Morgenstund hat ... okay lassen wir das.
Am nächsten Morgen wachte ich schon früh auf. Verschlafen setzte ich mich in meinem Bett auf und rieb mir mit beiden Händen über das Gesicht. Warme Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster und tauchten alles in ein goldgelbes Licht. Gähnend schob ich meine Beine über den Rand meines Himmelbettes und stand auf. Bloßfüßig tappte ich zum Fenster und schob die Vorhänge etwas zur Seite. Geblendet schloss ich direkt wieder die Augen und musste erst ein paar Mal blinzeln, um überhaupt etwas erkennen zu können. Sanfte Dunstschleier hingen über der Landschaft, die Tiere, die ich von hier aus erkennen konnte, lagen oder standen noch dösend herum. Ich warf einen kurzen Blick auf meine Armbanduhr und merkte, dass ich genug Zeit hatte, um mich für den Antritt der Reise vorzubereiten.
Summend packte ich noch die letzten Sachen in meinen Rucksack, das Meiste hatte ich schon gestern verstaut. Um Zelte, Schlafsäcke und Vorräte würden sich George und Tahman kümmern. Trotz der Hitze zog ich eine lange Hose an. Hell zwar, aber dennoch lang. Für den Schutz meiner Beine war lange Kleidung wichtig, da die flirrende Hitze, Dornen und der raue Ledersattel sonst zu Schmerzen führten. Dann noch ein Camp-T-Shirt und eine Camp-Cap und ich war reisebereit. Schnell schüttelte ich noch meine Bettdecke auf und überflog mein Gepäck. Ich hievte meinen Rucksack auf die Schultern (Das Pferd tat mir jetzt schon leid, obwohl ich wirklich nur das Wichtigste eingepackt hatte.) und verließ meine Hütte.
Nachdem ich zugesperrt und meinen Schlüssel wieder gut befestigt hatte, hielt ich nach den anderen Guides Ausschau. Ich ging meinem ersten Verdacht nach und schlenderte zu den Pferdekoppeln. Zwar war ich noch etwas früh dran, aber ich konnte ja schonmal die Pferde holen. Doch ich war nicht die Einzige mit dieser Idee, George kam schon mit den zwei Braunern (braune Pferde) am Halfter aus der Koppel und drückte mir direkt auch noch zwei Führstricke in die Hand.
"Guten Morgen!", begrüßte er mich freundlich. "Du bist ja früh dran. Hol bitte schonmal Tarshan und den Weißen. Der andere Schecke kommt dann schon nach."
"Wir nehmen alle fünf mit?", fragte ich verwundert. "Ja, wir haben uns gedacht, es wäre besser, wenn sie erstmal zusammenbleiben und wir das Gewicht ein bisschen aufteilen.", erklärte mir George über die Schulter.
Das konnte ich sogar nachvollziehen. Ich ließ meinen schweren Ballast neben dem Zaun ins Gras fallen und machte mich auf den Weg zu den Pferden. Natürlich standen sie alle ganz im hintersten Eck, aber was sollte ich eigentlich schon erwarten? Pfeifend und rufend näherte ich mich, aber die Vierbeiner sahen mich nur an und bewegten sich keinen Schritt auf mich zu. Seufzend legte ich die letzten Meter auch noch zurück und wurde wenigstens mit einem Begrüßungsschnauben von Tarshan belohnt. Ich legte ihm und dem Weißen, der leider immer noch keinen Namen hatte, die Halfter an und sah mich nach dem Schecken um. Dieser stupste mich plötzlich von hinten an und schien sich zu fragen, warum ich hier noch herumstand. Mit einem Schnalzen signalisierte ich den Pferden, dass es losging und überraschend motiviert setzte sich die kleine Herde in Bewegung.
Beim Gattertor angekommen nahm mir George den Weißen ab und wir schlenderten gemeinsam zu den provisorischen Putzplätzen. Der Schecke stellte sich artig neben den Weißen, wir mussten ihn nicht einmal anbinden. Heute lautete der Plan wie folgt: Tahman, George und ich würden heute losreiten und alle Pferde mitnehmen. Die Braunen würden unser Gepäck tragen (winziges Zelt, ein Kochtopf, GPS Gerät, Notfalltelefon, Erste Hilfe Set, Zündhölzer, 3 Löffel, Messer, ein Seil, etwas Pferdefutter, Trockenfutter für uns, Notfallwasser und noch Kleinigkeiten) und unsere Reitpferde würden unser persönliches Gepäck (Wechselgewand, Zahnbürste) und uns tragen, da wir alle eher schlank und leicht waren.
Heute war eine kurze Tour geplant, wir würden an einem Fluss übernachten und am zweiten Abend bei der Pferderanch campieren. Wenn eines der Pferde sich als untauglich herausstellen sollte, könnten wir es direkt noch austauschen, oder noch eines mitnehmen, falls das Gepäck zu schwer war. Dann würde unsere Reise vollends beginnen. Ich hoffte nur uns laufen keine Wilderer über den Weg.
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Hey! Ich würde mich sehr über Feedback in den Kommentaren freuen und wenn euch das Kapitel gefallen hat VOTED bitte für mich (also den kleinen Stern drücken). Vielen Dank an alle, die so fleißig meine Geschichte lesen und mitverfolgen!
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