Unfreiwillige Badeaktion


Dann setzte sich unsere kleine Herde in Bewegung, George und ich hatten die beiden Braunen mit einem Führstrick mit, Tahman würde einen von uns später ablösen. Als wir das Einfahrtstor passierten, drehten wir uns nochmal um und winkten allen, die uns heute noch verabschiedet hatten. Wir ließen das Resort hinter uns, vor uns die wilde Landschaft Afrikas.

Abwechselnd übernahmen wir die Packpferde, Tarshan schien die Reise Spaß zumachen. Bis jetzt waren wir quer durch den Busch geritten, Tahman und George hatten mir einige Regeln erklärt, die es hier zu befolgen galt, wenn man nicht als Löwenfutter enden wollte. Die beiden hatten zwar jeweils einen Revolver dabei, würden aber nur im absoluten Notfall schießen, schließlich wollten wir die Tiere ja beschützen, nicht wie die Wilderer einfach abknallen.

Mittlerweile war es sehr heiß geworden, die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel. Doch nach den ersten Stunden hielten wir dann endlich im Schatten einiger Sträucher. Hier floss der Fluss entlang, der uns am nächsten Tag zur Pferdefarm bringen sollte. Nachdem George kurz die Umgebung gecheckt hatte, ob Raubkatzen oder ähnliches auf uns lauerten, sprangen wir von unseren Pferden und führten sie abwechselnd zum Wasser. Hier würden wir unsere Wasservorräte auffüllen, um dann etwas weiter entfernt unser erstes Lager aufzuschlagen. Zwar waren wir heute noch nicht allzu weit geritten, jedoch wollten wir die Pferde langsam an die neue Tätigkeit und den Ortswechsel gewöhnen.

Ungeduldig zog Tarshan an dem Führstrick, den ich ihm umgelegt hatte. Er roch das Wasser und wollte endlich seinen Durst stillen. Beim kühlen Nass angekommen, tauchte er sofort seine Nase ein und prustete durch die Nüstern. Er machte immer wieder kleine Schritte in den Fluss hinein. Hier war das Ufer relativ flach und das Wasser sehr ruhig. Um nicht einfach ins Wasser nachgeschliffen zu werden, sprang ich kurzerhand auf den Rücken meines Ponys. Er ließ sich aber nichts anmerken und saugte weiter gierig die Flüssigkeit in sich hinein. Nur mit dem einen Ende des Stricks in der Hand war ich zwar vermutlich aufgeschmissen, wenn irgendetwas den Schecken erschreckte, aber *No risk, no fun*.

Glücklich legte ich mich auf seinen Rücken und genoss die Aussicht. Plantschend stapfte Tarshan durch den Fluss, und ich ließ mich von seinen Bewegungen mitschaukeln. Plötzlich spürte ich, wie seine Vorderbeine einknickten und ich konnte mich nur noch im letzten Moment von seinem Rücken runterrollen, bevor er sich auf mich drauflegen konnte. Leider konnte ich weder auf die eine noch auf die andere Methode trocken bleiben können. Aber wenigstens war ich jetzt keine Palatschinke.

Da ich sowieso schon nass war, blieb ich einfach in sicherer Entfernung von den Hufen von Tarshan im Fluss sitzen und sah ihm zu, wie er sich herumwälzte. Als George und Tahman mich so entdeckten fingen sie an zu lachen und konnten gar nicht mehr aufhören. Zuerst war ich noch ein bisschen beleidigt, aber dann musste ich auch lachen.

Mein treues Pony (hust, hust) stand mittlerweile wieder sicher auf allen vier Hufen und blies mir seinen warmen Atem ins Gesicht. Na, vielen Dank auch,wärmer wurde mir trotzdem nicht. Denn im Schatten in einem kalten Fluss zu baden war trotz des heißen Klimas nicht zu empfehlen. Der plötzliche Temperaturunterschied war nicht sehr angenehm und ich beschloss mich anTarshan hochzuziehen, um nicht mehr mit dem ganzen Körper im Wasser zu liegen.

Platschend stapfte ich dann mit ihm im Schlepptau Richtung Ufer, wo George schon auf uns wartete. Er hielt mir eine Decke hin und nahm mir den ebenfalls patschnassen Wallach ab. Ihm schien es aber im Gegensatz zu mir nichts auszumachen, er schüttelte sich nur und begann wieder das karge Gras zu zupfen,welches hier aus der Erde kroch. Sprießen konnte man dazu wirklich nicht sagen. 

"Der Kleine ist ja nicht zu unterschätzen.", meine George immer noch lachend.

Ich wrang nur grinsend mein T-Shirt und meine Hosenstulpen aus und rieb mich mit dem Handtuch ab. Das sollte reichen, ich würde mich einfach in der Sonne trocknen lassen.

"Wo ist Tahman?"

"Er sollte gleich wieder da sein,erkundet die Umgebung und so. Hilf mir mal die Pferde fertig machen, wir reiten bald wieder weiter."

"Ist es noch weit?"

"Willst du jetzt schon ungeduldig werden?", ertönte es plötzlich dicht an meinem Ohr. 

Erschrocken wirbelte ich herum. Nicht besonders elegant klatschten mir dabei meine nassen Haare ins Gesicht. Hm. Das mit der Disneyprinzessin musste ich wohl nochmal üben. Naja, auf jeden Fall stand natürlich Tahman vor mir.

"Musst du mich immer so erschrecken?" Grinsend wandte er sich nur ab und begann die schweren Satteltaschen auf die Pferde zu hieven. Gut gelaunt fing auch ich an Tarshan kurz zu trocknen und ihn wieder zu satteln. Kurze Zeits päter waren alle Pferde bepackt und zur Weiterreise bereit.


◇◇◇

Hey! Hier wieder mein neues Kapitel. Danke an alle, die von Anfang an dabei waren und an alle, die neu dazugekommen sind "Hallo!".

Mittlerweile haben wir 1941 reads und 116 votes!! 😱😄

Wie immer freue ich mich sehr über produktive Kommentare und Votes.

Schönes Wochenende euch allen!


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