Kapitel 1

Unsanft werde ich geweckt als Draco meinen Namen ruft. Kann man nicht einmal in Ruhe ausschlafen? Was will er so zeitig? Während ich aufstehe und nach unten in die Küche schlurfe überlege ich was denn so wichtig ist, dass ich schon aufstehen muss. Dann fällt es mir schlagartig wieder ein und meine Laune hebt sich direkt. Heute geht es in die Winkelgasse um die Schulsachen für mein erstes Jahr in Hogwarts zu kaufen! Ein fantastischer Tag und mit einem Lächeln setze ich mich zu meiner Familie an die große Tafel die im Esszimmer steht. Ich begrüße alle höflich und fülle dann die Schüssel vor mir mit meinen Lieblingscornflakes. Schweigend essen wir und als ich fertig bin mache ich mich sofort wieder auf den Weg nach oben um mich umzuziehen. In meinem Bad dusche ich und putze schnell meine Zähne, danach suche ich mir etwas zum anziehen aus meinem Schrank heraus. Nach kurzer Überlegung entscheide ich mich für ein schlichtes schwarzes Top, einen grünen Rock und schwarze Schuhe. 

"Beeil dich Lucy, wir wollen los!", ruft Mom von unten.

Schnell gehe ich nach unten und vor dem Kamin warten bereits Draco, Mom und Dad auf mich. Als erstes betritt Draco den Kamin, greift sich Flohpulver und verschwindet in den grünen Flammen. Mein Vater ist der Nächste und schließlich bin auch ich an der Reihe. Ich nehme etwas von dem Pulver und werfe es auf den Boden.

"Winkelgasse", sage ich klar und deutlich um am richtigen Ort herauszukommen.

Schornsteine rasen an mir vorbei und ich komme an einem belebten Marktplatz an. Draco und Dad warten wieder und kurz nach mir kommt auch Mom an. Unser erstes Ziel ist Ollivander der Zauberstabmacher. Aufgeregt gehen wir die Straße entlang und gehen in den kleinen, verstaubten Laden.

"Angenehmen Tag Familie Malfoy, was kann ich für Sie tun?", begrüßt uns ein älterer Mann freundlich.

"Ich brauche einen Zauberstab", sage ich und sehe mich etwas im Raum um.

"Dann lass mich mal schauen Miss Malfoy."

Er nimmt ein Maßband und misst meine Armlänge, meine Größe, eins meiner Haare und verschwindet schließlich im hinteren Teil des Ladens. Ein seltsamer Mann, aber freundlich. Man hört gepolter und kurz darauf kommt er mit einigen Schachteln zurück.

"Probiere diesen, zehneinviertel Zoll, Eschenholz und Einhornhaar", sagt er und drückt mir einen dunkelbraunen Stab in die Hand.

Ich schwinge ihn leicht und Schachteln fallen aus den Regalen. Dieser Zauberstab ist nicht meiner. Etwas enttäuscht lege ich ihn wieder weg.

"Ah, der ist es nicht. Probiere den, neundreiviertel Zoll, Weißbuche und Drachenherzfaser."

Ich nehme ihn entgegen und schwinge ihn leicht. Warme Luft weht um mich herum und es entsteht ein kleiner Regenbogen. Das ist er, das ist mein Zauberstab. Innerlich triumphiere ich und auch Ollivander lächelt mich warm an.

"Herzlichen Glückwunsch junge Dame."

Dad bezahlt ihn und wir gehen zu Madame Malkins. Dort bekommen Draco und ich eine neue, maßgeschneiderte Schuluniform. Nach zwanzig Minuten des Rumstehens sind wir glücklicherweise fertig und gehen zu Florish and Blotts, einer Buchhandlung. Dort treffen wir auf Harry Potter und ich freue mich innerlich, dass ich diese Berühmtheit treffe. Draco allerdings beginnt ihn zu schikanieren und ein rothaariges Mädchen, etwa in meinem Alter, stellt sich schützend vor ihn. Sie diskutieren weiter und mein Bruder macht sich über ihn lustig als Dad dazukommt und über die abgetragene Kleidung und die abgenutzten Bücher lästert. Es ist mir wirklich unangenehm und am liebsten würde ich weggehen und mich im Nachhinein bei den beiden entschuldigen. Dad nimmt dem Mädchen den Kessel ab den sie trägt und steckt unauffällig ein in Leder gebundenes Buch dazu. Was das wohl ist? Im nächsten Moment kommt auch schon der Vater des Mädchens zusammen mit seiner Familie und einem braunhaarigen Mädchen. Nachdem sie mit ihrem kleinen Kampf fertig sind gehen wir zu Potages Kesselladen um mir einen solchen zu besorgen. Im Anschluss geht es noch als kleine Überraschung zu Eyelops Eulenkaufhaus wo meine Eltern mir einen hübschen kleinen, braunen Kauz kaufen. Als letztes gibt es noch Eis in Florean Fortescues Eissalon und dann geht es auch schon wieder nach Hause. 
Nach dem Abendessen packe ich meinen Koffer mit Klamotten, Fotos und vor allem meinen neuen Schulsachen. Schließlich falle ich erschöpft in mein Bett und schlafe in Gedanken an den nächsten Tag ein.


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