Kapitel 74
Nicht nur ich schaute Taehyung baff an, sondern auch Jimin.
Wir beide waren vollkommen durcheinander und bis Taehyung in lautes Gelächter verfiel, wirkte alles viel zu ernst.
„Was meinst du, Tae..?", fragte Jimin sicherheitshalber nach.
„Ihr hättet eure Gesichter sehen sollen!", lachte er laut und machte kurz unsere schockierten Gesichter nach, ehe er wieder ins Lachen verfiel und wir erst dann bemerkten wie betrunken er war. „Also natürlich hättest du sie sowieso nieeemals verdient, nachdem du sie einfach alleine gelassen hast, wo sie gerade einen Minijob hatte und alles tun musste, um überhaupt die Miete zahlen zu können und du hast mir meine kleine, dumme Freundin weg genommen und dann einfach mit ihr weiter gevögelt, nur weil ihr ein Kind bekommen habt, wo mir gesagt wurde, dass ich der Appaaaaa sei", lachte er weiter. „Das war so dumm! Und vor allem wie ich einfach eure Wohnung finanziert habe, weil es eigentlich meine war! Und hättest du vielleicht schon früher keine Scheiße gebaut, dann wärst du jetzt glücklich mit Tiana oder hättest du richtig gehandelt, hätten Tiana und ich ohne dieses rieeesigeee Drama zusammen sein können und ich hätte mit ihr schon drei süße Kinder! Taeana Babys! Wegen dir konnte ich nicht mal mit ihr Kontakt nach eurer Trennung haben, weil sie ein depressives Wrack war!", sprach er weiter und sah mich dann mit großen Augen an. „Nichts für Ungut, Süße"
„Taehyung. Du solltest wieder reingehen", hörte ich Jimin wütend sagen und ich schluckte.
Natürlich verstand ich Taehyung.. sehr gut sogar, aber irgendwie, warum auch immer, verstand ich Jimin.
„Du.. kleiner, winziger Furz, hast mir nichts mehr zu sagen!", grinste Taehyung blöd und da kam schon Jimin angerannt, packte ihn am Kragen und drückte ihn gegen den großen, alten Baum.
„Was soll das?! Was soll das, Taehyung? Du hast gar nichts zu sagen, du wolltest mein Kind vor mir verstecken! Du hast Kira gedroht, dass du Sie beim Staat verraten würdest, weil sie schwarz arbeitete und das nur, weil sie zu dir meinte, dass ich der Vater bin! Ich habe viel zu spät davon erfahren, ich dachte auch, dass es dein Kind ist, verdammt!", sagte Jimin noch wütender als zuvor und ich bemerkte wie Taehyungs schönes Lächeln immer mehr verschwand und er nur noch auf Jimin hörte. „Ich habe dir jeden Monat, ohne, dass du davon wusstest, die Hälfte deiner Miete bezahlt, als ob dein Vermieter das einfach zu günstig macht und noch vergünstigt?! Und Tianas Chef hatte ich auch immer wieder die Hälfte der Miete gegeben, die er ihr als ihren sogenannten Bonus gab, damit ihr beide genug Geld hattet und ich noch mein Kind füttern konnte! Ich habe Monate lang nichts mehr für mich gekauft, außer für Kira und ich kann nichts dafür, dass Kira der hinterhältigste Mensch auf Erden ist!", schnaubte er.
Vorsichtig ging ich zwischen die beiden Männer und sah, wie verwirrt und verstört Taehyung wirkte. Jimins Worte trafen ihn stark.
Natürlich wusste ich vom Gesagten nur einen kleinen Teil, aber trotzdem war mein großes Ziel, diese beiden Typen sich wieder verwöhnen zu lassen. „Ihr seid beste Freunde. Ihr wart beste Freunde und ihr werdet auch immer beste Freunde bleiben", betonte ich, doch plötzlich drückte Taehyung mich mit seiner Kraft so zur Seite, dass ich auf den harten Boden fiel und bemerkte, wie er nun auf Jimin losging.
„Du kleiner..", fing er an, doch dann fingen beide an nur sich gegenseitig anzubrüllen und zu beleidigen, woraufhin ich akustisch sowieso kein klares Wort mehr verstand. Sie waren einfach so wütend auf ihr Leben bisher und auch diese Geschehnisse.
Beide verspürten soviel Hass füreinander. Doch eigentlich war der Hass nicht direkt auf den anderen, sondern auf sich selbst.
Beide hassten sich selbst und das ließen Sie aneinander aus.
Sie schlugen sich immer wieder, bis ich beide mit ihren Namen anschrie und tief durchatmete, womit ich sie zum Glück zum Stoppen brachte.
Ich konnte nicht dabei zusehen, wie die wertvollsten Menschen vor mir zerbrachen. Wie sie generell zerbrachen.
Man sagt zwar oft, dass man Menschen viel einfacher loslassen konnte und es zu doll weh tat, daran festzuhalten.
Doch es tat den meisten Menschen mehr Leid, dass sie nicht aneinander festhielten.
Es tat ihnen mehr weh, dass sie das Loslassen über zuließen.
Schnell lief ich nun ganz dazwischen und riss die beiden auseinander, wobei ich beiden mit Tränen in den Augen ansah.
„Hört auf.. bitte..", flehte ich Sie an und beide schauten mit gesenktem Kopf zu Boden. Vorsichtig half ich den beiden daraufhin aufzustehen.
„Tut mir Leid", sagte Jimin und wischte sich einmal übers Gesicht, um die hervorkommenden Tränen zu verstecken.
„Mir auch.. irgendwo", meinte Taehyung und ich schaute ihm kurz in die Augen. Er musste selbst erstmal klarkommen und nach zwei Jahren schafften sie es immer noch nicht richtig.
Tae wirkte verwirrt und durcheinander und dieser Blick verstärkte sich nun mehr. Seine Mimik wurde immer stärker und unverständlicher.
„Taehyung?", fragte ich verwirrt, doch bemerkte dann, dass es nicht wegen ihm war, sondern wegen Jimin, weswegen er so schaute.
Jimin blutete aus der Nase und immer noch schaute er zu Boden. Er wirkte orientierungslos und wackelig auf den Beinen.
„Ich habe ihn kein einziges Mal getroffen.. nur einmal am Arm", sagte Taehyung und schaute auf seine heilen Fäuste. Er hatte ihm meinen großen Schaden zugefügt.
Sofort riss Taehyung, wie auch ich, die Augen auf und wir sahen, wie Jimin schließlich das Bewusstsein verlor und einfach zu Boden fiel.
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