Die Lichtung im Wald

Es ist alles so hell, dass ich nicht einmal meine eigene Hand vor Augen erkennen konnte.

"Was ist das nur für ein helles Licht?", flüsterte ich.

Langsam, mit großer Anstrengung, konnte ich etwas erkennen.

"W-..Wolken?", murmelte ich und drehte mich dabei ein wenig zur Seite. Ich bemerkte sofort, dass ich inmitten einer Lichtung im Wald lag. Ich war umgeben von riesigen Bäumen, welche ich noch nie zuvor gesehen hatte. Zu bemerken war auch noch, dass das Gras ein tiefes Rot hatte.

"Bin ich hier in Elyndora?", fragte ich mich, während ich mich mühevoll auf mein linkes Bein stützte und dabei versuchte aufzustehen. Es brachte nichts, denn ich fiel vergeblich wieder hin.

"Du solltest lieber liegen bleiben, Junge", sagte plötzlich eine tiefe, dunkle Stimme. "Damit wir dich einfacher fressen können!"

Ich blickte hektisch umher, konnte aber niemanden sehen oder hören, obwohl ich etwas Seltsames vernahm. Mir lief ein eiskalter Schauer den Rücken runter. Irgendjemand... Nein, irgendetwas bewegte sich in einer unmenschlich schnellen Bewegung im Kreis um mich, hinter dem Dickicht herum.

Von Angst getrieben versuchte ich verzweifelt aufzustehen, doch es half nichts. Ich lag weiterhin am Boden und konnte mich kaum rühren.

"Wieso kann ich mich nicht bewegen?", hyperventilierte ich.

"Wie ich dir bereits sagte, bleib ruhig am Boden liegen. Du machst es nicht nur für uns einfacher, sondern auch für dich", sagte das Wesen, das ich mit dem Auge nicht fassen bekam.

Als ich mich ergab und das im Schatten lauernde Biest aufhörte, mich weiterhin zu umkreisen, sagte etwas in mir, dass ich mich beruhigen und konzentrieren sollte. Ich sollte mich auf die Energie konzentrieren, die in mir entfesselt wurde, als ich in diese Welt kam.

Ich atmete langsam aus, entspannte meinen Körper, legte mich hin und versuchte die Energie zu fühlen, die in mir schlummerte.

"Du ergibst dich ernsthaft ohne jeglichen Widerstand?", rief die Stimme spottend.

Ich stellte mir einen Raum vor, einen leeren Raum, einen leeren und dunklen Raum, der sich mitten in meinem Bauch befand. Dieser Raum hatte nichts außer unzähligen Wegen, die durch meinen ganzen Körper liefen.

Ich stellte mir vor, wie dieser Raum von Energie gefüllt wird. Diese strahlte hell, so hell wie die Sonne, dennoch hinterließ sie ein Gefühl von Kälte, Trauer und Leid.

"Naja, mir soll's recht sein, närrischer Mensch. Einen solchen wie dich habe ich noch nie getroffen. Im Angesicht des Todes noch so ruhig bleiben zu können und nicht vor Verzweiflung um sein Leben zu flehen oder zu fliehen, also meinen Respekt hast du, Mensch!", rief das Biest, das plötzlich auf mich zu sprang.

In diesem Moment konnte ich alles klar erkennen. Auch wenn meine Augen fest verschlossen waren, konnte ich sehen, dass es ähnlich wie ein Wolf aussah, nur größer, sehr viel größer und statt einem, drei Köpfe besaß. Es waren nur noch ein paar Meter, dann hatte es mich erreicht, doch als ich meine Augen öffnete, war es so, als wäre die Zeit eingefroren. Alles blieb wie erstarrt stehen. Der Wind wehte nicht mehr, die rasselnden Blätter der Bäume waren nun nicht mehr zu hören und der Dämon konnte nur seine Augen weit aufreißen vor Schreck.

Ich stand auf und wandte mich zu ihm, hob meinen Arm und schlug gegen einen der Köpfe. Der Kopf zersprang in unzählige Stücke, das einzige was übrig davon blieb, war nur das Blut, das sich überall verteilt hatte, nachdem die Zeit wieder ihren Lauf nahm. Das Biest landete genau vor mir und ließ einen unglaublich lauten Schrei raus, dieser war so stark, dass die Erde anfing zu beben.

"Was macht ein Dämon der höheren Ränge hier in so einem abgelegenen Wald!? Wieso war deine Kraft bis eben nicht wahrzunehmen!?", stotterte es.

"N-Nur ein Horn. Was hat da-!", schrie das Vieh. Jedoch bevor es seinen Satz beenden konnte, bewegte sich mein Körper von alleine auf es zu und erlegte es mit nur einem Schlag, welcher das Biest, das eben am Winseln war, wörtlich in kleine Einzelteile zerlegt hat.

Viel wichtiger für mich ist jedoch die Frage, wieso ich meinen Körper nicht bewegen kann und es so ist, als hätte irgendjemand oder irgendetwas die Kontrolle über ihn. Aus dem Nichts bekam ich einfach schreckliche Kopfschmerzen an einer Stelle, als würde mein Schädel dort aufgerissen werden. Genauso schnell wie diese Kopfschmerzen erschienen sind, sind sie auch wieder verschwunden. Doch genau im selben Moment wird mir alles schwarz vor Augen, und ein kaltes Gefühl von unbeschreiblicher Schwäche durchströmte meinen Körper.

Kurz bevor meine Augen sich schlossen und ich ohnmächtig wurde, konnte ich in nicht allzu weiter Ferne viele Schritte hören.

"Was ist das für eine ätzende Welt?", stöhnte ich leise.

*Ohnmacht*

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