Schlechte Nachrichten
P.o.V. Bokuto
Bald wird alles enden, sie können mir nicht mehr helfen. Ich lag in meinem Krankenhausbett und schrieb in mein kleines Tagebuch während einige tränen meine Wange runterliefen. Warum gerade ich?
Ich heiße Koutarou Bokuto und bin gerade mal 17 Jahre alt. Ich würde in eine paar Monaten mein 18. Geburtstag feiern. Nur schade, dass dieser ohne mich stattfinden wird. Ich habe Darmkrebs, dies fand ich nur leider zu spät raus. Natürlich informierte ich ich selbst ein wenig darüber, als ich damit Diagnostiziert wurde. Diese art von Krebs breitet sich sehr langsam aus und am Anfang hat man überhaupt keine Probleme, man merkt wirklich gar nichts. Doch irgendwann bekommt man Gelbsucht (Verfärbung von Augen und haut in einen leichten Gelb ton) und schmerzen im Oberbauch. Wenn man dann schließlich im Endstadium ist, ist der Tumor im Darm bereits ausgewachsen, dann ist es schwer noch etwas für die betroffene Person zu tun.
Mein Leben lief bis jetzt so ab. Ich bin ein Einzelkind, mein Vater starb früh an einem Autounfall, also waren es nur noch ich meine Mutter und meine Großmutter. Irgendwann waren meine Mutter und ich ganz auf uns alleine gestellt, da meine Großmutter auch verstarb.
Es betraf meine Mutter sehr und sie war nur noch traurig. Ich war das einzige was sie noch glücklich machte. Mein Leben war aber auch nicht ganz einfach. In der Schule hatte ich keine Freunde, es hatte niemanden interessiert, dass ich überhaupt bei ihnen war. Und als wäre das noch nicht genug fingen sie in der Oberstufe mit dem Mobbing an.
Ich weiß bis heute nicht welchen Grund sie dazu hatten, aber sie wussten, dass ich schwach war und das nutzten sie aus. Es fing an mit Wörtern und ging weiter mit körperlicher Gewalt. Sie schlugen und traten mich. Meistens in den Bauch womit ich meine Bauchschmerzen erklären konnte.
Das ist jetzt schon etwas her. Mittlerweile bin ich in meinem Letzten Jahr. Aber das Mobbing hat trotzdem noch nicht aufgehört. Dieses mal mobbten sie mich wegen meinem aussehen, sie sagten ich wäre gelblich, was ich natürlich ignorierte. Meine Bauchschmerzen wurden auch stärker. Mir fiel auf, dass das nicht mehr normal sein kann.
Meiner Mutter sagte ich trotzdem nie etwas. Ich wollte nicht, dass sie sich noch mehr unnötige sorgen macht. Doch irgendwann bemerkten die Lehrer meine Gelbsucht und sagten meiner Mutter bescheid, die mich sofort ins Krankenhaus brachte.
Die Ärzte nahmen mich und meine Mutter sofort mit zu einer Untersuchung. Der Arzt hatte schon den Verdacht auf Darmkrebs als er mich sah, die Untersuchung bestätigte es. Diese schlechten Nachrichten musste er uns wohl oder übel auch erzählen und meine Mutter begann zu weinen. Sie hatte angst, das einzige was ihr noch von ihrer Familie übrig war zu verlieren und sie hatte angst alleine zu sein. Mir liefen ebenfalls einige Tränen über meine Wangen. Ich konnte einfach nicht glauben was er da sagte. Warum habe ich nicht einfach früher was gesagt? Hatte ich angst davor oder wusste ich gar nicht was es bewirken kann?
Wir führten noch ein Gespräch mit ihm. Er sagte, dass Krebs in meinem alter ziemlich selten sei und ich es von irgendwem geerbt haben musste.
Meine Mutter erzählte dem Arzt, dass meine Oma es hatte und ich es von ihr haben musste.
Lange Geschichte, nur leider ohne Happy End. Es war leider zu spät. Ich machte weitere Untersuchungen mit, doch niemand konnte mir mehr helfen.
Meine Mutter besucht mich jeden Tag. Und ich lebe jeden Tag als wäre es der letzte. Ich schreibe seitdem auch jeden Tag in mein Tagebuch. Ich schreibe wie ich mich heute fühle, was passiert ist und manchmal ein paar meiner Wünsche.
Es war schon spät am Abend und es ist bereits Bettruhe angesagt, also legte ich mein Buch weg und schaltete das Licht aus. Normalerweise sollte ich Angst haben Schlafen zu gehen, denn es könnte das letzte mal gewesen sein. Doch seitdem ich weiß was ich habe, träume ich immer wieder von jemanden. Ich kann ihn nie richtig erkennen und seine Stimme klingt auch etwas übersteuert, aber er sagt mir, dass wenn es vorbei sein wird, alles wieder gut wird und ich vertraue ihm.
Ich legte mich also hin und schloss die Augen.
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