Prolog

Vor einer Unendlichkeit von Jahren...

In einer Welt voller Zerstörung, Krieg, Schmerz und Angst, dort lebte Avis. Geboren mit der Fähigkeit alles zu zerstören und etwas neues zu erschaffen. Sie konnte die Welt nicht verändern, sie konnte sie nur ersetzen. Das ist das Letzte gewesen was ihre Mutter ihr erklärte bevor sie starb. Avis erinnerte sich noch gut daran, wie sie ihre Mutter in den Armen gehalten und sie angefleht hatte, bei ihr zu bleiben. Sie erinnerte sich, wie sie nach dem Tod ihrer Mutter geschriehen hatte. Es war ein Schrei gewesen, wie ihn vor ihr noch keiner ausgestoßen hatte, so voller Trauer und Wut. Avis hatte die einzige Fee, die ihr in ihrem Armseligen Leben noch etwas bedeutet hatte, verloren. In ihrem Schrei hatte sie die Menschheit für ihre Grausamkeit verflucht. Aber in dieser schrecklichen Schlacht hatte das niemanden etwas genutzt. Sie wollte sich gerade aufrichten, als sie von hinten gepackt und weggeschleift wurde.
Als sie sich von dem ersten Schreck erholt hatte, erkannte sie ihre Entführer. Es waren Menschen. Einer der beiden hatte ihre Mutter getötet. Sie wehrte sich nicht gegen sie. Es gab auf dieser Welt nichts mehr wofür es sich zu leben lohnte. Sie hätte zwar versuchen können ihre Entführer umzubringen, doch selbst wenn sie es geschafft hätte, dann hätte es nichts genützte. Es hätte den Untergang der Feen höchstens verzögert. Die Menschen waren in der deutlichen Überzahl. Das war schon immer so gewesen, aber ihnen war nie klar gewesen, dass auch nur eine einzige Fee existierte. Sie hatten ihre Existenz stehts, vor den Menschen, geheimgehalten.
Vor ein paar Jahren hatte sich das geändert. Ein unvorsichtiges Feenmädchen war durch den Wald geflogen und auf einen Menschenjungen gestoßen. Was er gesehen hatte, hatte ihm Angst gemacht. Er hatte ein Messer hervorgezogen, doch er war ein Mensch und sie eine Fee. Bevor er zustoßen konnte, hatte sie mit zwei glühenden Finger auf ihn gezeigt und war weggeflogen.
Voller Angst hatte sie es den anderen Feen erzählt. Die Feen waren wütend, über ihre Dummheit, gewesen, doch vor allem hatten sie Panik gehabt. Große Panik! Nachdem sie sich ein bisschen beruhigt hatten, beschlossen sie abzuwarten ob der Menschenjunge von seiner Begegnung erzählte. Sie wollten zur Sicherheit aber auf einen Kampf vorbereitet sein.
Natürlich hatte der Menschenjunge den anderen Menschen von seiner Begegnung erzählt. Auch die Menschen waren in Panik verfallen. Ihnen war bewusst geworden, dass die Feen mächtiger waren als sie. Die Menschen waren selbstsüchtig. Sie begannen die Feen zu jagen und zu töten. Die Feen waren zwar mächtiger, sie hatten Zauberkräfte mit denen sie sich wehren und kämpfen konnten und Flügel mit denen sie flogen, doch die Menschen waren mehr und sie hatten im Laufe der Zeit viele gute Waffen entwickelt, mit denen sie in kürzester Zeit tausende von Feen töteten.
Um dem zu entkommen hatte Avis Familie versucht zu fliehen. Ihre Freunde waren tot, ihre Nachbarn waren von Menschen mitgenommen worden. Es wurde vermutet, dass sie zum Sterben an einen anderen Ort gebracht wurden. Darin sah keine Fee einen Sinn.
Avis vermutete, dass ihre derzeitigen Entführer sie jetzt zu besagtem, geheimnisvollem Ort bringen würden, sie verstand es sogar. Der Krieg war ihre Schuld. Sie musste ihr Leben lang mit der Schuld leben, all diese Feen umgebracht zu haben. Doch wenn sie erstmal an dem Ort ankamen, wusste sie, wie sie den Krieg beenden konnte. Sie hatte einen Plan.
Avis dachte an die fehlgeschlagene Flucht mit ihrer Familie zurück.
Sie waren früh morgens aufgebrochen und hatten alles zurückgelassen. Ihre toten Freunde, ihr zerstörtes Haus, das, was von ihrem früheren Leben noch übrig war. Es war nicht viel gewesen. Jetzt hatte Avis nichts mehr.
Avis, ihr Bruder und ihre Eltern waren drei Tage lang ohne Zwischenfälle durchgekommen, bis sie am vierten Tag auf eine große Ansammlung von Menschen stießen.
Feen konnten keine Vollbremsung machen. In der Luft müssen sie es langsam angehen. Doch in diesem Fall hatten sie die Menschen zu spät gesehen. Avis und ihre Mutter hatten sich gerade noch hinter den Bäumen verstecken können, doch ihr Vater und ihr Bruder waren nicht schnell genug gewesen. Die Menschen hatten sie ohne mit der Wimper zu zucken getötet, einfach weil sie anders waren.
Kurz darauf war ein Krieg ausgebrochen.
Ein paar der Feen hatten angefangen sich zu wehren, doch die Menschen hatten sie umgebracht. Andere haben angefangen zu protestieren, doch wieder sind hunderte gestorben. Also hatten sich all die übrig gebliebenen Feen dieser Welt, darunter auch Avis und ihre Mutter, zusammengeschlossen und stärkere Verteidigungsmaßnamen ergriffen. Also hatten sie, in einer Nacht, angefangen die Menschen anzugreifen. Diese waren nicht darauf vorbereitet gewesen. Sie waren davon ausgegangen, dass ihre Anführer alles im Griff hatten, doch davon waren diese, bis zu diesem Zeitpunkt, auch ausgegangen. Diesmal waren es die Menschen gewesen, die sich wehren mussten. In dieser Nacht verloren die Feen deutlich weniger ihrer Leute, doch aus dieser Nacht war auch ein, für die Feen, aussichtsloser, weltweiter Krieg entstanden.
Avis Entführer hielten an. ,,Was wollt ihr von mir", schrie Avis. Die beiden Entführer sahen sie an und lachten ohne ihr zu antworten.
Avis sah sich um. Sie waren an einem kleinen Wagen der Menschen angelangt. Aus Holz war er, mit vier runden Scheiben unten.
Ihre Entführer drehten ihr die Arme auf den Rücken, einer der beiden ging zu dem Wagen, holte zwei Seile hervor, während der Andere ihre Arme festhielt und sie auf ihren Rücken drückte. Der Erste gab dem, der sie festhielt, eins der Seile und schon wurden ihre Arrme zusammengebunden. Der Erste band ihre Beine mit dem anderen Seil zusammen.
Die beiden hoben sie auf die Ladefläche des hölzernen Wagen und los ging die Fahrt.

Sie kamen an einem großen Gebäude an. Es war weiß gefärbt und reichte bis in den Himmel. Hätte Avis fliegen können, dann wäre sie bis ganz nach oben geflogen. Doch jetzt lag sie gefesselt in einem Wagen der Menschen und das Leid dieser Welt war ihre Schuld.
Ihre Entführer kamen auf sie zu. Zum ersten Mal konnte Avis sie beide sehen. Der, der die Seile geholt hatte, besaß überraschend kurzes Haar, das Haar des Anderen war ziemlich lang. Beide hatten denn selben, triumphierenden Blick aufgesetzt. Beide hassten sie Avis und sie hasste sie. Aus tiefsten Herzen.
Sie hoben sie aus dem Wagen. Kurzhaar begann die Seile loszumachen, während Langhaar sie fest am Arm gepackt hielt. Avis strampelte und versuchte sich loszumachen. Auf gar keinen Fall würde sie zulassen, dass diese Beiden ihren Plan zerstörten.
,,Zappel weiter und die Seile bleiben dran", knurrte Kurzhaar. Avis hörte auf. Oh wie sie ihn hasste. Er hatte ihre Mutter getötet, dafür würde er früher oder später büßen.
,,Was habt ihr mit mir vor?", fragte Avis. Es war Langhaar der antwortete. ,,Weist du", begann er, ,,seit wir herrausgefunden haben, dass es euch gibt wollen wir mehr über euch wissen. Wir erforschen euch, machen Tests mit euch. Wir schauen wie ihr auf bestimmte Dinge reagiert. Wir sehen nach wie ihr gebaut seit. Wir wollen wissen ob ihr einen ähnlichen Körperbau wie wir habt, wo was in eurem Körper liegt. Dann wollen wir herrausfinden wie ihr uns etwas nützt und ob ihr das Zeug dazu habt uns das Leben zu erleichtern. Dich wollen wir für den letzten Punkt benutzen."
,,Wenn ihr so viel über uns wissen und erforschen wollt ohne uns zu fragen. Warum habt ihr dann begonnen uns zu töten?", fauchte Avis. ,,Ihr wart zu viele", antwortete diesmal Kurzhaar, ,,Wir brauchen viel weniger von euch. In Avis hatte sich viel Wut gesammelt. Die Seile waren nun von ihr runter und während Langhaar sie auf die Beine stellte, lockerte er versehentlich seinen Griff um ihren Arm. Sie schaffte es sich loszureißen und schoss hoch in die Luft bevor einer der beiden sie schnappen konnte.
,,Okay", hörte sie Kurzhaar von unten rufen, ,,Das hast du von Anfang an geplant, nicht wahr? Die Andern, die wir geschnappt haben, waren nicht so clever. Erzähl es den anderen deiner Art. Wir schnappen uns einfach jemand anderen. Ihr Feen wisst, dass ihr verlieren werdet. Es ist nur eine Frage der Zeit. Aber dein kleiner Plan hat geklappt das muss man dir lassen!"
Doch Avis Plan hatte noch nicht einmal begonnen. Der Krieg war ihre Schuld gewesen, also würde sie ihn auch beenden, genau jetzt. ,,Es ist, denke ich, ein guter Zeitpunkt um es zu beenden!", rief sie. Während sie im Sturzflug nach unten schoss, hörte sie ihre Entführer lachen. Na warte, dachte sie, schickte einen Blitzstrahl durch ihre glühenden Finger auf Kurzhaar ab, traf ihn, und dann löste ihre Welt und alles Leben in ihr, sich einfach auf.

Vor mehreren milliarde Jahren
Als Avis die Augenn öffnete, waren um sie herum nur Sterne und Dunkelheit. Sie blickte sich um. Vor ihr stand eine Junge Frau und blickte sie an. ,,Wer bist du?", fragte Avis. Sie war überrascht wie selbstsicher sie klang. ,,Das weißt du nicht?" Die Frau klang traurig. ,,Ich habe die Welt erschaffen, die du so eben zerstört hast. Mein Name ist Eva"
Avis starrte sie an. Wieso war ihr das nicht klar gewesen. Natürlich war Eva hier. Eva war von den Feen immer als Schöpferin veerehrt worden. Eva war es gewesen, die Avis dazu ernannt hatte, eine neue Welt zu erschaffen. Wenn sie, Avis, ihre Welt zerstörte um es Eva nachzumachen, würde sie natürlich auf Eva treffen.
,,Warum hast du deine Welt zerstört?", fragte Avis. Eva sah sie lange an. Schließlich sagte sie: ,,Meine Spezies, die Alben, wurden immer selbstverliebter. Sie waren selbstsüchtig. In meiner alten Welt gab es keine Liebe. Es gab nur Hass. Irgendwann traute man nur noch sich selbst. Als ich ausgeraubt wurde habe ich es beendet. Doch das spielt keine Rolle mehr. Jetzt geht es um dich. Als erstes musst du dich entscheiden ob du deinen Namen ändern möchtest. Dein Name wird in den Köpfen der Kreationen in deiner Welt bleiben. Also entscheide gut." Avis musste nicht lange überlegen. ,,Es ist besser wenn ich ihn behalte. Das ist persönlicher", sagte sie, ,,Ich möchte ihnen als die, die ich bin in Erinnerung bleiben. Auf keinen Fall als jemand anderes." Eva lächelte. „Das ist eine gute Entscheidung." Sie sah Avis an. „Es ist nun Zeit für eine neue Welt." ,,Aber ich weiß nicht wie ich eine erschaffen soll" ,,Du musst es nicht wissen, du darfst nicht überlegen. Erschaffe einfach eine neue Welt, indem du dich auf starke Emotionen konzentrierst."
Avis dachte zurück daran, wie ihre Mutter gestorben war. Kurzhaar hatte sie kaltblütig ermordet. Sie wollte sich an ihnen rächen. An den Menschen. Sie waren für alles Leid verantwortlich. Aber was ist mit mir? Flüsterte ein kleiner Teil von ihr. Was habe ich getan was so viel besser ist? Ich habe Menschen getötet. Es ist mir egal gewesen. Unsinn, sagte sie sich. Die Menschen hatten schlimmere Dinge getan als sie. Die Menschen waren böse.
Plötzlich tauchte in Mitten der Dunkelheit und der Sterne eine grün-blaue Fläche auf. Es war die neue Welt. Sie war nicht besonders groß. Sie bestand aus einem kleinen Ort, einer Stadt und ganz viel Meer. Auf der Mitte des Meeres lag eine mittelgroße Insel. Avis taufte sie Afferre. Eine Insel brauchte ihrer Meinung nach einen Namen. Die neue Welt war voller Tiere,Bäume und anderer Pflanzen, im Meer und an Land. Es wäre perfekt gewesen, würde nicht noch etwas fehlen. Die Kreationen, die sich an sie erinnern würden.
,,Was möchtest du tun? Es fehlen noch ein paar Bewohner", sagte Eva. Avis dachte nach. Um sich an den Menschen zu rächen, musste es in ihrer Welt Menschen geben. Sie durften aber nichts von ihrer Existenz auch nur erahnen. Feen sollte es in ihrer neuen Welt keine geben. Es würde nur wieder Krieg geben. Sie wollte die Macht der Feen verkleinern. Die Macht musste also auf vier Spezien verteilt werden, die sich nicht zu nahe kommen können. Avis entschied sich dafür, eine der vier Spezien nur im Meer wohnen zu lassen. Also erschuf sie die Meerjungfrauen. Sie sollten niemals an Land kommen können, wenn doch hätten sie mit einem lebenslangen Fluch leben müssen. So konnten die anderen drei Spezien friedlich zusammenleben. Die Hexen, die nur mit dem Zauberstab Magie ausüben konnten, die Elfen, die durch das Schnipsen mit den Fingern eingeschränkte Magie benutzten und die Gestaltwandler, die sich in die unterschiedlichsten Tiere verwandelten.
,,Bist du fertig?", fragte Eva. ,,Noch nicht ganz..."
Avis schickte zwei Flüche an die Menschen aus. Es waren zwei Krankheiten. Jede von ihnen sorgte dafür, dass die infizierten Menschen einer jeweils neuen, blutrünstigen Spezies angehörten. Den Vampiren und den Werwölfen. Diese beiden Spezien sollten bis aufs Blut verfeindet sein. Jetzt war sie fertig mit ihrer neuen Welt. Zufrieden drehte sie sich zu Eva um. Diese sah sie jedoch nur traurig an.
,,Was?", fragte Avis verwirrt, ,,Habe ich etwas falsch gemacht?" Eva seufzte. „Du hast diese Welt aus Rache erschaffen. Mit solchen Welten nimmt es nie ein gutes Ende." „Aber mit allen anderen Welten doch auch nicht, oder?", fragte Avis herrausfordernd. ,,Mit Rachewelten ist es am Schlimmsten." Avis schwieg. „Ich muss jetzt gehen", sagte Eva, ,,Viel Glück Avis. Alles Gute"
Bevor Avis noch etwas erwiedern konnte, war Eva verschwunden. Avis seufzte. Eva konnte sagen was sie wollte. Die neue Welt war perfekt. Es war Avis es gewesen, die damals auf den Menschenjungen getroffen ist. Sie hatte nie einen Krieg gewollt und doch war sie der Auslöser für den Tod von Millionen von Feen gewesen. Einfach weil sie so unvorsichtig gewesen war.
Die Menschen hatten ihr alles genommen, was ihr etwas bedeutete. Und dafür würde sie sich an ihnen rächen!

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Hey Leuddies,
Das war der Prolog meiner Geschichte. Lasst mir bitte ein Feedback da. Ich bin gespannt auf eure Meinung. Ich werde versuchen das nächste Kapitel in Kürze hochzuladen.
Viele Grüße und einen tollen Tag
Katniss

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