Kapitel 75
„Jimin, steh auf!", schrie ich ihn an. Taehyung und ich versuchten ihn immer wieder aufzuwecken, wir riefen lauthals nach ihm, rüttelten ihn, doch Jimin zuckte nicht einmal. „Wieso bewegt er sich nicht?", fragte ich ängstlich, bewegte ihn weiter und versuchte mit meiner Hand an seinem Handgelenk einen Puls zu spüren, doch war zu aufgeregt, weswegen ich einfach nichts spüre.
Und auch Taehyung schaute genauso ängstlich zu Jimin, wobei er dann sich vom Boden hin und auf seinen Beinen stand.
Taehyung wurde immer unruhiger und seine Hände fingen an zu zittern. „Tut mir Leid", sagte er nach langsam Überlegen und ging dann plötzlich in die Richtung des Hauses.
Ich konnte nicht fassen, dass er mich mit Jimin so alleine ließ.
„Taehyung?", fragte ich bestürzt und sah, dass er immer mehr verschwand. „TAEHYUNG!"
Länger versuchte ich weiter , während ich das mit Tae vollkommen ignorierte, Jimin wach zu kriegen.
Der Krankenwagen war schon lange informiert, denn Taehyung hatte ihn angerufen, meinte er zumindest.
Doch es kam kein Krankenwagen.
Nach längerer Zeit mit meinem leeren Akku und meiner Angst Jimin alleine zu lassen, bekam ich einen Adrenalinschub, als Jimin immer blasser wurde und ich Panik bekam, dass er nicht mehr bei uns war.
Sofort stand ich auf und legte einen Arm von Jimin um meine Schultern, damit ich ihn transportieren konnte.
Ich schrie immer wieder, doch niemand hörte mich durch die viel zu laute, dröhnende Musik und ich sah in der Dunkelheit nur schwer, was dann noch dazu führte, dass ich mit Jimin zusammen hinfiel.
Ohne es zu bemerken liefen mir die Tränen über meine Wangen und ich hatte immer mehr Angst, konnte aber nicht mehr aufstehen, weil Jimin viel zu schwer für mich war.
„Nicht weinen..", hörte ich plötzlich und sofort schaute ich zu dem Geräusch, was aus Jimins Lippen kam.
„JIMIN?", schrie ich ihn so an, dass er kurz zusammenzuckte und auf dem Boden mich mehr in die Arme zog. „J-Jimin, ich dachte, dass du tot wärst.. oder.. wir müssen ins Krankenhaus!"
„Nein", kam nur stumpf von ihm, während ich die Umarmung erwiderte und gleich wieder ausrasten wollte.
„Nein was? Jimin, bitte! Ich habe Angst", wimmerte ich und da setzte er sich mit mir zusammen hin.
Langsam glitten seine Hände um mein Gesicht und er hielt es schließlich in seinen Händen. „Tiana, ich hab einfach nur Probleme mit Stress umzugehen. Ich war deswegen schon beim Arzt.. keine Sorge", erklärte er ruhig und wischte sich erst das Blut unter der Nase weg und dann mir eine Träne von der Wange. „Du bist so schön.."
Weinend sah ich ihn nur an und nahm seine Hände von meinem Gesicht, da sie zu viel zu viel in meinem Herzen anrichteten. „Bitte.. lass das nochmal untersuchen.. auch wenn alles okay ist.. ich komm auch mit"
Doch Jimin schüttelte sicher den Kopf. Es beruhigte mich natürlich etwas und das wusste er auch, was man am meisten daran bemerkte, dass ich ihn stark umarmte und nicht loslassen wollte.
„Tut mir Leid, dass ich deinen Geburtstag versaut habe", sprach er und ich lachte traurig.
„Besser als der letzte Geburtstag. Da warst du ja nicht mal da..", meinte ich nur etwas hart und Jimin drückte mich stärker an sich. Man könnte durch die Umarmung spüren wie Leid es ihm tat. Einfach alles.
„Tiana, ich wollte dich damals nicht verlassen, hörst du? Kira hat mir gesagt, dass wenn ich nicht zu ihr komme, sie das Kind auf die Straße setzen würde..", sprach er und man bemerkte, dass er kurz vorm Weinen war, da seine Stimme am Ende des Satzes abbrach.
„Lass uns nicht drüber reden... ich habe doch damals selbst was mit Tae angefangen, obwohl das zwischen uns nie wirklich beendet war.. oder angefangen hatte.. keine Ahnung", lache kurz auf, bin immer noch traurig und wische mir alle Tränen aus dem Gesicht.
„Das mit Kira hätte nie sein müssen. Und ich werde mir das auch nie verzeihen können. Ich habe mir mein ganzes Leben damit zerstört.. also natürlich liebe ich meine Tochter und ich würde niemals bereuen zu sagen, dass ich ein Leben auf die Welt gebracht habe und ich stolz auf das Kind bin, aber ich habe mir damit so viel verbaut und das nur, weil ich auf einer Party diesen Mist gebaut habe und mich dafür geschämt habe", redete er weiter und ich wollte ihn nicht stoppen, auch wenn seine Worte wehtaten. „Ich schäme mich immer noch dafür", gab er ehrlich zu.
„Jimin.. ich.. kann keine Beziehung m-"
„Nein.. ich werde mich von Kira trennen. Ich habe es oft versucht, aber es wird heute endgültig sein. Und ich werde die Kleine mitnehmen. Mir ist es egal, ob du mich willst oder nicht oder sonst was, aber ich will, dass du das weißt", unterbrach er mich schon fast stolz und ich nickte nur.
„Ihr könnt erstmal das Schlafzimmer von mir haben.. wenn das passiert. Dann kann ich im Wohnzimmer schlafen, bis ihr was Neues gefunden habt", bot ich ihm immer noch viel zu traurig an und da sah ich plötzlich das schöne Lächeln von ihm.
Wie sehr hatte ich nur dieses perfekte Lächeln vermisst.
„Danke, Tia! Danke!", bedankte er sich nur und stand auf, wobei er mich in seinen Armen mitriss, sodass ich kurz vom Boden abhob.
„Blödmann", sagte ich einfach nur wie früher und er lachte kurz auf.
Egal wie dunkel es war, ich dachte in diesem Moment würde ein Licht auf ihn strahlen. Wie ein Engel wäre er beleuchtet und ich sah nur dieses weitere schöne Strahlen von dem schönsten Lächeln.
„Ich werde dir auch jeden Abend was kochen, versprochen! Okay?"
„Okay", lachte ich nur und presste meine Lippen zusammen. „Aber wunder dich nicht, denn Jungkook wird öfter da sein"
„Ja, alles gut", fing er an, doch dachte dann still etwas länger nach. „Aber wieso? Seid ihr irgendwie ein Paar?", fragte Jimin und sein Lächeln verschwand sofort. Die Dunkelheit war wieder völlig auf ihm und ich sah ihn nur stillschweigend. „Tiana?", fragte er nur noch, woraufhin keine Antwort kam.
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