir auf einem Stuhl. In Staunen weiteten sich meine Augen als ich ihn erkannte und mit dem Plan seinen Namen zu sagen wollte ich sprechen, brachte jedoch nur ein klägliches Jaulen heraus.
Der Laut passt so gar nicht zu meinen Stimmbändern, weshalb ich verwirrt aufstehen und fragen was er mir gegeben hatte und warum er überhaupt hier war wollte. Doch meine Glieder waren bleischwer und ließen sich kein Stück bewegen.
"Nicht. Du musst still liegen bleiben. Warte.", sagte der Schwarzhaarige und erhob sich. Irgendwas war falsch mit ihm, doch ich kam nicht drauf was es war. "Layla! Mach auf! Der Kleine ist wach und braucht Wasser!", rief er und hämmerte an der Holztür unseres Raumes.
Wo war ich?
Meine Augen glitten durch den Raum und inspizierten diesen gründlich. Bücherregale säumten die Wände. Neben meinem Kopf war ein Schreibtisch und dahinter sah ich durch ein großes Fenster das Meer. Wir waren weit unter dem Meeresspiegel. Ich lag in einem weichen Doppelbett und war zugedeckt mit einer schneeweißen Bettdecke.
"Schrei doch nicht so, mein Hübscher. Hier, bitte. Der junge Meister wird sofort er wieder da ist zu euch kommen.", sang eine weiche Frauenstimme und verpeilt lag ich da. Wer war das? Warum nannte sie ihn 'Hübscher' auch wenn er sie nicht mochte?
Mit einem Glas stillen Wassers kehrte er zu mir zurück während die Tür geschlossen und von außen verriegelt wurde. Er stützte meinen Oberkörper mit einer Hand nach oben und reichte mir das Glas. Vorsichtig nahm ich ein paar Schlucke und musterte ihn dabei genau. Was war anders?
Plötzlich bemerkte ich es und prustete das Wasser quer über die Bettdecke. "D-Du...", keuchte ich endlich meine Stimme wiederfindend. Er rührte sich nicht und ließ zu dass ich mich plötzlich voller Kraft aufrichtete und mit der Hand durch sein nachtschwarzes Haar strich, bevor ich zu den beiden Ohren kam die zwischen den weichen Strähnen hervorlugten.
Ich schluckte hart und strich fasziniert über die Ohren eines Leoparden die seinen Kopf zierten. Sie zuckten leicht unter meiner Berührung als ich über das unglaublich weiche und fluffige Fell streichelte. Der Mann vor mir schloss wohlig die sturmgrauen Augen, während tief in seiner Kehle eine Art Schnurren zu hören war.
"Law...", murmelte ich und strich nochmal über seine fremdartigen Ohren, bevor ich meine Hand zurückzog. "Du bist eine Katze.", erklärt ich ernst und langsam öffnete er die Augen und musterte mich still, bevor er seufzte. Dann griff er zum Schreibtisch und ergriff einen kleinen Handspiegel.
"Du auch.", erwiderte er und hielt mir die spiegelnde Fläche vor's Gesicht. Verwirrt sah ich mich an und schrak sofort mit einem schrillen Laut zurück. Meine Hände flogen in Unglauben zu meinen Haaren und ergriffen die braunen Katzenohren die ich erspäht hatte.
Es war keine Fälschung. Ich spürte meine Finger und das wohl kaum mit den Haarspitzen. Als hätte ich mich verbrannt zuckte ich zurück und konnte es einfach nicht glauben. Panisch strampelte ich die Bettdecke von mir und sprang vom Bett. Etwas zu schnell, denn ich legte mich erstmal der Länge nach auf den Boden.
Dabei streifte etwas braunes, haariges mein Sichtfeld und verwirrt drehte ich mich um, doch wieder war es nur kurz da und verschwand dann wieder. Noch konfuser als zuvor wiederholte ich die Handlung, doch es war immer weg bevor ich erfassen konnte was das war.
Erst Law der sich lächelnd erhob und mich festhielt. An einem Körperteil das ich bisher nie bemerkt hatte spürte ich seine Berührung und mit großen Augen sah ich zu wie er einen Katzenschwanz in mein Gesichtsfeld zog. Ich griff danach und strich über das Fell was ich genauso spürte wie wenn jemand meinen Arm oder so berühren würde.
Außerstande das zu glauben, zog ich leicht an dem braunen Ding, woraufhin ich auch ein kleines Ziehen an meinem Steißbein spürte. Keine Worte findend um meine Verwirrung zum Ausdruck zu bringen, sprang ich auf und beobachtete wie der Katzenschwanz mir folgte. Auch als ich mich drehte ließ er sich nicht abschütteln. Anscheinend gehörte er wirklich zu meinem Körper.
Ohne Worte, einfach nur mit weiten Augen starrte ich Law an, der sich aus der Hocke erhob und leicht sein Shirt hochzog, woraufhin ich einen gefleckten gelb-schwarzen Leopardenschwanz sah der um seine Hüfte geschlungen war. Law löste ihn vorsichtig und zog sein Shirt wieder runter, jedoch nicht schnell genug, ich sah frische Schnittwunden an seinem Bauch.
"Was sind wir?", hauchte ich schon fast lautlos, doch er hörte mich. "Hybriden, Niall-ya. Mingo hat unsere DNAs mit denen von Katzen gemischt.", berichtete er leise und stumm sah ich mich nach meinem Katzenschwanz um und betrachtete ihn ohne Regung.
Gerade wollte ich wieder etwas sagen, als draußen der Riegel geöffnet wurde und ein großer, blonder Mann eintrat. Er trug eine Sonnenbrille selbst im Haus und ich konnte seine Augen nicht sehen. Außerdem war sein Hemd halb geöffnet und ich sah seine makellose, trainierte Brust. Außerdem trug er eine kurze Hose und Sandalen.
Doflamingo.
"Na, wie geht's meinen beiden süßen Kätzchen?", fragte er und verbarg seine Hände hinter seinem Rücken. "Gut. Er ist erwacht.", antwortete Law und beobachtete Mingo finster. "Das sehe ich.", grinste dieser und trat auf mich zu. Aus Angst vor ihm rührte ich mich nicht und blieb eine Salzsäule als seine große Hand durch meine Haare strich und meine Ohren liebkoste.
Beinahe hätte ich den selben, katzenartigen Laut von mir gegeben wie Law, doch davor drehte ich meinen Kopf zu Law und Mingos Hand glitt von meinem Haupt. "Er muss noch lernen wie er sich benehmen muss.", seufzte Mingo ruhig und trat dann zu Law.
"Alles Gute zum Geburtstag, Law.", gratulierte er und drehte Laws Gesicht zu sich bevor er seine Lippen auf die des anderen legte. Wortlos sah ich zu wie Law zwar ganz klar wütend und kalt reagierte, aber dennoch den Kuss widerwillig erwiderte.
Mit einem stolzen Lächeln zog Mingo sich kurz darauf zurück und reichte Law einen Brief den er hinter seinem Rücken verborgen hatte. Law starrte mit großen Augen auf den verblichenen, vergilbten Papierumschlag, bevor er den Brief bedächtig auf den Schreibtisch legte. Ich hätte gerne gewusst von wem der war.
"Kommt. Wir gehen feiern.", grinste Mingo breit und ein unguter Schauer rann über meinen Rücken, doch ich folgte nach Law brav aus dem Raum. Mingo schloss die Tür und nickte einer schönen, schwarzhaarigen Frau zu die an der Flurwand lehnte. Sie verbeugte sich vor ihm und hakte sich bei mir unter, während Mingo Law an seine Seite zog.
So brachten sie uns durch einen düsteren Flur dessen Licht immer wieder leicht flackerte. Die Fackekn beunruhigten mich. Was wenn die Holzwände anfingen zu brennen?
Still schlang ich meinen Katzenschwanz um mein Bein und versuchte herauszubekommen was das alles hier für mich bedeutete.
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Soo :D
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